Umweltfreundliches Verhalten gewinnt immer mehr an Bedeutung. Denn für mehr Nachhaltigkeit und besseren Umweltschutz sind auch kleine Schritte hilfreich, die wir alle in unserem Alltag leicht und schnell integrieren können. Wenn viele Menschen umweltfreundlich handeln, dann entstehen daraus automatisch die grossen Schritte.
Nachhaltiges Einkaufen und Vermeidung von Verpackungsmüll
Beim Einkaufen können Sie ganz leicht Verpackungsmüll sparen, indem Sie keine Plastikbeutel für Gemüse und Obst zum Einpacken verwenden. Denn diese werden in der Regel nur ein einziges Mal benutzt. Stattdessen bieten sich wiederverwendbare Gemüse- und Obstnetze benutzen, die Sie ganz einfach selbst mitbringen können. So schützen Sie nachhaltig die Umwelt.
Auch wenn es praktisch ist: Für Ihren Coffee-to-go benötigen Sie keinen Pappbecher, der dann nach Gebrauch sofort im Müll landet.
In der Küche sind Backpapier, Küchenrolle und Frischhaltefolie zwar durchaus hilfreich, aber selten wirklich notwendig. So gibt es beispielsweise als Dauer-Backpapier, welches wiederverwendbar ist und Einmal-Backpapier ersetzen kann. Zum Aufbewahren von Lebensmitteln sind Glasbehälter oder Bienenwachstücher gute Alternativen.
Es muss nicht 12 Monate lang frische Erdbeeren, Heidelbeeren und Avocados geben. Denn der Anbau verbraucht in trockenen Regionen viel Wasser und der Transport über Tausende Kilometer verursacht hohe CO2-Mengen. Versuchen Sie stattdessen Obst und Gemüse saisonal einzukaufen. Das ist zwar nicht immer vollständig möglich, aber diese kleinen Schritte sind für die nachhaltige Wende wichtig. So haben viele Kohlsorten im Winter Hochsaison.
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Umweltfreundliches Verhalten im Badezimmer
Besonders im Badezimmer steckt viel Potenzial für einen umweltfreundlichen Alltag. Denn im Badezimmer wird noch zu viel Plastik verwendet und zu viel Müll produziert. So gibt es Flaschen für umweltfreundliches Duschgel, welche unkompliziert nachfüllbar sind. Ausserdem kommt sie vollständig ohne Mikroplastik, das sich immer mehr zu einem Problem entwickelt. Statt einer Plastikzahnbürste können Sie eine Zahnbürste aus Bambus verwenden.
Zur Erwärmung von Kaltwasser wird viel Energie benötigt. Zwar ist das lange Duschen mit warmem Wasser besonders angenehm, aber überhaupt nicht nachhaltig. Daher stellen Sie die Warmwasserzufuhr ab, wenn Sie sich einseifen. Insgesamt sollten Sie Ihre Duschzeit ebenso verkürzen. Wasser können Sie zudem dadurch sparen, indem Sie sparsame Duschköpfe verwenden.
Energie sparen im Haushalt
Elektrische Geräte benötigen auch Strom, wenn sie im Stand-by-Betrieb laufen. Deswegen lohnt es sich übers Jahr gesehen immer, die elektrischen Geräte bei Nicht-Gebrauch komplett auszuschalten. Selbst beim Aufladen eines Smartphones wird Strom verbraucht, wenn es schon aufgeladen ist, aber noch in der Steckdose steckt. Daher ziehen Sie Fernseher, DVD-Player, Computer, Wasserkocher oder Ladekabel aus der Steckdose, wenn Sie sie nicht nutzen.
Beim Neukauf von Kaffeemaschinen lohnt es sich, stromsparende Modelle auszuwählen. Drei Millionen private Kaffeemaschinen sind in der Schweiz in Betrieb. Sie verbrauchen jährlich 4000 Millionen Kilowattstunden Strom. Die Geräte sind in den letzten Jahren aber deutlich sparsamer geworden. Doch wie findet man sich im Gerätedschungel zurecht? Hier lohnt sich ein Blick auf die Energieetikette. Geräte der Effizienzkategorie A (grün) brauchen am wenigsten Strom, Geräte der Kategorie G (rot) am meisten. Energie kann man auch sparen, indem man die Kaffeemaschine vollständig ausschaltet und sie nicht im Standby-Modus lässt.
Geschirrspülen, waschen, kochen, heizen, streamen: Im Alltag verbraucht man viel Energie. Die privaten Haushalte in der Schweiz verbrauchen rund 27 Prozent der Gesamtenergie und über einen Drittel des gesamten Strombedarfs. Das Sparpotenzial beträgt pro Haushalt bis zu 50 Prozent.
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Tabelle: Energieeffizienzklassen
| Effizienzklasse | Farbe | Beschreibung | 
|---|---|---|
| A | Grün | Sehr effizient, geringster Stromverbrauch | 
| G | Rot | Wenig effizient, höchster Stromverbrauch | 
Mülltrennung und Vermeidung
Im Alltag fällt immer wieder Müll an. Aber Sie sollten den Müll richtig trennen. Denn dann kann der Müll besser recycelt werden. Das Mülltrennen ist auch nicht besonders schwierig und benötigt höchstens ein paar zusätzliche Eimer, Gefässe, Kisten oder Tonnen.
Viele Menschen sind sehr gedankenlos und werfen ihren Müll unachtsam in die Natur. Weggeworfene Pappbecher, Dosen oder Plastiktüten sehen sehr unschön aus. Ziehen Sie deshalb beim nächsten Spaziergang mal Öko-Handschuhe an und nehmen Sie einen Öko-Beutel mit, um Müll am Wegesrand zu sammeln.
Abgelaufene Medikamente bleiben oft im Badezimmerschrank liegen. In der Schweiz wird rund die Hälfte aller Medikamente nicht fachgerecht entsorgt. Tabletten und flüssige Arzneimittel landen oftmals in der Toilette. Da Kläranlagen Medikamente aber nur teilweise aus dem Abwasser herausfiltern können, gelangt der Grossteil davon in die hiesigen Gewässer. Von dort aus finden die Inhaltsstoffe den Weg in die Nahrungskette und schaden Pflanzen, Tieren und Menschen. Deshalb zählen Medikamente zum Sondermüll. Wer an- und ungebrauchte oder abgelaufene Medikamente zurück in eine Apotheke oder in eine Drogerie bringt, leistet einen wichtigen Beitrag für die Umwelt.
Nachhaltige Mobilität
Viele Autofahrten sind unnötig; vor allem, wenn nur eine Person im Auto sitzt. Sofern es möglich ist, sollten Sie auf öffentliche Verkehrsmittel oder aufs Fahrrad umsteigen. Besonders in der Stadt ist das relativ leicht möglich, sodass Sie häufig sogar Zeit sparen und Ihre Nerven schonen.
Der Rollwiderstand ist für rund 20 Prozent des Treibstoffverbrauchs eines Autos verantwortlich. Da lohnt sich beim Kauf ein Blick auf die Reifenetikette: Pneus der Stufe A haben den geringsten Rollwiderstand, jene der Stufe G den grössten. Die EcoDrive-Fahrtechnik senkt den Verbrauch um bis zu 15 Prozent. Die wichtigsten Regeln: Mit tiefer Drehzahl fahren, zügig beschleunigen, früh hoch- und spät herunterschalten, wenig bremsen und beschleunigen.
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Umweltfreundliches Verhalten im Büro
Nachhaltigkeit im Büro umfasst mehr als nur die Zeit direkt am Arbeitsplatz. Nachhaltiges Handeln fängt auch schon beim Weg zur Arbeit an und betrifft auch Meetings und Mittagspausen. In all diesen Bereichen können Unternehmen bereits mit wenigen Veränderungen einen wertvollen Beitrag für die Umwelt leisten. So ist beispielsweise auch der Umstieg auf nachhaltige Werbeartikel auf lange Sicht lohnenswert.
Arbeitgeber:innen haben die Möglichkeit solche umweltfreundlicheren Fortbewegungsmittel aktiv zu fördern. Gerade in grösseren Städten bietet sich beispielsweise ein vergünstigtes Bahnticket, beziehungsweise Jobticket an, welches für Mitarbeiter:innen bezuschusst werden kann.
Die Büromaterialien sind ein weiterer grosser Faktor, wenn es um Nachhaltigkeit im Büro und in Unternehmen geht. Vermeide Einwegstifte und verwende nach Möglichkeit nachfüllbare Varianten der Bürogegenstände. Das gilt für Textmarker genauso wie für Seife und andere Produkte dieser Art. Kaufe nach Möglichkeit grössere Mengen, denn das spart nicht nur Geld, sondern auch Verpackungsmaterial. Im Badezimmer sollte zudem nach Möglichkeit auf Papiertücher zum Abtrocknen verzichtet werden.
Anstatt separate Arbeitsbereiche für alle Mitarbeiter:innen zu haben, können Büros so gestaltet werden, dass Arbeitsräume gemeinsam genutzt werden. Wenn mehrere Teams denselben Raum teilen, können Unternehmen die benötigte Bürofläche reduzieren. Dies führt zu Einsparungen bei den Betriebskosten, wie z.B. Miete, Strom und Heizung, und verringert den ökologischen Fussabdruck des Büros.
Unternehmen können zudem auf grüne Technologien umsteigen, um ihre Energieeffizienz zu steigern. Dies könnte beispielsweise durch die Installation von Solarmodulen auf dem Dach, die Nutzung von energiesparenden Geräten und die Implementierung von intelligenten Energiesystemen zur Überwachung und Steuerung des Energieverbrauchs umgesetzt werden.
Viele Unternehmen drucken noch immer sehr viel aus, dementsprechend stellt ein hoher Papierverbrauch oftmals ein enormes Problem für die Umwelt dar. Grundsätzlich sollte so wenig wie möglich ausgedruckt werden. Wird statt dem Farbdruck ein Schwarz-Weiss Ausdruck gewählt, dann schont das ebenfalls die Umwelt. Zudem besteht die Möglichkeit, doppelseitig auszudrucken.
Beim Drucken empfiehlt sich die Verwendung von Recyclingpapier, das aus bereits gebrauchtem Papier hergestellt wird. Unternehmen können so natürliche Ressourcen schonen, den Energie- und Wasserverbrauch weltweit reduzieren und somit ihren CO2-Fussabdruck verkleinern.
Energie sparen fängt schon bei kleinen Dingen, wie zum Beispiel dem vergessenen Ausschalten des Lichtes, an. Hier können spezielle Sensoren und Bewegungsmelder in den Büroräumen und beispielsweise im Badezimmer eingebaut werden, die das Licht automatisch nach einer gewissen Zeit ausschalten. Auch das Ausschalten der Computer und anderen Geräte, wie z.B. der Kaffeemaschine nach Feierabend sollte beachtet werden, um aktiv Strom zu sparen.
Nachhaltigkeit und Verhaltensänderung
Am Ende entscheidet meist der Mensch über nachhaltiges Verhalten. An der «menschlichen Schnittstelle» liegt enormes ungenutztes Potenzial zur Förderung nachhaltiger Vorhaben. Kleine Impulse können Grosses bewirken. Arbeiten Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam an passenden Strukturen, gelingen ressourcenschonende Verhaltensweisen im grossen Massstab.
Viele dieser kognitiven Barrieren hindern uns daran, nachhaltiger zu handeln. Studien zeigen unter anderem, dass Überoptimismus häufig dazu führt, Risiken (wie die des Klimawandels) zu unterschätzen und die eigenen Fähigkeiten zu überschätzen. Soziale Einflüsse und Gewohnheiten sind entscheidend, da sich unser Verhalten unter Unsicherheit besonders stark an den Beobachtungen anderer orientiert.
Änderungen im persönlichen Verhalten sind notwendig und sollten stärker in den Mittelpunkt gestellt werden. Allerdings wissen wir auch, dass sie aufgrund der Komplexität der Herausforderung allein nicht ausreichen, um dem Klimawandel wirksam zu begegnen. Eine kluge Integration verhaltenswissenschaftlicher Einsichten in systemische Veränderungen - wie etwa evidenzbasierte politische Massnahmen oder Unternehmensstrategien - bietet grosses Potenzial und kann nachhaltiges Verhalten in grossem Stil fördern.
Es ist entscheidend, dass Massnahmen im übergeordneten Interesse der Zielgruppe oder Gesellschaft durchgeführt werden, ohne dass es zu Benachteiligungen kommt. Ebenso wichtig sind Transparenz hinsichtlich der Ziele und Methoden sowie die Wahrung der Autonomie aller Beteiligten. Wahlfreiheit und Privatsphäre dürfen nicht eingeschränkt werden, und Optionen sollten grundsätzlich erhalten bleiben. Auch ökonomische Anreize sollten nur in angemessenem Masse verändert werden.
Klimatipps für einen geringeren CO2-Fussabdruck
- Geben Sie bei Wahlen und Abstimmungen Ihre Stimme dem Klimaschutz.
 - Ersetzen Sie Ihre Öl- oder Gasheizung möglichst rasch durch eine Wärmepumpe oder ein anderes klimaschonendes Heizsystem.
 - Fahren Sie mit dem Velo, der Bahn oder dem Bus zur Arbeit. So reisen Sie 20 bis 50-mal klimaschonender, als wenn Sie allein im Auto sitzen.
 - Orientieren Sie sich bei der Frage «Was essen wir heute?» an den Mindesthaltbarkeitsdaten der Produkte in Ihrem Kühlschrank. So landen weniger Lebensmittel verfault in Ihrer Mülltonne.
 - Beim Anbau von Bio-Produkten wird möglichst auf Pestizide und Kunstdünger verzichtet.
 
Umweltbewusstes Verhalten in der Natur
Wälder, Wiesen und Seen sind mehr als nur ein Ort der Entspannung für uns Menschen. Vor allem sind sie Lebensraum für unzählige Pflanzen und Tiere. Damit das empfindliche Ökosystem nicht gestört wird, ist es wichtig, die Umwelt zu schützen und respektvoll mit der Tier- und Pflanzenwelt umzugehen.
Um deinen ökologischen Fussabdruck zu verringern, sind Reisen zu Fuss oder auf dem Velo besonders empfehlenswert. Stell dein Fahrzeug nur auf gekennzeichneten Parkplätzen ab. Das Befahren von Waldwegen ist generell verboten und nur für befugte Personen wie Landwirte, Förster und Jäger erlaubt.
Als Fussgänger darfst du den Wald meist auch abseits der Wege betreten. Allerdings solltest du das nur mit erhöhter Vorsicht tun, damit keine Tiere oder Pflanzen zu Schaden kommen. Bei besonders geschützten und sensiblen Flächen gilt sogar ein generelles Verbot für das Verlassen der vorgeschriebenen Wege.
Wildcampen und Biwakieren ist in der Schweiz nicht grundsätzlich verboten. Jedoch solltest du dich vorab über die kantonalen Regelungen informieren, denn in manchen Kantonen gibt es tatsächlich ein Verbot von Wildcamping. Grundsätzlich ist zu beachten, nicht in einem Schutzgebiet zu übernachten. Dazu zählen zum Beispiel: Naturschutzgebiete, Wildruhezonen und Nationalparks.
Pflanzen darfst du „aus vernünftigem Grund“ und in kleinen Mengen sammeln. Beeren, Nüsse und Kräuter kannst du dementsprechend für den Eigengebrauch und zum privaten Verzehr ernten. Bei Pilzen und Beeren entspricht das etwa der Menge für 1 bis 2 Mahlzeiten pro Person.
Bewege dich stets rücksichtsvoll und ruhig, da dein Verhalten Einfluss auf das Stresslevel der Wald- und Wildtiere hat. Zu laute Geräusche oder achtlose Bewegungen können Tiere aufscheuchen oder gar deren Behausung zerstören. Besonders Felder und Wiesen mit hohem Wuchs sowie Dickicht solltest du meiden.
Nutze festeingerichtete Feuerstellen im Wald und lösche das Feuer und die Glut beim Verlassen gewissenhaft aus. Achte vor allem bei trockenem Wetter auf die aktuellen Gefahrenmeldungen und befolge die möglichen Feuer- und auch Rauchverbote strikt.
Verwende nachfüllbare Trinkflaschen. Kaufe unverpacktes Obst und Gemüse. Verwende Znüniboxen und andere wiederverwendbare Verpackungen. Benutze Stoffbeutel statt Plastiktüten.
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