Psychiatrie Mainz: Ein Überblick und die Arbeit von Prof. Annette Brühl

In den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel ist seit dem letzten Sommer mit Frau Prof. Annette Brühl eine neue Chefärztin für das Zentrum für Affektive, Stress- und Schlafstörungen sowie für das Zentrum der Alterspsychiatrie tätig.

Die Karriere von Prof. Brühl

Prof. Annette Brühl wurde 1977 in Koblenz (Deutschland) geboren und studierte an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz Medizin. Anschliessend doktorierte sie über cholinerge Mechanismen und Neuropharmakologie.

Frühe Karriere

Als Assistenzärztin und Studienärztin war sie für mehrere klinische Studien in Psychiatrie und Neurologie tätig und hat sich in den Fächern Psychiatrie und Neurologie spezialisiert. Später war sie als Assistenz- und Oberärztin unter anderem an der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich (Klinik für Alterspsychiatrie und Klinik für Soziale Psychiatrie und Allgemeinpsychiatrie).

Lehrtätigkeiten und Forschung

Seit 2008 ist sie Lehrbeauftragte für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Zürich. Nach ihrer Habilitation im Jahr 2013 an der Universität Zürich forschte sie drei Jahre als Postdoktorandin am Behavioural and Clinical Neuroscience Institute in Cambridge im Bereich Verhaltens- und klinische Neurowissenschaften. 2018 war sie stellvertretende Chefärztin in der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich. Seit 2016 leitet sie die Forschungsgruppe «novel treatment mechanisms in affective disorders/emotionregulation».

Interview mit Prof. Brühl

P+N: Wo und wie sind Sie aufgewachsen?

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Prof. Brühl: Ich bin im deutschen Koblenz am Rhein geboren und dort zusammen mit meiner 2 Jahre jüngeren Schwester aufgewachsen.

Was waren Ihre Interessengebiete?

Während der Schulzeit waren meine Interessen sehr breit. Ich hatte eher Mühe, mich auf eine Sache zu beschränken, weil ich andere Dinge ebenfalls sehr spannend fand. Meine Entscheidung, Medizin zu studieren, fiel erst spät. Unter anderem deshalb, weil mein Vater immer sagte, als Mediziner werde man nur ausgebeutet, man müsse viele Dienste machen und würde schlecht bezahlt.

Warum haben Sie ausgerechnet diesen Beruf ergriffen?

Ich hatte Glück, ich war irgendwie immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ich habe meine Lebensentscheidungen nie aufgrund langer Überlegungen getroffen. Beispielsweise wollte ich mich ursprünglich der Neurologie widmen und war an einer Klinik in Deutschland. Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass mir damit irgendwie langweilig wurde. Ich hatte Lust, wieder an die Uni zurückzugehen. Ich erinnerte mich an Prof. Papassotiropoulos in Zürich, den ich früher einmal kennengelernt hatte, und fragte ihn, wie es denn mit Stellen in Zürich aussehe. Ich musste ja für den Facharzt in Neurologie ein Jahr Psychiatrie als Fremdjahr absolvieren. Er meinte, ich solle meinen Lebenslauf und eine Bewerbung schicken, es würde sich vielleicht etwas machen lassen. Das tat ich, und drei Wochen später hatte ich einen Vorstellungstermin: Ich bekam eine Stelle in der Klinik für Alterspsychiatrie in der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich. Später lernte ich Prof. Herwig kennen, dank ihm erhielt ich die Gelegenheit, wissenschaftlich zu arbeiten. In der Psychiatrie bin ich dann «hängen geblieben», ich habe gemerkt, dass mich dieses Fach sehr interessiert.

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Was war Ihr grösster Erfolg?

Dass ich mit dem Wechsel nach Basel meine Professur bekommen habe, ist für mich ein grosser Erfolg. Ich habe immer wieder Erfolge gehabt. Ich habe relativ früh einen wissenschaftlichen Preis für eine Studie vom European College of Neuropsychopharmacology erhalten, was schon eine grosse Auszeichnung für mich war. Klinisch konnte ich eine Station in Zürich komplett neu aufbauen, die vorher quasi nur als Umzugsplatzhalter gedient hatte und dann mit der Umstrukturierung neu aufgelegt wurde. Mein Glück dabei ist, dass ich Menschen gut motivieren kann. Wenn ich von etwas überzeugt und begeistert bin, lassen sich die Leute offenbar gern von mir anstecken und folgen mir, das hilft.

Am 1. August 2020 habe ich in Basel angefangen und seither die Elektrokonvulsionstherapie neu aufgebaut. Das läuft sehr gut. Das sind Dinge, die mir Freude machen. Dass in Basel der Bereich der Schlafstörungen dazugekommen ist, empfinde ich als Bereicherung. In meiner Freizeit bewege ich mich viel in der Natur.

Das sagen Patientinnen und Patienten

Besonders beeindruckt haben mich das freundliche und engagierte Personal sowie die äusserst kompetente Ärztin. Vielen Dank!

Patientin C4, 2025

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Die Pflege war während des ganzen Aufenthalts vorbildlich! Sie waren immer freundlich und verständnisvoll, auch wenn ab und zu Kritik kam, da die Pflege ja die Schnittstelle von fast allen Anliegen ist. Danke, dass ihr meinen Aufenthalt hier so angenehm gestaltet habt.

Patient S.T., B3, 2023

Ich würde jederzeit wieder auf die Barmelweid gehen!

Patient, A1, 2025

Besonders hervorheben möchte ich die Küche; da wird mit viel Engagement und Liebe gekocht. Das war grandios.

Patient M.H., A2, 2024

Danke für alles.

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