ADHS und Ernährung: Was sagt die Wissenschaft?

ADHS und Ernährung - ein ewiges Thema! Wer sich ein wenig durch das Internet liest, trifft schnell auf Versprechen wie „Heile ADHS mit diesen 5 Superfoods!“ oder „Zucker ist die Wurzel allen Übels“. Aber was ist dran? Kann man wirklich mit Nahrungsergänzungsmitteln oder Diäten etwas gegen ADHS tun? Schauen wir uns das mal an - mit einer ordentlichen Portion wissenschaftlicher Evidenz und einer Prise gesunden Menschenverstands.

Sie haben Schwierigkeiten, still zu sitzen, vergessen ihre Sachen, wechseln von einer Aktivität zur anderen ohne sie zu beenden... Und was, wenn sie mehr als nur an "Konzentrationsmangel" leiden? ADHS, Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, ist heute eine der meistgestellten Diagnosen bei Kindern. Parallel dazu stellen sich immer mehr Eltern Fragen über den Zusammenhang zwischen Verhalten, Ernährung und Wohlbefinden ihrer Kinder.

ADHS ist eine neurologische Entwicklungsstörung, die laut WHO weltweit etwa 5% der Kinder betrifft. In Europa variieren die Zahlen je nach Diagnosemethode, aber der Trend ist steigend. In Frankreich wird geschätzt, dass ein bis zwei Schüler pro Klasse betroffen sind. Diese Störung äußert sich durch eine ausgeprägte Unaufmerksamkeit, eine motorische Hyperaktivität und eine Impulsivität. Diese drei Dimensionen können gemeinsam oder getrennt vorkommen. Das ADHS-Kind hat Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, Anweisungen zu befolgen, unterbricht oft andere und handelt ohne nachzudenken. Aber hinter dieser Diagnose verbirgt sich eine viel komplexere Realität.

ADHS ist nicht einfach eine Folge "schlechter Erziehung" oder übermäßigen Bildschirmnutzung, wie oft fälschlich angenommen wird. Dazu kommt ein Anstieg der Forschung, die zeigt, dass ADHS nicht nur genetischen Ursprungs ist: Auch die pränatale Umgebung (Stressbelastung, Rauchen, endokrine Disruptoren), frühzeitige Nährstoffmängel und sogar das Darmmikrobiom könnten eine Rolle spielen.

ADHS hat keine einzige Ursache. Diese Störung gilt als multifaktoriell anerkannt, das heißt, es ist das Ergebnis der Wechselwirkung mehrerer genetischer, biologischer und umweltbedingter Ursachen.

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Ursachen von ADHS

  1. Eine starke genetische Komponente: Studien über Zwillinge zeigen, dass genetische Faktoren etwa 70 bis 80 % der ADHS-Fälle erklären. Wenn ein Elternteil betroffen ist, steigt das Risiko für das Kind erheblich.
  2. Pränatale und perinatale Faktoren: Eine Exposition des Fötus gegenüber Zigaretten, Alkohol, bestimmten Medikamenten oder signifikanter mütterlicher Stress kann die neurologische Entwicklung stören.
  3. Die Auswirkungen von Ernährung und Mikrobiota: In den letzten Jahren haben Studien gezeigt, dass ein Mangel an bestimmten Nährstoffen (Omega-3, Eisen, Zink, Magnesium) die Symptome verschlimmern könnte. Darüber hinaus scheint ein unausgeglichenes Darmmikrobiom, beispielsweise bei wiederholter Antibiotikatherapie oder stark verarbeiteter Ernährung, mit einem erhöhten Risiko für Aufmerksamkeitsstörungen und emotionale Regulierungsprobleme bei Kindern verbunden zu sein.

Mit anderen Worten: Wenn die Genetik das Spielfeld vorgibt, dann bestimmt die Umgebung, wie das Spiel gespielt wird.

Die frühzeitige Erkennung von ADHS ermöglicht eine effektivere Behandlung. Obwohl jedes Kind einzigartig ist, können bestimmte Verhaltensweisen die Eltern oder Lehrer aufmerksam machen.

Symptome von ADHS

  1. Ständige Unruhe: Das Kind scheint unfähig zu sein, still zu sitzen. Es steht im Unterricht auf, bewegt sich ständig, klettert überall herum, rennt ohne ersichtlichen Grund.
  2. Ein ausgeprägtes Aufmerksamkeitsdefizit: Er hat Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, zuzuhören oder selbst einfachen Anweisungen zu folgen.
  3. Eine schwer zu handhabende Impulsivität: Das Kind fällt oft ins Wort, antwortet, ohne das Ende der Fragen abzuwarten, unterbricht Spiele oder Aktivitäten anderer.
  4. Häufige Schlafstörungen: Einschlafprobleme, nächtliches Aufwachen, unruhiger Schlaf...
  5. Eine instabile emotionale Regulation: Das Kind kann plötzliche Wutausbrüche haben, innerhalb weniger Minuten von Lachen zu Weinen wechseln oder übermäßig auf geringfügige Frustrationen reagieren.

Diese Signale sollten stets hinsichtlich ihrer Dauer, Intensität und ihrem Einfluss auf das tägliche Leben beobachtet werden. Es ist auch wichtig, sie in unterschiedlichen Kontexten (Schule, Zuhause, Freizeit) zu bewerten.

Nahrungsergänzungsmittel und ADHS

Seit mehreren Jahren erforscht die Wissenschaft den Einfluss der Ernährung auf Aufmerksamkeitsstörungen und Hyperaktivität.

Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren (vor allem Eicosapentaensäure {EPA} und Docosahexaensäure {DHA}) haben sich in einigen Studien als hilfreich erwiesen, um ADHS-Symptome etwas abzumildern. Sie spielen eine Rolle in der Gehirnfunktion und könnten die Aufmerksamkeit und Impulskontrolle verbessern. Aber: Der Effekt ist eher moderat. Also keine Wunder erwarten! Wer wenig Fisch isst, kann eine Ergänzung ausprobieren - 1 bis 2 Gramm täglich mit einem EPA/DHA-Verhältnis von etwa 2:1 scheinen am besten zu funktionieren.

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➤ Die Omega-3 (EPA und DHA) : Diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die in fettem Fisch oder in Form von Ergänzungsmitteln vorkommen, spielen eine Schlüsselrolle im neuronalen Betrieb.

Eisen & Zink

Kinder mit ADHS haben häufig niedrigere Ferritin-Werte (das ist quasi der Speicher für unser Eisen). Und Eisen spielt eine wichtige Rolle in der Dopaminproduktion - und genau dieses System funktioniert bei ADHS nicht ganz rund. Wer also unter Eisenmangel leidet (Ferritin unter 30 ng/ml), könnte von einer gezielten Supplementierung profitieren. Aber bitte nicht einfach auf eigene Faust Eisentabletten futtern - vorher einen Bluttest machen! Ähnliches gilt für Zink: Auch dieser Mineralstoff hat Einfluss auf Dopamin und kann bei einigen Kindern helfen. Aber auch hier gilt: Nur bei nachgewiesenem Mangel supplementieren!

➤ Magnesium, Eisen und Zink: Mikronährstoffmängel sind häufig bei Kindern mit ADHS.

  • Zink : Präsent in Eiern, Fleisch, Kürbiskerne, Linsen.
  • Eisen: Für den Transport von Sauerstoff im Gehirn notwendig.

Magnesium

Magnesium ist wichtig für die Nervenfunktion - und einige Kinder mit ADHS haben tätsächlich niedrigere Spiegel. Wenn Ihr Kind häufiger Muskelkrämpfe hat, schlecht schläft oder viel zappelt, könnte ein Magnesiummangel mit eine Rolle spielen. Eine Einnahme von 200-400 mg täglich könnte einen Beitrag zur Besserung leisten - aber wieder gilt: Kein sinnloses Drauflos-Supplementieren, sondern erst beim Hausarzt/Kinderarzt checken lassen!

Magnesium : Bekannt für seine beruhigenden Effekte. In einigen Fällen, eine gut dosierte und kontrollierte Behandlung mit Nahrungsergänzungsmitteln kann helfen, Lücken zu schließen.

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Die Sache mit der Diät: Zucker, Farbstoffe und Co.

Immer wieder liest man, dass Zucker oder bestimmte Lebensmittel ADHS verschlimmern oder sogar verursachen können. Die Wissenschaft sagt dazu: Jain. Bei einem kleinen Teil der Kinder kann es helfen, künstliche Farbstoffe oder bestimmte Konservierungsstoffe zu meiden. Eine strikte Eliminationsdiät ist aber oft schwer durchzuhalten und meist auch nicht nötig. Probieren kann man es - aber es ersetzt keine Therapie.

➤ Diäten mit wenig Zusatzstoffen: Einige künstliche Farbstoffe, Konservierungsmittel oder chemische Aromen stehen unter Verdacht, das hyperaktive Verhalten zu verschlimmern. Parallel dazu, kann ein Überschuss an raffiniertem Zucker und ultraverarbeiteten Lebensmitteln können zu Blutzuckerspitzen, erhöhter Reizbarkeit und geistiger Erschöpfung beitragen.

➤ Lebensmittel mit hohem glykämischen Index begrenzen: Glykämischer Index (GI) misst die Fähigkeit eines Lebensmittels, den Blutzuckerspiegel schnell zu erhöhen. Je höher der GI eines Lebensmittels ist, desto mehr verursacht es einen Blutzuckerspitzenwert, gefolgt von einem starken Abfall, der möglicherweise erzeugt wird. Nervosität, Reizbarkeit und Aufmerksamkeitsverlust. Bei Kindern können diese Schwankungen die emotionale Instabilität und Konzentrationsschwierigkeiten verschlimmern.

Daher sollten Produkte wie diese vermieden werden. Industrielle gezuckertes Frühstückcerealien, Weißbrot, Kuchen, Limonaden, pasteurisierte Fruchtsäfte, überkochte Kartoffeln. oder Süßigkeiten.

künstliche Farbstoffe (E102, E110, E122, E124) und Konservierungsstoffe wie Natriumbenzoat (E211) bei Kindern mit ADHS-Symptomen. Diese Substanzen kommen häufig in süßen Getränken, Süßigkeiten, Industrie-Saucen, Snacks und aromatisierte Desserts.

Weitere unterstützende Maßnahmen

Die Ernährung ist eine wesentliche Säule, aber sie allein kann nicht alle Bedürfnisse eines Kindes erfüllen, das mit ADHS diagnostiziert wurde.

  • Regelmäßige körperliche Aktivität: Viele Studien zeigen, dass Bewegung - insbesondere Ausdauer- oder strukturierte Aktivitäten (Schwimmen, Kampfkünste, Radfahren...) - verbessert die Konzentration, die emotionale Regulation und reduziert Unruhe.
  • Schlafhygiene: Kinder mit ADHS leiden oft an Schlafstörungen. Aber, ein Mangel an Ruhe verschlimmert die Impulsivität, geistige Erschöpfung und Unordnung. Regelmäßige Routinen, weniger Bildschirmzeit am Abend und eine ruhige Umgebung können einen signifikanten Unterschied machen.
  • Die psycho-affektive Umgebung: Die elterliche und schulische Begleitung spielt eine entscheidende Rolle. Ein besseres Verständnis für ADHS-typische Verhaltensweisen, können eine beruhigende Kommunikation, strukturierende Orientierungspunkte und die Wertschätzung der Fortschritte des Kindes den Alltag verändern.

Indem man diese Hebel mit einer angepassten Ernährung kombiniert, Wir können eine günstige Umgebung für die Entwicklung des Kindes schaffen, seine Schwierigkeiten lindern und seine natürlichen Ressourcen stärken.

Wissenschaftliche Erkenntnisse im Überblick

Die wissenschaftliche Literatur über ADHS und Ernährung wird immer umfangreicher. Obwohl noch nicht alle Effekte vollständig verstanden sind, ein Konsens zeichnet sich ab über die Idee, dass eine qualitativ hochwertige Ernährung kann einige Symptome modulieren bei einigen der betroffenen Kinder.

  • Die Auswirkungen von Omega-3: Die Zeitschrift für Kinderpsychologie und Psychiatrie (Bloch & Qawasmi, 2011), bestätigen, dass eine Nahrungsergänzung mit EPA/DHA verbessert bescheiden die Symptome von ADHS, insbesondere auf demAufmerksamkeit und Impulsivität.
  • Lebensmittelzusatzstoffe: Die berühmte Studie von McCann (2007), die veröffentlicht wurde in The Lancet, hat eine Verbindung hergestellt zwischen einige Lebensmittelfarbstoffe und die Zunahme von Hyperaktivität bei Kindern.
  • Spezifische Diäten: Einschränkende Diäten, wie die Feingold-Diät oder die oligoantigene Diät, haben in einigen Fällen ermutigende Ergebnisse gezeigt, bleiben jedoch schwer im Alltag anzuwenden und sind nicht für alle Kinder geeignet.
  • Mikronährstoffe und Darmflora: Studien, wie die von Rucklidge et al. (2014), zeigen, dass Kinder mit ADHS oft niedrigere Raten aufweisen. Eisen, Zink, Magnesium und eins Ungleichgewicht der Darmmikrobiota. Die Supplementierung scheint in diesen speziellen Fällen den Allgemeinzustand und bestimmte kognitive Funktionen zu verbessern.

Heutzutage stehen Familien einer Informationsüberlastung, oft widersprüchlich, über Ernährung und Verhaltensstörungen gegenüber. Zwischen den auf sozialen Netzwerken gesammelten Ratschlägen, unprofessionellen Meinungen und manchmal unklaren Diagnosen, wird es dringend notwendig. Verstärkung der Übertragung guter Orientierungspunkte.

Weitere Einflussfaktoren

Die Ursachen für ADHS sind vielschichtig und nicht abschliessend geklärt. Man geht davon aus, dass die Entstehung von ADHS auf einer komplexen Wechselwirkung verschiedener Einflussgrössen beruht. So führen wohl genetische Dispositionen und andere Einflussfaktoren, z. B. Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen sowie Umweltfaktoren, zu Abweichungen in der neuronalen Entwicklung, die für die Entstehung der ADHS-Symptomatik verantwortlich sind.

Im Gehirn von ADHS-Patienten zeigen sich zudem Veränderungen im Neurotransmittersystem, insbesondere bei der Verfügbarkeit und dem Abbau von Dopamin und Noradrenalin. Veränderungen im Dopamintransporter-Gen (DAT) beeinflussen die Verfügbarkeit von Dopamin im synaptischen Spalt.

Mehr als die Hälfte der ADHS-Patienten weist erhöhte Histamin-Blutspiegel auf, was auf eine mögliche Beteiligung des Histamin-Stoffwechsels hinweist.

Weitere Faktoren, die bei ADHS eine Rolle spielen können:

  • Natürliche Salicylverbindungen in Obst, Beeren, Mandeln usw.
  • Unterversorgung mit Kalzium und Magnesium (Co-Faktoren für die körpereigene Bildung von Dopamin), Zink (agiert u.a. auch als Dopamin-Wiederaufnahmehemmer).
  • Chronische Belastungen mit toxischen Metallen wie Blei, Cadmium, Kupfer, Quecksilber, Arsen und Aluminium sind bei ADHS sehr häufig. Sie können bereits in der Schwangerschaft von der Mutter zum Kind übertragen worden sein oder aus exogenen Quellen stammen.
  • Organische Substanzen (z.B. Pestizide).

Abbildung 1: Zur körpereigenen Bildung von Dopamin und Noradrenalin benötigt man u. a. Mikronährstoffe können als begleitende Massnahme in der Therapie von ADHS eine sinnvolle Rolle spielen. Studien deuten darauf hin, dass gezielte Supplementierungen helfen können, Defizite auszugleichen und bestimmte Symptome zu lindern.

Mikronährstoffe als begleitende Maßnahme

Bei 6-12- jährigen ADHS-Patienten, die zuvor auf eine 6-monatige Therapie mit Ritalin und auf eine Verhaltenstherapie nicht angesprochen hatten, wurde EPA+DHA bzw. Bei ADHS-Patienten können niedrige GLA-Blutspiegel im Labor gemessen werden. Nachtkerzenöl kann phasenweise bzw. in Abwechslung zu EPA-/DHA-Präparaten gegeben werden (z.B. Optimiert die Wirkung von Methylphenidat (Ritalin®).

In offenen Anwendungsstudien hat sich die Gabe von Kalzium und Magnesium als überraschend erfolgreich hinsichtlich des Verhaltens und der Konzentrationsfähigkeit erwiesen. Nur bei niedrigem Serumferritin supplementieren. Eisenmangel kann die mentale Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Kann ADHS-Symptome moderat verbessern, reduziert die Stressempfindung.

Ein ausgewogenes Frühstück mit ausreichend komplexen Kohlenhydraten kann dazu beitragen, übermässige Blutzuckerschwankungen zu vermeiden. Zudem sollte auf eine ausreichende Zufuhr von Gemüse geachtet und möglichst mit frischen Grundnahrungsmitteln gekocht werden. Der Konsum von Fertiglebensmitteln sollte reduziert werden.

Ein gestörtes Darmmilieu sowie eine erhöhte Darmdurchlässigkeit werden häufig in Zusammenhang mit ADHS beobachtet.

ADHS und die damit verbundenen Erscheinungsbilder sind ein multifaktorielles Problem. Für eine möglichst gezielte Verbesserung der Situation sollten stets die im Einzelfall eine Rolle spielenden Einflussfaktoren sorgfältig eruiert (auch mithilfe von Laboranalysen) und in der Folge auch in der begleitenden Therapie berücksichtigt werden.

Für die Beratung sollte die Hilfe von Fachpersonen aus Medizin, Pharmazie und Naturheilkunde in Anspruch genommen werden, die sich besonders gut mit der ADHS-Problematik, mit der Ernährung, mit Mikronährstoffen sowie auch mit chronisch toxischen Einflüssen auf den Stoffwechsel auskennen.

Für eine bessere Compliance können vor allem bei Kindern individuell zusammengestellte Mikronährstoffmischungen sowie eine gestaffelte Gabe der Supplemente hilfreich sein (z. B. alle 2-3 Monate Wechsel zwischen verschiedenen Produkten).

Wesentliche Vitalstoffe und ADHS

Wesentliche Vitalstoffe fehlen den (zumeist jungen) Körpern von ADHS-Betroffenen fast immer! Neuste Meta-Analysen aus den letzten 6-7 Jahren zeigen eindeutig die häufigsten und REGELHAFT zugrunde liegenden Mikronährstoffmängel bei ADHS-Betroffenen auf.

Es kommt der “Verdacht auf”, dass ADHS zu einem grossen Teil eine Stoffwechselerkrankung ist.

Empfohlene Blutuntersuchungen auf häufige Mängel:

  • Omega 3 Fettsäuren Insbesondere ein DHA-Mangel (wichtigste Omega-3-Fettsäure für Gehirn) in der Schwangerschaft und Stillzeit wird als häufige Teilursache einer ADHS-Entwicklung diskutiert.
  • Vitamin D Neben einer guten Schilddrüseneinstellung spielt ein weiteres wichtiges Hormon eine grundlegende Rolle bei ADHS-Betroffenen, da sehr häufig im Mangel.
  • Ferritin (Eisenspeicher) Eisenmangel ist bei ADHS Erkrankten sehr häufig und ein Schlüssel, der nicht verpasst werden darf. Insbesondere bei Kindern weit verbreitet und doch oft unerkannt.
  • Magnesium Daher messen wir bei Wise Medicine den Goldstandard: Magnesium aus den roten Blutkörperchen (intraerythrozytär). Diese zeigen verlässlich die Magnesiumversorgung der letzten 2-3 Monate an.
  • Zink Wussten Sie, dass Ritalin allein durch Zinkgabe moduliert wird und eine niedrigere Dosis notwendig würde? Gleichsam moduliert Zink Dopaminrezeptoren, die für die Entstehung von ADHS bis dato ursächlich diskutiert werden.
  • Selen (noch keine vernünftige Meta-Analyse, aber einige gute Einzelstudien)
  • (Tryptophan) Allenfalls messen wir fallweise auch das Tryptophan.

Erkenntnisse über Mikronährstoffmängel sind wichtig. Für mehr Lebensqualität und Wohlbefinden müssen diese mit guten hochdosierten Nahrungsergänzungsmitteln ausgeglichen und im Anschluss durch angepasste Ernährung und/oder Erhaltungsdosierungen vermieden werden. Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken!

Schlussfolgerung

Während die Einnahme von Omega-3, Eisen, Zink oder Magnesium bei einigen ADHS-Betroffenen Sinn machen kann, sollte man sich bewusst sein: Diese Massnahmen sind keine Wunderwaffen. Wer einen nachgewiesenen Mangel hat, kann von gezielter Supplementierung profitieren - aber für alle anderen ist das eher rausgeschmissenes Geld. Und Diäten? Sie können individuell helfen, vor allem wenn eine Unverträglichkeit oder Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Lebensmitteln besteht. Aber auch hier gilt: keine Zauberlösung. Wer ADHS nachhaltig in den Griff bekommen will, setzt am besten auf eine Kombination aus Verhaltenstherapie, Medikation (falls nötig) und gesunder, ausgewogener Ernährung.

Es ist genau dazu da, Eltern und Fachleuten zu helfen, diese Herausforderungen besser zu verstehen, dass BN Nutrition hat eine spezialisierte Online-Ausbildung in Kinderernährung entwickelt.

Die Eltern sind nicht allein: Kinderärzte, Erzieher, Lehrer, Ernährungsberater und Psychologen haben alle eine Rolle im Leben des Kindes zu spielen. Aber für eine wirkliche Veränderung ist es notwendig, über etwas zu verfügen.verständliche, wissenschaftlich fundierte und leicht anwendbare Werkzeuge im Alltag. Denn jenseits von Nahrungsergänzungsmitteln, Diäten und Diagnosen ist das Wichtigste immer noch Verstehen, wie der Kinderkörper funktioniert...

Dieser Ansatz zielt darauf ab, eine Brücke zwischen Wissenschaft und dem Alltag der Familien zu schlagen.

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