Tätowierungen und Schwangerschaft: Was Sie wissen sollten

Die Entscheidung, sich ein Tattoo stechen zu lassen, ist eine persönliche Wahl, die jedoch besondere Überlegungen erfordert, wenn eine Schwangerschaft geplant ist oder bereits besteht. Dieser Artikel beleuchtet die potenziellen Risiken und gibt Einblicke in die Tattoo-Kultur.

Risiken von Tattoos während der Schwangerschaft

Obwohl ältere Tattoos für das ungeborene Kind keine Gefahr darstellen, bergen frische Tattoos während der Schwangerschaft einige Risiken:

  • Schmerzen: Tätowieren kann schmerzhaft sein, und die erhöhte Hautempfindlichkeit während der Schwangerschaft kann dies noch verstärken. Schmerzen können Wehen auslösen und im schlimmsten Fall eine vorzeitige Geburt verursachen.
  • Entzündungen und Allergien: Frische Tattoos können sich leicht entzünden, und es kann zu allergischen Reaktionen auf Farbstoffe kommen, insbesondere bei bunten Farben. Bei Entzündungen und Allergien sind möglicherweise Kortison oder Antibiotika erforderlich, die während der Schwangerschaft vermieden werden sollten.
  • Infektionsrisiko: Durch die Nadeln können gefährliche Infektionen wie HIV sowie Hepatitis B und C übertragen werden.
  • Veränderung der Körperform: Während der Schwangerschaft verändern sich die Körperformen. Bauchdecke und Brüste können Dehnungsstreifen bekommen. Gesäss, Oberschenkel, aber auch die Unterschenkel und Knöchel ändern ihre Form.
  • Übertragung von Tinte auf das Kind: Der Körper kann die Tinte in geringen Massen aufnehmen und so auf das Kind übertragen. Das gilt auch während der Stillzeit für die Muttermilch.

Tattoo-Entfernung und Schwangerschaft

Eine heikle Situation besteht, wenn Sie kurz vor der Schwangerschaft mit einer Entfernungsprozedur begonnen haben. Bei der Laserentfernung werden die Tinten-Partikel durch den energiereichen Lichtstrahl aufgebrochen. Diese werden nach und nach vom Körper aufgenommen und beseitigt. Das bedeutet, dass in dieser Zeit der Körper durch Substanzen belastet ist, die möglicherweise giftig sind. Deshalb sollten während der Schwangerschaft keine Tattoos entfernt werden.

Alternativen und Empfehlungen

Um Risiken zu vermeiden, sollten Sie folgende Empfehlungen beachten:

  • Vermeiden Sie Tätowierungen während der Schwangerschaft und Stillzeit.
  • Wählen Sie ein Tattoo-Studio mit strengen Hygienerichtlinien und verwenden Sie nur frische, original verschlossene Tinten.

Die Haut: Ein bemerkenswertes Organ

Die menschliche Haut ist eine echte Allrounderin. Sie bietet dem Körper Schutz gegen äussere Einflüsse. Mit einer Fläche von etwa 1,8 m² ist sie nicht nur das grösste Organ des Menschen, sondern auch das schwerste. Die Haut fungiert als Speicher für Wasser und Fett. Zudem wird in der Haut das für die Knochen wichtige Vitamin D gebildet.

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Hautschichten und ihre Funktionen

Die Haut besteht aus drei Hauptschichten:

  1. Epidermis (Oberhaut): Sie besteht aus einem mehrschichtigen, verhornenden Plattenepithel. An den Handinnenflächen und Fußsohlen kann die Hornschicht bis zu mehrere Millimeter dick sein und wird umgangssprachlich als “Hornhaut” bezeichnet.
  2. Dermis (Lederhaut): Sie besteht hauptsächlich aus Bindegewebsfasern und hat die Funktion, die Epidermis zu ernähren und zu verankern. Hier befinden sich Talg- und Schweissdrüsen.
  3. Subkutis (Unterhaut): Sie dient als Unterlage für die darüber liegenden Hautschichten und beherbergt die größeren Blutgefässe sowie Nerven, die die oberen Hautschichten versorgen. Zudem umfasst sie subkutanes Fett und lockeres Bindegewebe.

Die Zellen der Haut werden von der untersten Schicht, der Basalschicht, gebildet und benötigen etwa 28-30 Tage, um sich von dort in die oberen Schichten zu verschieben. Während dieses Prozesses verhornen die Hautzellen und ordnen sich in der äussersten Hautschicht wie eine Mauer übereinander an. Nach dem Absterben werden sie durch Reiben oder Abfrottieren in Form von Hautschuppen abgestossen.

Hautpflege und Tattoos

Als Tattoo-Kunde ist es wichtig zu verstehen, dass das Tätowieren in unterschiedlich dicken Hautschichten erfolgt, was die Art und Weise beeinflussen kann, wie das Tattoo verheilt und wie die Farben auf der Haut erscheinen. Die richtige Hautpflege geht über das einfache Eincremen mit teuren Lotions hinaus. Was jedoch wissenschaftlich belegt ist und auch in der Kosmetikindustrie bekannt sein sollte: Eine gesunde Haut benötigt keine Bodylotion.

Die Haut unterliegt einem lebenslangen Erneuerungsprozess. Etwa alle 28-30 Tage erfolgt eine vollständige Erneuerung der obersten Hautschicht. Diese ständige Erneuerung betont die dynamische Natur der Haut und erklärt, warum regelmässige Pflege wichtig ist, um die Haut gesund und strahlend zu erhalten.

Tattoos und Sportler

Im Leistungssport sind Tattoos längst gesellschaftsfähig. Mujinga Kambundji, die schnellste Frau der Schweiz, äussert sich wie folgt dazu: "Ich steche ja nun nicht mit spektakulärer Frisur oder mit Tattoos oder mit meinem Auftreten heraus. Ich bin eine von denen, die konstant dabei sind."

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Einige Sportlerinnen wie Allyson Felix und Shelly-Ann Fraser-Pryce haben nach der Mutterschaft Höchstleistungen gebracht, was zeigt, dass eine Schwangerschaft nicht das Karriereende bedeuten muss.

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