Eine Transplantation ist ein einschneidendes Ereignis, das das Leben in ein Vorher und ein Nachher teilt. Viele Patienten erleben nach einer Transplantation eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität. Doch neben den körperlichen Herausforderungen können auch psychische Probleme auftreten.
Ursachen psychischer Probleme nach Transplantation
Es gibt verschiedene Faktoren, die zu psychischen Problemen nach einer Transplantation beitragen können:
- Die Grunderkrankung: Schwere Lungenerkrankungen wie Cystische Fibrose (CF) können bereits vor der Transplantation zu psychischem Stress führen.
 - Die Transplantation selbst: Der Eingriff, die Wartezeit auf ein Organ und die Angst vor Komplikationen können belastend sein.
 - Medikamente: Immunsuppressiva, die nach der Transplantation eingenommen werden müssen, können Nebenwirkungen haben, die sich auf die Psyche auswirken.
 - Veränderungen im Lebensstil: Nach der Transplantation müssen Patienten ihren Lebensstil anpassen, um ihre Gesundheit zu erhalten. Dies kann zu Einschränkungen und sozialer Isolation führen.
 - Angst vor Abstossung: Die ständige Angst, dass der Körper das neue Organ abstossen könnte, kann sehr belastend sein.
 
Häufige psychische Probleme
Zu den häufigsten psychischen Problemen nach einer Transplantation gehören:
- Angstzustände: Angst vor Komplikationen, Abstossung oder dem Tod.
 - Depressionen: Gefühle der Hoffnungslosigkeit, Traurigkeit und des Verlusts der Lebensfreude.
 - Schlafstörungen: Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen.
 - Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS): Wiedererleben des traumatischen Ereignisses der Transplantation.
 - Anpassungsstörungen: Schwierigkeiten, sich an die neue Lebenssituation nach der Transplantation anzupassen.
 
Behandlungsmöglichkeiten
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, psychische Probleme nach einer Transplantation zu behandeln:
- Psychotherapie: Eine Psychotherapie kann helfen, mit Ängsten, Depressionen und anderen psychischen Problemen umzugehen.
 - Medikamente: Antidepressiva oder angstlösende Medikamente können bei Bedarf eingesetzt werden.
 - Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Betroffenen kann sehr hilfreich sein.
 - Entspannungstechniken: Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können helfen, Stress abzubauen.
 - Soziale Unterstützung: Die Unterstützung durch Familie, Freunde und das medizinische Team ist wichtig.
 
Es ist wichtig, psychische Probleme nach einer Transplantation ernst zu nehmen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine frühzeitige Behandlung kann dazu beitragen, die Lebensqualität der transplantierten Patienten zu verbessern.
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Sarah B., eine Lungentransplantierte, sagte einmal: «Heute ist mein Leben so normal, dass es schon selbstverständlich wird, so wie es für die meisten Leute ist. Manchmal muss ich mich selbst an der Nase nehmen und sagen - he, denk dran, was du hast.»
Die Entscheidung für eine Lungentransplantation ist für CF-Kranke deswegen so schwierig, weil eine Prognose des individuellen Krankheitsverlaufes fast unmöglich ist. Der Lungenzustand kann sich unerwartet stabilisieren oder sich, ebenso unerwartet, verschlechtern.
Gerade der Fall Sarah B. hat ihn davon einmal mehr überzeugt: «Ich glaube, der gute Verlauf in ihrem Fall hat auch damit zu tun, dass der Entscheidungsprozess bei ihr sehr sorgfältig gelaufen ist.
Die Rolle der Entscheidungsfindung
Die Entscheidung für eine Transplantation ist oft ein langer und schwieriger Prozess. Es ist wichtig, sich umfassend zu informieren und die Vor- und Nachteile abzuwägen. Auch die psychische Verfassung des Patienten spielt eine wichtige Rolle.
Wie Ueli Bühlmann, Chef der Klinik für Kinder und Jugendliche am Triemlispital in Zürich und CF-Spezialist, erklärt: «Die Persönlichkeit des Patienten kommt hier sehr stark zum Tragen.»
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Was helfen kann bei der Entscheidungsfindung, ist das Gespräch mit einer Leidensgenossin, die die Transplantation überstanden hat. Deshalb die Begegnung in Zürich zwischen Sarah und Cécile. Lebenslang Kranke wissen viel, auch wenn sie erst 14 sind, und Cécile hat Angst, wenn sie an eine Transplantation denkt, Angst vor den Schmerzen, vor dem Sterben.
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