Psychische Erkrankungen: Selbsttest und Früherkennung

Psychische Erkrankungen entwickeln sich oft schleichend. Wer die Warnzeichen früh erkennt, kann rechtzeitig Hilfe holen. Erfahren Sie hier mehr über die häufigsten Anzeichen und machen Sie den Selbsttest.

Wie geht es Ihnen wirklich?

Manchmal ist es schwer, die eigenen Gefühle und Gedanken einzuordnen. Ihre Antworten helfen Ihnen herauszufinden, ob Sie bloss schlecht drauf sind - oder ob Sie womöglich den Beginn einer psychischen Erkrankung erleben. Psychische Probleme entwickeln sich oft langsam. Ihre Anzeichen sind nicht immer eindeutig. Schauen Sie deshalb frühzeitig hin. Nehmen Sie Ihre Probleme ernst und prüfen Sie, ob Sie bei sich oder nahestehenden Menschen erste Warnzeichen einer psychischen Erkrankung erkennen.

Bin ich psychisch krank? Selbsttest als erster Schritt

Möchten Sie herausfinden, ob hinter Ihrem Unwohlsein oder Stimmungstief eine psychische Krise oder Erkrankung stecken könnte? Oder möchten Sie erfahren, ob eine nahestehende Person Hilfe benötigt? Erste Hinweise liefern Ihnen unsere Fragebögen und ein Selbsttest. Diese ersetzen keine ärztliche Diagnose.

Warnzeichen erkennen

Sind Ihre Gefühle in letzter Zeit heftiger geworden? Zum Beispiel: Sind Sie manchmal sehr traurig oder sehr fröhlich? Wechseln Ihre Gefühle sehr schnell? Schlafen Sie schlecht und wenig? Wie ist es in der Schule, im Studium, in der Ausbildung oder im Beruf: Haben Sie weniger Lust zum Arbeiten oder Lernen? Können Sie nicht mehr so gut arbeiten? Treffen Sie Freunde oder Familie nicht mehr so oft? Haben Sie in letzter Zeit das Gefühl, dass andere Menschen Sie nicht verstehen? Fühlen Sie sich nicht mehr wohl mit sich selbst?

Sie haben mehrere Fragen mit «Ja» beantwortet? Dann stecken Sie vielleicht in einer psychischen Krise oder haben eine psychische Erkrankung. Am besten sprechen Sie mit einer Person darüber, der Sie vertrauen.

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Hat die Person in letzter Zeit oft heftige Gefühle? Zum Beispiel: Ist sie manchmal sehr traurig oder sehr fröhlich? Wechseln die Gefühle der Person sehr schnell? Schläft die Person schlecht und wenig? Wie ist es in der Schule, im Studium, in der Ausbildung oder im Beruf: Hat die Person weniger Lust zum Arbeiten oder Lernen? Kann die Person nicht mehr so gut arbeiten? Trifft die Person kaum noch Freunde oder Familie? Bezieht die Person alles auf sich? Fühlt sich die Person oft angegriffen? Redet die Person schlecht über sich selbst?

Haben Sie mehrere Fragen mit «Ja» beantwortet? Dann kann das ein Warnsignal sein.

Depressionen erkennen

Wachsende Anforderungen am Arbeitsmarkt und konstanter Leistungsdruck führen heutzutage immer öfter zu psychischen Erkrankungen. Depressionen werden jedoch nach wie vor oft erst spät erkannt. Depression ist eine ernstzunehmende Krankheit. Laut dem Bundesamt für Gesundheit zählen psychische Krankheiten zu den am meisten verbreiteten und einschränkenden Erkrankungen überhaupt. Das Risiko, eine Depression zu bekommen, ist also gross, in der Schweiz leiden etwa neun Prozent der Bevölkerung an Depressionen. Das Gute ist: die Krankheit ist behandelbar.

Eine Depression zu erkennen ist oft nicht einfach, da Phasen der Trauer und Niedergeschlagenheit zum Leben dazugehören. Bei unserem Depressions-Test handelt es sich um einen Selbstbeurteilungstest - auch Stimmungsfragebogen genannt. Es werden Symptome abgefragt, die gemäss dem ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf eine Depression hindeuten können. Beantworten Sie die Fragen ehrlich und spontan, um ein möglichst genaues Ergebnis zu erhalten. Bitte bedenken Sie jedoch, dass ein Online-Test mit keiner medizinischen Diagnose gleichgesetzt werden kann.

Habe ich Depressionen? Checkliste mit typischen Symptomen

Die Symptome einer Depression sind vielfältig. Wir haben Ihnen nachfolgend eine Checkliste mit typischen Symptomen erstellt, die auf eine Depression hindeuten können. Jede:r kann mal einen schlechten Tag haben, daher besteht ein Symptom in der Regel dann, wenn die Beschwerden seit mehr als zwei Wochen bestehen.

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Sie vermuten, an einer Depression erkrankt zu sein und möchten Ihre Symptome überprüfen?

Selbsttest negativ - was nun?

Bei Depressionen kommt es auf die richtige und vor allem rasche Diagnose an. Auch wenn der Selbsttest nicht auf eine Depression hindeutet, Sie jedoch das Gefühl haben, Hilfe zu benötigen oder sich aus Ihrer Lage selbst nicht befreien können, sollten Sie sich schnellstmöglich an einen Arzt oder eine Ärztin wenden. Ausserdem gibt es viele verschiedene Arten von Depressionen, die mit unterschiedlichen Symptomen einhergehen, was das Erkennen einer Depression zusätzlich erschwert.

Borderline-Selbsttest

Der nachfolgende Selbsttest prüft Borderlinesymptome.

Frage 1Bemühen Sie sich oft verzweifelt, ein tatsächliches oder auch nur vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden? *JaNein

Frage 2Sind Ihre Beziehungen instabil und gekennzeichnet durch einen schnellen Wechsel von Idealisierung und Entwertung oder von Liebe und Hass? *JaNein

Frage 3Ist Ihr Selbstbild oder Ihre Selbstwahrnehmung deutlich instabil? *JaNein

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Frage 4Verhalten Sie sich oft impulsiv oder selbstschädigend (Geldausgeben, Sexualität, Drogen, Alkohol, zu schnelles Fahren, Fressanfälle)? *JaNein

Frage 5Haben Sie sich schon selbst verletzt? Gab es suizidale Handlungen oder Selbstmordandeutungen? *JaNein

Frage 6Leiden Sie unter ausgeprägten Stimmungsschwankungen oder affektiver Instabilität (zum Beispiel Reizbarkeit, Angst, schlechte Laune, wobei diese Verstimmungen gewöhnlich nur kurz andauern)? *JaNein

Frage 7Fühlen Sie sich oft innerlich leer? *JaNein

Frage 8Hatten Sie schon Probleme mit ungemessener Wut, oder Schwierigkeiten, Wut zu kontrollieren (Wutausbrüche, andauernde Wut oder körperliche Auseinandersetzung)? *JaNein

Frage 9Kennen Sie vorübergehende, durch Belastung ausgelösten misstrauisch-paranoide Vorstellungen oder einen Verlust des Realitätsbezuges?

AXA Mind Health Self-Check

Unser psychisches Wohlbefinden ist nicht immer gleich. Mal geht es uns besser, mal weniger gut. Wie geht es Ihnen momentan? Strotzen Sie vor Energie und kommen Sie gut zurecht? Oder fühlen Sie sich ausgelaugt und kämpfen damit, Ihren Alltag zu bewältigen? Der Test dient der Selbstbewertung Ihres mentalen Wohlbefindens, liefert Anhaltspunkte zu Ihrer aktuellen psychischen Verfassung und unterstützt Sie mit Tipps und Hilfestellungen dabei, Ihr psychisches Befinden zu verbessern.

Wichtiger Hinweis: Der AXA Mind Health Self-Check dient einzig zu Informationszwecken. Er stellt keine klinische oder medizinische Beratung dar und sollte auch nicht als solche verwendet werden. Im AXA Mind Health Self-Check beantworten Sie Fragen zu drei Bereichen, die Ihr geistiges Wohlbefinden beeinflussen: aktueller Gemütszustand, Fähigkeiten und Überzeugungen und Lebensstil. Die Beantwortung des Selbsttests dauert maximal 10 Minuten und ist zu 100 Prozent anonym.

Derzeit nicht in der Lage, die optimale Leistung zu erbringen: Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass Sie aktuell nicht Ihre volle Leistung abrufen können. Das Resultat dieses Onlinetests ist keine psychotherapeutische oder medizinische Diagnose. Es gibt allerdings Anhaltspunkte über die psychische Verfassung und kann auf eine depressive Phase, die Gefahr eines Burnouts oder eine sonstige psychische Erkrankung hinweisen.

Wenn Ihr Testergebnis auf eine starke Belastung hinweist, empfehlen wir Ihnen, sich von einer Ärztin, einem Arzt, einer Psychologin oder einem Psychologen eine professionelle Diagnose stellen zu lassen.

Hilfsangebote und Anlaufstellen

Manchmal können sich Menschen mit psychischen Problemen selbst helfen und eine Krise mit der Unterstützung von Familie oder Freund:innen aus eigener Kraft überwinden. Manchmal brauchen sie jedoch professionelle Hilfe. Erfahren Sie auf psy.ch, was Sie bei ersten Anzeichen oder bei einer psychischen Krise konkret tun können. Die gute Nachricht ist: Wer psychische Probleme und Erkrankungen früh erkennt, hat sehr gute Chancen, sich wieder zu erholen und gesund zu werden.

Auf psy.ch erfahren Sie, auf welchen Plattformen Sie nach bestimmten Fachpersonen suchen können. Zudem stellen wir Ihnen einen Angebotsfinder zur Verfügung, der Ihnen hilft, ein passendes Angebot in Ihrer Region zu finden. Zusätzliche Ideen, Tipps und Impulse finden Sie auch in unserem letzten Newspost.

Auf psy.ch erfahren Sie alles rund um die Stärkung Ihrer psychischen Gesundheit und und über den Umgang mit psychischen Problemen. Entdecken Sie beispielsweise die 10 Schritte für psychische Gesundheit, die Sie in Ihrem Alltag stärken. Lernen Sie Menschen kennen, die gelernt haben, mit ihrer psychischen Erkrankung ein gutes Leben zu führen. Oder erfahren Sie mehr über spannende Veranstaltungen im Kanton Bern.

Sollten Ihnen insgesamt mehr als 6 Symptome auf dem Selbstttest-Fragebogen bekannt vorkommen, so kann es sein, dass Sie sich Fragen stellen, die in Ihnen unangenehme Gefühle oder Gedanken aufkommen lassen. Diese Fragen könnten beispielsweise folgendermassen aussehen: "Werde ich etwa verrückt?" oder "Ist meine Psyche in Gefahr?". Doch selbst wenn bei Ihnen das Risiko für eine spätere psychische Erkrankung gegeben sein sollte, heisst das noch lange nicht, dass Sie diesen Risikofaktoren hilflos ausgeliefert sind. Denn je früher eine Psychose erkannt wird, desto bessere Möglichkeiten der Therapie sind gegeben, so dass der sonst eher ungünstige Verlauf der Erkrankung abgwendet werden kann.

Sie können uns auch kontaktieren, wenn Sie in Sorge um eine nahestehende Person sind, die mögliche Anzeichen einer Psychose zeigt.

Klinik Waldhaus Chur: Ambulante und stationäre Notfallhilfe

Mit «Walk-In»-Sprechstunden (Ambulanter Notfall) am Standort der Klinik Waldhaus Chur steht eine zentrale Anlaufstelle auch ohne Anmeldung zur Verfügung. Damit wird ein unkomplizierter Zugang für eine psychiatrische Hilfeleistung für Betroffene geschaffen. Die Klinik Waldhaus Chur verfügt über eine 24 Stunden Notfall-Aufnahme. Wir bieten von Montag bis Sonntag, 08.00 bis 20.00 Uhr, für das Bündner Rheintal, entlang der Achse Maienfeld - Thusis, eine aufsuchende Behandlung und Betreuung von Patienten mit akuten psychiatrischen Krisen in der häuslichen Umgebung oder vor Ort des Geschehens an. Das Behandlungsteam ist mit einem Arzt und einer erfahrenen Dipl.

Offen über mentale Gesundheit sprechen

Es ist nicht einfach, zu erkennen, dass man an einer psychischen Krankheit leidet. Mentale Probleme äussern sich durch unterschiedliche körperliche Symptome. Zusätzlich sind psychische Erkrankungen auch heute noch mit Scham behaftet. Das Thema wird oft tabuisiert und selbst im Freundeskreis nicht gern angesprochen. Ausserdem geben mehr als 20 Prozent der Arbeitnehmenden in der Schweiz an, bei der Arbeit gestresst zu sein. Doch wenn bestehende oder potenzielle Probleme aktiv angegangen werden, können Krankheitsfälle verhindert oder behandelt werden. Darum ist es wichtig, offen über das Thema «mentale Gesundheit» zu sprechen. Wir möchten betroffenen Menschen, ihren Angehörigen und Arbeitgebenden Informationen und hilfreiche Angebote für den Umgang mit psychischen Problemen bieten. Jede zweite Person leidet mindestens einmal im Leben an einer psychischen Erkrankung.

Sind Sie psychisch instabil und haben Probleme? Eine psychische Krise kann alle treffen. Nehmen Sie die Situation ernst.

Suizidgedanken kommen, wenn Menschen keine Lösung mehr für ihre Probleme sehen. Stimmungstief oder Depression?

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