Soziale Phobie: Selbsthilfe durch Bücher und Strategien

Angst ist ein natürliches und elementares Gefühl mit einer überlebenswichtigen Funktion. Sie tritt in Situationen auf, welche bedrohlich und unkontrollierbar erscheinen. Viele Menschen empfinden eine gewisse Scheu oder Hemmung vor sozialen Situationen, wie beispielsweise Vorstellungsgesprächen oder Verabredungen.

Was ist soziale Phobie?

Ist die Angst jedoch so stark, dass das alltägliche Leben und zwischenmenschliche Kontakte dadurch gestört oder eingeschränkt werden und soziale Situationen vermieden oder nur noch mit intensiver Furcht ertragen werden, so spricht man von einer sozialen Phobie. Personen, die an einer sozialen Phobie leiden, haben die Befürchtung oder Überzeugung, dass ihr Verhalten die Erwartungen anderer nicht erfüllen könnte.

Sie fürchten deshalb, in eine lächerliche Situation geraten zu könnten. Zu den typischen Angstsymptomen, wie Herzrasen, Atemnot, Schwindel und Übelkeit kommen körperliche Erscheinungen wie Erröten, Zittern und Schwitzen hinzu. Betroffene befürchten, dass diese Zeichen der eigenen Nervosität und Angst von anderen entdeckt und als Versagen bewertet werden könnten.

Selbsthilfe bei sozialer Phobie

Eine Therapie der Phobie kann mit Ängsten und Scham verbunden sein, daher ist Selbsthilfe eine wertvolle Möglichkeit zur Überwindung. Das Gefühlserlebnis Angst kann in Form von langanhaltender Besorgnis, als plötzliche Schreckreaktion oder als Furcht vor konkreten Dingen und Situationen vorkommen.

Empfohlene Bücher und Ratgeber

Es gibt eine Vielzahl von Büchern und Ratgebern, die Betroffenen helfen können, ihre soziale Phobie zu verstehen und zu bewältigen. Hier sind einige Beispiele:

Lesen Sie auch: Soziale Medien als Ursache für Depressionen?

  • Schluss mit Schweissperlen: So wirst du zum Smalltalk-Champion - Selbsthilfe gegen soziale Phobie mit Expertenübungen: Bietet einen praktischen Leitfaden, um soziale Phobie Schritt für Schritt zu überwinden.
  • Soziale Phobie - die heimliche Angst: Ein Selbsthilfeprogramm mit Übungen aus der Praxis.
  • Soziale Phobie - die heimliche Angst - Fischer-Klepsch, Martina: Bietet Hilfe zur Selbsthilfe, um die individuelle Ursache der Angststörung aufzuspüren.

Inhalte der Selbsthilfe-Bücher

In den Büchern finden sich oft folgende Themen und Hilfestellungen:

  • Einfache Erläuterungen und effektive Selbsthilfetipps.
  • Informationen darüber, wie Sozialphobie entsteht und welche Arten es gibt.
  • Acht Selbsthilfetipps zur langfristigen Überwindung.
  • Drei unkonventionelle Tipps und drei Soforthilfetipps für akute Situationen.
  • Expositionsübungen, um sich Schritt für Schritt der Angst zu stellen.
  • Anleitungen zur Achtsamkeit und Meditation.
  • Strategien zur Stärkung des Selbstwerts.
  • Soziales Kompetenztraining.

Weitere Strategien zur Bewältigung sozialer Ängste

Neben der Lektüre von Selbsthilfebüchern gibt es weitere Strategien, die Betroffene anwenden können:

  • Angstfaktoren erkennen und angehen: Identifizieren Sie Ihre persönlichen Auslöser für soziale Ängste und entwickeln Sie Strategien, um damit umzugehen.
  • Gesprächsführung üben: Lernen Sie, wie Sie den perfekten Gesprächseinstieg finden und Gespräche souverän führen.
  • Körpersprache und Mimik: Setzen Sie Ihre Körpersprache und Mimik positiv ein, um Selbstvertrauen auszustrahlen.
  • Rückschläge akzeptieren: Betrachten Sie Rückschläge als Teil des Lernprozesses und lernen Sie daraus.
  • Erfolge feiern: Feiern Sie kleine Erfolge und arbeiten Sie langfristig an einem angstfreien Leben.

Professionelle Hilfe

Wenn die Selbsthilfe nicht ausreicht, ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Melden Sie sich telefonisch bei einer Beratungsstelle oder suchen Sie einen Therapeuten auf.

Zusätzliche Informationen

Typisch für eine Panikerkrankung sind plötzliche, unerwartet auftretende Angstanfälle mit intensiven körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Atemnot, Schwindel, Taubheitsgefühlen und extremen Ängsten. Die Panikattacken stehen nicht im Zusammenhang mit einer besonderen oder gefährlichen Situation. Sie können überall und jederzeit auftreten, auch nachts aus dem Schlaf heraus. Normalerweise dauern sie zwischen 10 und 30 Minuten. In manchen Fällen können sie aber auch Stunden andauern.

Es entsteht eine Angst vor weiteren Anfällen (Angst vor der Angst). Aus diesem Grund vermeiden Betroffene oft Situationen, in welchen der Rückzug an einen «sicheren Ort» schwer möglich ist (öffentliche Verkehrsmittel, Kino, Menschenmengen). Die Agoraphobie (Platzfurcht) beginnt meist mit Panikanfällen und tritt häufig gleichzeitig mit einer Panikerkrankung auf. Aus Angst vor erneuten Panikanfällen oder als bedrohlich erlebte Körperzuständen wie Schwindel oder Herzrasen vermeiden Betroffene oft Situationen, in denen bei einer allfälligen Angstattacke die Flucht nur schwer möglich oder Hilfe kaum erreichbar ist.

Lesen Sie auch: Selbsthilfe-Tools für soziale Angst

Meist werden zuerst Situationen gemieden, in welchen bereits ein Panikanfall aufgetreten ist. Mit der Zeit werden aber auch Orte gemieden, in welchen zuvor noch nie ein Angstanfall vorgekommen ist.

Lesen Sie auch: Soziale Phobie: Einblicke und Therapie

tags: #soziale #phobie #bücher #selbsthilfe