Ein Test wird hier im Sinne der Psychometrie als ein psychologisch-diagnostisches Verfahren verstanden. Gustav A. Lienert hatte im deutschsprachigen Raum umfassend psychologische Testkonstruktionsaspekte eingeführt.
In Anlehnung an Warren (1934) definierte er den Begriff Test wie folgt: «Ein Test ist ein wissenschaftliches Routineverfahren zur Untersuchung eines oder mehrerer empirisch abgrenzbarer Persönlichkeitsmerkmale mit dem Ziel einer möglichst quantitativen Aussage über den relativen Grad der individuellen Merkmalsausprägung» (Lienert, 1989, S. 7).
Diese Definition ist allerdings präzisionsbedürftig: Beim Testen werden die Personmerkmale, d. h. eine Verhaltensstichprobe unter standardisierten Bedingungen erfasst und mit dem Verhalten anderer Personen verglichen.
In den aktuellen Teststandards der beiden weltweit grössten Verbände und des führenden zuständigen Rates wird der Begriff Test kurz und bündig umschrieben:
"A test is a device or procedure in which a sample of an examinee’s behavior in a specified domain is obtained and subsequently evaluated and scored using a standardized process" (AERA, APA & NCME, 2014, p. 2).
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- AERA: American Educational Research Association
 - APA: American Psychological Association
 - NCME: National Council on Measurement in Education
 
*Gemeint sind hier Persönlichkeitsmerkmale im weiten Sinne. Dazu gehören auch allgemeine und spezifische Fähigkeiten, Erlebens- und Verhaltensweisen, schlicht alle psychischen Merkmale einer Person.
Heute liegt ein nicht mehr überschaubarer Markt sehr unterschiedlicher Tests vor - z. B. Hier finden Sie eine kleine Zusammenstellung gebräuchlicher Begriffe und Hinweise rund um die Testpsychologie - Alle Angaben ohne Gewähr!
Wichtige Begriffe und Definitionen
Im Folgenden werden einige gebräuchliche Begriffe und Definitionen im Kontext der Testpsychologie erläutert:
Adaptives Testen
Das adaptive Testen kommt besonders bei computerbasierten psychologischen Tests zum Einsatz. Während der Testung werden dem Probanden dabei nicht alle Fragen oder Aufgaben gestellt sondern nur diejenigen die seinem Niveau entsprechen.
Dadurch ist man in der Lage in kürzerer Zeit ausreichend Informationen zu sammeln um den Probanden bezüglich des interessierenden Merkmals zu verorten.
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Anforderungsbezogene Tests
u.ä., werden anforderungsbezogene Tests bei anforderungsrelevanten Themen wie dem Recruiting oder der Personalentwicklung eingesetzt. Anforderungsbezogene Tests weisen daher eine vergleichsweise hohe prognostische Validität auf.
Beispiel eines anforderungsbezogenen Tests
Cohens Kappa Reliabilität
Cohens Kappa ist ein statistisches Maß für die Interrater-Reliabilität von Einschätzungen von (in der Regel) zwei Beurteilern (Ratern) das Jacob Cohen 1960 vorschlug.
Cronbachs Alpha
Cronbachs Alpha wird vor allem in den Sozialwissenschaften bzw. in der Psychologie verwendet - insbesondere bei der Testkonstruktion und -evaluation. Fragen einer Skala miteinander in Beziehung stehen (interrelatedness). Es ist hingegen kein Maß für die Homogenität oder Eindimensionalität einer Skala.
Leistungstests
Der gemeinsame Nenner dieser Tests ist dass Problemstellungen vorgegeben werden die zu lösen sind. Gemessen werden Parameter welche die Lösungsmenge und Lösungsgüte bewerten (Menge richtiger Lösungen Qualität der Lösungen Lösungszeiten Fehler usw.).
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Im Unterschied zu Persönlichkeitstests gibt es bei Leistungstests ein besser oder schlechter bezüglich der erreichten Leistung. Ein Einsatz von Leistungstests erfolgt z. B. in der Neouropsychologie zur Störungsidentifikation im Rahmen der Rehabilitation bei Bildungs- oder Berufswahlentscheidungen und in Auswahlverfahren.
Normierung
Rohwerte als Ergebnis von Instrumenten werden üblicherweise in einen Normwert transformiert und erlauben erst dadurch eine Bewertung des Ergebnisses (als Vergleich des Ergebnisses mit der dieser Norm zugrundeliegenden Normierungsstichprobe z.B. durchschnittlich erhöht deutlich besser usw.).
Ergebnis eines Intelligenztests mit der Normalbevölkerung oder Abiturienten). Dabei werden die Daten in einer Art und Weise umgerechnet so dass Mittelwert und Streuung auf einen bestimmten bekannten Wert definiert sind. Die IQ-Norm hat beispielsweise einen Mittelwert von 100 und eine Streuung von 15.
Objektivität
Objektivität und Zuverlässigkeit sind Forderungen für nahezu alle Messungen. Im engeren Sinne sind diese Kriterien für psychologische Tests verfeinert worden  sie sind Spezifikationen allgemeingültiger Gütekriterien für wissenschaftliche Erkenntnismethoden.
Projektive Tests
M.a.W. sollte ein Testverfahren unabhängig von den räumlichen Bedingungen bzw. Bei computerbasierten Varianten wird eine hohe Standardisierung der Durchführung und Auswertung erzielt.
B. standardisierten Tintenklecksen beim Rorschachtest mit der Frage: Was könnte das sein?) Projektionen des Probanden abrufen die dann Rückschlüsse über seine Persönlichkeit erlauben. Dahinter steht der Gedanke dass diese Projektionen von Einstellungen Motiven und innersten Wünschen des Probanden beeinflusst sind und daher eine diagnostische Aussage zulassen.
Reliabilität
Verlässlichkeit wissenschaftlicher Messungen. Sie ist derjenige Anteil an der Varianz der durch tatsächliche Unterschiede und nicht durch Messfehler oder die Fluktuation des gemessenen Merkmals erklärt werden kann.
Hochreliable wissenschaftliche Ergebnisse sind nahezu frei von Zufallsfehlern d.h. bei Wiederholung eines Experimentes unter gleichen Rahmenbedingungen würde das gleiche Messergebnis erzielt. Reliabilität ist also eine Voraussetzung für die Replizierbarkeit von Ergebnissen unter gleichen Bedingungen. In der psychologischen Diagnostik wird sie zu den Hauptgütekriterien von psychologischen Tests gerechnet. Sie gibt an wie genau ein Persönlichkeits- oder Verhaltensmerkmal gemessen wird.
Die Reliabilität stellt neben der Validität und der Objektivität eines der drei wichtigsten Gütekriterien für empirische Untersuchungen dar.
Validität
validus kräftig wirksam; engl. validity Gültigkeit) wird in erster Linie das argumentative Gewicht einer (vornehmlich wissenschaftlichen) Aussage Untersuchung oder Theorie bezeichnet insb. im Hinblick auf die Gültigkeit bzw. Belastbarkeit von Annahmen über Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge: Inwieweit misst das Testinstrument das was es messen soll? bzw.
Hauptgütekriterien
Als Hauptgütekriterien werden unterschieden:
- Objektivität (bzw. Unabhängigkeit)
 - Reliabilität (bzw. Zuverlässigkeit)
 - Validität
 
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