Doppeldiagnose Psychose und Sucht: Behandlung und Unterstützung

Der Gebrauch von psychoaktiven Substanzen wie Cannabis, Kokain, Alkohol, Opioiden oder Medikamenten ist in der Gesellschaft weit verbreitet. Bei einem Teil der Konsumierenden entwickeln sich Abhängigkeitserkrankungen. Bei vielen Patientinnen und Patienten liegt eine sogenannte Dualdiagnose vor, das heisst, sie leiden zusätzlich an weiteren psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angsterkrankungen, Trauma-Folgestörungen, Psychosen oder ADHS sowie an körperlichen Erkrankungen.

Symptome von Substanzgebrauchsstörungen, Verhaltenssüchten und Dualdiagnosen sind ein starkes Verlangen nach dem Konsum sowie ein Kontrollverlust über Menge oder Beendigung des Konsums. Das Verhalten der Betroffenen beeinträchtigt nicht nur deren psychische und körperliche Gesundheit sondern hat oft auch Auswirkungen auf das soziale Umfeld.

Ziele und Phasen der Behandlung

Ziele der Behandlung sind die Verbesserung und Stabilisierung der körperlichen und psychischen Gesundheit, der Alltagsbewältigung und der Lebensqualität. Ziel der Behandlung ist die Verbesserung der Lebensqualität.

Die Behandlung setzt sich aus einer körperlichen Total- oder Teilentzugsphase und einer sich anschliessenden Motivationsphase zusammen. Im Mittelpunkt der Motivationsphase stehen die Entwicklung der Bereitschaft, das eigene Suchtverhalten zu verändern, die Förderung und Festigung der Motivation zur Erreichung der individuell gesetzten Ziele und der Aufbau der hierzu erforderlichen Kompetenzen und Ressourcen.

Ein weiteres wichtiges Element der Behandlung ist die Klärung und Organisation einer geeigneten psychiatrisch-psychotherapeutischen Nachsorge. Psychopharmakologische Therapie sowie ggf. Die Anmeldung zur Aufnahme erfolgt über die vorbehandelnden Ärztinnen und Ärzte oder andere Fachpersonen.

Lesen Sie auch: Behandlungsmöglichkeiten bei drogeninduzierter Psychose

Die Rolle der Sozialen Arbeit

In dieser Arbeit möchte die Autorin Cheryl Glanzmann aufzeigen, wie Professionelle der Sozialen Arbeit anhand ihrer Wissens- und Handlungskompetenzen Menschen mit der Doppeldiagnose Schizophrenie und Substanzabhängigkeit unterstützen können. Dabei liegt der Fokus vor allem auf der ambulanten Einzelberatung und auf den Klientel, welche die beiden Krankheiten bereits mehrere Jahre mit sich tragen und dementsprechend schon einige Therapien besucht haben.

Die Suchttherapie und die Psychosebehandlung haben in der Psychotherapie und in der Medizin meist gegensätzliche Grundprinzipien. Deshalb möchte die Autorin herausfinden, welche Wissens- und Handlungskompetenzen der Sozialen Arbeit helfen den Menschen welche beide Diagnosen mitbringen.

Die Soziale Arbeit kann mit ihren flexiblen Beratungsmöglichkeiten, Grundhaltungen, lösungsorientierten und systemischen Arbeiten gute Zugänge und Hilfen für Menschen mit dieser Doppeldiagnose erstellen. Mit der Ansicht der Lebensweltorientierung hebt sie sich von anderen Disziplinen in ihrer Unterstützung ab und fokussiert die Ressourcen der Ratsuchenden.

Die Autorin zeigt anhand der Beratungsmethodik nach Esther Weber (2012) wie eine solche Beratung ablaufen könnte.

Lesen Sie auch: Quetiapin bei Psychosen

Lesen Sie auch: Hintergründe psychischer Erkrankungen nach Beziehungsaus

tags: #doppeldiagnose #psychose #und #sucht #behandlung