Soziale Phobie zählt zu den häufigsten psychischen Störungen. Betroffene fürchten sich davor, von anderen negativ bewertet oder gar verurteilt zu werden. Soziale Interaktionen werden für sie zu einem Spießrutenlauf, was die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Sozialer Rückzug und Depressionen können die Folge sein.
Selbsthilfe-Bücher als Weg aus der Angst
Es gibt Ratgeber, die sich speziell an Menschen mit sozialen Ängsten richten und ihnen helfen sollen, ihre Ängste Schritt für Schritt abzubauen. Diese Bücher vermitteln grundlegende Informationen über Ängste und deren Behandlung. Sie helfen Betroffenen, ihre Angst systematisch zu analysieren und schrittweise zu bewältigen. Anhand zahlreicher Übungen können neue Fertigkeiten in verschiedenen Bereichen erlernt und eingeübt werden.
Empfehlenswertes Buch: "Soziale Phobie - die heimliche Angst"
Ein Beispiel für ein solches Buch ist "Soziale Phobie - die heimliche Angst" von Martina Fischer-Klepsch. Dieses Buch richtet sich an Menschen, die unter sozialen Ängsten leiden und lernen möchten, ihre Ängste Schritt für Schritt abzubauen. Der Ratgeber vermittelt grundlegende Informationen über Ängste allgemein und insbesondere über soziale Ängste und deren Behandlung. Auf dieser Grundlage lernen Betroffene im zweiten Teil des Buches, ihre Angst systematisch zu analysieren und schrittweise zu bewältigen. Anhand zahlreicher Übungen werden neue Fertigkeiten in verschiedenen Bereichen erlernt und eingeübt.
Die Neubearbeitung des Ratgebers informiert über das Krankheitsbild, die Ursachen sowie die Behandlungsmöglichkeiten der Sozialen Phobie. Schritt für Schritt wird das Vorgehen in der kognitiven Verhaltenstherapie erläutert, dem derzeit effektivsten Behandlungsansatz. Eine Vielzahl von Fallbeispielen, Übungen und Arbeitsblättern ermöglichen, das Gelesene im Alltag selbst anzuwenden und so neues, selbstbewusstes Verhalten in sozialen Situationen zu erlernen. Ein neues Kapitel zum Thema Achtsamkeit und Akzeptanz geht darauf ein, welche Haltung Betroffene ihren Ängsten gegenüber einnehmen können. Zudem wird nun auch beschrieben, wie soziale Ängste, die mit belastenden Situationen aus der Vergangenheit zu tun haben, bewältigt werden können.
Apps als digitale Unterstützung
Neben Büchern können auch Apps eine sinnvolle Unterstützung bei der Bewältigung sozialer Ängste bieten. Diese Apps bieten zumeist eine Mischung aus Hintergrundwissen und praktischen Übungen für den Alltag, mit denen Betroffene beispielsweise Ängste überwinden sollen.
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"Sophie": Eine Angst-App der Universität Bern
Die Universität Bern hat eine eigene Angst-App namens «Sophie» entwickelt. Wer sie aufs Handy lädt, erfährt gleich, worauf es ankommt: «Üben ist der Schlüssel zum Erfolg!» Wer glaube, die App wirke wie eine Pille bei Kopfschmerzen, liege falsch. Die vorgeschlagenen Übungen und Techniken müssen intensiv erlernt und im Alltag verankert werden. Das geht nicht von allein und schon gar nicht von heute auf morgen. «Sophie» erfordert Ausdauer und Disziplin.
Einer der Gründe dafür ist, dass man sich nicht einfach durch das Programm klicken kann. Die Lektionen schliessen mit Aufgaben und Übungen ab, zum Beispiel mit der Aufforderung, ängstigende Situationen zu notieren: das Essen mit Arbeitskollegen? Die Sitzung mit den Abteilungsleitern? Man muss sich überlegen, was die schlimmsten Befürchtungen sind: was andere denken könnten? Ob diese die körperlichen Symptome wie Erröten und Zittern bemerken? Erst danach kann man die nächste Lektion freischalten.
Wichtige Aspekte bei der Auswahl einer App
Bei der Suche nach einer geeigneten App sollte man auf einen vertrauenswürdigen Partner setzen, z.B. eine Universität, die Teilnehmer für ein Forschungsprojekt sucht. Hier prüfen Ethikkommissionen, ob alles mit rechten Dingen zugeht. Wichtig ist auch, ob der Datenschutz gewährleistet ist und persönliche Angaben nur verschlüsselt und nicht an Dritte weitergegeben werden. Ein weiterer Vorteil, wenn eine Hochschule Entwicklerin und Herausgeberin ist: Die Nutzer können davon ausgehen, dass die Hilfsprogramme fachlich und methodisch fundiert sind und nicht zu Dingen auffordern, die kontraproduktiv sind und die Ängste noch verschlimmern.
Ergänzende Informationen
Menschen mit einer sozialen Phobie haben häufig einen enormen Leidensdruck und sind im Alltag teilweise stark durch ihre Ängste eingeschränkt. Psychotherapie ist ein gutes Mittel, vor allem kognitiv-verhaltenstherapeutische Ansätze: Man lernt, negative Bewertungen zu überprüfen und durch angemessene zu ersetzen. Viele Therapeuten arbeiten auch erfolgreich mit Entspannungstechniken wie autogenem Training.
Es ist die Angst, sich in einer Runde kritisch zu äussern, mit anderen essen zu gehen oder Feste zu besuchen. Wer eine Sozialphobie hat, geht ängstigenden Situationen aus dem Weg, was das Leiden verstärken und Betroffene im Alltag behindern kann.
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Weitere Informationen über die App und weitere Online-Selbsthilfeprogramme, die derzeit getestet werden, finden Sie auf www.online-therapy.ch.
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