Viele Menschen leiden im Winter unter Depressionen. Allerdings sind es nicht nur die Menschen, die davon betroffen sind, sondern auch ihre vierbeinigen Freunde. Denn Hunde sind nicht nur Meister darin, menschliche Emotionen zu lesen - sie lassen sich sogar von ihnen anstecken.
Die Ursachen von Depressionen bei Hunden
Laut der Tierarzt-Stiftung PDSA (People's Dispensary for Sick Animals) ist Einsamkeit die häufigste Ursache für Depressionen bei Hunden. Zu diesem Ergebnis kamen die Forscher bei der Auswertung einer Studie, an der 31'500 Hundebesitzer teilnahmen. Rund 2,3 Millionen Hunde sollen regelmässig mehr als fünf Stunden lang allein zu Hause gelassen werden.
28 Prozent der Hundebesitzer in Grossbritannien sind laut der Studie der Meinung, dass es kein Problem für die Tiere sei, zwischen sechs und zehn Stunden täglich allein zu sein. Den Tiermedizinern zufolge können Hunde aber nur maximal vier Stunden Einsamkeit ertragen.
«Das sind sehr besorgniserregende Ergebnisse. Die Tatsache, dass die Menschen der Meinung sind, ihre Hunde problemlos so lange allein lassen zu können, ist besonders beunruhigend», erklärte die PDSA-Tierärztin Vicki Larkham-Jones. «Einsame, frustrierte Hunde neigen eher dazu, Probleme zu bereiten und unerwünschte Verhaltensweisen an den Tag zu legen.»
Noch beunruhigender ist die Annahme, dass über 465'000 Hunde niemals zum Spazieren ausgeführt werden. Da für die Vierbeiner tägliche Bewegung und der Kontakt zu anderen Tieren lebensnotwendig ist, laufen die Hunde, die nie das Haus verlassen, Gefahr, geistige Störungen davon zu tragen.
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Leiden Hunde unter Einsamkeit, können sie nicht nur depressiv werden, sondern auch zerstörerische Verhaltensweisen an den Tag legen. Kaputte Möbel und Teppiche sind ein Zeichen dafür, dass die Tiere einsam sind, wenn ihre Besitzer das Haus verlassen. Darüber hinaus kann es so zu Nervosität und Trennungsängsten bei den Hunden kommen, die sich in ständigem Bellen äussern oder sich auf die Sauberkeitserziehung auswirken.
Die Studie fordert von Tierbesitzern, sich damit auseinanderzusetzen, wie sie ihre Hunde behandeln. Die Tiere sollten nicht über längere Zeiträume allein zu Hause gelassen werden. Wer also einen Hund besitzt, muss seinen Lebensstil daran anpassen. Regelmässige Spaziergänge sind ebenfalls ein Muss. Ausserdem sind diese nicht nur für die Tiere, sondern auch für deren Herrchen und Frauchen gut.
Tiere als Bereicherung im Alter
Das Wohnen im Alter mit Tieren ist für viele Menschen eine wertvolle Bereicherung. Tiere können Gesellschaft leisten, das Wohlbefinden steigern und helfen, den Alltag aktiver zu gestalten. Doch es gibt auch Vorbehalte.
Tiere haben nachweislich einen positiven Effekt auf ältere Menschen, sowohl auf den Körper als auch auf den Geist. Dabei ist es egal, ob es sich um ein Haustier, ein Tier im Pflegeheim oder ein Therapietier handelt. Verschiedene Studien zeigen, dass die Interaktion mit Tieren signifikante physische, psychische und soziale Vorteile für ältere Menschen bietet.
Eine Studie der Harvard Medical School dokumentierte die Vorteile des Besitzes von Haustieren für ältere Erwachsene. Die Ergebnisse zeigten, dass Senioren mit Haustieren im Durchschnitt niedrigere Blutdruckwerte hatten, seltener an Depressionen litten und insgesamt über eine höhere Lebenszufriedenheit berichteten.
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Tiere geben älteren Menschen einen Rahmen im Alltag vor. Sie werden dadurch aktiver und müssen dadurch körperlich und geistig in Bewegung bleiben. Darüber hinaus können sie auch im Alter neue Kontakte knüpfen. Beispielsweise, wenn sie mit ihrem Hund Gassi gehen. Tiere sind oft Anlass für Gespräche und Austausch mit anderen, mindern das Gefühl der Einsamkeit.
So stark die positiven Auswirkungen von Tieren auf ältere Menschen sein mögen, vor der Anschaffung sollte einiges beachtet werden. Ist die Seniorin, der Senior noch in der Lage, ein Haustier zu halten? Wer kümmert sich um das Tier, sollte dies einmal nicht mehr der Fall sein? Und: Welches Haustier passt am besten und sind genügend finanzielle Mittel für ein Tier vorhanden?
Bekanntlich sind ältere Haustiere für Seniorinnen und Senioren besser geeignet, nicht nur, weil sie eine geringere Lebenserwartung haben, sondern auch, weil ältere Tiere ruhiger und anpassungsfähiger sind als junge.
Welche Haustiere eignen sich für ältere Menschen?
Die Wahl des passenden Haustieres sollte gut überlegt sein, denn nicht jedes Tier passt zu den Bedürfnissen jeder Person:
- Hunde: Kleine, pflegeleichte Hunderassen wie Zwergpudel oder Chihuahua sind ideal. Sie sind treue Begleiter und helfen, aktiv zu bleiben. Wichtig ist jedoch, dass der oder die Senior:in körperlich in der Lage ist, sich um den Hund zu kümmern.
 - Katzen: Katzen sind unabhängiger als Hunde und eignen sich für Menschen, die weniger mobil sind. Sie bieten Trost und Zuneigung, verlangen dem oder der Besitzer:in aber weniger körperliche Betätigung ab.
 - Vögel: Wellensittiche oder Kanarienvögel sind pflegeleicht und können durch ihre Anwesenheit Freude und Abwechslung in den Alltag bringen. Manche Vögel bauen sogar eine enge Beziehung zu ihren Besitzern auf.
 - Fische: Ein Aquarium hat eine beruhigende Wirkung und ist besonders pflegeleicht. Fische sind ideal für Senior:innen, die keine körperlich anstrengende Betreuung übernehmen können, aber dennoch ein Haustier möchten.
 - Kaninchen und Meerschweinchen: Diese kleinen Nagetiere können eine liebevolle Bindung zu ihrem Halter aufbauen. Sie sind jedoch eher ruhig und benötigen weniger Interaktion. Besonders bei Meerschweinchen gilt zu beachten, dass die Wartung des Geheges ziemlich aufwändig sein kann.
 
10 Fragen, die sich Senior:innen vor der Anschaffung eines Haustiers stellen sollten
- Sind Sie bereit für eine Änderung der Gewohnheiten?
 - Haben Sie bereits Erfahrungen mit Haustieren?
 - Gibt es körperliche Einschränkungen?
 - Kann ein emotionales oder therapeutisches Haustier helfen?
 - Welches Alter sollte das Tier haben?
 - Welches Temperament passt zu Ihnen?
 - Ist das Tier gesund?
 - Ein Haustier oder zwei?
 - Was kostet ein Haustier?
 - Haben Sie einen Zukunftsplan für das Haustier?
 
Haustiere als Therapie: Positive Wirkung bei Demenz
Besonders bei Demenzerkrankungen haben Haustiere einen grossen therapeutischen Nutzen. Die Interaktion mit Tieren verbessert nicht nur das emotionale Wohlbefinden, sondern kann auch körperliche Fähigkeiten fördern. Hunde, Katzen und sogar Vögel werden oft in der sogenannten «tiergestützten Therapie» eingesetzt, um kognitive und motorische Fähigkeiten zu verbessern.
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Demenzkranke, die regelmässig Zeit mit Tieren verbringen, zeigen oft eine verbesserte Stimmung, weniger Aggressionen und mehr soziale Interaktion. Das Streicheln eines Hundes oder einer Katze fördert zudem die Feinmotorik und gibt den Betroffenen das Gefühl, gebraucht zu werden.
Emotional Support Dogs (ESD)
Ein "Emotional Support Dog" (ESD), auf Deutsch oft als "emotionales Unterstützungstier" bezeichnet, ist ein Hund, der eine therapeutische Rolle spielt und Menschen mit emotionalen oder psychisch bedingten Problemen hilft. Im Gegensatz zum ausgebildeten Assistenzhund, der bestimmte Hilfsaufgaben für seinen Partner erfüllt, bietet ein Emotional Support Dog hauptsächlich Trost und emotionale Unterstützung durch seine Anwesenheit.
Nicht nur bei Depressionen, sondern bei vielen Symptomen ist ein Emotional Support Dog angezeigt.
Voraussetzungen von Mensch und Hund
Soll der Emotional Support Dog in der Öffentlichkeit als solcher gekennzeichnet sein, ist die Voraussetzung, dass die Besitzerin oder der Besitzer ein ärztliches Attest von einem Psychiater oder Facharzt nachweisen können, das bestätigt, dass der Hund notwendig ist, um die emotionalen oder psychischen Symptome zu lindern. Der ESA wird medizinisch verschrieben.
Abgrenzung Therapiehund und Assistenzhunde
Ein ESD ist weder Assistenzhund, noch Therapiehund. Ein Therapiehund wird für viele Menschen in verschiedenen Organisationen arbeiten (Hospiz, therapeutischen Einrichtungen, Krankenheime). Der Assistenzhund wird für einen Menschen mit erheblicher Behinderung ausgebildet und hilft seiner Besitzerin oder seinem Besitzer im Alltag.
ESA Hund Ausbildung Kosten
Die Kosten sind weitaus günstiger als die für die Ausbildung eines Assistenzhundes. In der Regel belaufen sie sich über den gesamten Ausbildungszeitraum auf höchstens Fr. 5'000.-. Die Ausbildung wird nicht von der IV übernommen und muss selber getragen werden.
Weitere Aspekte der Mensch-Tier-Beziehung
Die wertfreie Haltung von Tieren gegenüber Menschen - unabhängig von sozialem Status, äusserem Erscheinungsbild - ermöglicht eine tiefe Freundschaft mit einem Tier aufzubauen. Sucht das Tier den Menschen auf, wirkt dies beglückend für den Menschen.
Tiere geben den Menschen unglaublich viel. Tiere und ihre Qualitäten, Talente, Spürsinn.... IMMER, immer muss, sucht das zukünftige TIER den zukünftigen Menschen aus, wenn es eine beidseitig glückliche, harmonische Beziehung werden soll....!
Der Mensch, sein Leben...muss unbedingt aus Verantwortungsbewusstsein, Respekt, Höflichkeit, Liebe - den Bedürnissen des zukünftigen TIERES-Partnerin/Partners angepasst sein, werden, da jedes TIER durch das Leben mit Mensch abhängig gemacht wird durch diesen !
Es ist aber eine grosse Verantwortung und geht auch mit vielen Verpflichtungen einher. Hunde können einen sehr positiven Einfluss auf die Psyche und das Wohlergehen von uns Menschen haben.
Zusammenfassende Tabelle
| Aspekt | Beschreibung | 
|---|---|
| Positive Auswirkungen | Gesellschaft, gesteigertes Wohlbefinden, aktive Lebensgestaltung, niedrigerer Blutdruck, weniger Depressionen, höhere Lebenszufriedenheit | 
| Geeignete Haustiere | Kleine Hunde, Katzen, Vögel, Fische, Kaninchen, Meerschweinchen | 
| Emotional Support Dog (ESD) | Therapeutische Rolle, Trost und emotionale Unterstützung | 
| Wichtige Überlegungen | Fähigkeit zur Tierhaltung, finanzielle Mittel, Zukunftsplanung | 
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