Im Deutschen verwendet man das Wort „unbewusst“, wenn man von Dingen redet, die irgendwie mit der Psyche zu tun haben, aber nicht bewusst sind.
Zu den unbewussten Dingen gehören Emotionen, aber auch Dinge wie Atmung und Herzschlag: Unser Hirn steuert sie, ohne dass wir daran denken müssten.
Der Ausdruck „Unterbewusst“ kommt aus dem Englischen „subconscious“.
„Unconscious“ bedeutet auf Englisch „bewusstlos“ - also ganz etwas anderes.
Im Zusammenhang mit Hypnose verwendet man oft das Wort „unterbewusst“ anstelle des Psychologen-deutschen „unbewusst“.
Lesen Sie auch: Umfassende Definition von Depression
Auch wenn es im Detail Unterschiede gibt: Diese Dinge beschreiben grob das Gleiche.
Abläufe in unserer Psyche, von denen wir nicht merken, dass sie ablaufen.
Unser Gehirn erzeugt alles Denken, Fühlen und Handeln; sowohl das Bewusste wie auch das Unbewusste.
Das Unbewusste ist der Vernunft nicht direkt zugänglich, seine Wirkung kann nur beobachtet, jedoch rational nicht hergeleitet werden.
Bereits das ist ein Gedanke, der unserem rationalistischen Denken Mühe bereitet.
Lesen Sie auch: Narzissmus verstehen
Die Psychoanalytische Theorie ist ausserordentlich komplex und oft auch für einen Fachmann schwer verstehbar.
Es liegt im Wesen des Ubw, dass es als solches - direkt - nicht beobachtbar ist.
Das Unbewusste ist unser grösstes «Sinnesorgan».
Das allermeiste, was sich in unserem Kopf abspielt, da sind sich alle Wissenschafter mit Freud einig, wird unbewusst erledigt.
Der Hirnforscher Gerhard Roth von der Universität Bremen schätzt, dass uns nur 0,1 Prozent dessen, was das Gehirn gerade tut, bewusst werden.
Lesen Sie auch: Detaillierte Informationen zur bipolaren Störung
Den Rest verarbeitet das Gehirn unbewusst.
Das Unbewusste ist die Dimension einer zutiefst wirksamen (scheinbaren) Alienation.
Das Bewusste ist das Unbewusste, dem anderen Gefilde des Bewußtseins seine Stelle' einnimmt.
Die Rolle des Unbewussten im Alltag
Das Unterbewusstsein spielt eine wichtige Rolle für das Gedächtnis.
Man schätzt, dass 80 Prozent aller psychischen Inhalte nicht bewusst sind.
So kann man sich verhören, versprechen, verlaufen, verfahren, verwählen, vergreifen, verschlafen, oder man kann etwas vergessen, verlegen oder (z. B. einen Zug oder einen Termin) verpassen.
Diese Freudsche Auffassung ist heute zum Gemeingut geworden.
Wenn darum jemandem eine etwas peinliche Fehlleistung unterläuft - (wenn z. B.
Die Hypnose ist ein trance-ähnlicher Zustand, den du etwa mit Tagträumen vergleichen kannst.
Du denkst in Bildern, vielleicht Wortfetzen.
In diesem Zustand tritt dein logisches Denken, der Wille, beiseite und dein Unterbewusstsein kommt zum Zug.
Und darum hast du in diesem Zustand auch Zugriff darauf.
In unserem Gehirn ist vieles gespeichert, was wir in unserem Leben erlebt haben.
Hinzu kommt, dass unser Gehirn ständig versucht, die Welt auf der Basis der gespeicherten und gerade anliegenden Informationen zu interpretieren.
Das bedeutet, dass diese Interpretationen höchst individuell sind.
Fügen wir dem Interpretationsapparat Gehirn neue Informationen hinzu, wird das Ergebnis anders ausfallen.
Das Gehirn verwendet 90 bis 95 Prozent der Aktivität von Nervenzellen auf Prozesse, die uns nicht bewusst werden.
Es arbeitet also vorwiegend unbewusst.
Aber dieses enorm grosse Neuronennetzwerk kann flexibel je nach individuellen Anforderungen unterschiedlich zusammengeschaltet werden.
Die Funktionen des Unbewussten
Das Unbewusste schirmt unser Bewusstsein von dem überwältigenden Input aus der Aussenwelt ab, sortiert die Rohdaten vor, filtert sie - und leitet nur die wirklich relevanten Botschaften an das Bewusstsein weiter.
Diese unbewusste Vorarbeit ist nicht zuletzt deshalb so wichtig, weil der Arbeitsspeicher des bewussten Verstands äusserst begrenzt ist.
Das Unbewusste verändert und steuert zum Beispiel unser Verhalten.
Es ist die Art der Hirnaktivierungen, die mit Bewusstsein einhergeht.
Intuition ist ein unbewusster oder halbbewusster Vorgang.
Das Unbewusste wird mit weitaus mehr Informationen fertig als das Bewusstsein.
Kein Wunder, dass es sich manchmal klüger verhält als der bewusste Verstand.
| Merkmal | Bewusstsein | Unbewusstsein |
|---|---|---|
| Informationsverarbeitung | Begrenzt (ca. 60 Bits pro Sekunde) | Enorm (Millionen Bits pro Sekunde) |
| Zugänglichkeit | Direkt zugänglich | Indirekt zugänglich (z.B. durch Hypnose) |
| Funktion | Bewusste Wahrnehmung, Denken, Handeln | Filterung von Informationen, Steuerung von Verhalten |
Die Psychoanalyse und das Unbewusste
Sigmund Freud wurde am 6. Mai 1856 als Sohn jüdischer Eltern in Freiberg (Mähren) geboren, in dem sein Vater als Geschäftsmann ansässig war.
Die Familie siedelte 1860 nach Wien über, wo Freud bis zur Besetzung Österreichs durch Hitler im Jahre 1938 lebte und wirkte.
Er besuchte hier das Gymnasium, studierte Medizin und arbeitete von 1876 - 1882 als Assistent im physiologischen Laboratorium von Prof.
Freud hat seine Theorien im Laufe der Jahrzehnte allmählich entwickelt, einzelne Teile wieder verworfen, umgebaut und erweitert, weshalb man sich, wenn man die Psychoanalyse in ihren Grundzügen darstellen will, entscheiden muss, ob man die Entwicklung der Theorie chronologisch darlegen oder aus dem Überblick des Ganzen das Grundlegende aufzeigen soll.
Die Annahme eines Ubw mit so weitreichenden Wirkungen versetzt dem Glauben des Rationalismus, dass der Mensch grundsätzlich vernünftig zu handeln weiss und mittels vernünftigem Handeln auch eine vernünftige Welt aufbauen kann, einen argen Stoss.
Freud bezeichnet die Traumdeutung als die ‘via regia’ (den königlichen Weg) zum Ubw.
Freud betrachtet das Seelenleben als einen aus Einzelteilen zusammengesetzten Apparat.
Die Lehre vom psychischen Apparat ist eine der grundlegendsten Anschauungen der Psychoanalyse.
Freud versteht darunter die ‘Rindenschicht’ des Es, also jene psychischen Bereiche, diezwischen dem Es und der Aussenwelt (der Realität, der Gesellschaft) stehen.
Es sind dies die Sinneswahrnehmung, die Motorik, alle bewussten Denk- und Willensvollzüge.
tags: #was #bedeutet #unbewusst #definition