Der Sigmund Freud Park in Wien ist ein beliebter Ort für vielfältige Veranstaltungen. Hier finden kulturelle Ereignisse, politische Kundgebungen und soziale Aktivitäten statt.
Kulturelle Veranstaltungen und Festivals
Im Sigmund Freud Park werden regelmäßig verschiedene kulturelle Veranstaltungen und Festivals organisiert. Diese reichen von Konzerten und Theateraufführungen bis hin zu Kunstausstellungen und Filmvorführungen. Diese Veranstaltungen bieten eine Plattform für Künstler und Kulturschaffende, um ihre Werke einem breiten Publikum zu präsentieren.
Einige Beispiele für kulturelle Veranstaltungen im Sigmund Freud Park sind:
- Konzerte verschiedener Musikgenres
 - Freiluftkino mit aktuellen Filmen und Klassikern
 - Kunstinstallationen und Skulpturenausstellungen
 - Theateraufführungen und Performances
 
Politische Kundgebungen und Demonstrationen
Der Sigmund Freud Park dient auch als Ort für politische Kundgebungen und Demonstrationen. Hier versammeln sich Menschen, um ihre Meinung zu äußern, für ihre Rechte einzutreten und auf gesellschaftliche Probleme aufmerksam zu machen.
Ein Beispiel hierfür ist die Demonstration von Asylbewerbern, die im Sigmund Freud Park ein Protestcamp errichteten, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen und ein faires Asylverfahren zu fordern.
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Der Flüchtlingsprotest 2012
Im November kamen im Asylbetreuungszentrum Traiskirchen auf ein Bett drei Flüchtlinge. Daraufhin entschieden sich zweihundert Zentrumsbewohner, die Öffentlichkeit in der Hauptstadt auf ihre Lage aufmerksam zu machen und mehr Menschlichkeit in der Asylbetreuung einzufordern.
Zu Fuss gelangten die Asylsuchenden ins 35 Kilometer entfernte Wien, wo sie im zentral gelegenen Sigmund-Freud-Park ein Protestcamp errichteten. Zwei Tage später fanden die ersten Kundgebungen statt; mehrere Hundert Menschen sprachen den Protestierenden ihre Solidarität aus und unterstützten sie mit Zelten, Decken und warmer Suppe. Asylsuchende aus ganz Österreich nahmen ebenfalls an den Aktionen teil.
Nach wiederholten Polizeikontrollen im Protestcamp suchten rund sechzig Flüchtlinge kurz vor Weihnachten in der nahe gelegenen Votivkirche Schutz. Seither harren sie bei Temperaturen um den Nullpunkt im katholischen Gotteshaus aus, zwei Drittel verweigerten einen Monat lang jegliche Nahrung. Das Camp dagegen wurde am 28. Dezember durch ein polizeiliches Grossaufgebot niedergewalzt.
Die in der Kirche Protestierenden, alles Männer, stammen mehrheitlich aus Pakistan. Die Asylanerkennungsquote dieser Männer liegt bei einem Prozent. Die anderen werden ausnahmslos zurückgeschickt, obwohl das Aussenministerium auf seiner Homepage «aufgrund hoher Terrorgefahr» vor Reisen nach Pakistan warnt.
Die Forderungen der Protestierenden betreffen fundamentale Rechte: ein schnelles, faires Asylverfahren, die Grundversorgung aller Asylsuchenden, solange sie in Österreich sind, und die Möglichkeit, während des Verfahrens einer bezahlten Arbeit nachzugehen.
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Lange Zeit blieben die Forderungen der Protestierenden von der Politik ungehört: Erst zwei Wochen nach Beginn des Hungerstreiks zeigte sich Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) zu einem Gespräch mit den Flüchtlingen bereit. Sie bekräftigte dabei jedoch, dass es keine strukturellen Änderungen im Asylwesen geben werde, da dieses «sehr gut funktioniert».
Zwei Ereignisse haben sie dazu bewogen, den Hungerstreik zu beenden: Einerseits hatte am 16. Februar in der Wiener Innenstadt eine Demonstration mit mehr als 2000 Menschen stattgefunden, auf der AktivistInnen und SympathisantInnen Solidarität mit der Protestbewegung forderten. Andererseits haben ranghohe PolitikerInnen nach langem Schweigen endlich auf die Forderungen der Protestierenden reagiert:
Der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer richtete sich persönlich mit einem Brief an die Flüchtlinge. Darin verspricht er, ihnen «im Rahmen der geltenden Gesetze zu helfen», und teilt mit, dass es die Möglichkeit gebe, mit jeder einzelnen Person Gespräche über ihre rechtliche Situation zu führen. Das Angebot knüpft Fischer aber an die Bedingung, dass die AsylbewerberInnen die Votivkirche verlassen.
Trotz geringer Aussichten auf Asyl - 2012 nahm Österreich nur rund ein Prozent der pakistanischen Asylsuchenden auf - nahmen die Flüchtlinge das Schreiben von Fischer positiv auf: Es sei ein Zeichen, dass ihre Anliegen angehört würden und die PolitikerInnen bereit seien zu Gesprächen, so die BloggerInnen des Refugee Protest Camp Vienna.
WIENWOCHE Veranstaltungen
Die WIENWOCHE, ein Festival für Kunst und Aktivismus, nutzt den Sigmund Freud Park ebenfalls als Veranstaltungsort. Im Rahmen der WIENWOCHE finden Diskussionen, Performances und künstlerische Interventionen statt, die sich mit gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzen.
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Einige Beispiele für WIENWOCHE-Veranstaltungen im Sigmund Freud Park sind:
- Diskussionen über Migration, Arbeit und soziale Gerechtigkeit
 - Performances, die sich mit feministischen und queeren Themen auseinandersetzen
 - Workshops und interaktive Projekte, die zur politischen Partizipation anregen
 
Beispiele für Veranstaltungen im Rahmen der WIENWOCHE 2024
- Opening Event Program: Begleitet von Hor.
 - Diskussion: “Organize! Grassroot unionizing in Vienna” (EN)
 - Opening Speeches (DE)
 - Panel Discussion: “ORGANIZE! Representation organized around traditional forms of employment does not correspond to the contemporary forms of contracting.
 - Panel Intervention: "Austria we love you. Wir sind immer noch da und werden dich nie verlassen“. Mit Araba Evelyn Johnston-Arthur, Munira Muhamud und Vina Yun. Moderiert von Marissa Lôbo (DE)
 - Diskussion: Die Bewegung der Nicht-Bürger*innen (in Österreich) kann von langen Kämpfen, Strategien und Errungenschaften sprechen.
 
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