Das Kniegelenk ist das grösste Gelenk im menschlichen Körper und spielt eine entscheidende Rolle in unserer Mobilität und Stabilität. Dank der Bänder, Sehnen und Gelenkflächen im Knie können wir uns reibungslos bewegen und unsere Aktivitäten des täglichen Lebens ausführen.
Meniskusrisse zählen zu den häufigsten Verletzungen am Bewegungsapparat und haben eine Häufigkeit von etwa 70/100’000 Menschen im Jahr. Die Menisken sind Scheiben aus Faserknorpel, die eine entscheidende Rolle für die Funktion des Kniegelenkes haben.
Man unterscheidet zwischen dem C-förmigen Innen- und dem annähernd runden Aussenmeniskus (medial und lateral). Ihren Beitrag leisten sie zum einen als Puffer und Stabilisator zwischen Oberschenkel- und Unterschenkelknochen, zum anderen unterstützen sie den Bewegungsablauf, den sogenannten Roll-Gleit-Mechanismus, des Kniegelenkes.
Die Menisken sind im Zusammenspiel mit der von der Gelenksinnenhaut (Synovialis) produzierten Gelenkflüssigkeit (Synovia) für ein reibungsarmes Gleiten der einzelnen Gelenkskomponenten verantwortlich.
Ein Meniskusriss kann durch plötzliche oder wiederholte Belastungen auf das Kniegelenk entstehen. Typische Symptome sind Schmerzen, Schwellungen und eingeschränkte Beweglichkeit des Knies.
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Meniskus-OP: Verfahren und Techniken
Die Meniskus-OP ist ein chirurgischer Eingriff zur Behandlung eines beschädigten Meniskus. Der Meniskus ist eine halbmondförmige Knorpelscheibe im Kniegelenk, die als Stoßdämpfer zwischen Oberschenkelknochen und Schienbein dient. Der Eingriff erfolgt meist minimal-invasiv im Rahmen einer Arthroskopie (Gelenkspiegelung). Dabei führen die Ärzte Instrumente und eine Kamera durch kleine Schnitte in das Knie ein.
In der Vergangenheit wurden Meniskusoperationen häufig durch einen offenen Schnitt durchgeführt. Heutzutage ist die arthroskopische Meniskusoperation, auch Gelenkspiegelung genannt, die bevorzugte Methode. Diese minimal-invasive Technik wird selbst dann angewendet, wenn zusätzliche Schäden an Bändern im Kniegelenk oder an der Gelenkkapsel diagnostiziert werden.
Während früher meistens über einen Schnitt „offen“ operiert wurde, ist heute die arthroskopische Meniskusoperation (Gelenkspiegelung) das Mittel der Wahl.
Es gibt verschiedene Operationsmethoden:
- Meniskusrefixation: Hier wird das abgerissene Meniskusgewebe wieder an gesunde Teile des Meniskus und der Kniegelenkskapsel angenäht. Hier finden verschiedene Nahttechniken Anwendung. Moderne Materialien wie selbstauflösende Fäden oder kleine Anker verbessern die Heilung.
 - Meniskusteilresektion: Diese Methode kommt bei stark geschädigten oder irreparabel gerissenen Meniskusanteilen zum Einsatz. Hierbei werden die defekten Anteile entfernt. Ziel ist es, so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich vom betroffenen Meniskus mit einer speziellen Zange zu entfernen und danach den Restanteil mit dem sog.
 - Meniskusersatz: Beim Meniskusersatz wird der beschädigte und vollständig entfernt Meniskus durch ein Ersatzmodell aus Polyurethan, Kollagen oder von einem Meniskustransplantat eingesetzt.
 
Nachbehandlung bei Meniskusteilresektion
Nach einer Meniskusteilresektion ist in der Regel keine strenge Nachbehandlung nötig. Die Patienten dürfen schmerzadaptiert vollbelasten und benötigen keine Schiene. Trotzdem kann es in den ersten Tagen sinnvoll sein, Unterarmgehstützen zu verwenden.
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Bis zum Erreichen der vollen Mobilität ist eine Thromboseprophylaxe-Therapie empfehlenswert.
Die Mobilisation soll ab dem ersten postoperativen Tag physiotherapeutisch begleitet und Übungen zur Muskelstärkung und Stabilisierung durchgeführt werden.
Wundheilung und Wundpflege
Vor dem Spitalaustritt wird eine letzte Wundkontrolle durchgeführt. Wunden, die direkt mit klarsichtigem Pflasterverband abgedeckt sind, ermöglichen das Duschen. Baden wird nicht empfohlen.
Wundkontrollen erfolgen ambulant in der Sprechstunde des nachbehandelnden Arztes. Die Entfernung des Nahtmaterials sollte nach 12 - 14 Tagen postoperativ erfolgen. Falls nötig, werden auch Blutkontrollen durchgeführt. Durchsichtige Fäden müssen nicht entfernt werden, diese lösen sich selber auf.
Schützen Sie die Narbe in den ersten sechs Monaten vor direkter Hitzeeinwirkung (Sonne, Sauna). Plötzlich und neu austretendes Wundsekret und / oder eine Rötung / Erwärmung erfordern eine sofortige ärztliche Kontrolle. Zögern Sie nicht, uns oder Ihren Hausarzt zu kontaktieren. Falls Sie nach der Hospitalisation in eine Rehabilitationsklinik eintreten, erfolgen diese Kontrollen vor Ort.
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Schmerzen und Schwellung
Schmerzen nach einer Knieoperation sind nichts Ungewöhnliches und meistens Ausdruck einer Reizung des Gewebes oder einer muskulären Überlastung. Im Operationsbereich tritt immer eine Schwellung auf, die sich entlang der Schwerkraft (Knie - Unterschenkel - Fuss) ausbreitet und ein Spannungsgefühl erzeugt. Diese Schmerzen verschwinden in der Regel nach wenigen Wochen. Nur neu auftretende Schmerzen benötigen eine Kontrolle.
Beim Austritt erhalten Sie ein Rezept für Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente. Bei Schmerzen und Schwellungen im Operationsbereich sollten Sie diese einnehmen. Nach einigen Wochen kann die Schmerzmitteleinnahme auch selbstständig reduziert werden. Sofern Ihnen nichts anderes mitgeteilt wird, können Sie Ihre reguläre Hausmedikation nach der Knieoperation wieder einnehmen.
Thromboseprophylaxe
Fertigspritzen (Fraxiparine, Liquemin etc.) sollen bis zur Vollbelastung einmal täglich injiziert werden, d.h. auch während einer Teilbelastung. Bei kleinen Eingriffen dauert die Einnahme zwischen fünf und sieben Tagen und bei grösseren Eingriffen zwischen vier und sechs Wochen. Halten Sie sich hier an unsere Empfehlung oder besprechen Sie dies mit Ihrem Hausarzt. Bei der Applikation von Antithrombosenspritzen müssen regel mässig die Blutwerte kontrolliert werden, da sich diese verändern können.
Belastung
In der Regel besteht nach der Knieoperation für eine gewisse Zeit eine Teilbelastung (15 -20 kg) an Gehstöcken. Den genauen Zeitraum teilen wir Ihnen nach der Operation mit. Anschliessend können die Gehstöcke nach Absprache mit der Physiotherapie oder Ihrem Arzt weggelassen werden. Halten Sie sich an unsere Empfehlungen. Auto fahren ist erst ab stockfreier Vollbelastung empfohlen.
Physiotherapie
Physiotherapie ist nach der Hospitalisation zwei- bis dreimal wöchentlich notwendig. Wichtig ist, dass eine Streckung und eine stetige Verbesserung der Beugung des Kniegelenks unmittelbar nach der Operation erreicht werden. Die Intensität der Therapie vereinbaren Sie mit Ihrem Physiotherapeuten. Eine entsprechende Anleitung erhalten Sie von unseren Physiotherapeuten und Ihrem behandelnden Arzt.
In der Regel erhalten Sie zudem ein Nachbehandlungsschema, welches Sie dann Ihrem Physiotherapeuten vorlegen können. Bei Stagnation der Beweglichkeit bitten wir um rechtzeitige Kontaktaufnahme.
Mögliche Komplikationen und Risiken
Alle chirurgischen Interventionen beinhalten leider auch gewisse Risiken für den Patienten. Insbesondere eine postoperative Nachblutung oder auch das Auftreten eines Infekts können unter Umständen einen erneuten operativen Eingriff erfordern. Auch kann in seltenen Fällen nach einer Meniskusnaht oder -transplantation eine störende Bewegungseinschränkung des Kniegelenks auftreten.
Ein erneuter Riss des Meniskus oder ein Nichteinheilen des Transplantates ist zudem nicht ausgeschlossen. Manchmal zeigt sich nach der Meniskusoperation eine verminderte Sensibilität der Haut auf der Aussenseite der Narbe.
Wichtige Symptome - Melden Sie sich bei uns
Melden Sie sich bitte bei uns, wenn Sie eines oder mehrere dieser Symptome feststellen:
- Neu aufgetretene Rötung, Überwärmung und Schwellung der Narbe
 - Neu aufgetretene schmerzhafte Schwellung des Unterschenkels
 - Schmerzen nach einem Sturzereignis
 - Fieber / Schüttelfrost und andauernde Schmerzen
 
tags: #verhalten #nach #meniskusteilresektion