Das Nasebohren ist eine irgendwie unappetitliche Angewohnheit, die viele Menschen trotzdem praktizieren - sei es aus Gewohnheit oder weil etwas in der Nase stört. HNO-Arzt Prof. Rainer Weber erklärt, dass das Problem einer Verkrustung in der Nase dadurch jedoch selten gelöst wird.
Die Entstehung von Krusten in der Nase
Die Krusten im Naseneingang entstehen durch das Eintrocknen von Sekret, das von der Nasenschleimhaut stammt, oder als Wundsekret von oberflächlichen Verletzungen im Naseneingang. Diese Verletzungen entstehen meist durch das Nasebohren oder die Verwendung von Wattestäbchen.
Vermehrter Nasenschleim kann auch die Folge einer Nasennebenhöhlenentzündung oder einer Reizung der Nasenschleimhaut sein, beispielsweise bei Heuschnupfen. Selten kann der Schleim nicht nach hinten abfließen oder die Nase ist wegen der Einnahme bestimmter Medikamente trocken. Laut Weber ist die häufigste Ursache jedoch das Bohren, was vielen Menschen nicht bewusst ist.
Der Teufelskreis des Nasebohrens
Besonders im Winter, wenn die Luft trockener ist, kommt es häufiger zu einem Trockenheitsgefühl am Naseneingang - und man popelt. Weitere Ursachen können ein zu intensives Nachreinigen beim Nasenputzen sein oder die Verwendung von Salben in der Nase. All dies führt zu Verletzungen, die den Körper zur Wundheilungsreaktion mit Krustenbildung veranlassen.
Die Kruste führt wiederum zum Trockenheitsgefühl, und der Finger kratzt erneut in der Nase, um den Störenfried zu entfernen. So entsteht ein Teufelskreis. In solchen Fällen ist es besser, die Hände vom Nasenloch zu lassen, so schwer es auch fallen mag.
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Pflege statt Popeln
Statt zu popeln, empfiehlt HNO-Arzt Michael E. Deeg seinen Patienten mit trockener Nase und Verborkungen die Pflege mit Nasensalben und Nasenspülungen. Eine Spülung kann zwei- bis dreimal täglich angewendet werden, um die Nase mit einer isotonischen Salzlösung von allem zu befreien.
Grundsätzlich kann verdicktem Nasenschleim oft durch das bloße Schnäuzen in ein Taschentuch beigekommen werden, was der Nasenschleimhaut die scharfen Kanten der Fingernägel erspart.
Wann ist ein Arztbesuch nötig?
Die Popel in der Nase zu lassen, ist kaum eine Option, da sich die Nase dann wie zugestopft anfühlt. Es ist jedoch zu unterscheiden zwischen gewohnheitsmäßigem Nasebohren und der Problematik der Verborkung, die einen Krankheitswert hat.
Treten die Popel nur ausnahmsweise gehäuft auf, zum Beispiel eine Woche lang nach einem Infekt, ist kein Arztbesuch nötig. Geht das aber über Wochen so, sollte sich das ein Arzt anschauen, vor allem, wenn der Betroffene dauernd das Gefühl hat, seine Nase sei verstopft.
Gesundheitliche Folgen des Nasebohrens
Durch das Bohren entstehen nicht nur neue Krusten, die Nase kann auch größeren Schaden nehmen. Zwar wird der Knorpel im Nasenflügel nicht geschädigt, da er dem Druck ausweicht, aber der Knorpel in der Nasenscheidewand kann durch intensives und lang anhaltendes Nasebohren ausgedünnt und sogar durchbohrt werden, was problematisch werden kann.
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| Empfehlung | Beschreibung | 
|---|---|
| Nasensalben | Pflegen die Nasenschleimhaut und befeuchten sie. | 
| Nasenspülungen | Reinigen die Nase mit isotonischer Salzlösung und befreien sie von Verkrustungen. | 
| Schnäuzen | Entfernt verdickten Nasenschleim schonend mit einem Taschentuch. | 
| Arztbesuch | Bei anhaltenden Problemen und dem Gefühl einer verstopften Nase. | 
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