Verhalten von Koksern: Symptome und Auswirkungen

Kokain wird in der Schweiz in den verschiedensten Gesellschaftsschichten konsumiert: Zur Leistungssteigerung im Arbeitsumfeld, als Fitmacher an Partys oder in Kombination mit anderen Substanzen. Es macht kommunikativer, risikofreudiger und wirkt aufputschend.

Die Wirkung von Kokain

Kokain hat eine stark stimulierende Wirkung. Da Kokain die Wiederaufnahme von gewissen Neurotransmittern wie Noradrenalin, Serotonin und Dopamin blockiert, wirkt die Droge stark auf das Verhalten und die Persönlichkeit der Konsumenten. Nach der unmittelbaren Einnahme fühlt man sich euphorisch, ist in der Regel kontaktfreudiger, vitaler, hemmungsloser. Was geschieht dabei? Gefühle von Müdigkeit, Hunger und Durst werden unterdrückt. Es entstehen Euphorie und Eindrücke von erhöhter Leistungsfähigkeit, das Selbstvertrauen wird gesteigert. Kokain wirkt allerdings nur ziemlich kurze Zeit.

Der Kokain-Crash und Entzugssymptome

Auf die Euphorie folgt der Kokain-Crash: Entzugssymptome wie Erschöpfung, Müdigkeit, allgemeine Verstimmung bis hin zur Depression, sexuelle Lustlosigkeit oder ein starkes Schlafbedürfnis machen sich breit. Doch auf das kurzzeitige Euphoriegefühl folgen häufig Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Lustlosigkeit oder depressive Verstimmungen sowie Gereiztheit. In der Phase von nachlassender Wirkung zeigen sich teils starke depressive Verstimmungen, Niedergeschlagenheit, Energiemangel, Müdigkeit, Selbstzweifel und Schlafstörungen. Diese unangenehmen Symptome werden häufig durch einen nächsten Konsum abgemildert. So entsteht eine sogenannte Konsumspirale, welche zu psychischer Abhängigkeit führen kann.

Abhängigkeitspotenzial von Kokain

Kokain gilt als die Droge mit dem höchsten psychischen Abhängigkeitspotenzial. Schon nach einmaligem Konsum kann sich ein starkes Verlangen nach Koks bemerkbar machen. Die Gedanken drehen sich ständig um die nächste «Line», bis zur Beschaffung der Droge stehen Suchterkrankte unter Stress. Wie schnell sich eine Abhängigkeit entwickelt, ist unter anderem von der Konsumform abhängig. Wird Kokain gespritzt oder geraucht, ist die Gefahr grösser. Die Wirkung stellt sich schneller und intensiver ein als beim Schnupfen, sie lässt aber auch rascher nach, was zu Stimmungseinbrüchen und Angstzuständen führen kann.

Risiken des Kokainkonsums

Bei psychoaktiven Substanzen, die auf dem Schwarzmarkt erworben werden, besteht grundsätzlich die Gefahr von Verunreinigungen. Ist das Kokain mit giftigen Stoffen gestreckt, kann dies gesundheitsschädigende Auswirkungen haben - sowohl kurzfristige als auch langfristige. Auch in Bezug auf die Dosierung existieren Risiken: Da der Reinheitsgrad des Stoffes variiert und ohne Labortest unbekannt ist, kann es zu Überdosierungen kommen - mit potenziell tödlichen Folgen. Bei Überempfindlichkeit kann bereits eine geringe Dosis Kokain einen sogenannten Kokainschock hervorrufen, der bis zu schwerem Kreislaufversagen führen kann. Der Konsum begünstigt Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch bei jungen gesunden Menschen kann der Kokainkonsum zu Infarkten (Herz, Hirn, Lunge, Darm) führen.

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Werden beim intravenösen Konsum die Injektionsutensilien geteilt, ist das Risiko besonders hoch, sich mit HIV oder Hepatitis zu infizieren. Doch auch beim Schnupfen besteht ein Infektionsrisiko, z. B.

Besonders problematisch ist die Wirkung auf das Herz-Kreislaufsystem: Kokainkonsum kann zu Hirnblutungen sowie Hirn- und Herzinfarkten führen. Dabei ist offenbar die Kombination mit Alkohol besonders gefährlich. So erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für einen akuten Herztod um das 24-fache, wenn Kokain zusammen mit Alkohol konsumiert wird.

Problematisch ist ausserdem die häufige Verunreinigung des Kokains mit verschiedenen Streckmitteln durch Drogendealer. Streckmittel können schwere gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Häufig verwendet wird Levamisol. Dieses Entwurmungsmittel hat gefährliche Nebenwirkungen (z. B. Unterdrückung des Immunsystems gegen schwere Infektionen, Verschluss kleiner Blutgefässe, Blutdruckerhöhung) und ist darum auch zur Entwurmung nicht mehr zugelassen.

Auswirkungen auf die Persönlichkeit und soziale Interaktion

In vielen Fällen kann Koks, wie Kokain auch genannt wird, eine Persönlichkeitsveränderung hervorrufen. So haben etwa chronisch Kokain Konsumierende Schwierigkeiten, Gefühle und Stimmungen bei anderen Personen richtig einzuschätzen und können weniger gut Mitgefühl für andere Personen empfinden. Letzteres wurde auch bei nur gelegentlich Kokain Konsumierenden festgestellt. Ausserdem verhielten sie sich in Studien weniger hilfsbereit.

Kokainentzug und seine Phasen

Der Kokainentzug ist in erster Linie psychischer Natur. Der Kokainentzug respektive Konsumstopp läuft über drei Phasen. Er fängt mit der körperlichen Entgiftung an. Diese dauert individuell von wenigen Stunden bis zu einigen Tagen dauert und ist häufig mit oben geschilderten Entzugssymptomen verbunden. Anschliessend an die Entgiftung folgt die Entzugsphase, die eine bis mehrere Wochen dauert. In dieser Zeit kann es immer wieder zu starkem Suchtdruck, dem so genannten Craving, kommen. Die abschliessende „Löschungsphase“ kann wiederkehrende Träume von Rauscherlebnissen und Drogenkonsum beinhalten. Das löst manchmal auch längere Zeit nach dem Konsumstopp ein Verlangen nach Kokain aus. Der Umgang mit lange nach der Entzugsphase auftretenden „Versuchungen“ gelingt besser, wenn die vorangehenden Phasen gut verlaufen sind. Verlockenden Konsumgelegenheiten zu widerstehen ist oft recht anstrengend. Eine überzeugte, starke innere Haltung mit der klaren Entscheidung, clean bleiben zu wollen, ist unabdingbar.

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Umgang mit Kokainsucht

Ein Ausstieg aus der Kokainsucht ist möglich. Es gibt verschiedene Therapieansätze, die auf die Persönlichkeit der Betroffenen sowie ihre Situation eingehen. Beratungsangebote stehen übrigens nicht nur Suchterkrankten offen, sondern unterstützen auch Angehörige im Umgang mit ihrer oftmals sehr belastenden Situation.

Professionelle Unterstützung ist ratsam, wenn es Ihnen schwerfällt, Ihren Kokainkonsum zu kontrollieren oder einzuschränken. Professionelle Unterstützung wäre sicher angebracht. Vielleicht ist fällt es ihm leichter, sich als ersten Schritt anonym mit einer Fachperson über seine Ängste auszutauschen. Wenn indiziert, so reagieren gelegentlich kokainkonsumierende Menschen besser auf hoch strukturierte Behandlungsformen (Einbezug der Bezugspersonen, psychiatrische, psychologische oder medizinische Behandlung).

Auf Ihrem Weg zu mehr Lebensqualität und Gesundheit werden Sie von unseren Therapeuten und Ärztinnen zieloffen und respektvoll begleitet.

Kokainkonsum in Zürich

Insbesondere der Kokainkonsum bei jungen Zürcher Erwachsenen hat zugenommen: Während 2018 9.4% der 20-jährigen Kokain konsumiert haben, waren es 2024 bereits 22,8% bei den inzwischen 24-Jährigen. In Zürich ist Kokain beliebter als Amphetamin, da es wahrscheinlich inzwischen reiner und leicht verfügbar ist. Dabei wirken beide Substanzen ähnlich stimulierend.

Von über 70 untersuchten Städten weltweit, liegt Zürich auf dem 4. Platz, was die Menge pro Kopf an konsumiertem Kokain betrifft.

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Kokainkonsum in Zürich im Vergleich
Jahr Anteil der 20-Jährigen, die Kokain konsumieren
2018 9.4%
2024 22.8% (bei den inzwischen 24-Jährigen)

Prävention und Schutzfaktoren

Kokain kann sehr stark abhängig machen. Eine Kokainsucht bringt meist körperliche, psychische und/oder soziale Probleme mit sich. Es gibt verschiedene wirkungsvolle Massnahmen, um einer Sucht vorzubeugen (Suchtprävention). Sie setzen auf zwei Ebenen an.

Es ist wissenschaftlich belegt, dass folgende Massnahmen präventiv wirken:

  • Information und Aufklärung über Risiken
  • Beratung und Suchtbehandlungen leicht zugänglich machen
  • Gesundheitsförderliche Lebenswelten schaffen, etwa in Betrieben, Schulen und Gemeinden

Was schützt Menschen vor Sucht? Diese Massnahmen auf persönlicher Ebene tragen dazu bei:

  • Entwicklung und Stärkung von Lebenskompetenzen wie z.B.

Es gibt Fachleute, die für die Legalisierung des Konsums und teilweise auch für streng regulierte legale Abgabemöglichkeit für Kokain plädieren. Dies mit dem Argument, dass so die gesellschaftliche Ausgrenzung Süchtiger und die Folgeprobleme des unkontrollierten Schwarzmarkts (z. B. verunreinigter Stoff, Kriminalität) reduziert werden könnten.

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