Blut im Urin: Ursachen und Zusammenhang mit psychischem Stress

Hämaturie, das Vorhandensein von Blut im Urin, ist ein Zustand, der oft Besorgnis erregt und eine umgehende medizinische Bewertung erfordert. Die Beimengungen von Blut im Urin bei einer Hämaturie können mit dem bloßen Auge wahrnehmbar oder nur mikroskopisch sichtbar sein. Sie kann auf Probleme in den Harnwegen oder den Nieren hinweisen sowie ein erster Hinweis für eine ernste Erkrankung sein. Ist das Vorhandensein von Blut im Urin zudem mit Schmerzen beim Wasserlassen verbunden, kann dies auf eine weiterführende Erkrankung hindeuten.

Arten von Hämaturie

Makrohämaturie

In diesem Fall ist das Blut im Urin mit bloßem Auge sichtbar. Der Urin wird durch das darin vorhandene Blut verfärbt und kann rosa, rot oder sogar dunkelbraun erscheinen. Doch nicht immer muss ein gefärbter Urin auf Blut zurückzuführen sein. Es kann durchaus harmlose Ursachen haben wie bestimmte Lebensmittel, die nach dem Verzehr den Urin verfärben.

Mikrohämaturie

Bei dieser Form ist das Blut nicht mit dem bloßen Auge im Urin erkennbar. Der Urin sieht folglich auf den ersten Blick normal aus, obwohl er Blut enthält. Mittels einer Urinuntersuchung ist die Mikrohämaturie problemlos feststellbar. Der blutige Harn wird einer mikroskopischen Untersuchung unterzogen, damit die Hämaturie entdeckt und eine Diagnostik gestellt werden kann.

Symptome und Begleiterscheinungen

Wie bereits erwähnt, ist im Falle einer Makrohämaturie das Blut im Urin erkennbar, während eine Mikrohämaturie nicht durch sichtbares Blut, sondern nur durch eine Urinuntersuchung festgestellt werden kann. Jedes Vorkommen von Blut im Urin verdient eine gründliche Untersuchung, um die Ursache der Blutung zu identifizieren, ernsthafte Erkrankungen auszuschließen oder erkennen zu können und eine geeignete Behandlung zu gewährleisten. Beide Formen erfordern eine genaue Diagnose und medizinische Abklärung, um die möglichen Ursachen eingrenzen und schlussendlich identifizieren zu können.

Blut im Urin ist meist ein Symptom einer Erkrankung, das von weiteren Symptomen begleitet wird. Diese Tatsache macht das Stellen einer Diagnose nicht ganz leicht.

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Ursachen der Hämaturie

Hämaturie kann verschiedene Ursachen haben. Die häufigsten Ursachen von Blut im Urin liegen in den Nieren oder den ableitenden Harnwegen, was meistens auch mit Schmerzen verbunden ist. Schmerzen sprechen am ehesten für weiterführende Erkrankungen. Dies kann eine bakterielle Infektion oder Entzündung der Blase sowie der Harnröhre sein, entweder aufgrund eines mechanischen Problems oder durch Infektion wie beispielsweise eine Blasenentzündung (Zystitis) durch Bakterien.

Neben den direkt mit den Harnwegen verbundenen Ursachen gibt es auch internistische Gründe für das Vorhandensein von Blut im Urin.

Diagnostische Verfahren

  • Urintest: Ein einfacher Urin-Streifentest kann schnell das Vorhandensein von Blut im Urin anzeigen. Bei einem positiven Ergebnis wird in der Regel eine mikroskopische Urinuntersuchung (Urinsediment) angeschlossen, um die Anzahl der roten Blutkörperchen zu bestimmen und weitere Auffälligkeiten wie Form und Aussehen der roten Blutkörperchen oder Anzeichen einer Infektion zu erkennen. Einen einfachen Urintest kann oftmals bereits Ihr Hausarzt durchführen. Eine kleine Urinprobe reicht in der Regel aus.
  • Bildgebende Verfahren: Oft werden Ultraschalluntersuchungen der Nieren und des Harntraktes durchgeführt, um nach Anomalien wie Steinen, Tumoren oder anderen strukturellen Veränderungen zu suchen.
  • Zystoskopie: Da der Harntrakt vom Nierenbecken über Harnleiter, Harnblase und Harnröhre von einer speziellen Schleimhaut ausgekleidet ist, müssen Beimengungen von Blut im Urin kein Zeichen für etwas Bösartiges sein. Allerdings sollte bei wiederholten Beimengungen von Blut eine Blasenspiegelung (Zystoskopie) durchgeführt werden, um wirklich sicher zu sein, dass die Schleimhaut der Harnblase unauffällig aussieht. Die Zystoskopie wird mit einem flexiblen Instrument durchgeführt, welches sich dadurch dem Harnröhrenverlauf gut anpasst, sodass die Spiegelung an sich weitestgehend schmerzfrei ist. Die Zystoskopie dauert in der Regel nicht länger als 2 bis 3 Minuten. Um Infektionen bei der Zystoskopie zu vermeiden, wird ein modernes Gerät mit einem sterilen Einmalumhang verwendet, sodass ein Bakterieneintrag faktisch nicht möglich ist.

Männer und Frauen mit bekannten Risikofaktoren wie früheren Erkrankungen der Nieren, einer Geschichte von Blasen- oder Nierensteinen, oder einer familiären Vorgeschichte von Nierenerkrankungen oder sogar Nieren- und Blasenkrebs sollten ebenfalls zügig untersucht werden.

Wichtige Überlegungen

Blut im Urin kann in seltenen Fällen harmlos sein, etwa nach sehr intensiver körperlicher Belastung oder der Einnahme bestimmter Medikamente, die die Urinfarbe verändern oder die Blutgerinnung beeinflussen. Zudem kann der Urin nach dem Verzehr von bestimmten Lebensmitteln wie beispielsweise Randen (Rote Beete) rötlich verfärbt sein und den Anschein erwecken, als ob sich Blut im Urin befände.

Makrohämaturie, bei der Blut im Urin mit bloßem Auge sichtbar ist, kann ein Zeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein. Ursachen können unter anderem Infektionen, Steine in den Harnwegen, Verletzungen oder auch ernstzunehmende andere Erkrankungen wie Tumore sein.

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Der Einfluss von Stress

Stress selbst ist normalerweise kein direkter Auslöser für Blut im Urin. Stress kann jedoch indirekt zu einer Verschlechterung von Symptomen bei bestehenden Erkrankungen des oberen Harntrakts führen oder das Immunsystem schwächen, wodurch Infektionen begünstigt werden könnten. Stress kann aber auch zu muskulären Verspannungen im Bereich des Beckenbodens führen, die eine mechanische Belastung für Harnröhre und Harnblase darstellen können.

Wenn Sie unter Stress leiden und Blut im Urin feststellen, ist es ratsam, dies medizinisch untersuchen zu lassen, um andere mögliche Ursachen auszuschließen.

In allen Fällen wird empfohlen, bei Anzeichen von Blut im Urin unverzüglich einen Arzt aufzusuchen, um eine angemessene Diagnose und falls notwendig eine entsprechende Behandlung zu erhalten.

Blasenentzündung und ihre Ursachen

Blasenentzündungen entstehen durch Bakterien, die durch die Harnröhre aufsteigen und sich in der Harnblase vermehren. Dies kann bei Frauen und bei Männern auftreten. Insgesamt sind jedoch Männer seltener von einer Blasenentzündung betroffen, weil ihre Harnröhre länger ist als die einer Frau. Blasenentzündungen werden zum Beispiel durch eine vermehrte Restharnbildung nach dem Wasserlösen begünstigt - was bei Männern etwa aufgrund einer Prostatavergrösserung vorkommt. Blasenentzündungen können aber auch bei Nieren- oder Harnblasensteinen, Tumoren der Blase sowie der Niere entstehen.

Häufiges Wasserlassen: Ursachen und Behandlung

Häufiges Wasserlassen entwickelt sich in der Regel schleichend. Sobald der zeitliche Abstand zwischen zwei Blasenentleerungen deutlich weniger als zwei Stunden beträgt, beginnt sich der ständige Harndrang negativ auf das Berufs- und Privatleben auszuwirken. Ist eine stündliche Entleerungsfrequenz (oder öfter) erreicht, wird der häufige Toilettengang bei vielen Betroffenen zu einem echten Problem, das sich nicht mehr ohne weiteres in den normalen Tagesablauf integrieren lässt. An diesem Punkt wird das häufige Wasserlassen zum Symptom einer möglichen Blasenstörung.

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Vor allem Frauen zwischen 30 und 60 Jahren leiden unter häufigem Wasserlassen mit nur schwacher Urinausscheidung. Ausser einem Mangel an Östrogen werden hierbei auch chronische Infekte der Beckenorgane sowie psychosomatische Ursachen vermutet.

Um den Ursachen des häufigen Harndrangs auf den Grund zu gehen, ist eine ausführliche Anamnese obligatorisch. Trinken Sie viel Kaffee oder Tee? Nach dem ersten Gespräch wird zumeist die Untersuchung von Blut- und Urinwerten vorgenommen. Auch eine Ultraschalluntersuchung des Harntraktes kann erfolgen.

Die Behandlung von ständigem oder häufigem Harndrang richtet sich immer nach der Ursache. Weil dem häufigen Wasserlassen verschiedene Erkrankungen zugrunde liegen können, zielt eine Therapie vor allem auf die Behandlung der ursächlichen Erkrankung ab. Es können daher ganz unterschiedliche Therapie-Arten angesetzt werden, die beispielsweise auf die Behandlung eines Diabetes, auf eine Blasenentzündung oder auf eine Prostatavergrösserung abzielen.

Überaktive Blase und psychogene Einflüsse

Es ist möglich, dass die Dranginkontinenz Stress und psychische Belastungen als mögliche Auslöser hat. Das sind im Vergleich zu anderen Harninkontinenz-Ursachen aber eher seltenere Fälle. Die psychogene Blase zeigt sich meist über eine häufige Drangsymptomatik sowie Blasenschmerzen. Es muss nicht zwingend zu Harnverlust kommen. Dann sprechen Mediziner von einer 'trockenen überaktiven Blase'.

Sorgen, seelische Belastungen, psychischer Druck können einen Einfluss haben. Der Beckenboden und die Sexualorgane können durchaus auf psychogene Einflüsse reagieren.Viele Menschen kennen es, dass besonders unter Stress und in belastenden Situationen ständig die Blase drückt. In jedem Fall ist es ratsam, bei einem plötzlichen Auftreten von Blasenstörungen oder Harnverlust, einen Urologen aufzusuchen und die Ursache abklären zu lassen.

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