Psychologe werden: Voraussetzungen und Wege zum Ziel

Das Studium der Psychologie fasziniert viele, die sich für das menschliche Erleben und Verhalten interessieren. Doch welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um diesen Berufsweg einzuschlagen? Dieser Artikel gibt einen Überblick über die notwendigen Schritte und Bedingungen, um Psychologe zu werden.

Studium der Psychologie: Bachelor und Master

Der erste Schritt auf dem Weg zum Psychologenberuf ist ein erfolgreich abgeschlossenes Psychologiestudium. Dieses gliedert sich in der Regel in einen Bachelor- und einen Masterstudiengang.

  • Bachelorstudium: Das Bachelorstudium Psychologie vermittelt einen Überblick über wissenschaftliche Theorien, Methoden und Modelle. Das erste Jahr des Bachelorstudiums führt in die allgemeinen Grundlagen der Psychologie, ihre verschiedenen Teilgebiete sowie in Statistik und Forschungsmethoden ein. Im zweiten und dritten Studienjahr kommen Wahlfächer hinzu.
  • Masterstudium: Im Masterstudium steht die Spezialisierung auf einen der Teilbereiche innerhalb der Fachrichtung Psychologie im Vordergrund.

Zulassungsvoraussetzungen für das Psychologiestudium

Die Anforderungen für Bewerberinnen und Bewerber zu einem Studium aus der Fachrichtung Psychologie (Bachelor- oder Masterstudium) können je nach Fakultät bzw. Hochschule / Fachhochschule variieren. Generell zählt die Berufsmaturität oder Fachmaturität zu den Anforderungen. Zusätzlich können praktische Erfahrung, das Durchlaufen einer Eignungsabklärung (Test) oder der Numerus Clausus relevant sein.

Numerus Clausus (NC)

Für das Bachelorstudium besteht eine Zulassungsbeschränkung in Form eines Numerus Clausus, d.h. pro Jahr stehen nur eine bestimmte Anzahl neuer Studienplätze zur Verfügung.

Eignungsprüfung

Wenn Sie die formalen Aufnahmebedingungen erfüllen, können Sie sich für einen Studienplatz bewerben und sich für die zweistufige psychologische Eignungsprüfung anmelden. Die Ergebnisse führen zu einer Einstufung (Ranking), anhand derer wir die Studienplätze zuweisen. Die definitive Zuteilung zu einem Studienplatz erfolgt am Schluss der Anmeldephase.

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In einer ersten Stufe der Eignungsprüfung steht die Überprüfung der kognitiven Fähigkeiten für ein Studium in Angewandter Psychologie im Vordergrund. Ein positiver Entscheid gewährt Zugang zur zweiten Stufe. In der zweiten Stufe setzen wir den Schwerpunkt auf die Überprüfung der persönlichen Voraussetzungen für das Psychologiestudium und für eine spätere psychologische Tätigkeit.

Sprachkenntnisse und EDV-Kenntnisse

Sehr gute Deutschkenntnisse und gute Englischkenntnisse werden vorausgesetzt. Es wird erwartet, dass Studierende englischsprachige wissenschaftliche Texte (Abstracts, Reports, Case Studies) lesen und englischsprachigem Unterricht folgen können. EDV-Anwenderkenntnisse werden vorausgesetzt.

Psychotherapeut werden: Zusätzliche Anforderungen

Für eine Tätigkeit im Bereich der Psychotherapie ist ein Masterstudium erforderlich. Die vier- bis sechsjährige Weiterbildung zur Psychotherapeutin oder zum Psychotherapeuten bedingt einen vorgängigen Abschluss (Bachelor und Master) in Psychologie an einer Schweizer Hochschule sowie genügend Studienleistung in klinischer Psychologie und Psychopathologie.

Antragsteller*innen für die Psychotherapieweiterbildung müssen die Zulassungsbedingungen der Weiterbildungsinstitution erfüllen, deren Methode sie erlernen möchten. Die Institution muss auch überprüfen, ob genügend studienbegleitende klinische Praxis und Psychopathologie absolviert wurde.

Berufsaussichten und Tätigkeitsfelder

Klinische Psychologie, Wirtschaftspsychologie, Psychotherapie und mehr - ein Abschluss eines Studiums im Bereich der Psychologie bietet dir ein breites Spektrum an beruflichen Spezialisierungsmöglichkeiten. Je nach genauer Ausbildung arbeiten Absolventinnen und Absolventen zumeist als Psychologin oder Psychologe bzw. im Bereich der Psychotherapie in Krankenhäusern und Schulen oder auch in der Selbstständigkeit. Im Bereich der Arbeits- und Organisationspsychologie bist du in verschiedensten Unternehmen gefragt und auch beratende Tätigkeiten in Marketing (Stichwort Werbepsychologie) oder Politik und Wirtschaft stehen dir offen.

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Die Rolle der FSP (Föderation Schweizer Psychologinnen und Psychologen)

Die FSP anerkennt von Bildungsinstitutionen oder Berufsverbänden angebotene Weiterbildungsgänge und verleiht FSP-Psycholog:innen, die diese erfolgreich abgeschlossen haben, einen FSP-Fachtitel oder eine FSP-Zusatzqualifikation. FSP-Mitglieder verpflichten sich zur kontinuierlichen Fortbildung, um ihre Kompetenzen laufend weiterzuentwickeln. Ausserdem haben sie Zugang zu neuen Ansätzen und Methoden aus der Praxis und der psychologischen Forschung. Die Fortbildung stellt die Qualität der psychologischen Dienstleistungen sicher.

Studiengebühren und Kosten

Die Kosten für das Aufnahmeverfahren können variieren. Hier ein Beispiel:

Posten Kosten (CHF)
Einschreibung Aufnahmeverfahren 100
Eignungsprüfung 1. Teil 200
Eignungsprüfung 2. Teil Variabel

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