Flugangst, Panik im Aufzug, Spinnenphobie - Ängste sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Ist eine solche Angst krankhaft gesteigert und behindert den Alltag, sprechen Fachleute von einer Angststörung. Angststörungen sind eine besonders häufig auftretende psychische Krankheit. Rund 15 bis 20 Prozent aller Schweizer/-innen sind davon im Laufe ihres Lebens betroffen. Fachkräfte gehen davon aus, dass mindestens jede und jeder zehnte Schweizer/-in bereits eine Panikattacke erlebt hat.
Was ist soziale Phobie?
Menschen mit einer sozialen Phobie, auch Soziophobie genannt, haben grosse Angst davor, unangenehm aufzufallen, sei es durch ihr Verhalten oder durch Angst-Symptome. Sie befürchten, dass andere sie beobachten, abwerten oder auslachen. Der Kontakt mit anderen Menschen ist für sie eine Qual. Besonders ausgeprägt ist diese Angst im Kontakt mit dem anderen Geschlecht.
Die Vermeidung sozialer Situationen hat weitreichende Folgen. Menschen, die zum Beispiel Angst davor haben, ihre Blase in öffentlichen Toiletten zu entleeren (Paruresis), trauen sich oft nicht mehr, für längere Zeit ihr Haus zu verlassen. Dieses Phänomen bezeichnet man auch als "schüchterne Blase" und tritt bei vielen Patienten mit einer sozialen Phobie auf. Die Betroffenen leben sehr einsam und nehmen kaum an Freizeit-Aktivitäten teil.
In vielen Fällen wirkt sich die soziale Phobie auch auf das Berufsleben aus. Aufstiegschancen oder ein Arbeitsplatz-Wechsel nehmen Betroffene aus Angst vor Menschen, die ihnen fremd sind, nicht wahr. Manche Menschen mit sozialer Phobie sind gar nicht in der Lage, einen Beruf auszuüben und somit arbeitsunfähig. Ist die soziale Phobie stark ausgeprägt, führt sie zu einer vollständigen sozialen Isolation.
Aus der Angst vor den prüfenden Blicken anderer Menschen, verhalten sich die Betroffenen oft merkwürdig und erregen das, was sie am Wenigsten wollen: Aufmerksamkeit. Sie verstummen zum Beispiel in Gesellschaft oder wenden sich zum Essen ab, um unbeobachtet zu sein.
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Ihre Konzentration richtet sich dabei darauf, sich nicht zu blamieren, sowie auf die Angst, dass körperliche Symptome ihre Unsicherheit preisgeben. Normal zu essen oder eine Rede zu halten ist unter diesen Umständen unmöglich.
In den meisten Fällen tritt eine soziale Phobie in Kombination mit anderen psychischen Störungen auf. Die Betroffenen leiden ausserdem unter anderem Angst-Erkrankungen, Ess-Störungen, depressiven Störungen oder Sucht-Erkrankungen. Auch hat man festgestellt, dass Personen mit einer sozialen Phobie häufiger als andere Menschen unverheiratet bleiben.
Wie viele Menschen sind von sozialer Phobie betroffen?
Studien an Populationen aus unterschiedlichen Kulturen lassen darauf schliessen, dass soziale Angststörungen zu den häufigsten Angststörungen gehören. Erstmals tritt die soziale Phobie meist in der Zeit zwischen der Pubertät und dem Erwachsenenalter auf.
In verschiedenen Studien wurde ein Durchschnittsalter zwischen zehn und 13 Jahren ermittelt. Dass die soziale Angststörung erstmals im Erwachsenenalter auftritt, ist selten.
Mit einer "normalen" Schüchternheit hat eine Sozialphobie nichts zu tun, die Auswirkungen auf das soziale Leben des Erkrankten sind ungleich schwerer.
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Symptome der sozialen Phobie
Folgende Symptome liegen nach der ICD-10 Klassifikation psychischer Störungen bei einer sozialen Phobie vor:
- Die Betroffenen haben starke Furcht, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen oder sich zu blamieren. Daher vermeiden sie Situationen, in denen sich die Befürchtungen möglicherweise verwirklichen.
 - Die Ängste beziehen sich auf soziale Situationen, wie zum Beispiel Essengehen oder Sprechen in der Öffentlichkeit. Sie fürchten sich davor, sich kleinen Gruppen anzuschliessen, zum Beispiel auf Partys oder in Klassenräumen, aber auch Bekannten in der Öffentlichkeit zu begegnen.
 - Körperliche Symptome bei einer sozialen Angst sind: Erröten oder Zittern, die Angst zu erbrechen sowie starker Harn- oder Stuhl-Drang. Menschen mit sozialer Phobie haben grosse Sorge, dass andere diese Anzeichen bemerken. Da sie sich stark auf die körperlichen Symptome konzentrieren, verstärken sich diese.
 - Die Betroffenen leiden sehr unter den Angst-Symptomen und den Folgen des Vermeidungsverhaltens. Obwohl sie wissen, dass die Angst übertrieben ist, sind sie nicht in der Lage, ihr Verhalten alleine zu ändern.
 
Angstgefühle und körperliche Beschwerden wie Bauchschmerzen, Herzklopfen, Kopfschmerzen oder Übelkeit sind mögliche Symptome. Darüber hinaus können folgende Begleiterscheinungen auftreten: anhaltende Sorgen, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, Rückzug von sozialen Aktivitäten und Vermeidungsverhalten. Ängstliche Reaktionen können auch zu Panikattacken führen.
Wie erkenne ich, ob mein Kind unter Angst leidet?
Zeichen von Angst bei Kindern können sich in verschiedenen Formen zeigen, einschliesslich körperlicher Symptome wie Bauchschmerzen oder Kopfschmerzen, Vermeidungsverhalten, Schlafstörungen, übermässiges Weinen oder Wutanfälle. Kinder können auch über Sorgen sprechen oder spezifische Ängste wie vor der Dunkelheit oder vor Trennung ausdrücken.
Ursachen und Risikofaktoren
Die Ursachen für eine Angststörung sind vielfältig. Stärker gefährdet sind Menschen mit schwierigen Kindheitserfahrungen und vielfältigen Belastungen im Leben. Auch genetische Faktoren können eine Rolle spielen. Häufiger betroffen sind Menschen mit wenigen sozialen Beziehungen.
Wie eine soziale Phobie entsteht, dazu gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Letztlich ist davon auszugehen, dass viele Faktoren zusammenwirken. Ein Teil tragen vermutlich die Erbanlagen bei. Den grösseren Einfluss auf die Entstehung einer sozialen Phobie hat jedoch die Umwelt.
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Soziale Angst als Lernprozess
Viele Personen mit sozialer Phobie beschreiben, dass man sie in jungen Jahren öfter gehänselt und öffentlich gedemütigt hat. Das legt nahe, dass die Ursachen der sozialen Phobie bei diesen Personen ihren Ursprung in der Kindheit gehabt hat.
Im Kontakt zu anderen Menschen haben sie Angst, dass diese sie abwerten. Eine gewisse Grundängstlichkeit trägt zusätzlich dazu bei, dass sie in Zukunft derartige Situationen vermeiden. Sie ziehen sich immer weiter zurück.
Auch Kinder, die in ihrem Verhalten gehemmt sind, haben später ein höheres Risiko, eine soziale Phobie zu entwickeln. Gehemmte Kinder sind von unbekannten Situationen schnell überfordert und ziehen sich zurück.
Ein derartiges Verhalten übernehmen die Kinder möglicherweise von den Eltern. Sind die Eltern eher ängstlich und leben diese isoliert, lernt das Kind schon früh die Furcht oder Angst vor sozialen Kontakten und unbekannten Situationen. Tritt die soziale Phobie in Familien gehäuft auf, ist es daher schwierig zu bestimmen, ob soziale Ängste vererbt oder erlernt worden sind beziehungsweise sich auf die Erziehung zurückführen lassen.
Negative Gedanken
Personen mit einer sozialen Phobie beschäftigen sich ständig mit ihren Ängsten. Sie fühlen sich schnell beobachtet und vermuten hinter den Reaktionen anderer Menschen oft eine Abwertung ihrer Person. Sich selbst sehen sie überkritisch.
Sie stellen oft hohe Anforderungen an sich selbst und sind nicht in der Lage, diesen gerecht zu werden. Ein häufiger Gedanke von Menschen mit sozialer Phobie ist: "Die anderen Menschen sehen, dass ich ungeschickt/dumm/schlecht bin."
Die Wirkung der als peinlich empfundenen Situationen auf andere überschätzen die Betroffenen. Sie gehen zum Beispiel davon aus, dass man sie verachtet und sie sich nie wieder vor einem bestimmten Menschen blicken lassen sollten. Solche negativen Gedanken lösen die sozialen Ängste aus und erhalten sie dann aufrecht.
Traumatische Erlebnisse
Traumatische Erfahrungen in der Kindheit sind grundsätzlich ein Risikofaktor für psychische Probleme. Das gilt auch für die soziale Phobie. Frühe Verlust-Erfahrungen, wie der Tod eines Elternteils oder Scheidung, tragen möglicherweise zur Entwicklung überzogener Angst bei.
Vernachlässigung oder Misshandlung sind weitere Risikofaktoren für eine soziale Phobie. Früh gelernte ungünstige Mechanismen zur Bewältigung der Erfahrungen bleiben dann oft bis ins Erwachsenenalter bestehen.
Untersuchung und Diagnose
Die soziale Phobie hat für die Betroffenen sehr negative Auswirkungen. Daher ist es wichtig, rechtzeitig einen Arzt oder Psychologen beziehungsweise Therapeuten aufzusuchen. Der Arzt führt zunächst eine körperliche Untersuchung durch, um zu überprüfen, ob körperliche Ursachen für die Symptome verantwortlich sind.
Um eine soziale Phobie zu diagnostizieren, geht der Arzt oder Therapeut mit dem Patienten spezielle Fragebögen durch. Für die Fremdbeurteilung stellt er dem Patienten einige Fragen. Fragebögen zur Selbstbeurteilung füllt der Patient alleine aus. Sie geben ein umfassendes Bild über die Beschwerden des Patienten und helfen dem Therapeuten, eine genaue Diagnose zu stellen.
Folgende Fragen stellt der Arzt oder Therapeut möglicherweise:
- Haben Sie Angst davor, in der Öffentlichkeit zu sprechen?
 - Haben Sie Angst davor, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen?
 - Haben Sie Angst davor, sich kleinen Gruppen anzuschliessen?
 - Haben Sie Angst davor, vor anderen Menschen zu erröten?
 
Nach der Diagnose informiert der Arzt oder Therapeut den Patienten über die möglichen Behandlungsmethoden mithilfe einer Psychotherapie und Medikamenten.
Wie läuft eine Abklärung ab?
- Kennenlernen von Kind und Familie im Erstgespräch.
 - Erfassen der Fragen, Schwierigkeiten, Symptome und Anamnese.
 - Je nach Fragestellungen werden weitere Termine angesetzt, an denen wir mit dem Kind arbeiten, Tests durchführen - das Kind sich spielerisch betätigen lassen oder eine körperliche Untersuchung durchführen (z.B. betreffend Motorik oder neurologischer Auffälligkeiten).
 - Beurteilung von Testergebnissen, Verhaltensmerkmalen und Entwicklungsmustern auf der Basis von Anamnese, Beobachtungen, Schulberichten usw. durch die Fachpersonen.
 - Besprechung der Ergebnisse und Befunde mit den Eltern, wenn immer möglich auch mit dem Kind und dem/der Jugendlichen.
 
Therapie der sozialen Phobie
Insgesamt lassen sich Angststörungen gut behandeln. Wer Symptome einer Angststörung bei sich feststellt und sich dadurch im Alltag beeinträchtigt fühlt, ist bei uns willkommen: Je früher eine erkrankte Person behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Eine soziale Phobie behandelt man mit Hilfe einer Psychotherapie und mit Medikamenten. Experten empfehlen vor allem die kognitive Verhaltenstherapie, um eine soziale Angst zu überwinden. Eine psychodynamische Psychotherapie kommt möglicherweise zum Einsatz, wenn die kognitive Verhaltenstherapie nicht erfolgreich war.
Therapiebegleitend oder zur Überbrückung bis zum Therapiebeginn, bietet der Therapeut im Falle einer sozialen Phobie manchmal eine Internet-Intervention in Form einer Anleitung zur Selbsthilfe an. Der Therapeut informiert den Patienten und gegebenenfalls dessen Angehörige zudem über Selbsthilfe- und Angehörigen-Gruppen.
Kognitive Verhaltenstherapie
Zu Beginn der Therapie informiert der Therapeut den Patienten ausführlich über die soziale Phobie (Psycho-Edukation). Der Therapeut erklärt dem Betroffenen, welche Faktoren zur Entstehung und zur Aufrechterhaltung der Störung beitragen und welche Rolle unrealistische Ansprüche und Gedanken, sowie das Vermeidungsverhalten spielen.
Negative Gedanken verändern
Der nächste Schritt der Therapie einer sozialen Phobie besteht aus der Überprüfung und Veränderung von ungünstigen Gedanken (kognitive Umstrukturierung). Der Therapeut hinterfragt zum Beispiel die Gedanken des Patienten, die sich auf die Bewertung durch andere beziehen. Weiss der Betroffenen wirklich, wie andere Menschen über ihn denken? Weshalb ist er sich sicher, dass andere sein Verhalten als peinlich empfinden?
Bei vielen Patienten laufen solche Gedankengänge automatisch ab, sodass sie ihnen nicht bewusst sind. Der Therapeut schult den Patienten darin, unrealistische und angstmachende Gedanken zu erkennen. Denn erst dann ist es möglich, die Gedanken zu verändern. Daraufhin motiviert der Therapeut den Patienten, realistische Denkmuster zu finden, die weniger bedrohlich sind.
Rollenspiele
Im weiteren Therapieverlauf liegt der Fokus auf Rollenspielen, die der Konfrontation mit Ängsten dienen. Viele Betroffene haben den Umgang mit anderen mit der Zeit verlernt, weil sie soziale Situationen vermieden haben.
In Rollenspielen lassen sich reale Situationen nachstellen. Eine häufige Übung ist, dass der Patient vor den anderen Teilnehmern eine Rede hält. Auf diese Weise entwickelt der Patient Kompetenzen, die ihn im sozialen Umgang sicherer machen.
Konfrontation mit Ängsten
Die nächste Stufe der Konfrontation mit den Ängsten des Patienten findet ausserhalb einer Klink oder Praxis statt (Expositionstherapie). In der Öffentlichkeit begeben sich die Betroffenen in für sie unangenehme und peinliche Situationen. Die Herausforderungen steigert man dabei langsam.
In der Exposition erleben die Patienten häufig, dass die befürchteten Reaktionen nicht eintreten. Die anderen Menschen reagieren entweder neutral oder sogar positiv auf sie. Wie auch bei anderen Angststörungen sind die Vorstellungen und Angstgedanken deutlich schlimmer als die Realität. Mit dieser Erkenntnis ist es den Betroffenen möglich die soziale Phobie zu überwinden.
Psychodynamische Psychotherapie
Die Psychodynamische Psychotherapie konzentriert sich auf ungelöste Konflikte, die die soziale Phobie mitverursachen. Vor allem Beziehungskonflikte sind mögliche Auslöser.
Die Betroffenen suchen zwar nach Anerkennung, allerdings haben sie so grosse Angst vor Zurückweisung und einer Demütigung, dass ein normaler Kontakt unmöglich ist. Die Angst, ihre Unsicherheit durch Erröten oder Zittern zu offenbaren, führt häufig zum Beziehungsabbruch.
Im Rahmen einer psychodynamischen Psychotherapie erforschen Therapeut und Patient, wie dieses ungünstige Beziehungsmuster entstanden ist und welchen Zweck es erfüllt hat. Bei manchen Patienten zeigt sich beispielsweise, dass der Ursprung in überhöhten Ansprüchen der eigenen Familie liegt. Diesen Ansprüchen nicht zu genügen, wird unter Umständen zu einer lebenslangen Bürde und überträgt sich auf andere Menschen und Situationen.
Medikamente
Eine soziale Phobie behandeln Ärzte in der Regel mit selektiven Serotonin- oder Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRIs/SNRIs), wie zum Beispiel Paroxetin oder Venlafaxin. Sie verhindern, dass die Botenstoffe Serotonin oder Noradrenalin schnell wieder von ihrem Wirkungsort abgezogen werden.
Es dauert jedoch etwa zwei bis vier Wochen bis sich ein Effekt zeigt. Nach einer Verbesserung der Symptome einer sozialen Angststörung verschreibt der Arzt die Medikamente noch einige weitere Wochen, um einen Rückfall zu verhindern. Zu den unerwünschten Nebenwirkungen gehören Unruhe, Übelkeit und sexuelle Funktionsstörungen.
Sonstige Behandlungsmethoden
Entspannungstechniken helfen den Betroffenen, ihre ständige Anspannung zu reduzieren. Meistens empfehlen Therapeuten die progressive Muskel-Entspannung nach Jacobson.
Wenn die Patienten neben der sozialen Phobie noch unter weiteren psychischen Erkrankungen wie Depressionen leiden, gilt es, diese ebenfalls zu behandeln.
Ambulante und stationäre Behandlung
In der Kinder-/Jugendpsychiatrie und Psychosomatik am Sozialpädiatrischen Zentrum SPZ überlegen wir gemeinsam mit den Eltern und dem Kind resp. der / dem Jugendlichen, welche Hilfe und Massnahmen unterstützen können. Bei Bedarf ziehen wir in Absprache mit der Familie auch die Schule resp. Lehrpersonen und ein weiteres Helfernetz zur Besprechung der Förderung bei. Zusätzlich sind wir, soweit angezeigt, bei der Suche nach Therapieplätzen behilflich. Aus Kapazitätsgründen bieten wir am Sozialpädiatrischen Zentrum SPZ derzeit keine ambulanten Therapien an.
In der Therapiestation für Kinder und Jugendliche (Psychosomatik, Psychotherapie, Psychiatrie) am Sozialpädiatrischen Zentrum SPZ erhalten Kinder und Jugendliche mit anhaltenden Ängsten eine bedarfsorientierte stationäre Behandlung. Insbesondere, wenn die Ängste sich bereits stark auf den Alltag (Familie, Freunde, Schule, Lehre) auswirken oder wenn die zurückliegende ambulante Therapie nicht funktioniert hat.
Wie kann ich meinem Kind helfen, mit seinen Ängsten umzugehen?
Wichtig ist es, offen und unterstützend mit dem Kind über seine Ängste zu sprechen. Ermutigen Sie Ihr Kind, über seine Gefühle zu sprechen, und zeigen Sie Verständnis. Vermitteln Sie Sicherheit und helfen Sie, Bewältigungsstrategien zu entwickeln, z.B. durch Entspannungsübungen oder das Aufbauen von Selbstvertrauen durch kleine, bewältigbare Herausforderungen.
Wann sollte professionelle Hilfe für ein ängstliches Kind in Betracht gezogen werden?
Wenn die Angst eines Kindes sein tägliches Leben stark beeinträchtigt, es regelmässig Schul- oder soziale Aktivitäten vermeidet oder wenn sich körperliche Symptome wie anhaltende Schlafstörungen oder Essprobleme zeigen, sollte professionelle Hilfe in Betracht gezogen werden.
Krankheitsverlauf und Prognose
Unbehandelt verläuft die soziale Phobie in vielen Fällen chronisch. Je früher die soziale Phobie sich entwickelt hat, desto schlechter ist die Prognose. Sozialphobiker entwickeln dann häufiger weitere psychische Störungen, vor allem Depressionen und Sucht-Erkrankungen.
Sowohl beruflich als auch im privaten Bereich schränkt eine soziale Phobie die Betroffenen stark ein. Ist der Leidensdruck zu hoch, besteht die Gefahr, dass sich die Betroffenen das Leben nehmen.
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