Verhalten bei Hitze: Tipps für einen kühlen Kopf

Hitzetage und Hitzewellen sind eine ernst zu nehmende Gefahr für die Gesundheit von Mensch und Tier. Nicht alle ertragen die hohen Temperaturen gleich gut. In städtischen Gebieten wird es zunehmend heisser. Dies ist auch im Kanton Basel-Stadt spürbar.

Die vergleichsweise stärkere Bebauung in den Städten führt dazu, dass die Wärme länger gespeichert und nur langsam abgegeben wird. Dadurch kühlen Städte langsamer ab. Hitzeperioden sind eine ernst zu nehmende Gefahr für die Gesundheit. Grosse Hitze kann die Gesundheit von Menschen beeinträchtigen und unter Umständen die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit mindern. Für gewisse Bevölkerungsgruppen können Hitzeperioden sogar lebensbedrohlich sein.

Warnzeichen und Folgen von Hitze

Hitze hat einen Einfluss auf das Wohlbefinden und die geistige sowie körperliche Leistungsfähigkeit. Hitzewellen können die körperliche sowie geistige Leistungsfähigkeit stark beeinträchtigen. Besonders bei Menschen aus den besonders gefährdeten Gruppen ist die Wärmeregulation oft eingeschränkt: Sie schwitzen weniger und verspüren ein vermindertes Durstgefühl, was das Risiko für Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen erhöht.

Hohe Temperaturen sorgen dafür, dass sich Viren und Bakterien schneller verbreiten. Treten bei Ihnen Symptome von Überhitzung auf, müssen Sie umgehend handeln: Legen Sie sich hin und kühlen Sie Ihren Körper mit einem feuchten Tuch. Trinken Sie ein paar Schlucke frisches Wasser. Schützen Sie sich vor direkter Sonneneinstrahlung.

Symptome bei akutem Hitzestress

Um einen Hitzschlag rechtzeitig erkennen zu können, ist es wichtig, auf folgende Anzeichen zu achten:

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  • Hohe Körpertemperatur
  • Erhöhter Puls
  • Schwäche/Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Muskelkrämpfe
  • Trockener Mund
  • Verwirrtheit, Schwindel, Bewusstseinsstörungen
  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall

Tipps für einen kühlen Kopf

Während der warmen und teilweise heissen Sommerwochen ist es ratsam, sich wenn möglich an schattigen Orten oder in Räumlichkeiten mit angenehmen Temperaturen aufzuhalten. An heissen Tagen tut es gut, sich abzukühlen. Mit diesen Tipps bewahren Sie einen kühlen Kopf.

  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie mindestens 1,5 Liter pro Tag, auch wenn Sie kein Durstgefühl verspüren. An sehr heissen Tagen sollte man unbedingt rund 2,5 Liter Wasser trinken - wer viel schwitzt sogar mehr. Besser sind lauwarme oder zumindest nur leicht gekühlte Getränke. Sie löschen nicht nur den Durst, sondern belasten auch den Kreislauf nicht zusätzlich.
  • Erfrischende Speisen: Bevorzugen Sie am besten kalte, erfrischende Speisen wie Früchte, Salate, Gemüse und Milchprodukte. Besser eignen sich an heissen Tagen Nahrungsmittel, die viel Wasser enthalten und somit den Flüssigkeitshaushalt ausgleichen. Dazu gehören etwa Gurken, Tomaten, Kopfsalat, Wassermelonen oder Nektarinen. Auch Eiweissreiches Essen und viel Gemüse und Obst sollten in ausreichender Menge zu sich genommen werden. Sorten mit hohem Wassergehalt, wie Gurken, Melonen und Tomaten, sorgen für einen ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt. Früchte mit hohem Zuckergehalt sollten vermieden werden.
  • Körperliche Anstrengung vermeiden - auf Vormittag und Abend verschieben. Trotzdem empfiehlt es sich, sportliche Anstrengungen auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden zu verlegen.
  • Nachts oder frühmorgens lüften - Tags Wärme nicht in die Wohnung lassen: Fenster schliessen und abdunkeln (Rollladen, Store, Jalousien). Fenster am besten morgens öffnen, wenn die Luft noch kühl ist, oder abends, nachdem die Hitze etwas abgeklungen ist. Tagsüber ist es wichtig, die Fenster geschlossen zu halten und Fensterläden zu schliessen, um die Sonne möglichst draussen zu halten.
  • Schatten vorziehen - leichte Kleider tragen - Körper kühlen. Kleider aus Baumwolle, Bambus oder Leinen sind an heissen Tagen eine ideale Wahl. Da dunkle Farben zudem Sonnenwärme anziehen und abspeichern, sind helle Farben besser.
  • Kühle oder gekühlte Orte aufsuchen.
  • Eine lauwarme Dusche kann die gewünschte Abkühlung bringen. Deshalb lohnt es sich, lauwarm zu duschen und sich danach nicht ganz abzutrocknen.
  • Auch Handgelenke oder Unterarme unter kaltem Wasser zu kühlen, kann erfrischend wirken. Der Trick ist altbekannt und sorgt doch zuverlässig für einen Frischekick: Halten Sie Ihre Handgelenke für kurze Zeit unter kaltes Wasser.
  • Ein Ventilator kann die Raumtemperatur zwar nicht senken, macht sie durch die Bewegung allerdings erträglicher. Die Luft im Raum kann mithilfe eines Ventilators bewegt werden. Ventilatoren am Arbeitsplatz können ebenfalls Abhilfe schaffen. Zwar senken sie die Raumtemperatur nicht, halten aber die Luft in Bewegung.

Erste Hilfe

Treten bei Ihnen Symptome von Überhitzung auf, müssen Sie umgehend handeln: Legen Sie sich hin und kühlen Sie Ihren Körper mit einem feuchten Tuch. Trinken Sie ein paar Schlucke frisches Wasser. Schützen Sie sich vor direkter Sonneneinstrahlung.

Schutz von Babys und Kleinkindern

Für Babys und Kleinkinder kann grosse Hitze gefährlich werden.

Arbeiten bei Hitze

Mit steigenden Temperaturen im Sommer steigt auch die Belastung für alle, die im Freien arbeiten. Die Gefahr nimmt zu mit direkter Sonneneinstrahlung, hoher Lufttemperatur und schwerer körperlicher Arbeit. Hier erfahren Sie, welche Massnahmen gesundheitliche Probleme wie einen Hitzschlag verhindern können. Besonders bei der Arbeit im Freien sollte man Sonnenschutz tragen, wie Kopfbedeckung, Nackenschutz, Sonnenbrille und leichte Kleidung, sowie Sonnencreme benutzen.

Öffentlich zugängliche Räumlichkeiten

Hier finden Sie eine Auflistung an Räumen, die zu den jeweiligen Öffnungszeiten und ohne Konsumationszwang öffentlich zugänglich sind. Die Liste ist nicht abschliessend und wird laufend ergänzt.

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Einige Beispiele:

  • GGG Stadtbibliotheken Basel: verschiedene Standorte in Basel mit unterschiedlichen Öffnungszeiten.
  • Park im Claraspital mit Café: St. Claraspital, Kleinriehenstrasse 30,4058 Basel - Park zum Auftanken, Geniessen und Verweilen. Liegestühle und Bänke stehen zur Verfügung.
  • Markthalle: Steinentorberg 20, 4051 Basel "Wohnzimmer": 450 Quadratmeter gross, mit vielseitigen Sitzgelegenheiten. Sofas und grosse Tische laden zum Verweilen ein (kein Konsumzwang).

Rheinschwimmen und Abkühlungsmöglichkeiten

An heissen Tagen tut es gut, sich abzukühlen. Rhein Aktivitäten im und am Rhein sind bei den Baslerinnen und Baslern sehr beliebt. In Basel gibt es mehr als 200 öffentliche Brunnen, welche von den Industriellen Werken Basel (IWB) betrieben werden. Die meisten davon spenden Trinkwasser, in einigen ist auch das Baden erlaubt, wenngleich die IWB keine Haftung übernimmt.

Hitzemassnahmenplan

Mit dem Hitzemassnahmenplan plant und koordiniert das Gesundheitsdepartement gezielte Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung - insbesondere von besonders gefährdeten Personengruppen - bei grosser Hitze. Der Plan setzt auf Wissensvermittlung, Sensibilisierung und konkrete Unterstützung für vulnerable Personen. Ziel ist es, das individuelle Wohlbefinden während Hitzeperioden zu steigern, gesundheitliche Risiken zu minimieren und hitzebedingte Todesfälle zu verhindern. Der Hitzemassnahmenplan enthält praktische Verhaltensempfehlungen sowie wichtige Hinweise, wie man sich selbst und andere bei Hitze schützen kann.

Tipps in verschiedenen Sprachen

Hier finden Sie Informationen und Tipps in verschiedenen Sprachen zum Umgang bei grosser Hitze.

Wichtige Verhaltensregeln zur Erinnerung

  • Körperliche Anstrengung vermeiden - auf Vormittag und Abend verschieben
  • Viel trinken - auf Alkohol verzichten - leicht essen
  • Nachts oder frühmorgens lüften - Tags Wärme nicht in die Wohnung lassen: Fenster schliessen und abdunkeln (Rollladen, Store, Jalousien)
  • Schatten vorziehen - leichte Kleider tragen - Körper kühlen
  • Kühle oder gekühlte Orte aufsuchen

Vorbereitung auf Hitzeperioden für alleinlebende, ältere Personen und ihre Angehörigen

  • Organisieren Sie täglichen Kontakt (z.B. Telefonate oder Besuche von Nachbarn)
  • Stellen Sie die Versorgung mit Lebensmitteln und Getränken sicher
  • Legen Sie eine gut lesbare Liste mit den wichtigsten Telefonnummern bereit
  • Klären Sie bei Bedarf eine Betreuungsmöglichkeit durch Hilfsdienste ab
  • Bei Medikamenteneinnahme mit ärztlicher Fachperson prüfen, ob eine Dosisanpassung notwendig ist.

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