Kaninchen sind beliebte Haustiere, und unter den verschiedenen Rassen erfreuen sich Widderkaninchen besonderer Beliebtheit. Dieser Artikel beleuchtet das Verhalten von Widderkaninchen, einschließlich möglicher Aggressionen, ihres Sozialverhaltens und der Bedeutung einer artgerechten Haltung.
Aggressives Verhalten bei Kaninchen
Aggressives Verhalten gegenüber dem Menschen wird meist durch falsche Haltungsbedingungen wie Einzelhaltung, zu wenig Bewegungsmöglichkeiten oder Unterbeschäftigung hervorgerufen. Greift man in einen engen Käfig oder Stall hinein, wo das Kaninchen keinerlei Rückzugsmöglichkeiten hat, fühlt es sich bedroht und in die Enge gedrängt.
Aggressionen äußern sich durch Fauchen, Knurren, Zwicken, Beißen, Umherschmeißen von Näpfen, an Käfigstäben rütteln, Hin- und Herlaufen im Käfig. Bei verbesserten Haltungsbedingungen legen sich diese von selbst. Auch durch hormonelle Probleme bei Häsinnen entwickeln sich Aggressionen. Bei häufiger Scheinträchtigkeit sollte eine Kastration in Erwägung gezogen werden.
Durch Krankheiten und Schmerzen können plötzliche, aggressive Verhaltensänderungen eintreten. Ein Check beim Tierarzt ist empfehlenswert.
Sozialverhalten von Kaninchen
Auch bei Kaninchen kann es gelegentlich untereinander zu Streitigkeiten, Futterneid, Jagereien oder Rangklärungsordnungen kommen. Dies gehört zu einem normalen Sozialleben dazu. Kaninchen sind gesellige Tiere und sollten, wenn immer möglich, in Gruppen gehalten werden. Können sie nicht im gleichen Gehege gehalten werden, müssen sie zumindest andere Kaninchen im Raum riechen und hören können. Zu empfehlen ist auch Sichtkontakt. Das Leben mit Artgenossen bietet Abwechslung und Anregung.
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Am besten stellt man Gruppen mit jungen Tieren zusammen. Einzelne Kaninchen vertragen sich sehr unterschiedlich gut mit Artgenossen. Daher muss immer wieder kontrolliert werden, ob eine Gruppe funktioniert. Unterschlüpfe, Sichtblenden und mehrere Futterstellen im Gehege helfen zudem, dass rangniedere Tiere bei Bedarf den ranghöheren Tieren ausweichen können.
Ein bedeutender Faktor bei der Kommunikation von Kaninchen untereinander ist für dich als Mensch wenig aussagekräftig, aber wichtig zu kennen: Die Kaninchen tauschen sehr viele Informationen über Düfte aus. Dazu gehören nicht nur Markierungen, die sie über Kot und Urin absetzen, um ihr Revier abzustecken oder Artgenossen Rückschlüsse auf ihren Fruchtbarkeitsstatus zu ermöglichen.
Das ist umso wichtiger, bedenkt man, dass Kaninchen natürlicherweise in dunklen unterirdischen Bauten unterwegs sind, wo optische Reize nicht weiterhelfen. Wenn dein Kaninchen hartnäckig bestimmte Stellen im Gehege mit Ausscheidungen markiert oder sich an Einrichtungsgegenständen reibt, kommuniziert es bereits: „Das ist meins!“ oder „Hier geht’s lang!“ Kaninchen erkennen einander ausserdem auch in völliger Finsternis an ihrem Duft.
Gerüche sind in der Kaninchenwelt ein so zentrales Signal, dass hinzukommende Artgenossen mit koloniefremdem Geruch als Eindringlinge rabiat bekämpft werden; ein Aspekt, der beim Thema Vergesellschaftung von grosser Bedeutung ist.
Artgerechte Haltung von Kaninchen
Da Kaninchen und Nager in den allermeisten Fällen im Haus gehalten werden - also sozusagen «unter Ausschluss der Öffentlichkeit» - werden schlechte, gesetzeswidrige Haltungen nur in den allerwenigsten Fällen geahndet. Grundsätzlich gilt es zu bedenken, dass die allermeisten Heimtier-Nagerarten erst seit kurzem in menschlicher Obhut gehalten werden. Sie sind also nicht domestiziert und ihre Bedürfnisse entsprechen denjenigen ihrer in freier Wildbahn lebenden Artgenossen.
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Bei Nagern und Kaninchen ist es daher besonders wichtig, sich vor der Anschaffung ausführlich über ihre Bedürfnisse zu informieren. Kaninchen sind sehr soziale Tiere. Untersuchungen an Wildkaninchen haben gezeigt, dass etwa die Hälfte ihres Verhaltens dem Sozialverhalten, wie etwa dem Kontaktliegen, zuzuordnen ist. Kaninchen dürfen deshalb nie alleine gehalten werden.
Der STS empfiehlt sie in einer Gruppe von 2 - 6 Tieren zu halten. Bewährt hat sich die Haltung von einem kastrierten Männchen mit einem oder zwei Weibchen oder die Haltung von zwei kastrierten Männchen mit 2 - 4 Weibchen.
Platzbedarf und Beschäftigung
Kaninchen brauchen viel Fläche und Raum zum Hoppeln, Rennen, „Männchen“ machen und Haken schlagen. Mehrere Etagen im Kaninchenstall bringen den Tieren Abwechslung und zusätzliche Bewegungsmöglichkeiten. Zudem können sie auf den verschiedenen Ebenen unterschiedliche Temperatur- und Lichtzonen aufsuchen.
Neben Platz für Bewegung benötigen Kaninchen Beschäftigungsmöglichkeiten. Sonst können aus Langeweile Verhaltensstörungen entstehen, z.B. Gitternagen.
Gehegegestaltung
Die gesetzlichen Mindestanforderungen an Kaninchengehege sind das absolute Minimum. Gehege für Kaninchen müssen so geräumig sein, dass diese darin gut hoppeln, Sprünge und auch mal „Männchen“ machen können.
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Kaninchenanlagen müssen auch abgedunkelte Rückzugsbereiche enthalten, z.B. den Raum unter einer erhöhten Fläche, Unterschlüpfe wie Holzhäuschen, hohle Baumstämme oder Betonröhren. Geschätzt werden Aussichtsposten, um die Umgebung zu beobachten, etwa ein Brett auf einer Kiste. Eine Kiste mit Erde und Sand zum Graben und regelmässiger Freilauf in der Wohnung oder in einem Gehege draussen tragen ebenfalls zur Lebensqualität der Kaninchen bei.
Gefahren wie Kabel, giftige Pflanzen usw. Um ihre Jungen ungestört aufzuziehen, brauchen Zibben (Häsinnen) im Gehege eine Nestkammer. Diese müssen sie selber mit Stroh oder anderem geeignetem Nestmaterial und mit ihrem Bauchhaar auspolstern können. Das Nest muss so belüftet werden, dass die entstehende Feuchtigkeit entweicht.
Wichtig ist zudem, dass die säugenden Zibben sich von ihren Jungen z.B. Jungtiere dürfen in den ersten acht Wochen nie einzeln gehalten werden. Kaninchen können gut das ganze Jahr in einem entsprechend eingerichteten Gehege im Freien leben. Dort können sie auch wirklich graben. Draussen brauchen sie aber Schutz vor Hitze, Kälte und Nässe sowie vor Feinden wie Mardern, Füchsen, Hunden und Katzen. Das Gehege muss aber auch ausbruchsicher sein.
Fütterung
Kaninchenfutter muss frisch und unverdorben sein. Viel Heu als Grundfutter sorgt mit seiner groben Strukturierung dafür, dass die Backenzähne der Kaninchen abgerieben werden. Frischer Salat, Gräser, Kräuter und Gemüse wie Gurken oder Rüebli sowie Wurzeln und Rinde ergänzen den Speiseplan.
Gesundheit
Unsachgemässe Haltung und Fütterung sowie Stress und mangelnde Hygiene können Kaninchen krankheitsanfällig machen. Kaninchen haben empfindliche Nasenschleimhäute, die durch ammoniakhaltige Ausdünstungen leicht gereizt werden können. Nässe führt oft zu Erkrankungen der Pfoten. Daher muss der Boden im Gehege immer trocken und sauber bleiben.
Werden die Krallen der Kaninchen zu lang, so sind sie fachgerecht zu schneiden. Zeigt ein Kaninchen Anzeichen, dass es krank oder verletzt ist, so muss es entsprechend betreut werden, im Zweifelsfall auch durch einen Tierarzt oder eine Tierärztin.
Rassekaninchenzucht
Bei der Kaninchenzucht geht es oft darum, bestimmte Zuchtziele zu erreichen, z.B. Aspekte des Aussehens oder auch eine gewünschte Fleischqualität. Aus der Sicht des Tierschutzes ist es entscheidend, dass es beim Züchten von Tieren immer darum geht, gesunde Tiere zu erhalten. Kaninchen, die aufgrund unzulässiger Zuchtziele gezüchtet wurden, dürfen nicht ausgestellt werden.
Kaninchen können bereits mit drei Monaten geschlechtsreif werden. Will man bei der Heimtierhaltung verhindern, dass es Junge gibt, müssen geschlechtsreife Männchen rechtzeitig kastriert werden. Dasselbe gilt, wenn Kämpfe zwischen geschlechtsreifen Männchen vermieden werden sollen.
Qualzuchten vermeiden
Bestimmte Merkmale bei Kleintieren wie Schlappohren bei Kaninchen oder besondere Färbungen bei Meerschweinchen sind immer mehr gefragt. Doch Achtung: Oft können die Tiere ihr natürliches Verhalten durch diese optischen Besonderheiten nicht ausleben oder leiden ihr Leben lang an Schmerzen.
Zwergenwuchs: Zwergkaninchen entstehen aus einer genetischen Mutation - der kleine gedrungene Körper hat allerdings oft Beschwerden in Form von Zahnproblemen und auch Totgeburten zur Folge.
Schlappohren: Die unnatürlichen Ohren verursachen einen abgeknickten Gehörgang, verhindern den Abfluss des Ohren-Sekrets, führen zu Infektionen und zahlreichen Verletzungen.
Lethal-White: Komplett weisse Meerschweinchen leiden oft unter Taubheit und/oder Blindheit. Dazu kommen unter anderem Zahn- sowie Verdauungsprobleme und ein schlechtes Immunsystem.
Langhaarmeerschweinchen: Das deutlich längere Fell kann leicht verkletten, verfilzen und ist anfällig für Parasiten. Ein durch Kot & Urin verschmutztes Fell kann ausserdem Fliegen anlocken, die in Folge ihre Eier in dem Fell ablegen.
Das Wesen des Englischen Widders
Es gibt zahlreiche Kaninchenrassen und verschiedenste Farbenschläge. Von kurzen über lange bis zu hängenden Ohren ist beispielsweise alles möglich. Alle Widderkaninchen haben hängende Ohren.
Das Wesen des Engländers macht Ihren Züchtern regelmäßig Freude. wird es seinem Halter und Züchter auf die herrlichste Art zeigen. Von sich aus! Der Englische Widder ist vertraut und zutraulich im Wesen, wie es kaum eine andere Rasse zeigt. Er ist eben nicht scheu, wie es für Kaninchen typisch ist und empfiehlt. Die Zutraulichkeit geht sogar so weit, dass ein Englischer Widder fast wie ein kleiner Hund ist.
Dies macht sich auch darin bemerkbar, dass ein Englischer Widder kaum einmal beißt! Über Bissigkeit bei Englischen Widdern ist nichts vermeldet werden. Er hat es auf den Punkt gebracht. Als Kenner der Rasse auch nichts mehr hinzuzufügen.
Tabelle: Empfohlene Gehegegrößen für Kaninchen (STS)
| Anzahl Kaninchen | Empfohlene Grundfläche des Geheges | 
|---|---|
| 2 Zwergkaninchen | Mindestens 6 m² | 
| Jedes weitere Tier | Zusätzlich 0,5 m² |