Handyabgabe in der Psychiatrie: Was Sie wissen müssen

Ein stationärer Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik kann viele Fragen aufwerfen. Eine häufige Frage betrifft die Nutzung von Mobiltelefonen. Die Regeln hierzu können variieren, und es ist wichtig, sich vorab zu informieren.

Der Behandlungsplan und das Kernteam

Von Anfang an wird ein Kernteam für Sie zusammengestellt, das sich aus einer ärztlichen oder psychologischen sowie pflegerischen Fachpersonen zusammensetzt. Das Kernteam ist mit Ihnen gemeinsam für die Behandlungsplanung und deren Umsetzung verantwortlich und führt mit Ihnen während des Aufenthaltes regelmässig Gespräche. Zusammen mit Ihrem Kernteam erstellen Sie einen Behandlungsplan und legen die Ziele und Therapien für Ihren Aufenthalt fest. Das Kernteam ist Ihr unmittelbarer Ansprechpartner für alle Ihre Anliegen.

In der Eintrittsphase werden Sie über Ihren Aufenthalt informiert und die empfohlenen diagnostischen Untersuchungen, Behandlungsziele und Therapien werden mit Ihnen besprochen. Eine ärztliche, psychologische sowie eine pflegerische Fachperson führen mit Ihnen ein Aufnahmegespräch, in dem die aktuellen Belastungen und Fragen besprochen werden. Dazu gehört eine psychische und körperliche Untersuchung. Mit Ihrem Einverständnis beziehen wir Ihr soziales Umfeld in die Therapie ein, insbesondere bisherige Behandelnde, Angehörige und weitere wichtige Bezugspersonen.

Umgang mit elektronischen Geräten

Es ist erlaubt, das Handy für Nachrichten und Gespräche zu nutzen. Wir bitten Sie, Rücksicht auf Ihre Mitpatienten zu nehmen. D.h. das Handy nicht in Gemeinschaftsräumen zu benützen, es während den Therapiezeiten auszuschalten und die Nachtruhe einzuhalten. Elektronische Geräte (z.B. Notebook, Tablet, Smartphone) in den Patientenzimmern von 22 bis 7 Uhr nicht verwenden. Die WLAN-Zugangsdaten erhalten Sie beim Pflegepersonal im Stationsbüro.

Für den Aufenthalt bieten wir kostenloses WLAN an. Sofern ein notwendiges mobiles Endgerät (Smartphone/Tablet) nicht vorhanden sein sollte, haben Sie die Möglichkeit dieses, je nach Verfügbarkeit, zu mieten (aktuelle Preise sind vor Ort). Die Mietgebühren werden durch die Patientenadministration in Rechnung gestellt. Sollten therapeutische Gründe gegen einen Internet-Zugang sprechen, muss darauf verzichtet werden. Ihre Bezugsperson gibt Ihnen dazu weitere Informationen.

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Weitere wichtige Informationen

  • Privatsphäre und Vertraulichkeit: Alle Informationen, die Sie über Ihre Mitpatienten erfahren, sind streng vertraulich und dürfen nicht nach aussen weitergegeben werden.
  • Fotos und Videos: Das Fotografieren und Filmen von jeglichen Personen auf der Station sowie der Versand von Foto- oder Filmmaterial ist aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes strengstens untersagt.
  • Medikamente: Sie sollten nur von uns verordnete Medikamente einnehmen, damit wir die Wirkung beobachten können. Vorbestehende Medikamente werden selbstverständlich nach Verordnung unserer ärztlichen Fachpersonen weitergeführt.
  • Alkohol und Drogen: Nicht erlaubt ist der Konsum von Alkohol und Drogen. Wir behalten uns vor, die Einhaltung dieses Verbotes zu kontrollieren und gegebenenfalls Konsequenzen zu ziehen.

Freizeitgestaltung und Angebote

Gestalten Sie Ihre Freizeit aktiv während Ihres Klinikaufenthaltes. Ihre Bezugsperson hilft Ihnen dabei. Informationen über Freizeitangebote finden Sie auf den Stationen und bei den Haupteingängen. Die Klinik verfügt über einen Fitness- und Kraftraum, den Sie auch ausserhalb der Therapiezeiten nutzen können. Speziell empfehlen wir Ihnen unseren Tierpark neben der Klinik, der zu schönen Spaziergängen einlädt.

Besuchszeiten und Regeln

Besuchszeiten sind täglich von 11.30 bis 19.30 Uhr. Bitte beachten Sie, dass die Behandlung der Patientinnen und Patienten diese Zeiten etwas einschränken kann. Da der Therapieplan individuell festgelegt wird, empfehlen wir Ihnen, sich mit dem Pflegeteam in Verbindung zu setzen.

Weitere Hinweise

  • Wertsachen: Am besten lassen Sie Wertgegenstände wie Schmuck und grössere Geldbeträge zu Hause. Für die Aufbewahrung von Geld und Wertsachen finden Sie in Ihrem Zimmer abschliessbare Schränke.
  • Rauchen: Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie ist generell rauchfrei. Eine Ausnahme bilden speziell bezeichnete Raucherzonen. In den Zimmern herrscht wegen Brandgefahr striktes Rauchverbot.
  • Post: Ihre Postanschrift während des Klinikaufenthalts: Ihr Vorname und Name, Psychiatrie Baselland, Bienentalstrasse 7, 4410 Liestal.

Die Rolle der Krisenintervention

Wenn ein Mensch an seine persönlichen Grenzen stösst und sich in einer akuten Krise befindet, wird häufig eine kurzzeitige stationäre Behandlung in einer psychiatrischen Klinik verordnet. Eine solche kurzfristige Einflussnahme von aussen wird als «Krisenintervention» bezeichnet. Ziel einer Krisenintervention ist es, eine kritische Entwicklung aufzuhalten und zu bewältigen.

Egal, ob freiwillig oder zwangseingewiesen - am Anfang jeder Krisenintervention muss herausgefunden werden, wo die Probleme der erkrankten Person liegen und welche Therapien in Frage kommen. Der Aufnahmearzt führt deshalb mit dem Patienten/ der Patientin ein Eintrittsgespräch, verordnet die nötigen Medikamente und eventuelle weitere Massnahmen, zum Beispiel stündliche- oder Dauerüberwachung.

Nach der stationären Therapie im Zuge der Krisenintervention ist die Behandlung aber in den meisten Fällen noch nicht abgeschlossen. Damit die Patientin oder der Patient nach der Entlassung nicht wieder in alte Verhaltensmuster fällt und früher oder später wieder in der Klinik landet, werden die meisten nach dem Austritt weiter begleitet.

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