Psychosen beschreiben eine Gruppe von Erkrankungen, die mit einer Veränderung der Realitätswahrnehmung einhergehen. Typische Symptome stellen dabei Halluzinationen, desorganisiertes Sprechen und Wahnvorstellungen dar. Von einer substanzinduzierten Psychose spricht man, wenn die Psychose klar durch die Einnahme einer Substanz bedingt war. Davon abzugrenzen sind Psychosen, denen eine Krankheit, wie zum Beispiel eine Schizophrenie zugrunde liegt. Es gibt verschiedene Substanzen, die eine Psychose auslösen können, zum Beispiel Cannabinoide, Amphetamine, Kokain, aber auch Alkohol. Typisch ist ein baldiges Bessern der Psychose, sobald die auslösende Substanz abgesetzt wird und eine Abstinenz eingehalten wird.
Symptome einer substanzinduzierten Psychose
Die Symptomatik substanzinduzierter Psychosen kann vielfältig sein und hängt von der Art der konsumierten Substanz, der Menge, der Dauer des Konsums, sowie von individuellen Unterschieden ab. Zu den häufigsten, Psychose- typischen Symptomen gehören:
- Halluzinationen: Dies sind sensorische Wahrnehmungen, die nicht real sind. Betroffene können Dinge sehen, hören, riechen, schmecken oder fühlen, die nicht existieren. Beispielsweise können Menschen unter dem Einfluss von Substanzen glauben, dass sie Stimmen hören oder seltsame visuelle Erscheinungen haben.
 - Wahnvorstellungen: Diese beinhalten überzeugende, aber falsche Überzeugungen. Personen, die substanzinduzierte Psychosen erleben, könnten davon überzeugt sein, dass sie verfolgt werden, dass sie übernatürliche Kräfte besitzen oder dass sie eine besondere Mission erfüllen müssen.
 - Desorganisiertes Denken: Betroffene können Schwierigkeiten beim Denken und bei der Kommunikation haben. Ihr Denken kann wirr und unzusammenhängend sein.
 - Realitätsverlust: Substanzinduzierte Psychosen gehen oft mit einem starken Realitätsverlust einher. Die Betroffenen können Schwierigkeiten haben, zwischen ihren Wahnvorstellungen und der tatsächlichen Realität zu unterscheiden.
 - Wutausbrüche und Selbstverletzungen: Aufgrund der emotionalen Instabilität und der intensiven inneren Konflikte, die mit psychotischen Episoden einhergehen, können Betroffene Wutausbrüche erleben. In einigen Fällen kann es auch zu Selbstverletzungen kommen, wenn die betroffene Person ihren emotionalen Schmerz durch physische Schädigung zu lindern versucht.
 - Aggressionen und körperliche Übergriffe: Einige Personen mit substanzinduzierten Psychosen können aggressives Verhalten zeigen, sowohl verbal als auch physisch. Sie könnten andere Menschen angreifen oder sich bedrohlich verhalten.
 - Fehlende Krankheitseinsicht: Viele Menschen in einem psychotischen Zustand haben Schwierigkeiten, ihre Symptome zu erkennen oder zu akzeptieren. Dies wird als mangelnde Krankheitseinsicht bezeichnet und sie kann die Bereitschaft zur Behandlung erschweren.
 
Es ist wichtig zu betonen, dass die Symptome substanzinduzierter Psychosen akut und vorübergehend sind, in der Regel nach dem Abklingen der psychoaktiven Wirkung der konsumierten Substanz nachlassen. Nichtsdestotrotz können sie für die Betroffenen und ihre Umgebung äusserst belastend sein. Eine angemessene medizinische und psychologische Betreuung ist entscheidend, um die Symptome zu lindern und den Betroffenen bei der Genesung zu helfen.
Epidemiologie von substanzinduzierten Psychosen
Substanzinduzierte Psychosen sind häufige Störungen, die Inzidenzraten liegen dabei bei etwa 5 Personen pro 100‘000 Einwohner. Sie sind ausserdem für ca. 25% der Ersteinweisungen in Psychiatrische Kliniken verantwortlich. Bei der Hochrisikopopulation, wie zum Beispiel Personen mit regelmässigem Amphetamin- oder Cannabiskonsum, liegt die Wahrscheinlichkeit an einer substanzinduzierten Psychose zu erkranken sogar bei 20-40%.
Diagnostik
Bei einer Diagnose einer akuten Psychose wird primär die Gefährdungslage eingeschätzt. Da Patientinnen und Patienten sowohl selbst- als auch fremdgefährdend seien können, ist diese erste Einschätzung sehr wichtig. Danach richtet sich die multiprofessionell durchgeführte Diagnostik nach einem Erstgespräch, in der die Psychose erkannt werden kann, nach der Ursachensuche. Bei einer substanzinduzierten Psychose gestaltetet sich dies relativ einfach. Zuerst wird dabei explizit nach exzessivem Konsum psychose-induzierender Substanzen, wie Alkohol, Cannabis, Kokain und Amphetaminen gefragt und danach die Substanzen im Blut/ Urin nachgewiesen.
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Nach Alkohol und Tabak ist Cannabis die wohl am häufigsten konsumierte psychoaktive Substanz. Besonders bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren ist die Droge beliebt. Allerdings birgt der langjährige und intensive Konsum von Marihuana oder Haschisch eine Vielzahl von Gefahren.
Weltweit konsumieren schätzungsweise 209 Millionen Menschen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren Cannabis, was etwa vier Prozent dieser Altersgruppe entspricht, ist in einer aktuellen Übersichtsarbeit im New England Journal of Medicine zu lesen (1). Unter den 18- bis 25-jährigen in den USA liegt bei etwa 14,4 Prozent eine Cannabisgebrauchsstörung vor. Die Abhängigkeit von Cannabis beginnt im Durchschnitt im Alter von 22 Jahren. Das Risiko steigt, wenn die Droge bereits früh im Leben konsumiert wird.
Studien zeigen, dass der Konsum bei Jugendlichen und Heranwachsenden langfristig zu subtilen kognitiven Beeinträchtigungen führt und offensichtlich das Risiko für kriminelles Verhalten und den Missbrauch anderer Substanzen erhöht.
Im DSM-5-TR (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, 5th Edition, Text Revision) sind sieben Erkrankungen aufgeführt, die mit dem Konsum von Cannabis einhergehen können. Neben der Konsumstörung werden dort die akute Intoxikation, verschiedene subakute Cannabis-induzierte Erkrankungen sowie das Cannabisentzugssyndrom genannt. Insbesondere die Folgeerkrankungen können zu schweren Gesundheitsschäden oder sogar zum Tod führen. Cannabis spielt aber auch bei Verkehrsunfällen, Suiziden sowie Lungen- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine Rolle.
Die Inhaltsstoffe der Cannabispflanze wirken im Endocannabinoidsystem des menschlichen Körpers. Das Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) bindet als partieller Agonist an die Cannabinoidrezeptoren Typ 1 und Typ 2, sowohl im Gehirn als auch ausserhalb des Zentralnervensystems. Cannabidiol (CBD) wirkt nur begrenzt über diese Rezeptoren. Wenn THC als Rauch oder Dampf inhaliert wird, entfaltet es innerhalb von zehn Minuten seine stärkste Wirkung. Bei oraler Einnahme dauert es zwei bis sechs Stunden, bis der maximale Plasmaspiegel erreicht ist.
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Mehr als 500 Inhaltsstoffe der Cannabispflanze wurden bisher identifiziert, davon sind rund 125 Phytocannabinoide. Die stärkste psychoaktive Wirkung hat das Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC). Cannabidiol (CBD) vermittelt vor allem anxiolytische und analgetische Effekte und möglicherweise auch antipsychotische Effekte. Im Gegensatz zu THC hat CBD keine euphorisierende Wirkung.
Bei einer akuten Intoxikation kommt es, abhängig vom Konsumverhalten und der Menge, zunächst zu psychischen Veränderungen wie Euphorie, Entspannung oder gesteigertem Appetit. Psychotische Symptome treten seltener auf. Bei hoher Dosierung können jedoch Panikattacken oder Paranoia auftreten.
Der Konsum beeinträchtigt oft das Kurzzeitgedächtnis und das Konzentrationsvermögen. Weitere mögliche Symptome sind verwaschene Aussprache, Koordinationsstörungen, ein trockenes Mundgefühl, gerötete Bindehaut und ein horizontaler Nystagmus. Beim Inhalieren kann es auch zu Husten oder Atemnot kommen. Besondere Gefahren bestehen in möglichen kardiologischen Folgen wie Hypotonie und Tachykardie bis hin zu Rhythmusstörungen.
Intoxikationen verlaufen in der Regel mild und klingen innerhalb von 24 Stunden von selbst ab. Für Kleinkinder kann eine Vergiftung jedoch lebensbedrohlich sein. Eine Notfallbehandlung ist erforderlich, wenn starke Beeinträchtigungen auftreten, insbesondere schwere psychotische Symptome. Ein Antidot ist nicht verfügbar.
Länger anhaltende psychische Symptome beim Konsum oder Entzug von Cannabis können Anzeichen für subakute Folgeerkrankungen sein, die jedoch innerhalb eines Monats nach Abstinenz verschwinden. Das DSM-5 führt in diesem Zusammenhang Angst- und Schlafstörungen, Psychosen und Delir auf. Angstzustände nach dem Konsum von THC-haltigen Produkten sind ein häufiger Grund für den Besuch der Notaufnahme. Sie lassen in der Regel innerhalb eines Tages deutlich nach.
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Leichte bis schwere psychotische Beschwerden treten bei 5-50% der Konsumenten mit Cannabisintoxikation auf, abhängig von der verwendeten Definition. Etwa ein Fünftel bis die Hälfte derjenigen mit einer cannabisinduzierten Psychose leiden langfristig an einer Schizophrenie-ähnlichen Erkrankung.
Das cannabisinduzierte hyperaktive oder hypoaktive Delir äussert sich durch Desorientierung und Halluzinationen. Einschlafstörungen beim fortgesetzten Konsum von Haschisch oder Marihuana sind leicht und meist vorübergehend, während der Entzug häufig zu schweren Schlafproblemen führt. Diese subakuten Störungen werden in der Regel unterstützend und symptomatisch behandelt.
Etwa die Hälfte der täglichen Cannabiskonsumenten entwickelt nach einer deutlichen Dosisreduktion oder dem Absetzen der Droge meist leicht ausgeprägte Entzugssymptome, die in der Regel von Tag 2 bis Tag 6 zunehmen und nach mehreren Wochen abklingen. Typische, aber häufig nicht behandlungsbedürftige Symptome sind Reizbarkeit, Unruhe und depressive Stimmung. Körperliche Symptome treten selten auf.
Das Auftreten von Entzugssymptomen ist eines der Kriterien für eine Substanzgebrauchsstörung. Weitere Kriterien sind eine erhöhte Toleranz und der fortgesetzte Konsum trotz bereits eingetretener negativer Folgen. Die fehlende Kontrolle über das eigene Konsumverhalten steht jedoch im Vordergrund der Diagnose.
Das Risiko einer Cannabisabhängigkeit steigt mit der Häufigkeit und Dauer des Konsums. 3,5% derjenigen, die die Droge seltener als zwölfmal pro Jahr konsumieren, entwickeln eine solche Störung. Auch der THC-Gehalt des Cannabis spielt bei der Entwicklung von Abhängigkeit eine Rolle. Genetische Faktoren sowie belastende Erfahrungen oder psychische Auffälligkeiten in der Kindheit oder Jugend sind allgemeine Risikofaktoren, wie bei anderen Drogen auch.
Je nach Schweregrad der Abhängigkeit kommen kurze beratende Interventionen oder psychotherapeutische Methoden zum Einsatz. Medikamente spielen eine untergeordnete Rolle.
Cannabis gilt als sanfte Droge. In den Letzten Jahren und Jahrzehnten ist der Gehalt an psychoaktiven Substanzen in den Pflanzen allerdings erheblich angestiegen - und zwar international. Damit steigt auch das Risiko der Konsumenten für Sucht und psychische Probleme.
Zu diesem Schluss kommen britische Forscher um Kat Petrilli von der der psychologischen Fakultät der Universität Bath in einer aktuellen Untersuchung. Für diese hatten sie Daten von 20 Studien zu diesem Thema mit fast 120.000 Personen ausgewertet.
Menschen, die hochpotentes Cannabis mit hohem THC-Gehalt konsumieren, werden demnach mit grösserer Wahrscheinlichkeit süchtig als Menschen, die niedrigpotente Produkte einnehmen. Das Gleiche gilt für das Risiko, eine psychotische Störung wie Schizophrenie zu entwickeln.
THC ist die Abkürzung für Tetrahydrocannabinol - die wichtigste psychoaktive Substanz, die Cannabis enthält. Sie dockt an bestimmte Rezeptoren unter anderem im Gehirn an und verstärkt hier die Ausschüttung des Belohnungsbotenstoffs Dopamin.
Oft geht der Konsum mit milder Euphorie, fröhlichem Herumalbern und Redefluss einher. Auch verstärkte Sinneswahrnehmungen sind typisch, die bis zu halluzinogenen Zuständen reichen können. Allerdings sind auch beängstigende Rauschzustände möglich, in denen die Konsumenten von paranoiden Gedanken heimgesucht werden.
Ein weiterer Wirkstoff in Cannabis ist Cannabidiol (CBD). Er schwächt die THC-Wirkung eher ab. Der Rausch wird dann eher entspannend.
In den letzten Jahren hat sich durch Züchtungen der Anteil an THC kontinuierlich bis auf die dreifache Menge erhöht, während jener an CBD etwa gleichblieb. Experten gehen davon aus, dass beim Konsum von solchem Supercannabis Halluzinationen verstärkt auftreten, aber auch die Gefahr für das Ausbrechen einer Psychose steigt.
Die Ergebnisse könnten auch erklären, warum in den letzten Jahren mehr Menschen wegen Cannabisproblemen Hilfe benötigten. Hanfdrogen sind die Ursache für rund 30 Prozent der Drogentherapien in der Europäischen Union, so der Jahresbericht des Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung der Vereinten Nationen.
Daten der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht zeigen, dass sich in den letzten zehn Jahren 76 Prozent mehr Menschen wegen Cannabisabhängigkeit in Behandlung begeben haben als zuvor.
Laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat rund ein Drittel aller Personen über 15 Jahren in der Schweiz bereits Cannabis konsumiert.
Es gehe daher darum, Schadensbegrenzung zu betreiben und die negativen Folgen des Drogenkonsums zu minimieren.
Menschen, die Cannabis konsumierten, könnten ihr Schadensrisiko verringern, indem sie Produkte mit geringerer Stärke verwenden, erklärt der Hauptautor der Studie, Dr. Tom Freeman. An Orten, an denen Cannabis legal verkauft wird, könne die Bereitstellung genauer Informationen über den Produktinhalt und der Zugang zu Produkten mit geringerem Wirkstoffgehalt den Menschen helfen, Cannabis sicherer zu konsumieren.
Arten von substanzinduzierten Psychosen
Eine substanzinduzierte Psychose wird einerseits nach den vorhandenen Hauptsymptomen und andererseits nach der konsumierten Substanz eingeteilt.
Arten von substanzinduzierten Psychosen nach Hauptsymptomen:
- Schizophrenieform: diese Art von substanzinduzierten Psychosen zeigt sich vor allem mit akustischen, seltenen optischen Halluzinationen. Diese Form der substanzinduzierten Psychose zeigt sich vor allem bei Amphetaminkonsum.
 - Wahn- Form: Diese Form der substanzinduzierten Psychose zeigt sich von Wahnvorstellungen geprägt. Diese Form kommt vor allem bei Alkoholpsychosen vor.
 - Halluzinatorische Form: Dabei nimmt die betroffene Person optische, akustische, olfaktorische (den Geruchssinn betreffende) und gustatorische (den Geschmackssinn betreffende) Phänomene, die in Wirklichkeit nicht vorliegen, wahr. Diese Art der substanzinduzierten Psychose kommt vor allem bei Kokainpsychosen vor.
 - Affektive Form: Diese Form der substanzinduzierten Psychose betrifft die Stimmung. So kann es zu zum Beispiel Depressionen oder Manien kommen. Diese Art kommt vorwiegend bei Cannabispsychosen vor.
 - Polymorphe Form: Diese Art der substanzinduzierten Psychose beschreibt eine Kombination zwischen den vier oben beschrieben Formen.
 
Arten von substanzinduzierten Psychosen nach der konsumierten Substanz:
- Kokainpsychose: Eine Kokainpsyschose, auftretend nach Kokainkonsum, äussert sich mit optische, taktilen (den Berührungssinn betreffend) und auch akustischen Wahrnehmungsstörungen. Ein typisches Symptom ist der sogenannten Dermatozoenwahn. Die Betroffenen sind dabei fest davon überzeugt, dass sich Würmer, Insekten oder andere Lebewesen auf oder unter ihrer Haut befinden und empfinden dabei Ekel, Angst, Juckreiz oder Panik. Um die empfunden Schädlinge loszuwerden können drastische Massnahmen vollzogen werden und so die Haut massiv geschädigt werden. Ein Dermatozoenwahn kann mit chronischem Kokainabsusus ebenfalls chronifizieren, sodass das Gefühl des Insektenkrabbeln für die betroffene Person zum Normalzustand werden kann.
 - Alkohol- Psychose: Alkohol- Psychosen äussern sich vor allem durch akustische Halluzinationen, Paranoia und Angst. Betroffene Personen nehmen dabei häufig Stimmen wahr, die sie beschimpfen. Alkoholpsychosen kommen vor allem bei akuten Alkoholvergiftungen, bei einem akuten Alkoholentzug und bei chronischen Alkoholikern vor, wobei man grundsätzlich zwei verschiedene Formen der Alkoholpsychose unterscheiden kann. Zum einen gibt es den Eifersuchtswahn, wobei die betroffene Person beispielsweise von der Untreue des Partners überzeugt ist, zum anderen gibt es Alkoholhalluzinose, wobei die betroffene Person ängstlich ist und Stimmen wahrnimmt. Bei einem chronischen Alkoholkonsum kann es zum Korsakow- Syndrom kommen, wobei es zu einem Gedächtnisverlust, vor allem kürzlicher Ereignisse, kommt. Menschen, die unter der sogenannten Korsakow- Amnesie leiden, können meist soziale Kontakte pflegen und auch zusammenhängende Gespräche führen, auch wenn sie sich nicht daran erinnern können, was in den letzten Minuten, Tagen und Monaten geschehen ist, da sie sich eine zusammenhängende Geschichte ausdenken. Dieses Phänomen des Ausdenkens, so dass eine plausible Geschichte entsteht, nennt sich auch Konfabulation.
 - Psychosen durch halluzinogene Substanzen, wie MDMA, Ecstasy und Amphetamine: Bei halluzinogenen Substanzen kann eine Psychose bereits bei einmaligen Konsum auftreten. Symptome hierbei sind Panikattacken, Angstgefühle und Wahrnehmungsstörungen. Typisch für halluzinogene Substanzen ist das Erleben einer Depersonalisation. Dieser Bewusstseinszustand bezeichnet die Situation, in der die betroffene Person das Gefühl hat, neben sich zu stehen, den eigenen Körper also nicht mehr als eigen empfindet.
 - Cannabis- Psychose: Cannabis kann wie die zuvor erwähnten Substanzen ebenfalls eine substanzinduzierte Psychose auslösen, dies ist relativ selten. Zudem ist Cannabis, vor allem bei regelmässigem Konsum und bei jungen Menschen, bekannt dafür, das Risiko an einer Schizophrenie zu erkranken, zu erhöhen.
 
In der Regel reicht es, eine ruhige Atmosphäre zu schaffen (talking down). Starker Cannabiskonsum wirkt sich aber in der Regel negativ auf die Leistungsfähigkeit aus.
Sowohl im Tabakrauch wie im Rauch von Cannabisprodukten finden sich viele karzinogene Substanzen. Da Cannabisraucher tiefer inhalieren und somit die Schadstoffe tiefer in die Lunge gelangen, werden die Atemwege mit etwa 4 mal mehr Teer belastet.
| Substanz | Häufige Symptome | 
|---|---|
| Kokain | Optische, taktile und akustische Wahrnehmungsstörungen, Dermatozoenwahn | 
| Alkohol | Akustische Halluzinationen, Paranoia, Angst, Eifersuchtswahn, Alkoholhalluzinose, Korsakow-Syndrom | 
| Halluzinogene (MDMA, Ecstasy, Amphetamine) | Panikattacken, Angstgefühle, Wahrnehmungsstörungen, Depersonalisation | 
| Cannabis | Psychose (selten), erhöhtes Risiko für Schizophrenie | 
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