Omega-3-Dosierung für Kinder mit ADHS: Was ist wichtig?

Omega-3-Fettsäuren spielen eine entscheidende Rolle in der Entwicklung und Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Sie tragen zu einer gesunden Herzfunktion, Gehirnleistung und Entzündungsregulation bei. Ein Mangel kann weitreichende gesundheitliche Folgen haben, aber durch eine bewusste Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel lässt sich die Versorgung sicherstellen.

Die Bedeutung von Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren, insbesondere Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA), sind wichtige Bausteine für das Gehirn. Tatsächlich macht DHA etwa 25% des Fettgehalts im Gehirn aus. Diese Fettsäuren tragen zur Bildung und Funktion von Synapsen bei, was die Informationsverarbeitung im Gehirn beeinflusst.

Studien zur Wirkung von Omega-3 bei Kindern

Eine Studie von Portillo-Reyes et al. (2014) untersuchte die Wirkung von Omega-3-Fettsäuren bei Kindern mit leichter bis mittelschwerer Mangelernährung im Alter von 8 bis 12 Jahren über einen Zeitraum von drei Monaten. Die Ergebnisse zeigten, dass mehr als 50% der Kinder, die täglich Omega-3-Supplemente erhielten, signifikante Verbesserungen in 11 von 18 neuropsychologischen Funktionen aufwiesen. Besonders bemerkenswert war, dass 70% der Kinder in der Omega-3-Gruppe unter anderem eine verbesserte Verarbeitungsgeschwindigkeit, visuell-motorische Koordination oder Aufmerksamkeit im Vergleich zur Placebo-Gruppe zeigten.

Eine schwedische Studie von Johnson et al. (2017) mit 154 Kindern im Alter von 9 bis 10 Jahren ergab, dass die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren über drei bis sechs Monaten zu einer verbesserten Lesefähigkeit und einer besseren Verarbeitung visueller Reize führte. Besonders Kinder mit Aufmerksamkeitsproblemen profitierten von der Einnahme.

Omega-3-Fettsäuren und ADHS

Besonders interessant ist die Wirkung von Omega-3-Fettsäuren bei Kindern mit ADHS. Eine systematische Überprüfung von Chang et al. (2018) zeigte, dass Omega-3-Supplemente, insbesondere solche mit höherem EPA-Gehalt, signifikante Verbesserungen bei ADHS-Symptomen bewirken können. EPA scheint besonders hilfreich bei der Reduzierung von Unaufmerksamkeit und Hyperaktivität zu sein.

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Dosierung und Darreichungsformen

Da Kinder oft Schwierigkeiten haben, Kapseln zu schlucken, gibt es alternative Darreichungsformen für Omega-3-Supplemente. Flüssige Präparate können leicht dosiert und mit Getränken oder Speisen gemischt werden.

Kinder und Jugendlichen können problemlos auch das Omega-3 Vegan einnehmen. Hierbei sollte folgende Faustregel beachtet werden: 2.000 mg Omega-3 Fettsäuren (1 TL/5 ml) sind geeignet für einen ausgewachsenen Menschen ab 70 kg. Heißt für bspw ein 35 kg schweres Kind ergibt sich daraus 1/2 Teelöffel Omega-3 Pro Tag oder 1 Teelöffel jeden 2.

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Alternative Behandlungsansätze bei ADHS

ADHS bei Kindern und Jugendlichen ist eine heterogene, oft bis ins Erwachsenenalter persistierende Störung und bedarf einer Diagnostik und Behandlung durch erfahrene, spezialisierte Kliniker. Diagnostik und Interventionen basieren auf internationalen Leitlinien, der Schweregrad und die psychosoziale Beeinträchtigung sind für die Intensität der Therapie relevant.

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Die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) mit den Kernsymptomen Hyperaktivität/Impulsivität und/oder Unaufmerksamkeit ist mit einer Prävalenz von 5,9% eine der am häufigsten diagnostizierten psychischen Störungen des Kindes- und Jugendalters. Nach heutiger dimensionaler Auffassung handelt es sich nicht um ein Allesoder-Nichts-Phänomen, sondern ADHS-Symptome kommen in der Bevölkerung häufig vor und erreichen erst bei entsprechendem Schweregrad oder Vorliegen funktionaler Einschränkungen Störungscharakter.

Generell gilt die multimodale Therapie heute als Standard in der ADHS-Behandlung (4). Sie umfasst verschiedene Therapiemodule, die nach Bedarf kombiniert werden können.

Nicht-pharmakologische Interventionen

Nicht-pharmakologische Behandlungen gelten bei ADHS mit leichtem Schweregrad als Mittel der Wahl. Nach den deutschsprachigen evidenz- und konsensbasierten Leitlinien soll ab einer mittelschweren Ausprägung einer ADHS spezifische Pharmakotherapie eingesetzt werden. Nicht-pharmakologische Interventionen können parallel zur Pharmakotherapie durchgeführt werden (4; gemäss [5] ist Pharmakotherapie unabhängig vom Schweregrad). Psychoedukation und Beratung stehen aber bei jeder Behandlungsmodalität am Anfang und begleiten den Behandlungsprozess (Tabelle 1).

Psychologische/psychotherapeutische/ psychosoziale Massnahmen

Verhaltenstherapeutische (VT) Interventionen und Techniken bilden die Grundlage der meisten psychotherapeutischen Interventionen bei ADHS und koexistierenden Verhaltensproblemen (Tabelle 1). Hierbei stehen meist die verbesserte Verhaltenskontrolle und das Einüben von Strategien für verbesserte Alltagsorganisation im Vordergrund (z. B. 7). Bei der Behandlung von Jugendlichen sollte therapeutisch auch auf die typischen Entwicklungsrisiken bei ADHS in der Adoleszenz eingegangen werden (z. B. problematischer Drogen- und Medienkonsum, Leistungs-/Motivationsprobleme, Selbstwert, Elternablösung, Risikoverhalten, emotionale Regulation, Compliance [vgl. 8]). Grundsätzlich gelten VT-Techniken bei ADHS als hilfreich und wirksam (9), allerdings muss man bei einem Teil der Betroffenen von einem veränderten Belohnungslernen ausgehen (10).

Neuropsychologische oder kognitive Therapiemassnahmen

Neuropsychologische oder kognitive Therapiemassnahmen zielen auf eine Verbesserung von Hirnfunktionen und/oder kognitiven Leistungen. Seit vielen Jahren werden computergestützte kognitive Trainingsprogramme bei ADHS eingesetzt (z. B. Cogmed-Training [18]), Wirksamkeitsstudien führen aber zu eher unbefriedigenden Ergebnissen (19, 20). Es gibt Bestrebungen, «therapeutic games» als Onlinetherapie für ADHS zu etablieren (vgl. 22). Das ist bislang kritisch zu sehen, zumal diese Programme keine motivationalen Probleme ansprechen (bzw. sie durch attraktive Gestaltung umgehen), wenig auf den Lebens-/Schulalltag der Kinder bezogen sind und der Alltagstransfer unsicher ist.

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EEG-Neurofeedback-Training

EEG-Neurofeedback-Training wird gemäss aktuellen Leitlinien bei ADHS empfohlen (4). Das ursprüngliche Rationale beruhte auf der Annahme, dass bei ADHS EEG-Abweichungen vorliegen, vor allem ein ungünstiges Verhältnis von Theta- zu Betafrequenzanteilen, die «normalisiert» werden können, wenn das Auftreten der gewünschten Frequenzanteile durch positive Rückmeldung verstärkt wird.

Dietätische Massnahmen

Die Wirkung dietätischer Massnahmen bei ADHS ist umstritten. Die Supplementierung mit Omega-3- bzw. Omega-6-Fettsäuren zeigt je nach Studie eine geringe positive (z. B. 30), aber meist eher keine bedeutsame Wirkung auf ADHS-Symptome (z. B. 31, 32) bzw. nur auf koexistierende Störungen und Symptome (z. B. 33). Vitamin D zeigt vermutlich eine geringe Wirkung (z. B. 32).

Weitere wichtige Aspekte

Es ist wichtig zu beachten, dass Omega-3-Fettsäuren allein keine Wunder bewirken. Eine ausgewogene Ernährung, reich an Omega-3-Quellen wie Fisch, Nüssen und grünem Blattgemüse, ist ideal. In Fällen, wo die Ernährung allein nicht ausreicht, können Nahrungsergänzungsmittel in Betracht gezogen werden, jedoch immer nach Rücksprache mit einem Arzt.

Zusammenfassende Empfehlungen

  • Gezielte Interventionen setzen eine ausführliche Diagnostik voraus.
  • Nicht-pharmakologische Behandlungen werden bei ADHS mit leichtem Schweregrad primär als Mittel der 1. Wahl eingesetzt.
  • Nicht-pharmakologische Behandlungen können auf das betroffene Kind, die Eltern, das schulische/pädagogische Umfeld ausgerichtet sein.
  • Bei mittelgradiger ADHS können in Abhängigkeit der vorliegenden Begleitumstände entweder psychosoziale Massnahmen (inkl. Psychotherapie), Pharmakotherapie oder eine Kombination von beidem angeboten werden.

Eine multimodale, an möglichst vielen Punkten ansetzende Therapie von ADHS ist heute die Norm. Allerdings wird die medikamentöse Behandlung mit Methylphenidat als therapeutischer Baustein immer noch häufig von Beginn an eingesetzt. Daher sollte die multimodale Therapie ohne Medikamente immer das erste Mittel der Wahl für Kinder mit ADHS-Diagnose sein.

Bei sensitiven Kindern sollten ausserdem künstliche Farbstoffe vermieden werden. Die Faustregel lautet: Iss das Essen, das schon Grossmutter gekannt hat. Zusätzlich zur Nahrungsumstellung sind ausserdem Präparate aus der Apotheke zu empfehlen. Gut wirksam gegen ADHS-Symptome sind Omega-3- und -6-Fettsäuren.

Kinder, die einen Mangel an Vitaminen und Spurenelementen aufweisen, seien Vitamin-B-Komplex, Vitamin D, Biotin, Niacin, Zink, Jod, Kalium, Kupfer, Magnesium und Pantothensäure empfohlen. Was genau für das eigene Kind in Frage kommt, sollte man im Gespräch mit dem Apotheker, der Apothekerin klären.

Kinder haben einen grossen Bewegungsdrang. Der Anteil an Sport in der Schule ist jedoch nur gering und sollte erhöht werden. Ein Mangel an Bewegung kann ADHS-Symptome verursachen. Kinder mit ADHS sind manchmal wegen Unaufmerksamkeit, impulsiven Verhaltens, geringen Körperbewusstseins, Verspannung und Schwächen in Feinmotorik schlechter in leistungsorientierten Sportarten. Gemäss Studien führt etwa fünf Mal pro Woche Bewegung in Form von Intervalltraining, Kinder-Yoga, Tai-Chi oder Aerobic zur Reduktion von ADHS-Symptomen bei Kindern.

Die Verhaltenstherapie stellt eine Kombination aus Elterncoaching bzw. Eine spezielle Form von Verhaltenstherapie ist das Neurofeedback, das ADHS-Symptome reduzieren kann. Hier wird die aktive Steuerung von Hirnaktivität angestrebt, denn Kinder mit ADHS können Schwierigkeiten haben, einen aufmerksamen Bewusstseinszustand zu erreichen. Dies kann in etwa 20 Sitzungen in drei bis vier Monaten erreicht werden. Alternative Ansätze wie Homöopathie und Akupunktur können die körpereigenen Selbstheilungskräfte aktivieren.

Wichtig ist, dass bei jeder Therapie zwischen Nutzen und gesundheitlichem Risiko abgewogen wird. Die multimodale Therapie ohne Medikation ist hinsichtlich dieser Perspektive eine sichere und nachhaltige Wahl. Welche Kombination im individuellen Fall Wirkung zeigt, wird erst im Laufe der Zeit deutlich werden.

Die Rolle der Ernährung

Bereits in den 1970er-Jahren beobachtete der US-amerikanische Allergologe Dr. med. Benjamin Feingold (Buch «Why your child is hyperactive»), dass eine Ernährung ohne künstliche Zusatzstoffe die Symptome von ADHS deutlich reduzieren kann [1].

Ein ausgewogenes Frühstück mit ausreichend komplexen Kohlenhydraten kann dazu beitragen, übermässige Blutzuckerschwankungen zu vermeiden. Zudem sollte auf eine ausreichende Zufuhr von Gemüse geachtet und möglichst mit frischen Grundnahrungsmitteln gekocht werden. Der Konsum von Fertiglebensmitteln sollte reduziert werden. Ein gestörtes Darmmilieu sowie eine erhöhte Darmdurchlässigkeit werden häufig in Zusammenhang mit ADHS beobachtet.

Mikronährstoffe können als begleitende Massnahme in der Therapie von ADHS eine sinnvolle Rolle spielen. Studien deuten darauf hin, dass gezielte Supplementierungen helfen können, Defizite auszugleichen und bestimmte Symptome zu lindern.

Für eine möglichst gezielte Verbesserung der Situation sollten stets die im Einzelfall eine Rolle spielenden Einflussfaktoren sorgfältig eruiert (auch mithilfe von Laboranalysen) und in der Folge auch in der begleitenden Therapie berücksichtigt werden [23]. Für die Beratung sollte die Hilfe von Fachpersonen aus Medizin, Pharmazie und Naturheilkunde in Anspruch genommen werden, die sich besonders gut mit der ADHS-Problematik, mit der Ernährung, mit Mikronährstoffen sowie auch mit chronisch toxischen Einflüssen auf den Stoffwechsel auskennen.

Für eine bessere Compliance können vor allem bei Kindern individuell zusammengestellte Mikronährstoffmischungen sowie eine gestaffelte Gabe der Supplemente hilfreich sein (z. B. alle 2-3 Monate Wechsel zwischen verschiedenen Produkten).

Nährstoffmangel und ADHS

Industrielle Lebensmittel führen zu einem Mangel an Mikronährstoffen, ohne die Nerven schlecht funktionieren. Bei Kindern führt Mangel- oder Fehlernährung der Nerven zu ADHS-Symptomen. Leider entwickelt der Körper der Kinder Lust auf genau jene Stoffe, die Schaden können: raffinierte Kohlehydrate, zuckerhaltige Lebensmittel, Säfte und Fertigprodukte. Auf diese Stoffe sollte die Familie verzichten und den Ernährungsplan umstellen.

Pharmakologische Interventionen

Pharmakologische Interventionen sind gemäss S3-Leitlinien der DGKJP (4) indiziert bei mittlerer bzw. starker Symptomausprägung, hoher Beeinträchtigung des Patienten oder unzureichender Wirksamkeit von nichtpharmakologischen Massnahmen. Medikation der ersten Wahl sind in der Schweiz und in der EU Stimulanzien, und zwar Methylphenidat.

Zu den Psychostimulanzien gehören Amphetamine und Methylphendiat (MPH), die chemisch eng miteinander verwandt sind. Aufgrund der Studienlage und des positiven Wirkungs- und Nebenwirkungsprofils ist Methylphenidat die 1. Wahl, obwohl Amphetamine gesamthaft die beste Wirksamkeit aufweisen.

Amphetamine und Nicht-Stimulanzien sind immer Medikamente der 2.

Vor Medikationsbeginn sollten eine internistisch-neurologische Untersuchung (inkl. Grösse, Gewicht, Puls und Blutdruck) durchgeführt, die somatische und psychiatrische Anamnese des Kindes sowie die aktuelle Pharmakotherapie erhoben und Kontraindikationen bezüglich der Pharmakotherapie ausgeschlossen werden. Ein kardiologisches Gutachten inklusive EKG-Untersuchung sollte bei positiver Familienanamnese für schwere Erkrankungen des Herzens bzw. Hinweisen auf eine eigene kardiovaskuläre Erkrankung erfolgen (4).

Das betäubungsmittelpflichtige (BTM) Stimulans Methylphendat ist, wie schon beschrieben, die erste Wahl bei der medikamentösen Behandlung von ADHS und ab dem 6. Lebensjahr zugelassen (5). Kurz wirksames Methylphenidat (MPH) (Ritalin® oder Medikinet®) wirkt zirka 30 bis 60 Minuten nach Einnahme (Wirkdauer 3-4 Stunden).

Die tägliche Maximaldosis beträgt in der Regel 20 mg (Attentin®) bzw. 70 mg (Elvanse®). AMP wirkt im Vergleich zu MPH bei ADHS-Symptomen moderat stärker (41).

In der Behandlung wird ATX als 2. Wahl oder nach den deutschsprachigen S3-Leitlinien dann als 1. Wahl eingesetzt, wenn bei Patienten oder im Umfeld der Verdacht auf Substanzmissbrauch oder eine komorbiden Tic-Störung vorliegt (4).

Guanfacin retard (GXR, Intuniv®) ist ab 6 Jahren zugelassen, wenn eine Behandlung mit MPH nicht möglich oder unverträglich ist oder sich als unwirksam erwiesen hat (5). Bei einer komorbiden Tic-Störung kann der Einsatz von Guanfacin überlegt werden. Wie ATX entfaltet sich die volle Wirkung von GXR erst nach einigen (bis zu 12) Wochen der Verabreichung (0,5-3 mg/Tag).

Nebenwirkungen und Vorsichtsmassnahmen

Nebenwirkungen treten bei bestimmungsgemässer Anwendung vor allem dosisabhängig und initial auf. Sie sind häufig transient und bei AMP oftmals stärker als bei MPH ausgeprägt, unter anderem deshalb gilt MPH weiterhin als 1. Wahl. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Appetitverminderung, Einschlafstörungen, Kopf- und Bauchschmerzen, sowie Reizbarkeit und Dysphorie, die nach dem Absetzen der Medikation wieder sistieren.

Herz- und Kreislaufwirkungen wie beispielsweise transiente Tachykardie und geringer Blutdruckanstieg sind klinisch nicht relevant, sofern eine kardiovaskuläre Störung eingangs ausgeschlossen wurde.

Omega-3-Fettsäuren: Mehr als nur ein Trend

Omega-3-Fettsäuren sind, wie andere Fette auch, Energielieferanten, Bestandteile von Zellmembranen und Energiespeicher. Darüber hinaus nehmen sie viele Funktionen im Körper wahr. All diesen Aufgaben scheint der Körper umso besser nachgehen zu können, wenn er ausreichend mit Omega-3 versorgt ist. Viel Forschung gab es zur Wirkung von Omega-3-Fettsäuren auf das Herz-Kreislauf-System.

Die entzündungshemmende Wirkung der Omega-3-Fettsäuren kann wohl auch dabei helfen, das Immunsystem zu entlasten. Omega-3-Fettsäuren können das Wachstum von gesunden Bakterien beeinflussen, die der Gesundheit der Darmflora zugutekommen.

Omega-3-Präparate im letzten Schwangerschaftsdrittel konnten in Studien das Risiko eines allergischen Asthmas bei Neugeborenen verringern [32],[33]. Des Weiteren kann das Risiko sinken, eine Lebensmittelallergie im ersten Lebensjahr zu entwickeln[33], [34].

Laut der Europäische Akademie für Allergie und klinische Immunologie weisen Studien darauf hin, dass eine gute Versorgung mit der Omega-3-Fettsäure DHA während der Schwangerschaft das Neurodermitis-Risiko des Neugeborenen senken können [37].

Wichtige Hinweise

Alle vom Verein bereitgestellten Informationen zu Nährstoffen basieren auf sorgfältiger und fundierter Recherche. Dennoch ersetzen sie keine professionelle medizinische Beratung. Bei Verdacht auf einen Nährstoffmangel empfehlen wir dringend, einen Arzt oder eine Ärztin zu konsultieren. Nur qualifizierte Fachpersonen können eine zuverlässige Diagnose stellen und die passende Therapie einleiten.

Die zusätzliche Einnahme von Kapseln oder Fischöl wird ohne medizinischen Grund nicht empfohlen. Für ältere Kinder ist eine zusätzliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln bei ausgewogener und gesunder Ernährung nicht notwendig.

Laut dem BLV raten Expertengremien von einer übermässigen Einnahme von EPA und DHA ab. Diese kann negative Auswirkungen auf Blutgerinnung, Cholesterinspiegel oder den Blutzuckerspiegel bei Diabetikern haben. Es gilt: Vor der Einnahme von Kapseln medizinischen Rat aufsuchen.

Im Gegenteil: «Zu hoch dosierte Omega-3-Fettsäure-Produkte bergen erhebliche gesundheitliche Risiken», betont die Verbraucherzentrale.

Wichtig ist, dass vor allem ungesättigte Fettsäuren aufgenommen werden, da gesättigte Fettsäuren, wie sie beispielsweise in Butter vorkommen, die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren hemmen.

Tabelle 1: Nicht-pharmakologische Interventionen bei ADHS

Intervention Beschreibung
Psychoedukation und Beratung Aufklärung über das Störungsbild ADHS
Verhaltenstherapeutische Interventionen Verbesserte Verhaltenskontrolle und Alltagsorganisation
Schulzentrierte Interventionen Struktur im Klassenzimmer, Unterrichtsgestaltung, Beratung der Lehrperson
Neuropsychologische oder kognitive Therapiemassnahmen Verbesserung von Hirnfunktionen und kognitiven Leistungen
EEG-Neurofeedback-Training Training zur Normalisierung von EEG-Abweichungen

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