Chat und Hilfe für Menschen mit Depressionen

Wenn eine Depression tief ist, man unüberwindliche Lähmung und Müdigkeit verspürt und nicht mehr aktiv sein kann oder gar am Leben verzweifelt, benötigt man professionelle Hilfe!

Professionelle Hilfe und Therapie

In einer seelischen Krise ist es wichtig zu wissen, an wen Sie sich wenden können, um professionelle Hilfe und Therapie zu bekommen. Eine professionelle Therapie kann Ihnen helfen, aus der Krise zu finden. Der Therapeut redet mit Ihnen und findet mit Ihnen gemeinsam einen Weg aus der Depression. Hier finden Sie verschiedene Adressen und Angebote, um einen geeigneten Therapeuten zu finden.

Notfallnummern und Beratungsstellen

  • Telefon 143 - die dargebotene Hand: 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr, schweizweit und kostenlos. Tel 143 bietet allen Anrufenden völlige Anonymität. (Kosten pro Anruf: Festnetz: 20 Rp. Handy: 20 bis 70 Rp.
  • Medphone (Notfallarzt Bern): Zentrale Nummer 0900 57 67 47 (CHF 3.23/min); nur in besonderen Ausnahmefällen, wenn der Transport zur ambulanten Beurteilung nicht möglich ist und akute Lebensgefahr besteht (z.B.
  • Pro Juventute Telefonberatung: Die Pro Juventute Telefonberatung ist kostenlos rund um die Uhr für dich da. Du musst deinen Namen nicht nennen. Du darfst alles was dich bedrückt erzählen. Niemand wird von deinem Anruf bei 147 erfahren. Er erscheint nicht auf der Telefonrechnung. Pro Juventute bietet auf der Webseite auch Chatberatung an.
  • Rettungsnummer 144: In Notfällen, etwa bei Suizidgefahr oder anderer Gefahr von Selbst- oder Fremdgefährdung, kann die Rettungsnummer 144 angerufen werden.
  • LGBTIQ-Helpline: Die LGBTIQ-Helpline ist die erste Anlaufstelle für alle Anliegen zum Leben als lesbische, schwule, bisexuelle, trans, nicht-binäre, intergeschlechtliche oder queere Person. Sie ist eine Peer-to-Peer Beratungsstelle und die Meldestelle für LGBTIQ-feindliche Gewalt. Telefon: 24Stunden erreichbar, ausgebildete Fachpersonen stehen an 365 Tagen zur Verfügung.

Weitere Anlaufstellen und Angebote

Suchen Sie nach Informationen oder nach Beratung zu einem spezifischen Thema? Unter den folgenden Adressen finden Sie verschiedene Plattformen und Adressen für Informationen, Beratungen, Tests und Therapiemöglichkeiten rund um die Themen zu psychischer Gesundheit.

  • Pro Mente Sana: Bietet (auch arbeitsrechtliche) Beratung für psychisch kranke Menschen und deren Angehörige an. Zudem bietet Pro Mente Sana ensa Erste-Hilfe-Kurse an. Die Kurse zielen auf die Vermittlung von Erste-Hilfe-Massnahmen bei akuten psychischen Krisen und sich entwickelnden psychischen Problemen.
  • Pro Senectute: Setzt sich dafür ein, dass Menschen in der Schweiz bis ins höchste Alter als mitgestaltende und wertgeschätzte Mitglieder der Gesellschaft leben können. Mit dem Alter wird die Gesundheit immer wichtiger.
  • Föderation Schweizer Psychologinnen und Psychologen FSP: Ist der Berufsverband der Hochschulpsychologinnen und -psychologen und der grösste Berufsverband von psychologischen Psychotherapeut/innen.
  • Schweizerische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (SGPP): Ist die Fachgesellschaft der in der Schweiz tätigen Fachärzte und -ärztinnen für Psychiatrie und Psychotherapie.
  • Assoziation Schweizer Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten ASP: Hat rund 850 Einzelmitglieder. Sie sind eidgenössisch anerkannt und decken ein grosses Spektrum der Psychotherapie ab.
  • SRK (Schweizerisches Rotes Kreuz): Bietet eine Vielfalt an Angeboten in den Bereichen Gesundheit, Integration und Rettung. Sie haben als Ziel, das Leben, die Gesundheit und die Würde von Menschen in Not zu schützen.
  • Caritas: Setzt sich mit verschiedenen Angeboten dafür ein, dass von Armut betroffene und armutsgefährdetet Menschen ihre Situation besser meistern können und einen Weg aus der Armut finden. Caritas engagiert sich in der Schweiz zudem für Asylsuchende, Flüchtlinge und benachteiligte Migrantinnen und Migranten.
  • Psychiatrie Baselland: Hier bestehen für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und alte Menschen Abklärungs-, Therapie- und Behandlungsangebote für alle psychischen Erkrankungen incl.
  • Selbsthilfezentren: Hier sind alle Selbsthilfegruppen aufgelistet.
  • Familien-, Erziehungs- und Jugendberatungsstellen beider Basel: Auf dieser Webseite sind alle Familien-, Erziehungs- und Jugendberatungsstellen beider Basel aufgelistet. Die Organisation unterstützt Familien in schwierigen Situationen in den eigenen vier Wänden.
  • Wegweiser psy.ch: Der Wegweiser psy.ch richtet sich an Betroffene, Angehörige sowie an Fachpersonen. Das Portal bietet Orientierung zu psychischer Gesundheit und psychischen Erkrankungen.
  • traversa: traversa ist das Netzwerk für Menschen mit einer psychischen Erkrankung. Als soziale Institution fühlen wir uns diesen Menschen und ihren Angehörigen verpflichtet.
  • Selbsthilfe Luzern Obwalden Nidwalden: Ist eines der 19 regionalen Selbsthilfezentren der Schweiz und bietet verschiedene Dienstleistungen zur Stärkung der Selbsthilfe an.
  • Rotes Kreuz Unterwalden: Das Rote Kreuz Unterwalden ist ein gemeinnütziger Verein, der in den Kantonen Obwalden und Nidwalden mit über 100 Mitarbeitenden und 200 Freiwilligen wichtige Dienstleistungen erbringt. Diese helfen Menschen dabei, lange gut zu Hause zu leben. Zudem entlastet der Verein Familien mit Kindern, ist als Bildungsanbieter aktiv und setzt sich für die soziale Integration ein.
  • gesundheit schwyz: gesundheit schwyz ist eine Fachstelle für Gesundheitsförderung und Prävention und hat als primäres Ziel die Förderung der Gesundheit, der Gesundheitskompetenz und Lebensqualität aller Personen des Kantons Schwyz. Sie ist eine eigenständige Abteilung der Ambulanten Psychiatrie und Psychotherapie des Kantons Schwyz und gehört zur Triaplus AG.
  • Abteilung Jugend, Familie, Sucht des Kantons Nidwalden: Ist ein Angebot des kantonalen Sozialamtes. Fachpersonen beraten Sie kompetent und helfen Ihnen, Lösungen zu finden. Wir unterstützen und beraten Eltern, Erziehungsberechtigte und Familien in Erziehungsfragen, bei familiären Konflikten und Krisen oder in Phasen familiärer Neuorientierung. Wir beraten und begleiten Jugendliche sowie junge Erwachsene bei persönlichen Lebensfragen, bei Schwierigkeiten und Problemen in ihrem sozialen Umfeld und in Krisensituationen. Wir beraten Bezugspersonen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
  • Abteilung Sucht: Beratung für Menschen, die ihren Suchtmittelkonsum reduzieren oder beenden wollen. Die Abteilung Sucht berät und unterstützt Menschen mit Suchtproblemen und deren Angehörige.
  • Triagestelle des SRK Kanton Solothurn: Kein passendes Angebot gefunden? Die Triagestelle des SRK Kanton Solothurn vermittelt das passende Beratungsangebot aus dem Kanton Solothurn.
  • Aktionstage Psychische Gesundheit im Kanton Aargau: Die 7. Aktionstage Psychische Gesundheit im Kanton Aargau finden vom 6.9. bis 31.10.2020 statt. Hier finden Sie Informationen zum Schwerpunktprogramm Psychische Gesundheit des Kantons Aargau und zum Netzwerk Psychische Gesundheit.

Chatberatung für Jugendliche durch Pro Juventute

Damit junge Menschen so früh wie möglich über ihre Belastungen oder Überforderungen sprechen, will Pro Juventute die Hemmschwelle für eine Kontaktaufnahme mit den Beratungs- und Unterstützungsangeboten weiter senken. Als Ergänzung zur Beratung durch ausgebildete Fachleute hat Pro Juventute deshalb neu einen Peer-Chat realisiert. Freiwillig tätige Jugendliche beraten Gleichaltrige und werden dabei von Profis begleitet und unterstützt.

In Notsituationen brauchen Kinder und Jugendliche Menschen, denen sie sich anvertrauen können. Jeden Tag finden rund 350 Kinder und Jugendliche bei den über 70 professionellen Beraterinnern und Beratern von Beratung + Hilfe 147 Unterstützung und Hilfe.

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Ab dem 9. April bieten die ersten fünf Peer-Beraterinnen und -Berater vorerst jeden Montagabend Gleichaltrigen Unterstützung über einen Chat-Kanal an. Sie werden dabei von einem erfahrenen Peer-Coach begleitet. Diese ausgebildete Fachperson gibt Tipps, macht auf Gefahren aufmerksam, kann von den Jugendlichen zur Unterstützung beigezogen werden, im Notfall direkt in einen Chatverlauf eingreifen oder eine Krisenintervention auslösen.

Der Peer-Chat ist über die Homepage www.147.ch zugänglich. Die Peer-Beraterinnen und -Berater stellen sich dort mit einem Avatar und einer kurzen, anonymisierten Vita vor. Die Ratsuchenden können je nach Thema und persönlicher Vorliebe wählen, von wem sie sich beraten lassen möchten. Der Betrieb erfolgt von Bern aus und beschränkt sich für die erste Zeit auf die Deutschschweiz. Ein Ausbau der Kapazitäten und eine Ausweitung auf die französische und italienische Schweiz ist geplant.

Seit dem 1. Januar 2018 wird Beratung + Hilfe 147 auch in der französischen Schweiz direkt von der Stiftung Pro Juventute geführt. Das Angebot von Beratung + Hilfe 147 in der französischen Schweiz wird laufend ausgebaut. Der bisher nur in der deutschen Schweiz angebotene Chat wird zeitnah auch für Kinder und Jugendliche in der Westschweiz zugänglich sein.

Pro Juventute unterstützt Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern auf dem Weg zu selbst- und sozialverantwortlichen Persönlichkeiten. Mit vielfältigen Angeboten hilft die Stiftung direkt und wirkungsvoll. Sie bietet spannende und gut frequentierte Programme und Dienstleistungen, wie die Pro Juventute Beratung + Hilfe 147 oder die Pro Juventute Elternberatung an.

Entwicklung der Themen bei Beratung + Hilfe 147

Der Anteil der Anfragen zu schwerwiegenden Problemen nimmt dabei weiter zu. Fragen zu persönlichen Krisen, Suizidgedanken und Angst und verwandten Themen machten letztes Jahr 29,1 % aller Anfragen aus. 2009 betrug dieser Anteil erst 10,9 %.

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Zwei bis drei Kontakte pro Tag zum Thema Suizid. Im vergangenen Jahr stammten 4,7% aller Kontakte von Jugendlichen mit Fragen zu diesem Thema oder mit konkreten Suizidgedanken. Das entspricht zwei bis drei Anfragen pro Tag. Für Kinder und Jugendliche in einer persönlichen Krise ist das direkte Gespräch mit einer Person wichtig. Der Telefonkanal ist für diese schwerwiegenden Probleme, trotz dem Wandel in der Mediennutzung, deshalb unverändert wichtig.

Der Anteil der Anfragen zu den Themen Sexualität und Liebe nimmt dagegen weiter ab. Sexualität belegt mit 11,8% aller Kontakte, hinter dem Thema Familie, nur noch den dritten Platz in der Rangliste. Das Bedürfnis nach persönlicher Beratung zu diesen Themen ist weniger gross als früher. Erklären lässt sich das mit dem grossen Informationsangebot im Internet und der weitgehend flächendeckenden Verfügbarkeit von Smartphones und anderen Geräten mit Internetzugang bei Jugendlichen in der Pubertät.

Beratung + Hilfe 147 passt das Angebot dem geänderten Mediennutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen an. Mit dem Prinzip des Peer-Involvement - dem Einbezug von Jugendlichen - entwickelt Pro Juventute das Beratungsangebot weiter und wendet dieses Prinzip auch in der Beratung selbst an.

Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 17 bis 24 Jahren bringen ganz unterschiedliche Erfahrungen mit. Gemeinsam ist ihnen ein überdurchschnittliches Engagement, der Wille, anderen Jugendlichen zu helfen und sich immer wieder mit schwierigen Situationen auseinanderzusetzen.

Spendenbedarf

Die Pro Juventute Beratung + Hilfe 147 finanziert sich hauptsächlich aus Spenden aus der Bevölkerung und der Unterstützung durch Wirtschaft und Politik.

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