Verhalten nach einer Prostata-Laseroperation: Was Sie wissen müssen

Nach einer Prostata-Laseroperation gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, um den Heilungsprozess optimal zu unterstützen und mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Was Sie unmittelbar nach der Operation erwartet

Nach der Prostataentfernung ist ein gewisser unfreiwilliger Urinverlust (Urininkontinenz) meist im Zusammenhang mit körperlicher Aktivität zu erwarten. Die Dauer und Menge des Urinverlustes ist unterschiedlich und nimmt im Normalfall mit der Zeit ab. In der Regel verbessert sich die Kontinenz-Situation in den ersten 14 Tagen nach Katheter-Entfernung stark.

Bei Spitalaustritt erhalten Sie von uns Urininkontinenzmaterialien und ein Materialrezept. Falten Sie diese gut zur Schalenform, tragen Sie den breiteren Teil vorne, falten Sie sie seitlich auseinander und bringen Sie sie eng am Körper an.

Allgemeines Verhalten und Aktivitäten

Sie können alle Aktivitäten Ihres täglichen Lebens normal durchführen und benötigen keine Schonung. Duschen ist erlaubt, Baden nach 14 Tagen. Achten Sie auf regelmässigen und weichen Stuhlgang.

Beckenbodenübungen

Fangen Sie mit den von Ihrer Physiotherapeutin oder Ihrem Physiotherapeuten gezeigten Beckenbodenübungen nach Katheter Entfernung an.

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Urininkontinenz und Kontinenzberatung

Bei Fragen im Zusammenhang mit der Urininkontinenz steht Ihnen unsere Kontinenzberatung zur Verfügung.

Weitere wichtige Punkte

  • Wurden bei ihnen eine Gefäss-Nervenschonung durchgeführt, kann ein frühzeitiges Stimulieren von Erektionen mit medikamentöser Unterstützung angezeigt sein.
  • Haben Sie den Wunsch nach einer psychoonkologischen Betreuung, übernehmen wir gerne die Anmeldung für Sie.
  • Wurden die Fäden an Ihren Wunden nicht vor dem Austritt entfernt, können diese sowohl bei Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin als auch auf unserer Poliklinik entfernt werden. Dies erfolgt in der Regel zwischen dem 10. und dem 14. Tag.

Nachsorgetermine und Blasentagebuch

Die erste Verlaufskontrolle findet etwa sechs Wochen nach der Operation in der Sprechstunde Ihres Operateurs oder Ihrer Operatuerin statt. Bei diesem Termin erfolgt in der Regel die erste Messung des PSAWertes nach der Operation.

Bitte führen Sie das Blasentagebuch vor diesem Kontrolltermin an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 24 Stunden. Wenn Sie unterwegs sind, dürfen Sie die Urinmenge schätzen. Bringen Sie das ausgefüllte Tagebuch zum Kontrolltermin mit.

Mögliche Begleiterscheinungen

Nach der Operation kann es zu Blauverfärbungen im Bereich der Wunden sowie einer ausgeprägten Schwellung des Hodensackes und gelegentlich der Beine kommen. Letztere sind Folgen der Lymphknotenentfernung. In der Regel bilden sich die Verfärbungen und die Schwellung innerhalb des ersten Monats zurück und es besteht kein Grund zur Sorge.

Prostata-Operation und moderne Techniken

Auf eine gutartige Prostatavergrösserung kann mit einer Prostatahyperplasie-Operation reagiert werden. Dafür kommen unterschiedliche Operationsmethoden in Frage. Die transurethrale Resektion der Prostata (TURP) ist das etablierteste Verfahren in der Prostata-Chirurgie. Dabei wird ein Instrument durch die Harnröhre eingeführt und vorsichtig bis zur vergrösserten Prostata geschoben. Mittels einer kleinen, elektrischen Schlinge kann störendes Gewebe entfernt werden. Es handelt sich bei dieser Methode um ein schonendes, minimalinvasives Operationsverfahren, für das kein Bauchschnitt nötig ist. Eine TURP erfolgt unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose. Der Eingriff dauert in der Regel rund 90 Minuten.

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Neben den Standardverfahren wie der TURP kann eine Prostata-Operation auch mithilfe von Laserstrahlen sehr erfolgsversprechend und schonend durchgeführt werden.

Alternative Behandlungen der gutartigen Prostatavergrößerung

Konservative Therapien sind Verhaltensänderungen oder Medikamenteneinnahme. Operative Therapien sind grundsätzlich Massnahmen, die im Körperinnern oder mit Schnittverfahren durchgeführt werden. Konservative Therapie: Verhaltensmassnahmen möchten erreichen, dass nicht jeder Harndrang (Reiz) mit einer Blasenentleerung beantwortet wird. Medikamente können bei der Prostata selber oder an der Blase wirken und in Kombination verwendet werden. Weit verbreitet sind Kürbiskerne. Diese Mittel können bei leichten Beschwerden sehr gut wirksam sein. Mit der Zeit erschöpft sich ihre Wirksamkeit.

Medikamente

Medikamente aus der Gruppe der Alpha-Blocker wirken auf die glatten Muskelzellen innerhalb der Prostata. Sie sollten erreichen, dass die „innere Spannung“ der Prostata abnimmt. Auf diese Weise reduziert sich der Druck auf die durch die Prostata verlaufende Harnröhre. Alphablocker wirken nicht bei jedem Patienten. Profitiert jemand von ihnen, so stellt er deutlich fest, wie sich der Harnfluss (+ 16-25%) verbessert und seine Beschwerden abnehmen (IPSS 30-40% tiefer). Dieser Effekt tritt nach Einnahme einiger weniger Tagesdosen ein. Sie werden nicht als Kur eingesetzt, sondern sind als Langzeittherapie gedacht.

Die 5-Alpha Reduktasehemmer, eine andere Wirkgruppe von Prostatamedikamenten, blockiert im Zellstoffwechsel der Drüsenzellen einen Schritt im Zellbetriebsstoff. Es handelt sich um einen Eingriff in den hormonalen Stoffwechsel innerhalb dieser Zellen. Diese Hemmung führt zur Degeneration empfindlicher Zellen und im Endeffekt zu einer Schrumpfung des Drüsenteils. Diese Schrumpfung liegt in der Grössenordnung von 30 % des Prostatavolumens. Sie tritt über eine Zeitspanne von 6 Monaten auf.

Neu werden die Phosphodiesterase-Hemmer, besser bekannt unter dem Namen Potenzmittel (Viagra, Cialis, Levitra) ins Spiel gebracht. Eine geringfügige Verbesserung des Wasserlassens ist möglich. Dieser Effekt liegt im Bereich der Kürbiskerne und ist somit eher von fraglichem Nutzen für den typischen Mann mit Prostatabeschwerden.

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Da Irritation der Blase häufig im Zusammenhang mit Prostatabeschwerden auftreten, spielen auch Medikamente, welche den Blasenmuskel ruhigstellen eine Rolle. Sie werden als Anticholiniergika in eine Gruppe zusammengefasst. Falls unvermittelt heftiger Drang zum Wasserlassen im Vordergrund steht, können diese Medikamente durchaus einen günstigen Effekt haben.

Allen Medikamenten gemeinsam ist die Tatsache, dass sie ihre Wirksamkeit nach einiger Zeit verlieren werden. Aber regelmässige ärztliche Überwachung ist angezeigt, und weitere Schritte, die stets Richtung Operation zielen, sollten nicht unnötig verzögert werden.

Operative Verfahren: TUR-P

TUR-P steht für transurethrale Resektion der Prostata. Operative Verfahren sind ablativ - in einer oder der anderen Form wird Prostatagewebe abgetragen. Wichtig ist zu verstehen, dass bei der gutartig erkrankten Prostata nur ein Teil, nämlich die innerste Zone entfernt wird.

Bei der operativen Behandlung der gutartigen Prostataerkrankung wird der innerste Teil der Prostata entfernt. Verwendet man dafür ein Schnittverfahren wird von der „grossen Prostataoperation“ gesprochen. Kann der Eingriff durch die Harnröhre durchgeführt werden, also ohne Bauchschnitt, wird von der „kleinen Prostataoperation“ gesprochen.

Das Operationsinstrument wird unter Sicht über die Harnröhre via inneren Teil (prostatische Harnröhre) in die Blase eingeführt. Zunächst werden die anatomischen Verhältnisse wie Lage der Harnleitermündungen, Ausdehnung des Prostatagewebes in Richtung Harnblase und die Funktionstauglichkeit des Schliessmuskels studiert. Nach krankhaften Blasenveränderungen wird ebenfalls Ausschau gehalten. Dann beginnt die eigentliche Operation. Die Wahl der ablativen Technik wird vor der Operation festgelegt.

Folgende Verfahren stehen zur Verfügung und werden regelmässig eingesetzt:

  • Schlingenresektion
    • Bipolarer Strom
    • Monopolarer Strom
  • Laserresektion (Schnittverfahren mit Laser)
  • Laservaporisation (Verdampfen des Gewebes mit Laser)

Die operative Behandlung der Prostata ist für viele Männer ein delikates Thema. Sorgen bereiten ihnen, dass Inkontinenz oder Potenzstörungen auftreten könnten. Beide Risiken sind eher klein. Inkontinenz ist in weniger als einem Prozent zu erwarten. Vorübergehende Probleme bei der Kontinenz sind aber möglich. Dabei handelt es sich eher um Drangbeschwerden und Irritationen, die sich aber in den folgenden Wochen beruhigen werden.

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