Psychopharmaka: Ein Überblick über Tabletten bei psychischen Problemen

Psychopharmaka spielen eine wichtige Rolle in der Akutpsychiatrie, insbesondere bei Zwangseinweisungen. Es handelt sich um Medikamente, die auf das Zentralnervensystem und psychische Funktionen wirken.

Benzodiazepine: Diazepam

Bei Zwangseinweisungen liegt es im Ermessen des diensthabenden Arztes, ob zur Beruhigung zwangsweise ein Medikament verabreicht wird. In solchen Fällen werden oft Medikamente mit dem Arzneistoff Diazepam eingesetzt. Diazepam ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Benzodiazepine; das bekannteste Medikament mit diesem Wirkstoff ist «Valium», das 1962 in der Schweiz zugelassen wurde.

Da es bei einer Langzeittherapie mit Diazepam zu einer psychischen und körperlichen Abhängigkeit kommen kann, wird der Wirkstoff vorrangig in der Akuttherapie eingesetzt - also nicht länger als vier bis sechs Wochen. Der Vorteil von Diazepam ist, dass es schnell angstlösend, sedierend, krampflösend, antiepileptisch und muskelentspannend wirkt.

Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI): Citalopram

Leidet der Patient an einer Depression, wird häufig ein Medikament mit dem Wirkstoff Citalopram gegeben. Citalopram gehört zu der Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). SSRI sind Antidepressiva, die am Serotonin-Transporter ihre Wirkung entfalten und dabei die Serotonin-Konzentration im Gehirn erhöhen. An den anderen Monoamin-Transportern wirken sie nicht oder nur schwach. Darin unterscheiden sie sich von den älteren trizyklischen Antidepressiva und werden deshalb als selektiv bezeichnet.

Man geht davon aus (es ist jedoch nicht erwiesen), dass Leute mit einer Depression zu wenig Serotonin ausschütten. Deshalb wird mit SSRI-Medikamenten die Resorption blockiert - es fliesst weniger Serotonin zurück in die Synapse. Das wirkt für den Patienten stimmungsaufhellend und antriebssteigernd. Citalopram wird auch bei Angsterkrankungen, Phobien und Personen mit einer Essstörung angewendet.

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Wird das Medikament von einem Tag auf den anderen abgesetzt, entsteht ein Absetz-Phänomen mit Entzugssymptomen wie starker Angst und Unruhe. Eine Studie brachte bestimmte, bei Depressiven besonders häufige, genetische Merkmale in Verbindung mit Selbstmordgedanken unter Behandlung mit Citalopram. Zwei Marker auf den Genen (GRIA3 und GRIK2) sind möglicherweise mit einem um das Fünfzehnfache erhöhten Suizidrisiko assoziiert. Die Studie war jedoch nicht Placebo-kontrolliert, sodass die Kausalität unklar bleibt. Es gibt verschiedene Studien, die das Suizidrisiko belegen oder bestreiten. Es ist erwiesen, dass durch ihre Einnahme die Suizidgefahr massiv steigt, weshalb bei Kindern und Jugendlichen keine SSRI-Medikamente gegeben werden dürfen.

Atypische Neuroleptika: Quetiapin

Bei Schizophrenie, manischen und depressiven Episoden oder bipolaren Erkrankungen kommen in der Regel Medikamente mit dem Wirkstoff Quetiapin zum Einsatz. Quetiapin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der atypischen Neuroleptika und wirkt wie alle Neuroleptika psychisch dämpfend. Das bedeutet, es lindert durch die Blockade von Dopamin-Rezeptoren die Angst- und Erregungszustände des Patienten.

Neuroleptika hemmen den Botenstoff/Neurotransmitter Dopamin an den Nervenenden im Gehirn. Da Quetiapin zu den atypischen Neuroleptika gehört, hat es noch eine zweite Wirkung: Es hemmt Serotonin-Rezeptoren. Dies hat zur Folge, dass Apathie und Depression gemildert werden, sowie die Gedächtnisleistung wieder zunimmt.

Die Medikamente, die am häufigsten gegeben werden sind «Seroquel» und «Haldol». Die beiden wirken wie eine Zwangsjacke. Haldol wirkt effizienter als Seroquel, hat jedoch mehr Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Schluck- und Schlundkrämpfe, Müdigkeit und gleichzeitige Bewegungsunruhe/Sitzunruhe, Sprachstörungen, motorische Bewegungsstörungen (Parkinson-ähnliche Bewegungen).

Psychopharmakotherapie: Was ist wichtig?

Bei psychiatrischen Erkrankungen liegen gemäss neueren Hypothesen Stoffwechselstörungen im Gehirn vor, die z.B. Aufmerksamkeit, Konzentration, Emotionen, Wahrnehmung und Denkweise beeinträchtigen. Spezifische Medikamente dienen dazu, diese Störungen auszugleichen, um wieder im normalen und gesunden Rahmen handlungsfähig zu sein und Emotionen weitgehend kontrolliert einzusetzen.

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In der Psychopharmakotherapie erhalten Patientinnen und Patienten Medikamente, die auf den Hirnstoffwechsel einwirken. Es ist sehr individuell, wie diese Medikamente aufgenommen oder abgebaut werden und wie sie wirken. Man kann messen, ob die Medikamente im Blut ankommen und wie sie verstoffwechselt werden. Psychopharmaka haben auch Nebenwirkungen, die zumeist gut bekannt, meist ungefährlich und gut zu kontrollieren sind. Die Einnahme dieser Medikamente wird von den Ärztinnen und Ärzten überwacht.

Der Arzt, die Ärztin bespricht alle für die Therapie vorgeschlagenen Medikamente mit den Patientinnen und Patienten hinsichtlich der zu erwartenden Wirkung und möglicher Nebenwirkungen. Gemeinsam wird dabei festgelegt, welches der zur Verfügung stehenden Psychopharmaka für die individuelle Therapie ausgewählt wird.

Grosse Vielfalt an Medikamenten

Alle angewendeten Medikamente sind nach vielen Voruntersuchungen im Rahmen grosser Studien auf ihre Sicherheit geprüft und von der nationalen Behörde für den Einsatz am Patienten, an der Patientin zugelassen worden. Es stehen Psychopharmaka mit ganz unterschiedlichem Wirkungsspektrum auf das Gefühlserleben, Verhalten, Denken und auf kognitive Funktionen zur Verfügung. Dadurch können die unterschiedlichsten psychiatrischen Erkrankungen mit diesen Substanzen behandelt werden.

Innerhalb dieser Klassen stehen wiederum verschiedene Substanzen zur Verfügung. Der Einsatz eines bestimmten Medikaments richtet sich nach der individuellen Problematik, der Verträglichkeit und den möglichen Nebenwirkungen. So setzt man beispielsweise keine Medikamente mit möglicher Gewichtszunahme bei bereits übergewichtigen Patientinnen oder Patienten ein. Der individuelle Einsatz eines und manchmal mehrerer Psychopharmaka erfordert ein grosses Spezialwissen und eine sorgfältige Überwachung durch den behandelnden Psychiater, die behandelnde Psychiaterin.

Bei vielen psychiatrischen Erkrankungen verbessert die Pharmakotherapie die grundlegenden Funktionen wie etwa die Schlaf-Wach-Regulation oder die Affektregulation stark. Oftmals ermöglicht erst dies eine Psychotherapie und ein weitgehend eigenverantwortliches Leben.

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Für wen eignet sich die Psychopharmakotherapie?

Die Psychopharmakotherapie ist in vielen Fällen integraler Bestandteil der psychiatrischen Behandlung. Für viele psychiatrische Erkrankungen liegen internationale und nationale Behandlungsempfehlungen oder Leitlinien vor, die auf dem aktuell verfügbaren Wissen sowie den Meinungen von Expertengremien aufbauen. Behandlungsempfehlungen bestehen etwa bei Depression, bipolaren Störungen, Schizophrenie, Posttraumatischen Belastungsstörungen, Demenzen, Delir oder Angst- und Zwangserkrankungen.

Gibt es keine expliziten Behandlungsempfehlungen, können Psychopharmaka zur symptomatischen Behandlung eingesetzt werden. Dies ist beispielsweise bei begleitenden Schlafstörungen, depressiven Zuständen, Verwirrtheit, Aggression oder Angst der Fall.

Im Einzelfall wird immer geprüft, ob eine Psychopharmakotherapie notwendig und sinnvoll ist. Dazu gehört, Wirkungen und mögliche Nebenwirkungen abzuwägen und Kontraindikationen zu berücksichtigen. Meist wird bei schwer betroffenen Patientinnen oder Patienten neben der Psychotherapie und nicht-medikamentöser Therapien auch eine Psychopharmakotherapie durchgeführt.

Pflanzliche Heilmittel

Bei Stimmungsschwankungen und Verstimmungen können verschiedene Heilpflanzen helfen. Dazu gehört in erster Linie das Johanniskraut. Johanniskraut gilt schon lange als „Stärkungsmittel für die Seele“. Bereits im Mittelalter wurde es gegen „Melancholie“ verwendet. In den 1970er Jahren konnte die Schulmedizin die stimmungsaufhellende Wirkung in medizinischen Studien beweisen.

Die Pflanze des Lichtes, wie Johanniskraut auch genannt wird, zeigt eine beruhigende und ausgleichende Wirkung bei: gedrückter Stimmung, Stimmungslabilität, innerer Unruhe, Ängstlichkeit, Spannungszuständen und Stimmungsschwankungen. Studien belegen die Wirksamkeit von Johanniskraut bei Verstimmungszuständen, Stimmungsschwankungen und Depressionen.

Allerdings ist auch schon lange bekannt, dass Johanniskraut-Präparate Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten verursachen können, unter anderem mit Magenschutzmitteln, oralen Verhütungsmitteln, Immunsuppressiva und bestimmten Herzmedikamenten. Untersuchungen zeigen, dass für diese Interaktionen hauptsächlich der Inhaltsstoff Hyperforin verantwortlich ist.

Melisse, Passionsblume, Hopfen und Baldrian sind Pflanzen, welche eine beruhigende und entspannende Wirkung aufweisen. Sie werden bei Beschwerden wie Nervosität, Spannungs- und Unruhezustände sowie auch Prüfungsangst empfohlen.

Welches ist das beste Medikament gegen Antriebslosigkeit?

Verschiedene Medikamente bieten unterschiedliche Vorteile und Nebenwirkungen. Antriebslosigkeit hat viele Gesichter und kann durch unterschiedliche Ursachen ausgelöst werden. Oft sind es berufliche und familiäre Belastungen, die uns in die Knie zwingen. Menschen mit hohem Perfektionsanspruch sind besonders anfällig, da sie sich selbst unter enormen Druck setzen.

Die Symptome entwickeln sich meist schrittweise. Anfangs ist es vielleicht nur innere Unruhe oder eine allgemeine Unzufriedenheit, die dann zu einer ernsthaften Antriebslosigkeit fortschreitet. Antriebslosigkeit, ein durchdringendes Gefühl von Müdigkeit und fehlender Motivation, kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Sie kann zwar ein Symptom verschiedener Erkrankungen sein, darunter körperliche Krankheiten und Faktoren des Lebensstils, ist aber häufig auf zugrunde liegende psychische Probleme zurückzuführen.

Antidepressiva, insbesondere Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (SNRI), haben sich als wirksame Mittel gegen die mit Depressionen verbundene Antriebslosigkeit erwiesen. Bei der Auswahl eines Antidepressivums spielt die Anamnese eine entscheidende Rolle.

SSRI im Detail

SSRI wirken, indem sie die Wiederaufnahme von Serotonin im Gehirn hemmen, wodurch mehr Serotonin für die Rezeptoren verfügbar wird. Dies führt zu einer Verbesserung der Stimmung und des Antriebs. Im Allgemeinen haben die SSRI eine ähnliche Wirksamkeit, unterscheiden sich aber etwas in Bezug auf das Nebenwirkungsprofil, den Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und der Pharmakokinetik.

  • Citalopram vs. Escitalopram ist das S-Enantiomer des racemischen Gemischs Citalopram.
  • Fluoxetin ist dafür bekannt, dass es bestimmte Leberenzyme, insbesondere CYP2D6, hemmt, was zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten führen kann. Darüber hinaus wird Fluoxetin häufig als einer der stärker aktivierenden SSRI beschrieben, was bedeutet, dass es mehr Stimulation oder erhöhte Energie verursachen kann, insbesondere im Vergleich zu anderen SSRI wie Citalopram oder Escitalopram.
  • Paroxetin hat unter den SSRI eine der höchsten Affinitäten für den Serotonintransporter (SERT). Aufgrund der hohen Affinität zum Serotonintransporter gilt Paroxetin als starker SSRI, trotz seiner kürzeren Halbwertszeit.
  • Sertralin hat neben seiner Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmwirkung auch eine leichte Dopamin-Wiederaufnahme-Hemmwirkung. Sertralin birgt auch ein geringeres Risiko für Arzneimittelwechselwirkungen als einige andere SSRI wie Fluoxetin und Paroxetin, da es einen geringeren Einfluss auf Leberenzyme wie CYP2D6 hat.

SSNRI im Detail

SSNRI wirken durch die Hemmung der Wiederaufnahme von sowohl Serotonin als auch Noradrenalin, was die Stimmung und den Antrieb verbessert. Venlafaxin und Duloxetin sind hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Nebenwirkungen vergleichbar.

  • Duloxetin ist ein Serotonin-Norepinephrin-Wiederaufnahme-Hemmer (SNRI), der zur Behandlung verschiedener Erkrankungen eingesetzt wird, wobei der Schwerpunkt auf der psychischen Gesundheit und chronischen Schmerzen liegt. Das Medikament hemmt die Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin, zwei wichtigen Neurotransmittern, die an der Stimmungsregulation und der Schmerzwahrnehmung beteiligt sind.
  • Venlafaxin wirkt ebenfalls in erster Linie durch die Erhöhung der Serotonin- und Noradrenalinspiegel im Gehirn. Diese Neurotransmitter spielen eine wesentliche Rolle bei der Regulierung von Stimmung und Angstzuständen. In niedrigeren Dosen wirkt Venlafaxin eher wie ein selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und konzentriert sich hauptsächlich auf Serotonin.

NDRI steigern den Antrieb, indem sie die dopaminerge und noradrenerge Funktion im Gehirn verbessern. Trizyklische Antidepressiva erhöhen die Konzentration von Serotonin und Noradrenalin im synaptischen Spalt, was zu einer Verbesserung der Stimmung und einer Verringerung von Unruhe führt.

  • Amitriptylin wird häufig zur Behandlung von Depressionen, chronischen Schmerzen und Migräne eingesetzt und wirkt, indem es den Serotonin- und Noradrenalinspiegel im Gehirn erhöht.
  • Imipramin wird in erster Linie zur Behandlung von Depressionen und manchmal auch von Angststörungen eingesetzt, wird aber auch zur Behandlung von Bettnässen (Enuresis) bei Kindern verschrieben.

MAO-Hemmer blockieren die Monoaminoxidase-Enzyme, um die Konzentration von Neurotransmittern wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin im Gehirn zu erhöhen. Die Einnahme von MAO-Hemmern erfordert jedoch besondere Vorsicht.

Johanniskraut-Präparate müssen eine bestimmte Menge an Extrakt enthalten, um eine antidepressive Wirkung zu erzielen. Eine kombinierte Behandlung aus Medikamenten und Psychotherapie kann besonders effektiv sein. Nach Beendigung einer alleinigen Antidepressivabehandlung kann es zu einer erhöhten Rückfallrate kommen, verglichen mit psychotherapeutischen Ansätzen.

Die Behandlung von Antriebslosigkeit erfordert oft einen vielschichtigen Ansatz. Von SSRIs und SNRIs bis hin zu pflanzlichen Behandlungen wie Johanniskraut gibt es mehrere therapeutische Optionen, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Durch die Kombination von Pharmakotherapie und Psychotherapie und die Förderung eines gesunden Lebensstils können optimale Ergebnisse erzielt werden.

Welche Medikamentenklassen gibt es?

Medikamente lassen sich dabei nach ihrer Herstellung (pflanzlich, chemisch), chemischen Stoffklasse (z.B. Trizyklika, Benzodiazepine) oder auch nach ihrem Haupteinsatzgebiet ordnen. Die folgende Einteilung folgt primär dem Einsatzgebiet, weist aber immer dort Abweichungen auf, wo eine Substanz zur Behandlung verschiedener Symptome eingesetzt werden kann.

Hypnotika

Medikamente, die den Schlaf fördern, bezeichnet man als Hypnotika. Einige pflanzliche und auch synthetische Präparate wurden gezielt zur Schlafförderung entwickelt. Daneben lassen sich auch Anxiolytika, Antidepressiva und Antipsychotika zur Normalisierung des Schlafs einsetzen.

Anxiolytika

Anxiolytika sind angstlösende Medikamente. Es gibt pflanzliche Medikamente und Antidepressiva, die als Anxiolytika eingesetzt werden können. Die wirksamsten Vertreter sind aber die Benzodiazepine. Wegen ihrem Potential, zu einer Abhängigkeit zu führen, sollten sie nicht für Langzeitbehandlungen eingesetzt werden. Gerade in Notfallsituationen sind sie aber unverzichtbar: Panikattacken, aggressive Durchbrüche, Suizidgedanken.

Antidepressiva

Die Hauptwirkung von Antidepressiva ist Stimmungsaufhellung und Antriebssteigerung. Manche wirken daneben auch angstlösend, schmerzhemmend, beruhigend und schlaffördernd, so dass sie bei verschiedensten Symptomen und Erkrankungen eingesetzt werden können: Depressionen, Ängste, Zwänge, Schmerzen und Schlafstörungen.

Antipsychotika

Antipsychotika (auch als Neuroleptika bezeichnet) haben neben der antipsychotischen (den Realitätsverlust bekämpfenden) Wirkung auch eine unterschiedlich stark dämpfende Wirkung. Sie werden in erster Linie zur Behandlung von Wahnvorstellungen und Halluzinationen eingesetzt, wie sie bei Schizophrenien oder Manien auftreten. Daneben kommen sie häufig auch zur Behandlung anderer Erkrankungen zum Einsatz: Depressionen, Zwänge, Tourette-Syndrom, Selbstverletzungen, Verwirrtheit bei Demenzen.

Phasenprophylaktika und Antiepileptika

Phasenprophylaktika sind Stimmungsstabilisierer, d.h. sie helfen, starke Schwankungen der Emotionen auszugleichen. Neben Lithium kommen dabei v.a. Antiepileptika zum Einsatz. Krankheiten wie rezidivierende Depressionen, bipolare Störungen (manisch-depressiv) aber auch eine emotionale Instabilität im Rahmen von Persönlichkeitsstörungen können behandelt werden.

Nootropika

Bei Nootropika handelt es sich um Medikamente - und teilweise auch um Nahrungsmittelergänzungsmittel -, die die Hirnfunktion im Allgemeinen verbessern. Neben pflanzlichen Präparaten (Ginkgo) kommen synthetische Präparate zum Einsatz. Bei Folgeschäden von Hirnverletzungen können auch Antidementiva zur Anwendung kommen, obwohl keine Demenzerkrankung im engeren Sinne vorliegt.

Antidementiva

Antidementiva sind Medikamente zur Behandlung von Gedächtnisstörungen im Rahmen einer Alzheimer- oder Parkinson-Krankheit. Sie können die zugrunde liegende neurodegenerative Erkrankung nicht heilen, haben aber neben der Verbesserung des Gedächtnisses einen guten Effekt auf die Konzentration und die Emotionsregulation.

Psychostimulantien

Psychostimulantien sind Substanzen, die die Funktion des Hirns verbessern. Sie haben einen Effekt auf Wachheit, Aufmerksamkeit und Antrieb. Zur Anwendung kommen sie bei ADHS, Narkolepsie aber auch Fatigue im Rahmen einer Multiplen Sklerose oder Konzentrationsstörung nach Hirnverletzung.

Weitere Aspekte der Behandlung

Die Behandlung von psychischen Krankheiten ist ein komplexes Thema. Es gibt verschiedene Arten der Behandlung, die je nach Patient unterschiedlich gut funktionieren können. Die Wahl der richtigen Behandlung ist entscheidend für den Verlauf der Krankheit. Oftmals wird jedoch keine ausreichende Beratung angeboten und die Entscheidung bleibt dem Patient selbst überlassen.

Zunächst sollten wir versuchen, unsere Gedanken zu sortieren und unsere Sorgen zu priorisieren. Viele Menschen leiden unter Überforderung und Stress, weil sie versuchen, sich um zu viele Dinge gleichzeitig zu kümmern. Viele Menschen vernachlässigen ihren Körper, wenn sie unter Stress oder psychischen Problemen leiden. Doch regelmässige Bewegung ist sehr wichtig für unsere Gesundheit - sowohl körperlich als auch mental.

Auch das soziale Umfeld spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung psychischer Probleme. Isolation kann die Symptome oft verschlimmern und es ist daher wichtig, soziale Kontakte zu pflegen und Unterstützung von Freunden und Familie zu suchen. Auch unsere Ernährung spielt eine wichtige Rolle für unsere Psyche. Achten Sie darauf, regelmäßig zu essen und sich ausgewogen zu ernähren.

All diese Punkte sind nur allgemeine Tipps - jeder Mensch ist anders und es gibt keine Patentlösung. Wer unter gravierenden psychischen Problemen leidet, sollte sich daher immer an einen Facharzt oder Psychotherapeuten wenden.

Psychotherapie kann in Einzel- oder Gruppensitzungen stattfinden und kann verschiedene Techniken umfassen, zum Beispiel Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie oder Hypnose. In manchen Fällen kann die Einnahme von Medikamenten hilfreich sein, um die Symptome einer psychischen Krankheit zu lindern. Es ist wichtig zu beachten, dass Medikamente nur ein Teil der Behandlung sein sollten. Sie sollten immer in Kombination mit anderen Behandlungsmethoden wie beispielsweise Psychotherapie eingesetzt werden.

Gegen psychische Erkrankungen gibt es kein Patentrezept. Was für den einen hilfreich ist, kann für den anderen völlig unwirksam sein. Für viele Menschen mit psychischen Erkrankungen ist die Spitex sowohl in akuten Krisensituationen als auch im Alltag eine wertvolle Stütze. Die meisten Erkrankten sind nicht in stationärer Behandlung und daher auf die Hilfe von Spitex-Organisationen angewiesen. Dafür stehen bei der Spitex examinierte Pflegefachpersonen, Psychologinnen und Psychologen sowie Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten zur Verfügung. Je nach Bedarf werden die Dienstleistungen individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt. Spitex-Mitarbeitende besuchen ihre Patientinnen und Patienten zu Hause.

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