Es gibt kaum etwas Schmerzlicheres, als das Gefühl, in einer Beziehung nicht ernst genommen oder nicht verstanden zu werden. Das führt zu Frustration, Traurigkeit und Wut. Im schlimmsten Fall beginnst du, dich immer mehr zurückzuziehen - eine Reaktion, die oft auch mit Depressionen einhergehen kann. Hier sind einige wichtige Aspekte und Tipps, die Ihnen helfen können, eine Beziehung zu einer depressiven Frau zu führen und zu stärken.
Das Gefühl, nicht gehört zu werden
Das Gefühl, nicht gehört zu werden, kann tief verletzend sein. Du teilst deine Gedanken und Emotionen, doch dein Partner reagiert nicht auf die Weise, die du dir erhofft hast. Vielleicht fühlt es sich an, als ob deine Bedürfnisse nicht wichtig sind oder als ob du nicht gesehen wirst. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Emotionen nicht nur auf eine mangelnde Kommunikation zurückzuführen sind, sondern auch auf tiefere Bedürfnisse nach Wertschätzung und Anerkennung. Du möchtest dich verstanden und respektiert fühlen.
Emotionale Reaktionen und ihre Bedeutung
Wut ist eine normale Reaktion, wenn wir uns missverstanden oder ungerecht behandelt fühlen. Wenn du immer wieder das Gefühl hast, dass dein Partner dich ignoriert oder nicht ernst nimmt, kann diese Wut sich aufstauen und zu Ausbrüchen führen. Es ist wichtig zu erkennen, dass diese Wut oft ein Symptom für tieferliegende Gefühle ist - wie etwa Enttäuschung oder das Bedürfnis nach Nähe und Verständnis. Anstatt die Wut als reinen Konflikt zu sehen, solltest du versuchen, sie als Hinweis auf ein unerfülltes Bedürfnis zu betrachten.
Wenn die Frustration, Traurigkeit und Wut immer weiter wachsen und du das Gefühl hast, dass dein Partner dich nicht versteht, kann es passieren, dass du dich immer mehr zurückziehst. Du beginnst, deine Gedanken und Gefühle für dich zu behalten, aus Angst, erneut abgelehnt oder missverstanden zu werden. Der Rückzug kann auch ein Zeichen für eine beginnende Depression sein, vor allem, wenn die Einsamkeit und das Gefühl der Unverstandlichkeit anhalten.
Langfristige Auswirkungen und Depression
Langfristig kann das Gefühl, nicht verstanden oder nicht ernst genommen zu werden, zu einer Depression führen. Die ständige Enttäuschung und der Schmerz können das Selbstwertgefühl verringern, das Vertrauen in die Beziehung untergraben und zu einer tiefen emotionalen Erschöpfung führen. Depression in einer Beziehung kann sich durch Symptome wie Antriebslosigkeit, Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und das Fehlen von Energie manifestieren.
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Schritte zur Verbesserung der Situation
Wenn du dich missverstanden und nicht ernst genommen fühlst, ist es wichtig, Schritte zu unternehmen, um die Situation zu verbessern:
- Offenes Gespräch: Sprich offen und ehrlich mit deinem Partner über deine Gefühle. Erkläre, warum du dich verletzt fühlst und was du brauchst, um dich verstanden zu fühlen. Versuche, in „Ich-Botschaften“ zu sprechen, um zu vermeiden, dass dein Partner sich angegriffen fühlt.
 - Aktives Zuhören: Stelle sicher, dass du nicht nur sprichst, sondern auch aktiv zuhörst. Dein Partner könnte Schwierigkeiten haben, deine Perspektive zu verstehen, weil er selbst mit eigenen Problemen kämpft.
 - Selbstfürsorge: Achte auf dich selbst und deine Bedürfnisse, auch wenn es schwierig ist.
 - Paartherapie: Wenn die Kommunikation weiterhin schwierig ist, kann eine Paartherapie helfen, die Beziehung zu stärken und das gegenseitige Verständnis zu fördern.
 
Borderline-Beziehung: Eine besondere Herausforderung
Eine Beziehung mit einem Borderliner kann besonders herausfordernd sein. Instabilität ist oft die einzige Konstante in einer Borderline-Beziehung. Neue Beziehungen sind für ihn erst total aufregend und berauschend. Kommt es zu Konflikten, kippt die Stimmung sofort. Borderliner haben zudem Angst vor dem Alleinsein, während sie paradoxerweise nicht lange in einer Beziehung sein können.
Tipps für Partner von Borderlinern
- Abgrenzung: Wer in einer Borderline-Beziehung lebt, sollte lernen sich abzugrenzen und seine eigenen Gefühle zu schützen.
 - Ruhe bewahren: Idealerweise bewahrst du Ruhe, Haltung und innere Stärke, wenn es zu Gefühls-Ausbrüchen des Borderline-Syndroms kommt.
 - Information: Informiere dich über die Krankheit und vor allem darüber, was du als Angehörige*r oder Partner*in tun kannst, um Betroffene, aber vor allem auch dich selbst zu schützen.
 - Therapie: In vielen Fällen ist eine Psychotherapie oder sogar eine vorübergehend stationäre Behandlung die beste Lösung.
 
Wie man mit Depressionen im Alltag umgeht
Merkst du, dass du plötzlich viel mehr Risiken eingehst und dir auch egal ist, ob du dich dabei verletzt oder nicht - zum Beispiel beim Autofahren oder beim Sport? Bist du nach dem Schlafen immer noch sehr müde? Das können Anzeichen für eine depressive Episode sein. Vertrau dich jemandem an, sei es einem Kollegen oder deiner Hausärztin. Warte nicht zu lange!
Eine Erektionsstörung oder Sexflaute ist im eigentlichen Sinn «nicht geil». Depression kann aber genau dies auslösen, weil sie dir all deine Energie raubt. Zwinge dich zu nichts. Sprich mit deiner Partnerin / deinem Partner über die Situation. Damit ist nicht eine stundenlange Diskussion gemeint, sondern ein einfaches: «Hey Schatz, heute mag ich einfach gerade nicht.» Haltet eure Beziehung auch ohne Sex spannend. Kuschelt wie Teenies einen Abend lang auf dem Sofa oder gönnt euch gegenseitig eine Massage. Nicht jeder Körperkontakt muss mit Sex enden.
Tipps für Angehörige
Als angehörige Person kannst du eigentlich nichts falsch machen, solange du etwas machst. Diese drei Sachen finde ich besonders wichtig:
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- Meld dich immer wieder bei der betroffenen Person und sei nicht überrascht, falls deine Hilfe nicht immer gut ankommt.
 - Gib dieser Emotion Raum und suche jemanden in deinem Umfeld, um darüber zu reden, auch wenn du wütend bist.
 - Das Wichtigste überhaupt ist deine eigene Gesundheit.
 
Psychische Belastungen und körperliche Auswirkungen
Ja - psychische Belastungen wie Depressionen können auch körperliche Erkrankungen zur Folge haben und so das Leben der betroffenen Menschen beeinflussen. So klagen viele traurige, gestresste oder psychisch beeinträchtigte Menschen zuallererst über Kopfschmerzen. Gefolgt von einem schmerzvollen Engegefühl in der Brust oder Beschwerden der Verdauung. Lassen sich die Ursachen von Schmerzen nicht auf gesundheitliche Störungen des Körpers zurückführen, spricht man von einer psychosomatischen Erkrankung.
Unterstützung und Hilfestellungen
Menschen mit Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen unterstützen Sie mit verschiedenen Hilfestellungen. Sprechen Sie die betroffene Person in einer ruhigen, ungestörten Situation an und nehmen Sie sich genügend Zeit. Wichtig ist, dass sich während des ganzen Gesprächs alle wohl fühlen. Vermeiden Sie eigene Lösungsvorschläge. Weder gute Ratschläge noch Vergleiche mit Ihrer eigenen Situation sind angebracht. Oft hilft es Betroffenen zu wissen, dass man für sie da ist und ein offenes Ohr hat.
Am besten fragen Sie den geliebten Menschen direkt, wie man ihr oder ihm Hilfe und Unterstützung bieten kann. Bereits ein erstes Gespräch mit einem vertrauten Menschen kann Betroffene anspornen, weiterführende Hilfe bei einer Fachstelle in Anspruch zu nehmen. Hat die psychisch beeinträchtigte Person Vertrauen zur Hausärztin oder zum Hausarzt, macht auch ein Arzttermin Sinn. Eine erste Anlaufstelle ist die Dargebotene Hand unter der Telefonnummer 143.
Wichtige Verhaltensweisen
- Stehen Sie dem erkrankten Menschen auf jeden Fall bei und organisieren Sie Unterstützung.
 - Informieren Sie die betroffene Person immer über Ihre Schritte und Ihre eigenen Gefühle.
 - Versuchen Sie, die Erkrankte oder den Erkrankten in die Entscheidungen mit einzubeziehen.
 - Tauschen Sie sich mit anderen Nahestehenden und Angehörigen aus, wenn Sie selbst unter der Situation leiden.
 - Pflegen Sie innerhalb der Partnerschaft, der Familie und der Freundschaft gemeinsame Hobbys und Freizeitaktivitäten.
 - Bleiben Sie gemeinsam sozial aktiv und pflegen Sie den Umgang mit Ihrem Freundeskreis.
 - Haben Sie Mut und gehen Sie offen auf Betroffene zu.
 
Der Einfluss des Beziehungsstatus auf die Gesundheit
Eine feste Beziehung wirkt sich stabilisierend und positiv auf die Psyche aus, in einer Partnerschaft bewegt man sich häufiger, man raucht weniger und man ernährt sich in Zweisamkeit gesünder und regelmässiger. Eine weitere Ursache, die Personen in einer Beziehung gesünder macht, ist die gegenseitige Unterstützung in Lebenskrisen.
Auffallend ist, dass sich bei Männern der Beziehungsstatus stärker auf die Gesundheit auswirkt als bei Frauen. Studien zeigen, dass Männer stärker auf die Frauen angewiesen sind. Ein verheirateter Mann schluckt seine Medikamente beispielsweise zuverlässiger. Denn die Partnerin übernimmt eine gewisse Kontrollfunktion, die dem Mann zugutekommt.
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Vor allem Personen im hohen Alter profitieren vom Effekt der Partnerschaft. Je älter, desto höher das Risiko, krank zu werden. Genau dann profitieren Verheiratete davon, dass der Partner sie umsorgt. Und damit steigen die Chancen, wieder gesund zu werden.
Tabelle: Auswirkungen des Beziehungsstatus auf die Gesundheit
| Beziehungsstatus | Auswirkungen auf die Gesundheit | 
|---|---|
| Verheiratet | Geringeres Risiko für Depressionen, bessere Prognosen bei Krankheiten, geringeres Sterberisiko | 
| Ledig | Höheres Risiko für Depressionen, insbesondere bei Männern | 
| Geschieden/Getrennt | Deutlich erhöhtes Risiko für depressive Symptome | 
| Verwitwet | Erhöhtes Risiko für depressive Symptome | 
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