Viele Menschen geraten im Laufe ihres Lebens in persönliche Krisen und sind von psychischen Leiden betroffen. Um wieder gesund zu werden, brauchen die meisten professionelle Hilfe.
Wann ist eine stationäre Behandlung sinnvoll?
Stationäre Behandlungen sind dann sinnvoll, wenn die Symptome schwerwiegend sind oder wenn die Belastung im sozialen Umfeld des Patienten zu gross wird und ambulante Massnahmen nicht zur Stabilisierung führen. Dank der 24h-Behandlungs-/Überwachungsmöglichkeit und dem geschützten, sicheren Milieu können auch akute und dramatische Krankheitsbilder rasch stabilisiert werden.
Entweder erfolgt nach wenigen Tagen bereits wieder die Rückkehr in eine ambulante Behandlung oder auf Wunsch allenfalls eine stationäre Behandlungs-/Stabilisierungsphase von vier bis sechs Wochen. Je nach Art der Erkrankung stehen unterschiedliche Abteilungen mit spezialisierten Behandlungsprogrammen zur Verfügung.
Ziele der stationären Behandlung
Mit einer stationären Behandlung kann viel erreicht werden:
- eine Diagnose erhalten
 - Probleme klären
 - realistische Behandlungsziele setzen
 - evtl. medikamentöse Einstellung optimieren
 - die Erkrankung verstehen (Psychoedukation)
 - bessere Kontrolle der Symptome
 - Selbstwirksamkeit steigern
 - verbesserte soziale Integration
 - evtl. berufliche Reintegration
 - Sicherheit gewinnen
 - Tagesstruktur erhalten
 - Aktivitäten des täglichen Lebens meistern
 - Alltagsfertigkeiten trainieren
 - den Schlaf regulieren
 
Ablauf einer stationären Behandlung
Eine stationäre Behandlung an einer Privatklinik gliedert sich in drei Phasen und dauert durchschnittlich zwischen vier und sechs Wochen:
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Eintritts- und Abklärungsphase
Beim Eintritt findet ein Erstgespräch mit einer Ärzt*in oder Psycholog*in und einem Mitarbeitenden des Pflegedienstes statt. In dieser ersten Phase geht es darum, ein gemeinsames Verständnis für die Situation und die Probleme der Betroffenen zu entwickeln, die zum Klinikeintritt geführt haben. Es erfolgt eine professionelle Abklärung und eine diagnostische Einschätzung. Danach werden die Ziele festgelegt, die bei uns erreicht werden sollen und es erfolgt eine Behandlungsplanung.
Intensivphase
Das Therapieangebot ist nun optimal abgestimmt. In dieser Phase steht die Arbeit an den Behandlungszielen im Vordergrund. Dabei werden die Patient*innen vom interprofessionellen Behandlungsteam eng begleitet.
Austrittsphase
Der Austritt wird sorgfältig vorbereitet, anschliessende Behandlungsangebote evaluiert und aufgegleist.
Therapieangebote
Die Klinik bietet eine Vielzahl von Therapieformen, die individuell auf die Patienten abgestimmt werden. Unser modernes, evidenz-basiertes Therapiekonzept basiert auf einer beziehungsorientierten, multimodalen Psychotherapie.
Das Therapieangebot umfasst:
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- personenzentrierte psychotherapeutische und psychiatrische Einzelgespräche
 - Angehörigen-, Familien- und Paargespräche
 - Gruppenpsychotherapie
 - spezialisierte Bezugspersonengespräche
 - Peer-Gespräche
 - Genesungsorientierte Gesprächsgruppe (Recoverygruppe)
 - Milieutherapie
 - Psychoedukationsgruppe
 - Achtsamkeitsgruppe
 - Musiktherapie
 - Bewegungstherapie
 - Sporttherapie
 - Therapeutisches Klettern
 - Gestaltungstherapie
 - Sozialarbeiterische Unterstützung
 - Arbeitsassessment und Arbeitstherapie
 - Physiotherapie
 - Somatische Sprechstunde
 - Psychopharmakotherapie
 - Psychedelikatherapie (in Einzelfällen)
 - Ketamintherapie (in Einzelfällen)
 - Elektrokrampftherapie (Zusammenarbeit mit Nachbarstation)
 - Phytotherapie
 - Faszienmassage
 - Lichttherapie
 - Klangmassage
 - Akupunktur (NADA)
 - Entspannungsverfahren (Progressive Muskelrelaxation)
 
Dauer der stationären Therapie
Die Dauer der stationären Therapie ist individuell verschieden, in der Regel beträgt die stationäre Behandlungszeit 10 bis 12 Wochen. Bei Bedarf besteht die Möglichkeit einer Intervalltherapie (wiederholter Aufenthalt über einen längeren Zeitraum).
Finanzierung
Stationäre Behandlungen werden über die Krankenkasse nach KVG-Tarif abgerechnet. Selbstbehalt und Franchise gehen zu Lasten des Versicherten.
Verschiedene Stationen und ihre Schwerpunkte
Die fünf stationären Abteilungen der Klinik Schützen sind auf die persönlichen Zielsetzung und das Alter der Patientinnen und Patienten abgestimmt. Sie unterscheiden sich auch im Behandlungsangebot, in der Hotellerie und im Ambiente.
- Für jüngere Erwachsene: Schwerpunkt intensive Gruppentherapien.
 - Schwerpunkt intensive Einzeltherapien.
 - Für Menschen in der zweiten Lebenshälfte. Zudem ist die Abteilung spezialisiert auf psychosomatische Onkologie, also die Behandlung psychischer Krankheiten bei einer Krebserkrankung.
 
Kriterien für die Spitalbedürftigkeit
Akutspitalbedürftigkeit liegt vor, (i) solange von einer laufenden stationären Behandlung noch eine wesentliche Verbesserung erwartet werden kann und (ii) gleichzeitig von einer teilstationären oder ambulanten Behandlung einer wesentliche Verschlechterung erwartet werden muss.
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