Der städtische Verkehr wird immer dichter, und neuere Entwicklungen wie die Ablenkung durch Smartphones haben einen negativen Einfluss auf die Sicherheit. Die VBZ bewältigen über 50 Prozent der städtischen Mobilität. Es gibt 258 Trams, 223 Busse und über 600 Haltestellen. Täglich reisen mit den VBZ fast eine Million Passagiere, Tendenz steigend.
Deshalb ist es wichtig, den Passagieren das richtige Verhalten näherzubringen. Dafür machen die VBZ vieles - Präventionskampagnen, Kurse, Lautsprecherdurchsagen.
Rücksichtnahme im öffentlichen Verkehr
Zurück zu der älteren Dame. Was soll sie tun, wenn der Sitzplatz neben der Tür besetzt ist, alle in ihr Handy starren und keiner aufsteht? «Unbedingt eine der sitzenden Personen ansprechen. Zum Beispiel: Ich bin nicht mehr so schnell und sicher auf den Beinen, würden Sie mir bitte den Platz hier neben der Tür freigeben?» Auch vor dem Aussteigen andere um Hilfe bitten: beim Aufstehen oder für das Drücken des Halteknopfes bzw. des Rollstuhl-Knopfes. Dieser ist nicht nur für Gehbehinderte, sondern für alle, die mehr Zeit beim Ein- oder Aussteigen benötigen.
Der Kursleiter fährt selber oft Tram und Bus und rät: «Wir sollten wieder mehr miteinander sprechen und mehr Rücksicht aufeinander nehmen.» Wer fit und gesund ist, sollte nicht direkt den Sitz an der Tür wählen. Der Sicherheitsexperte erklärt, dass vor allem zu Stosszeiten oft nicht bemerkt wird, wenn jemand Hilfe benötigt. Das sei meist nicht böser Wille, sondern mangelnde Aufmerksamkeit. Viele Passagiere vertiefen sich in ihr Handy, lesen etwas oder hören Musik. Die Kursteilnehmenden nicken und sind sich einig: Viele Passagiere stünden auf für ältere Personen, wenn sie es denn bemerkten.
Ein weiterer Tipp für diejenigen, die in der Mobilität eingeschränkt sind: «An der Haltestelle vorne bei der weissen Blindenrillplatte warten.» Trams und Busse halten immer so an, dass man von da direkt bei der Fahrerin oder dem Fahrer einsteigen kann. Auch gut zu wissen: Fast auf jeder Tramlinie findet mindestens jede zweite Fahrt mit einem Niederflurfahrzeug statt, was auf der Anzeigetafel bei der Tramhaltestelle jeweils ersichtlich ist.
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Sicherheit während der Fahrt
Im Tram sitzend schaue ich den anderen Fahrgästen zu. Einzelne gehen während der Fahrt durchs Tram. Sie steuern eine Tür oder einen Sitz weiter hinten oder vorne im Tram an. Ohne sich an Griffen oder Stangen zu halten, wackeln sie durchs Fahrzeug. Ich hoffe, dass sie meine Gedanken erreichen «festhalten, bitte festhalten!». Die beobachteten Fahrgäste verschiedenen Alters haben Glück. Die Fahrt verläuft sanft, ohne unverhoffte Bremsungen.
Der jährliche Sicherheitsbericht des Bundesamtes für Verkehr BAV zeigt, dass eine Fahrt mit dem öffentlichen Verkehr öV auch anders ausgehen kann. Im Vergleich zum Individualverkehr ist der öffentliche Verkehr in der Schweiz sehr sicher. Dennoch bleiben auch im öV Unfälle nicht aus. Grund dafür ist in 2/3 der Fälle das eigene Fehlverhalten beim Festhalten im Fahrzeug.
In unserem Kurs «mobil sein & bleiben» sensibilisieren wir unsere älteren Teilnehmenden dafür, sich immer festzuhalten. Dies aus gutem Grund. 2020 waren 70% der Schwerverletzten im Nahverkehr (Bus, Tram) Seniorinnen und Senioren. Im dichten Verkehr kommt es immer wieder vor, dass das Fahrpersonal unmittelbar bremsen oder einfach nur zügig anfahren muss. Wer in solchen Momenten nicht sitzt oder sich stehend/gehend nicht festhält, riskiert zu stürzen. Abhängig von der Fahrtgeschwindigkeit sowie der Art und Weise wie und wohin jemand stürzt, fällt der Schwergrad der Verletzungen aus.
Der diesjährige Sicherheitsbericht des BAV weist darauf hin, dass pandemiebedingt neue Unfallgefahren entstanden sind. Aus Sorge vor Ansteckungen hielten/halten sich Fahrgäste in öffentlichen Verkehrsmitteln weniger bzw. nicht mehr fest.
Halten Sie sich immer an Griffen der Sitze und an Stangen im Fahrzeug fest. Waschen oder desinfizieren Sie nach der Fahrt Ihre Hände (kleines Desinfektionsmittel als steter Reisebegleiter).
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Weitere Verhaltensregeln in öffentlichen Verkehrsmitteln
- Niemanden zu gefährden oder zu behindern ist uns wichtig.
 - Rücksichtsvoll und gelassen - unser Beitrag zu einem erfolgreichen «zusammen unterwegs».
 - Zu Pendlerzeiten kann es in den Trams und Bussen schon mal eng werden.
 - In den Fahrzeugen von BERNMOBIL ist Betteln nicht erwünscht.
 - Das Anbringen und Verteilen von Werbung in den Fahrzeugen von BERNMOBIL ist untersagt.
 - In unseren Trams und Bussen ist das Rauchen nicht gestattet.
 - Verzichten Sie auf stark riechende Speisen und Getränke.
 - «Vorglühen» in Trams und Bussen ist total «uncool».
 - Gratiszeitungen sind ein beliebter Lesestoff.
 - So gut Ihnen Ihre Musik gefällt: Nicht alle teilen Ihren Geschmack.
 - Kleine Tiere mit einer Schulterhöhe bis 30 cm dürfen Sie in Körben, Taschen etc. als Handgepäck gratis transportieren. Für grössere Hunde müssen Sie ein ermässigtes Ticket der 2. Klasse kaufen.
 - Unsere Sitze sind alle schon reserviert: für Fahrgäste.
 - Bitte versuchen auch Sie, Fahrgästen mit Handicap den Alltag zu erleichtern, und lassen Sie Ihnen den Vortritt.
 - Bereits ein normaler Einkauf kann Schwangere ganz schön ausser Atem bringen.
 - Stellen Sie Ihren Kinderwagen auf den Freiflächen im vordersten Teil von Bus oder Tram ab. Während der Fahrt gilt für Kinder: sitzen bleiben! Bei einer Notbremsung besteht für herumspringende Kinder Verletzungsgefahr.
 
Sauberkeit und Sicherheit
Fahrgäste von BERNMOBIL sollen sich während der Fahrt sicher und wohl fühlen. Daher engagiert sich BERNMOBIL für Ihre Sicherheit und die Sauberkeit in den Fahrzeugen. Jährlich setzt BERNMOBIL rund 17'500 Stunden dafür ein, dass nur saubere Fahrzeuge das Depot und die Garagen verlassen.
Mit technischen Erneuerungen können ausserdem viele Beschädigungen verhindert und Reparaturen an Fahrzeugen vereinfacht werden. Die Fahrzeuge werden regelmässig auf höchstem Niveau gewartet, damit sie einwandfrei funktionieren und die Sicherheit der Fahrgäste gewährleisten. Zudem sorgt das TEAM SAUBER in Zusammenarbeit mit der Stadt Bern dafür, dass Fahrzeuge auch tagsüber gereinigt werden.
Die Haltestellen von BERNMOBIL werden im Rahmen von «subers Bärn - zäme geits» durch die Stadt Bern regelmässig gereinigt.
Verhalten in unangenehmen Situationen
Richtiges Verhalten ist in unangenehmen Situationen oft Gold wert.
- Meiden Sie nach Möglichkeit schlecht beleuchtete Orte, an denen Sie sich unwohl fühlen. Nehmen Sie besser einen Umweg in Kauf.
 - Halten Sie sich in der Nähe des Fahrdienstpersonals auf, wenn Sie sich unsicher fühlen. Diese sind über Funk mit der Leitstelle verbunden und können gegebenenfalls rasch Hilfe anfordern.
 - Zögern Sie nicht, das Personal anzusprechen und wenden Sie sich - falls Sie belästigt werden - direkt an Zeugen. Konstruktives und die Situation beruhigendes Verhalten kann hier helfen.
 - Stehen Sie belästigten Mitreisenden bei und melden Sie uns Ihre Beobachtungen.
 
BERNMOBIL leistet eine Menge, damit Fahrzeuge und Haltestellen sauber bleiben. Verstösse wie Vandalismus werden konsequent zur Anzeige gebracht. Helfen Sie mit, Grenzen zu setzen und suchen Sie den Dialog mit den Verursachern. Sie zeigen damit, dass Sie das Beschädigen von Fahrzeugen nicht billigen.
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Jeder Fahrgast kann dazu beitragen, dass die Fahrt mit BERNMOBIL zu einer angenehmen Reise wird.
Sicherheit als Fussgänger im Strassenverkehr
In der Stadt Zürich können viele Wege in kurzer Zeit zu Fuss zurückgelegt werden. Als Fussgänger*in sind Sie ein wichtiger Teil des Stadtverkehrs - und oft auch am stärksten gefährdet.
Fussgängerstreifen gewähren den Vortritt vor Fahrzeugen auf der Strasse. Sie haben Vortritt vor Fahrzeugen auf der Strasse: als Fussgängerin und Fussgänger, mit einem motorlosen Trottinett oder anderen motorlosen Fahrzeugen (z. B.
Sie dürfen Ihren Vortritt nicht erzwingen oder den Fussgängerstreifen überraschend betreten. Wenn Sie bei Grün über die Strasse gehen, sind Sie vortrittsberechtigt.
Das Tram hat immer Vortritt - auch auf dem Fussgängerstreifen. Um Unfälle zu verhindern, schauen Sie vor dem Überqueren von Tramgeleisen immer nach links und rechts, ob kein Tram kommt. Besonders in der Dämmerung, bei schlechter Sicht oder in der Nacht werden Sie als Fussgänger*in oder Jogger*in mit dunkler Kleidung schnell übersehen. Auch am Tag erhöhen helle und leuchtende Farben Ihre Sichtbarkeit.
Wenn Sie nachts oder bei schlechter Sicht mit einem Trottinett, Skateboard oder mit Inline-Skates auf Radwegen oder auf der Fahrbahn unterwegs sind, müssen Sie sich oder Ihr Gerät mit einem nach vorne weiss und nach hinten rot leuchtendem Licht ausstatten.
Fussgänger*innen können im Strassenverkehr vor allem durch ihr Smartphone gefährdet werden. Denn selbst beim Überqueren der Fahrbahn tippen erstaunlich viele Menschen auf ihrem Display herum, ohne aufzublicken. Die Handybenützung zu Fuss ist zwar nicht ausdrücklich verboten, kann aber fatale Folgen haben.
Um den toten Winkel bei einem schweren Motofahrzeug zu vermeiden, warten Sie am Fussgängerstreifen, bis das Fahrzeug stillsteht.
tags: #richtiges #verhalten #straßenbahn