Twitch Emotes: Erklärung und Bedeutung

Die digitale Ära hat unsere Art der Kommunikation drastisch verändert. Von langen, formellen Briefen zu kurzen, ausdrucksstarken und farbenfrohen Nachrichten. Emojis, Akronyme und Internet-Slangs haben eine neue Dimension in unsere Sprache eingeführt.

Emojis: Mehr als nur bunte Bildchen

Emojis sind kleine, bunte Symbole, die unsere Emotionen in pixeligen Bildern ausdrücken. Ein einfacher Smiley kann eine Nachricht freundlicher erscheinen lassen, während ein trauriges Emoji ohne Worte ausdrücken kann, was wir fühlen.

Emojis sind nicht nur nett anzusehen, sondern sie haben auch eine (meist) universelle Bedeutung. Egal, in welcher Sprache man schreibt, ein Lächeln ist überall auf der Welt ein Lächeln. Diese kleinen Symbole haben eine Brücke zwischen verschiedenen Kulturen geschlagen und zeigen, dass Emotionen eine gemeinsame Sprache sprechen, die über Worte hinausgeht.

Einige Emojis gehen gar über ihre offensichtliche Bedeutung hinaus:

  • 🌍 (Erde) - symbolisiert nicht nur unseren Planeten, sondern auch Umweltbewusstsein und Globalisierung.
  • 🤝 (Händedruck) - steht nicht nur für physische Begrüssung, sondern auch für Einigkeit, Vereinbarungen und Zusammenarbeit.
  • 💡 (Glühbirne) - ist nicht nur ein Symbol für Ideen, sondern auch für Kreativität und Inspiration.
  • 🎓 (Absolventenhut) - repräsentiert nicht nur das Ende der Schulzeit, sondern auch Bildung und Wissen.
  • ❤️ (Herz) - symbolisiert natürlich Liebe, aber auch Mitgefühl und Freundlichkeit.

Interkulturelle Missverständnisse

Interkulturell kann die Verwendung von Emojis jedoch durchaus zu Missverständnissen und Verwirrung führen:

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  • 👌 (Daumen und Zeigefinger in einem Kreis) - In einigen Ländern bedeutet dies «ausgezeichnet» oder «gut gemacht», während es in anderen als beleidigende Geste interpretiert werden kann.
  • 👍 (Daumen hoch) - Während es in den meisten westlichen Ländern als Zeichen der Zustimmung gilt, kann es in einigen Ländern wie dem Iran oder Thailand als unhöflich oder sogar obszön angesehen werden.
  • 🙏 (Betende-Hände-Emoji) - In vielen westlichen Kulturen wird dieses Emoji als «Danke» oder «Bitte» interpretiert. In anderen Kulturen wie Japan kann es jedoch auch als Entschuldigung oder als Ausdruck von Dankbarkeit verwendet werden.
  • 😇 (Lächelndes Gesicht mit Halo) - In einigen Kulturen wird dieses Emoji als Ausdruck von Unschuld oder Güte verstanden.

Akronyme: Die Kurzform der Kommunikation

Akronyme stellen im Sprachgebrauch des Internets eine feste Grösse dar. Die meisten Akronyme entspringen der englischen Sprache und dienen dazu, die Kommunikation zu vereinfachen. Die Liste der Akronyme ist umfangreich. Einige der gebräuchlichsten Akronyme haben wir für Sie zusammengefasst:

  • OMG: Oh my God. Oh mein Gott.
  • FOMO: Fear of missing out. Angst, etwas zu verpassen.
  • YOLO: You only live once. Man lebt nur einmal.
  • TBH: To be honest. Um ehrlich zu sein.
  • IM(H)O: In my (humble) opinion. Meiner (bescheidenen) Meinung nach.
  • TL;DR: Too long; didn’t read. Zu lang; hab’s nicht gelesen.
  • WTF: What the fuck. Was zum Teufel.
  • IRL: In real life. Im echten Leben.
  • GOAT: Greatest of all time. Der oder die Grösste aller Zeiten.
  • ASAP: As soon as possible. So schnell wie möglich.
  • BTW: By the way. Übrigens.
  • WFH: Work from home. Von zu Hause aus arbeiten.
  • TFW: That feeling when. Das Gefühl, wenn.
  • FYI: For your information. Zu deiner/Ihrer Information.
  • SMH: Shake my head. Ich schüttle meinen Kopf.
  • IDK: I don’t know. Ich weiss es nicht.
  • DM: Direct message. Direkt­nach­richt.
  • TTYL: Talk to you later. Wir sprechen (uns) später.
  • LMAO: Laughing my ass off. Ich lache mich kaputt.
  • JK: Just kidding. Ich mache nur Spass.
  • THX: Thanks.

Internet-Slangs: Die Sprache der Subkulturen

Internet-Slangs sind so heterogen wie die Online-Communities und Subkulturen, aus denen sie stammen. Meist entwickeln sich die Begrifflichkeiten organisch und spiegeln die Dynamik bestimmter Gruppen wider. Manchmal genügt ein virales Meme, um einen neuen Slang zu manifestieren. Und einigen Internet-Slangs gelingt sogar der Sprung in den regulären Sprachgebrauch.

  • goofy: «Goofy» ist eine Figur aus dem Disney-Universum und gleichzeitig ein Ausdruck aus der englischen Sprache, der so viel wie «tollpatschig», «doof» oder «vertrottelt» bedeutet.
  • sus: «sus» ist die Kurzform von «suspicious», auf Deutsch also «verdächtig», und ist vor allem durch das Spiel «Among Us» bekannt geworden.
  • L take: Wenn jemand eine Aussage tätigt oder eine Erklärung abgibt, mit der man überhaupt nicht einverstanden ist, kann diese als «L take» kommentiert werden. Es steht für «loser take», also «Verlierer-Ansicht/Einstellung».
  • Press F to pay respects: Der Satz stammt ursprünglich aus «Call of Duty», wo Spielerinnen und Spieler aufgerufen werden, die Taste F zu drücken, um ihren Respekt vor einem gefallenen Kameraden zu zollen.
  • sup?: «sup?» ist im Englischen eine ganz normale Abkürzung der Begrüssung beziehungsweise der Frage «What’s up?». Im Deutschen würde man einfach «Was geht (ab)?» fragen.
  • Kappa: Das Wort «Kappa» wird ähnlich wie «/s» im Internet genutzt, um sarkastische, nicht ernst gemeinte oder doppeldeutige Sätze zu kennzeichnen sowie um seine Zweifel an einer vorher getroffenen Aussage darzustellen.
  • cringe: Übersetzt bedeutet es so viel wie «zusammenzucken», wird jedoch als Ausdruck der Fremdscham verwendet.
  • on fleek: «on fleek» beschreibt das Gefühl, wenn etwas «perfekt», «auf den Punkt» beziehungsweise «genau richtig» ist und man sich deswegen gut fühlt.
  • y tho?: «y tho» stammt vom Englischen «why though?» und wird als kritische Hinterfragung genutzt. Übersetzt also: «aber warum?» im Sinne von «Aber warum sollte man das machen?» oder einfach «Was soll das denn?».
  • Gadse, Bellgadse: Die «Gadse» ist das Wappentier des Internets - und so gilt diese beliebte Falschschreibung des Wortes «Katze» auch über die eigentliche Tierart hinaus.
  • Flex: Im Internet wird das Wort «Flex» gleichbedeutend mit «angeben» benutzt, kann aber auch so viel wie «Stolz» oder «Errungenschaft» bedeuten.
  • Finsta: Als «Finsta» werden «Fake-Instagram-Accounts» bezeichnet.

Twitch Emotes: Die Sprache der Gamer

Für Gamer sind Begriffe wie Pogchamp, Kappa und TriHard längst Alltag. Hier eine Übersicht und Erklärung der meistgenutzten Emotes auf Twitch:

  • Platz 5: Pogchamp

    Pogchamp wird in der Regel genutzt, um seine Begeisterung, Aufregung oder Überraschung zum Ausdruck zu bringen.

  • Platz 4: Kappa

    Kappa wird gerne verwendet, um zu ergänzen, dass man etwas nicht ganz ernst oder ironisch gemeint hat.

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  • Platz 3: Love

    Die Liebe, beziehungsweise das gängige Tastenkürzel «<3», schafft es immerhin aufs Podest der meistgenutzten Emotes.

  • Platz 2: LUL

    LOL und ROFL waren vor 20 Jahren noch die beiden gängigsten Abkürzungen in Chats. Im Kern bedeutet LUL auch immer noch dasselbe wie LOL, nur halt in einer etwas moderneren Variante.

  • Platz 1: TriHard

    In der Regel wird es bei besonders angespannten oder aufregenden Momenten eingesetzt.

Die Herausforderungen der digitalen Kommunikation

Trotz ihrer Vorteile bringen Emojis, Akronyme und Internet-Slangs auch eine Herausforderung mit sich: Interpretation. Der Kontext, in dem sie verwendet werden, ist entscheidend. Ein Zwinkersmiley kann einen Satz freundlich machen oder ihn sarkastisch erscheinen lassen. Das richtige Emoji oder der passende Slang in der falschen Situation kann zu Missverständnissen führen.

Die Reduzierung von Sprache auf kurze Slogans kann zu einer Vereinfachung von komplexen Gedanken führen und den Verlust von tieferen Gesprächen bedeuten.

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Fazit

Insgesamt haben Emojis, Akronyme und Internet-Slangs eine neue Dimension in unsere Sprache eingeführt. Sie haben unsere Kommunikation verkürzt, visualisiert, kulturell bereichert und informeller gestaltet.

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