Phobie vor offenem Meer: Ursachen, Symptome und Behandlung

Ein beträchtlicher Teil meiner frühen Lebensjahre war von Angst geprägt. Angst vor meinem Vater, vor meinem Coming-Out, vor Sportveranstaltungen und vielem mehr. Panikattacken erlebte ich jedoch sonst "nur" beim Schwimmen im offenen Meer oder wenn ich alleine im dunklen Wald war. Deshalb glaube ich, dass ich gut nachempfinden kann, wie leicht man eine Panikattacke bekommen kann.

Ich erinnere mich daran, wie oft ich beinahe an einem Asthma-Anfall erstickt wäre. In diesen Momenten, wenn die Luft knapp wird und das Gefühl des Erstickens einsetzt, erlebt man eine intensive Angst. Obwohl die Ursache eine andere war, ähnelten die Symptome stark denen einer Panikattacke: Atemnot, Angstgefühle und schnelle Atmung.

Wie ich meine Ängste überwunden habe

Ich hatte vor so vielen Dingen Angst - vor Hunden, vor Höhen, davor, vor anderen zu sprechen, mich zu outen (eine Sache, die nie endet), meine Meinung zu äussern, Fehler zu machen, und vor der Angst, wieder "arm" zu sein. Aber weisst du, was ich gemacht habe? Ich bin meinen Ängsten direkt entgegengetreten, "gaaaaanz einfach*".

Sind meine Ängste jetzt komplett verschwunden? Zum Glück nicht. Angst ist ein natürlicher Teil des Lebens und hat sogar eine wichtige Überlebensfunktion. Aber hier ist der Unterschied: Diese Ängste kontrollieren mich (meistens) nicht mehr, sondern ich kontrolliere sie. Heute fürchten sich meine Ängste eher vor mir. 😉

Die Welt der Panikattacken: Ein wissenschaftlicher Blick

Panikattacken sind weit mehr als nur intensive Ängste oder vorübergehende Unannehmlichkeiten. Sie sind für die Menschen, die sie erleben, äusserst real und oft überwältigend. Aber wie viele Menschen erleben wirklich Panikattacken? Und woher kommen sie?

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Verbreitung von Panikattacken

Das Gesundheitsobservatorium OBSAN beziffert die Häufigkeit der Panikstörung in der Schweiz auf 3,1 Prozent, wobei auch hier Frauen doppelt so häufig betroffen sind wie Männer. Es fielen dabei insbesondere hohe Werte bei jungen Frauen im Altern von 15 bis 24 Jahren auf (9,9 Prozent)

Ursachen von Panikattacken

Die genaue Ursache von Panikattacken ist komplex und oft nicht eindeutig. Faktoren wie genetische Veranlagung, biochemische Prozesse im Gehirn und belastende Lebensereignisse können eine Rolle spielen. Menschen, die an anderen Angststörungen leiden, haben auch ein höheres Risiko, Panikattacken zu entwickeln.

Symptome und Unterarten von Panikattacken

Panikattacken sind durch plötzliche und intensive körperliche und emotionale Symptome gekennzeichnet. Dazu gehören Herzklopfen, Zittern, Atemnot, Schwitzen, Schwindel, Übelkeit und das Gefühl von unrealistischer Gefahr. Es gibt verschiedene Unterarten von Panikattacken, einschliesslich situationsbedingter Panikattacken, die spezifischen Auslösern zugeordnet werden können.

Gefahren und Auswirkungen

Panikattacken können das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen. Menschen, die unter Panikstörungen leiden, meiden oft Situationen oder Orte, die sie mit ihren Attacken in Verbindung bringen, was zu sozialer Isolation führen kann. Langfristig können unbehandelte Panikattacken auch zu anderen psychischen Gesundheitsproblemen wie Depressionen führen.

15 Tipps, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und psychologischen Ansätzen basieren, um vor, während oder nach einer Panikattacke zu reagieren

  1. Atme kontrolliert: Fokussiere dich auf ruhige, tiefe (oder flache) und langsame Atemzüge.
  2. Praktiziere Achtsamkeit: Lerne Achtsamkeits- und Entspannungstechniken wie Meditation und Yoga, um während einer Attacke ruhig zu bleiben.
  3. Fordere negative Gedanken heraus: Erinnere dich daran, dass Panikattacken zwar beängstigend sind, aber nicht gefährlich oder tödlich.
  4. Beruhige dich selbst: Sage dir beruhigende Sätze wie "Das geht vorbei" oder "Ich kann das bewältigen".
  5. Mache Bodyscan-Übungen: Führe eine Bodyscan-Übung durch, bei der du dich auf jede Körperregion konzentrierst und bewusst Spannungen loslässt.
  6. Verschiebe deinen Fokus: Lenke deine Aufmerksamkeit auf äussere Reize.
  7. Akzeptiere die Panikattacke: Widerstand verstärkt oft die Symptome.
  8. Visualisiere einen sicheren Ort: Denke an einen Ort, an dem du dich sicher und entspannt fühlst.
  9. Suche soziale Unterstützung: Sprich mit vertrauten Personen über deine Gefühle und Ängste.
  10. Vermeide übermässigen Koffein- und Alkoholkonsum: Diese Substanzen können Angstsymptome verstärken.
  11. Bewegung und Sport: Regelmässige Bewegung hilft, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
  12. Regelmässiger Schlaf: Achte darauf, ausreichend zu schlafen.
  13. Suche professionelle Hilfe: Wenn Panikattacken häufig auftreten und dein Leben stark beeinträchtigen, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
  14. Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann tröstlich und unterstützend sein.
  15. Geduld mit dir selbst haben: Die Bewältigung von Panikattacken kann Zeit brauchen.

Mein Zusatztipp - bitte mit sehr viel Vorsicht geniessen: Bewusstes Herbeiführen von Panikattacken

Ein nützlicher Ansatz in der Behandlung von Panikattacken ist das bewusste Herbeiführen von Attacken unter therapeutischer Anleitung. Das kann bedeuten, bestimmte Übungen zu machen, wie zum Beispiel den Atem anzuhalten oder eine Treppe hochzugehen. Diese Handlungen lösen körperliche Reaktionen aus, die Panik verursachen können. Der Clou dabei ist, dass du dabei lernst, dass die panikartigen Symptome nicht durch eine wirkliche Bedrohung ausgelöst werden, sondern durch diese Übungen selbst. So erkennst du, dass deine ängstlichen Gedanken oft nicht der Realität entsprechen. Diese Übungen geben dir ausserdem ein Gefühl der Kontrolle, da du weisst, dass die Panikattacken durch die bewussten Handlungen ausgelöst werden und auch ohne Vermeidungsverhalten wieder abklingen. Es ist ein wichtiger Schritt, um die Kontrolle über deine Ängste zurückzugewinnen.

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Was kannst du noch tun bei Panikattacken

In der Schweiz gibt es verschiedene Selbsthilfegruppen und Ressourcen für Menschen, die mit Panikattacken oder anderen Angststörungen kämpfen. Darüber hinaus verfügen sie über eine Liste von Selbsthilfegruppen, die Unterstützung für Menschen mit Angststörungen anbieten. Sie betreiben eine Helpline, die du anrufen kannst, um vertrauliche Unterstützung zu erhalten. Außerdem bieten sie Informationen über lokale Selbsthilfegruppen und andere Ressourcen für Menschen mit psychischen Problemen. Selbsthilfegruppen bieten eine unterstützende Umgebung, in der Menschen mit ähnlichen Herausforderungen sich austauschen und gegenseitig unterstützen können. Diese Nummer ist rund um die Uhr erreichbar und verbindet dich mit medizinischen Notdiensten, die dir in Notfällen helfen können.

Verschiedene Erkrankungen können zu Schwindel und Gleichgewichtsstörungen führen. Hier werden die häufigsten Krankheiten und Ursachen beschrieben. Diese ist nicht abschliessend und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Diese Erkrankungen betreffen das Innenohr und/oder den N.

Symptome Ursachen Therapie
Beim Abliegen, Aufsitzen, Drehen im Bett oder bei vertikalen Kopfbewegungen nach oben und unten tritt ein Drehschwindel auf. Der Drehschwindel tritt meist mit 2-4 Sekunden Verspätung nach der Bewegung auf und dauert mehrere Sekunden. Die Otolithen (Kalziumkarbonatkristalle) im Otolithenoran (Utriculus) im Innenohr können sich lösen und in einen Bogengang geraten. Am häufigsten ist der posteriore Bogengang betroffen, etwas weniger häufig der horizontale Bogengang. Dort verursachen sie Störungen des Gleichgewichtsorgans und lösen Schwindel aus. Mit einem einfachen Lagerungsmanöver für den posterioren (Epley- oder Semontmanöver) bzw.
Heftiger Drehschwindel mit Gleichgewichtsstörungen und Gangunsicherheit, Übelkeit und Erbrechen treten plötzlich auf. Kopfbewegungen verstärken den Schwindel. Als Ursache wird eine Entzündung des N. vestibularis und/oder Durchblutungsstörung angenommen. Bestätigt sich die Diagnose, kann unmittelbar nach der Erkrankung Cortison verabreicht werden, damit die Entzündung abklingt. Im Laufe der nächsten Tage und Wochen klingen die Symptome in der Regel ab, wenn sich die Person im Alltag möglichst normal bewegt. Dies nennt man zentrale Kompensation. Übungen zur vestibulären Rehabilitation unterstützen die zentrale Kompensation.
In wiederkehrenden Anfällen treten heftiger Drehschwindel mit Gleichgewichtsproblemen, Übelkeit und Erbrechen sowie Ohrsymptome wie Hörminderung, Tinnitus und Ohrdruck auf. Auch wenn die genauen Ursachen noch nicht bekannt sind, weisen alle Menière Patienten einen Überdruck (Hydrops) der Innenohrflüssigkeit auf, der das gut ausgeklügelte System durcheinanderbringen kann. Durch schwindeldämpfende Medikamente können die Beschwerden im akuten Anfall gelindert werden.
Durch eine dauerhafte beidseitige Schädigung der Gleichgewichtsorgane entsteht ein chronischer, bewegungsabhängiger Schwindel, Schwanken und Gangunsicherheit. Es können auch Drehschwindelepisoden oder Einschränkungen des Gehörs auftreten. Diese Probleme können im Dunkeln zunehmen.
Die Sekunden dauernden Drehschwindelattacken können mehrmals täglich auftreten, häufig bei bestimmten Kopfbewegungen oder in bestimmten Kopfpositionen. Ausgelöst wird dieser Schwindel durch einen fehlerhaften Kontakt eines Blutgefässes mit dem N. Als Therapie kann das Medikament Carbamazepin helfen.
Kurz anhaltende wiederkehrende Attacken mit Dreh- oder Schwankschwindel und Tinnitus treten bei Druckerhöhung im Kopf (z.B. Husten, Niessen, Pressen, Vornüberbeugen oder schweren Lasten heben) auf. Gleichzeitig kann ein Schwanken, Sehstörungen oder Hörminderung auftreten. Grund ist eine offene Knochenstelle am oberen Bogengang (obere Bogengangsdehiszenz). Dies entsteht durch massive Druckschwankungen oder einen Tauchunfall. Bei einer offenen Stelle am Knochenkanal heilt eine Operation diese Krankheit. Medikamentös wird erst mit Betahistin behandelt.
Anfangs entsteht eine Hörminderung, Schwindel und Gangunsicherheit. Grund ist ein gutartiger, langsam wachsender Tumor des vestibulären Anteils des N. vestibulocochlearis. Diese Patienten werden engmaschig kontrolliert. Bei einem Wachstum muss der Tumor durch eine Operation entfernt werden.
Ein Schwankschwindel tritt v.a. im Stehen und Gehen auf, manchmal auch Drehschwindel bei Drehungen oder Lagewechsel. Grund ist eine Schädigung eines Hirnareals, das für Gleichgewicht, das Vestibularorgan, die Augenbewegungen oder die Raumorientierung zuständig ist. Diese werden durch einen Schlaganfall, eine Multiple Sklerose, ein Schädel-Hirn-Trauma, Gehirnerschütterungen, degenerative Erkrankungen o.a. Falls möglich wird die Ursache behandelt oder es werden Medikamente eingesetzt.
Schwindelattacken mit Stand- und Gangunsicherheit, Übelkeit, Erbrechen, Ruhebedürftigkeit sowie eine Licht- und Lärmempfindlichkeit treten plötzlich und unabhängig von bestimmten Bewegungen auf. Es können gleichzeitig oder kurz danach Kopfschmerzen meist im Hinterkopf auftreten. Wie bei einer klassischen Migräne klingt die Attacke innerhalb von Stunden wieder ab. Die Behandlung ist weitgehend ähnlich wie bei einer klassischen Migräne. Bei einer Attacke werden bei Bedarf Medikamente gegen Übelkeit, Schwindel oder Schmerzen genommen. Auslösende Faktoren (z.B. bestimmte Nahrungsmittel) werden ausgeschaltet sowie auf regelmässige körperliche Betätigung und genügend Schlaf geachtet.
Im Stehen und Gehen tritt ein Schwankschwindel auf, meist mit konstanter Benommenheit, gelegentlich mit Attacken. Dieser wird in bestimmten Situationen wie z.B. in Einkaufszentren oder Läden, in Menschenmengen, auf grossen Plätzen, in Aufzügen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln verstärkt oder ausgelöst. Solche Situationen werden von den Betroffenen zunehmend gemieden. Die Ursache ist nach wie vor unklar. Obwohl der zervikogene Schwindel umstritten ist, kann dieser in der Praxis nachgewiesen und erfolgreich behandelt werden.
Sowohl Dreh- als auch Schwankschwindel, Benommenheit und Übelkeit können vorkommen. Der Schwindel kann bei Lagewechsel (sich hinlegen, Aufsitzen), bei Kopfbewegungen (z.B. Es werden mindestens 2 Ursachen unterschieden:a. Ursächlich: Funktionelle Instabilität/Hypermobilitätb. Je nach Ursache ist die Behandlung unterschiedlich:a. Muskuläre Stabilisation der Hypermobilität und Mobilisation der hypomobilen Abschnitteb. Muskel- und/oder GelenksbehandlungReaktiv: Nach einer vestibulären Erkrankung kann sich der Nacken steif und verspannt anfühlen.
Grund ist eine ungenügende orthostatische Regulation oder ein allgemein tiefer Blutdruck. Auch ein zu hoher Blutdruck, schwankender Blutdruck oder Herzinsuffizienz/Herzrhythmusstörungen können Schwindel verursachen. Durch eine Verhaltensänderung beispielsweise Gymnastik vor dem Aufstehen, langsames Aufstehen und genügende Trinkmenge u.a. kann häufig eine Verbesserung erreicht werden.
Verschiedene Medikamente können Schwindel verursachen. Besonders Medikamente, die im ZNS wirken (Antidepressiva, Sedativa, Neuroleptika etc.), können Schwindel auslösen. Blutdruckmedikamente und Medikamente für Muskelentspannung können zu einem orthostatischen Schwindel führen. Chemotherapie kann zu einer Polyneuropathie und Gangunsicherheit führen.
Dabei handelt es sich um die Kombination mehrerer Ursachen oder Funktionsstörungen. Man spricht auch von multisensorischem Schwindel oder Altersschwindel. Besonders im Alter können mehrere sensorische Systeme (vestibulär, somatosensorisch, visuell/okulomotorisch) und Körperfunktionen (z.B. Ziel ist es, die einzelnen Funktionsstörungen zu erkennen und gezielt zu behandeln.
Übelkeit, Schwindel, Unwohlsein und vegetative Symptome bis zu Erbrechen treten beim Autofahren als Beifahrer (v.a. bei kurvenreichen Strecken), beim Skifahren (v.a. im Nebel) oder auf dem Schiff auf. Das Lesen während dem Autofahren verstärkt die Symptome. Ziel der Untersuchung ist die Analyse und gezielte Behandlung der sensorischen Systeme durch Stimulation oder Desensibilisierung. Medikamente (z. B.
Die Betroffenen verspüren im Stehen und Gehen ein Schwanken wie auf einem Schiff. Im Sitzen und Liegen haben sie meist keine Symptome. Die Symptome beginnen häufig nach einer längeren Schiffs-, Auto-, Zug- oder Flugreise. Nach dem Verlassen einer Schiffsreise wird noch für eine kurze Zeit ein Schwanken verspürt, bis man sich an den festen Untergrund gewöhnt hat. Bei Betroffenen findet diese Rückanpassung ungenügend oder gar nicht statt. Das Schwanken bleibt bestehen. Die Ursache ist noch unklar.
In der Höhe (Balkon in oberen Stockwerken, auf Brücken, Türmen, Bergen etc.) haben Betroffene Schwindel und Standunsicherheit.

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