Ein wichtiges Aufgabengebiet ist es, die fachgerechte Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Essstörungen sicherzustellen.
Psychosomatische Erkrankungen erfordern ein umfassendes Verständnis von Körper und Geist.
Wir verstehen eine Abhängigkeitserkrankung oder eine Essstörung als multifaktorielle Erkrankung, deren Ursachen sowohl biologisch (z.B. Körper, Genetik), psychisch (z.B. Traumata, Emotionen) als auch sozial (z.B. Familie, Arbeitsplatz, gesellschaftliche Identität als Frau) bedingt sind.
Essstörungen im Überblick
Essstörungen umfassen verschiedene Krankheitsbilder, die sich durch gestörtes Essverhalten und eine verzerrte Körperwahrnehmung auszeichnen.
Anorexie (Magersucht)
Wichtigstes Merkmal bei einer Anorexie ist das starke Untergewicht.
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Die Wahrnehmung der eigenen Figur und des Körpergewichts ist verzerrt bei Menschen mit Untergewicht und es besteht eine ausgeprägte Angst vor einer Gewichtszunahme.
Durch strenges Fasten, übermässiges körperliches Training, Missbrauch von Abführmitteln oder harntreibenden Mitteln oder durch Erbrechen wird versucht, das Gewicht tief zu halten oder zu senken.
Bulimie (Ess-Brechsucht)
Bei einer Bulimie kommt es zu unkontrollierten Essanfällen, abwechselnd mit erzwungenem Erbrechen, Fasten, Diäten und gesteigerter Bewegung.
Binge-Eating Disorder (Essen mit Kontrollverlust)
Betroffene konsumieren innerhalb von kurzer Zeit ungewöhnlich grosse Mengen an Nahrungsmitteln, die häufig auch sehr kalorienreich sind.
An einer Binge-Eating-Störung erkrankte Menschen können nicht kontrollieren, wie viel sie essen oder wann sie mit dem Essen aufhören müssen.
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Das unkontrollierte Essen wird typischerweise ausgelöst durch unangenehme Stimmungslagen, zwischenmenschliche Belastungen, Spannung und unangenehmes Körpergefühl sowie durch Hunger nach sehr kontrolliertem Essverhalten oder nach einer Diät.
Behandlungsansätze und Therapieformen
Wir führen psychiatrisch-psychologische Abklärungen und Behandlungen durch in enger Zusammenarbeit mit der Ernährungsberatung.
Bei schweren somatischen Begleiterkrankungen werden Endokrinologen und andere Spezialisten vom Luzerner Kantonsspital beigezogen.
Ist eine stationäre Behandlung notwendig, kann diese auf einer der spezialisierten Psychotherapiestationen durchgeführt werden.
In der Hochgebirgsklinik Davos bieten wir Ihnen ein individuell abgestimmtes Behandlungsangebot, das körperliche und psychische Aspekte gleichermassen berücksichtigt.
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Sporttherapie nutzt gezielte körperliche Aktivität zur Rehabilitation und Gesundheitsförderung.
Ergotherapie unterstützt Menschen darin, alltägliche Handlungen wieder selbstständig auszuführen.
Diese Therapieform fördert körperliche, geistige und soziale Fähigkeiten im Alltag.
Die Behandlung ist multidisziplinär gestaltet und stets auf die individuelle Situation der Betroffenen abgestimmt.
Jugendliche und Kinder mit Magersucht werden durch ein interdisziplinäres Team und in enger Zusammenarbeit mit den Kinder- und Jugendpsychiatrischen Diensten des Kantons Thurgau (KJPD) stationär und ambulant behandelt.
Diese Liaison mit den KJPD als auch den nachbehandelnden Ärzten erlauben es, Brüche im Behandlungseintritt bei Spitalein- und -austritt zu vermeiden.
Als Mitglied des Netzwerks "Essstörungen Schweiz" betrachten wir den Einbezug von Kinderärzten, Kinderpsychiatern, Physiotherapeuten, Psychologen, Ergotherapeuten, Ernährungsberatern und Spitalpädagogik mit Werkstatt, Maltherapie und Küche als Standard.
Im TZE werden vor allem Patientinnen mit Anorexie oder Bulimie behandelt, aber auch Patientinnen mit anderen Essstörungen bei gegebener Indikation.
- Genderorientiert: Sie richtet die stationäre Behandlung gezielt frauenspezifisch aus.
 - Störungsspezifisch: Sie bietet eine wirksame, störungsspezifische Behandlung bei Abhängigkeitserkrankungen und Essstörungen an.
 
Wichtiger Hinweis: Bitte beachten Sie, dass nicht alle aufgeführten Therapieformen für alle Patientinnen und Patienten gleichermassen zur Verfügung stehen.
Nach einer individuellen Beratung fertigen wir Ihnen einen persönlichen Therapieplan an.
Zusammenarbeit und Anmeldung
Die Luzerner Psychiatrie arbeitet eng mit dem UniversitätsSpital Zürich und mit der Klinik Wysshölzli zusammen.
Die Anmeldung erfolgt durch Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt.
Die Kosten werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen.
Das Ziel
Wir begleiten Menschen auf dem Weg zur Genesung und zurück in ein aktives Leben.
Nutzen Sie unser umfassendes Behandlungsangebot, um Ihre Gesundheit auf körperlicher und psychischer Ebene nachhaltig zu stärken.
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