Autismus gilt gemeinhin als unheilbar. Viele Eltern mit einem Kind im Autismus-Spektrum sind nach der Diagnose hilflos und suchen nach fundierten Informationen. Sie wollen nicht nur wissen, was sich dahinter verbirgt, sondern auch, wie Sie ihrem Kind wirklich weiterhelfen und gemeinsam den Alltag bewältigen können.
In diesem Artikel werden wir uns mit der Autismus-Diagnostik bei Erwachsenen befassen und aufzeigen, wo Betroffene in Brandenburg Unterstützung finden können.
Autismus verstehen
Autismus ist eine komplexe neurologische Entwicklungsstörung, die sich auf unterschiedliche Weise äußern kann. Die Ursachen für diese Krankheit sind immer noch nicht erforscht, und sie gilt als unheilbar.
Immer noch stehen Ärzte und Psychologen hilflos vor dem frühkindlichen Autismus - d. h. vor der Unfähigkeit des Säuglings und Kleinkindes, mit der Umwelt Kontakt aufzunehmen. Das autistische Kind verfällt trotz seiner oft überdurchschnittlichen Intelligenz wegen seiner kaum zu durchbrechenden Abkapselung in eine dumpfe Monotonie, in der es schließlich verkümmert.
Autismus - mit dieser Diagnose schien die Zukunft des damals vierjährigen Sean Barron besiegelt, denn Autismus gilt als unheilbar.
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Diagnostik bei Erwachsenen
Die Diagnose von Autismus im Erwachsenenalter kann eine Herausforderung sein, da viele Betroffene gelernt haben, ihre Symptome zu kompensieren oder zu verbergen. Dennoch ist eine korrekte Diagnose entscheidend, um Zugang zu angemessener Unterstützung und Therapie zu erhalten.
Eine genaue Diagnose ist wichtig, um den Betroffenen zu helfen, ihre Stärken und Schwächen besser zu verstehen und Strategien zu entwickeln, um mit den Herausforderungen des Alltags umzugehen.
Symptome und Anzeichen
Einige typische Symptome und Anzeichen von Autismus bei Erwachsenen können sein:
- Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion und Kommunikation
 - Besondere Interessen und repetitive Verhaltensweisen
 - Sensorische Empfindlichkeiten
 - Schwierigkeiten bei der Interpretation nonverbaler Signale
 - Hohe Sensibilität
 
Der Diagnoseprozess
Der Diagnoseprozess umfasst in der Regel mehrere Schritte, darunter:
- Ein ausführliches Gespräch mit einem Facharzt (Psychiater, Psychologe oder Neurologe)
 - Die Erhebung der Anamnese (Entwicklungsgeschichte)
 - Verhaltensbeobachtungen
 - Psychologische Tests und Fragebögen
 
Anlaufstellen in Brandenburg
In Brandenburg gibt es verschiedene Anlaufstellen, die Unterstützung und Beratung für Erwachsene mit Autismus und ihre Angehörigen anbieten:
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- Autismuszentren: Diese Zentren bieten umfassende Diagnostik, Beratung und Therapieangebote.
 - Beratungsstellen: Hier erhalten Betroffene und ihre Familien Informationen zu Autismus, Unterstützungsmöglichkeiten und rechtlichen Fragen.
 - Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Betroffenen kann sehr hilfreich sein, um Erfahrungen zu teilen und neue Perspektiven zu gewinnen.
 - Ambulante und stationäre Einrichtungen: Diese Einrichtungen bieten spezifische Therapie- und Förderangebote für Menschen mit Autismus.
 
Unterstützungsangebote
Nach der Diagnose stehen verschiedene Unterstützungsangebote zur Verfügung, die auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind:
- Therapie: Verhaltenstherapie, Ergotherapie und Logopädie können helfen, spezifische Fähigkeiten zu verbessern und Herausforderungen zu bewältigen.
 - Sozialtraining: Hier lernen Betroffene, soziale Situationen besser zu verstehen und angemessen zu reagieren.
 - Berufliche Unterstützung: Jobcoaching und Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche können helfen, eine passende Beschäftigung zu finden und im Berufsleben erfolgreich zu sein.
 - Wohnangebote: Betreutes Wohnen oder Wohngemeinschaften können eine selbstständige Lebensführung ermöglichen.
 
Fallbeispiele und Erfahrungsberichte
Viele Betroffene und ihre Angehörigen haben ihre Erfahrungen in Büchern und Artikeln geteilt. Diese Berichte können anderen Mut machen und wertvolle Einblicke in das Leben mit Autismus geben.
Einige Beispiele:
- "Kati lernt hören“ ist der Bericht einer Mutter über die ersten acht Lebensjahre mit ihrem “autistischen“ Kind.
 - "Ein Elefant im Badezimmer" ist ein Erfahrungsbericht, der aus Elternsicht aufzeigt, welche Emotionen und Gedanken die Geburt und die Diagnose eines autistischen Kindes nach sich ziehen kann.
 - In ihrem Buch berichtet Miren Zandel hauptsächlich über ihre Therapien, und über ihre Auflösung von Traumatas.
 
Die Bedeutung von Akzeptanz und Inklusion
Es ist wichtig, dass Menschen mit Autismus in der Gesellschaft akzeptiert und inkludiert werden. Dies bedeutet, dass ihre Bedürfnisse und Besonderheiten respektiert werden und dass sie die gleichen Chancen und Rechte haben wie alle anderen.
Dass sie nicht mehr nur als Hindernis gesehen werden.
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Dr. Brita Schirmer und ihr Engagement für Autismus
Dr. Brita Schirmer ist eine ausgebildete Lehrerin an Sonderschulen und arbeitet seit 1992 schwerpunktartig im Bereich der schulischen Förderung von Kindern und Jugendlichen im Autismus-Spektrum. Seit 1997 leitet sie eine Elterngruppe, der mehr als 150 Familien aus Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt angehören.
Insgesamt hat sie mehr als 100 Aufsätze zum Thema »Autismus« im In- und Ausland veröffentlicht und mehrere Bücher geschrieben sowie herausgegeben. Zum Thema »Autismus« hatte sie Lehraufträge an verschiedenen Universitäten und Pädagogischen Hochschulen. Sie referiert auf Tagungen und hält Seminare zum Thema »Autismus«. Sie gibt die Schriftenreihe »Autismus.
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