Phobie mit Löchern Definition

Wer Probleme hat, tauscht sich gern mit anderen Menschen mit gleichen Sorgen aus. So gibt es in der Schweiz etwa 2500 Selbsthilfegruppen. Die meisten davon beschäftigen sich mit Gesundheitsfragen.

Was ist eine Phobie?

Angst äußert sich in vielen Formen. Sie ist nicht angeboren sondern erworben. Meist sind traumatische Ereignisse oder negativ empfundene Erlebnisse aus vergangener Zeit dafür verantwortlich, dass Menschen ängstlich reagieren oder Phobien entwickeln.

Ein US-Künstler hat 31 davon meisterhaft gezeichnet. «Stelle dich deinen Ängsten und überwinde sie.» Unter diesem Motto hat Shawn Coss einige der dunkelsten Ängste, die Menschen so mit sich herumtragen, auf Papier gebannt. So kamen 31 bemerkenswerte Illustrationen zusammen.

Beim Betrachten der Sammlung dürfte auch jenen, die unter keiner dieser Phobien leiden, ein Schauer über den Rücken laufen.

Kindheitsängste

Ängste sind demnach nicht nur normal, sondern in vielen Fällen wünschenswert und sinnvoll. Auch die Kinderangst schlechthin, die Furcht vor der Dunkelheit, erfüllt einen evolutionären Zweck.

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Die Basler Kinderpsychologin Binia Roth erklärt dazu, Ängste wie diese hätten eine angeborene, biologisch sinnvolle Komponente: «Wahrscheinlich war es für Menschen in der Natur nachts wirklich gefährlich. Zum Beispiel, wenn Raubtiere im Dunkeln lauerten. Ängste dieser Art sorgten dafür, dass das Kind den Schutz der Eltern oder der Mutter suchte.»

«Kinder verstehen je nach Alter und kognitiver Reife viele Situationen noch nicht. Und da springt dann die Fantasie ein. Dieser Leser hatte bereits genug Vorstellungsvermögen, um sich zu überlegen, dass er allein da unten ist, dass das unheimlich ist und dass er nicht weiss, wo das dunkle Loch hinführt.» Ein Dreijähriges habe diese Angst noch nicht, weil es kognitiv den nötigen Fantasieraum noch nicht besitze.

Erst mit zunehmendem Alter könnten Kinder sich eine Vorstellung eines Raums oder einer Begebenheit machen, die sie nicht kennten. Und im Zusammenhang mit Ängsten seien diese Vorstellungen oft katastrophisierend, wie man das in der Psychologie nenne: «Das verlässt uns auch als Erwachsene nicht. Wir denken beispielsweise: ‹Der Vortrag morgen wird ganz bestimmt schrecklich laufen.› Das ist letztlich auch eine katastrophisierende Vorstellung über etwas, was wir nicht wissen können.»

Tierphobien

Diese Angst, die mit Kontrollverlust einhergehe, erkläre zum Teil auch eine Tierphobie: «Tierphobien sind sehr verbreitet und auch biologisch sinnvoll - wegen des Schutzes vor Raubtieren. Tiere wirken auf ein Kind häufig nicht kontrollierbar: Eine Katze lässt sich streicheln, aber wenn man sie packt, kratzt sie einen im nächsten Moment. Bei Menschen weiss das Kind in der Regel, was es zu erwarten hat, bei Tieren nicht. Diese machen, was sie wollen. Diese Art der Unkontrollierbarkeit kann für ein Kind angstauslösend sein.»

Angst vor Geräuschen

Auffällig häufig hatten unsere Leser als Kinder Angst vor gewissen Geräuschen.

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«Dazu kann man mehrere Dinge sagen», erläutert die Psychologin. «Einerseits ist die Angst vor Geräuschen etwas Angeborenes, Typisches. Gerade Babys im ersten halben Jahr fangen an zu weinen, wenn ein plötzliches lautes Geräusch auftritt. Diese Angst kann ein Stück weit bestehen bleiben, es gibt sehr unterschiedliche Empfindlichkeiten gegenüber Reizen - seien diese akustisch, visuell oder taktil.»

Angst vor dem Tod

Vor dem Tod fürchten sich viele Erwachsene. Doch auch Kindern macht die eigene Sterblichkeit Angst.

Auf die Angst vor dem Tod könne man einen entwicklungspsychologischen Blick werfen, so Roth: «Das Todeskonzept ist etwas, das sich entwickelt. Bis zum dritten Lebensjahr haben Kinder häufig noch keinen Todesbegriff. Später erlebt das Kind den Tod als etwas Reversibles im Kinderspiel - jemand stirbt und steht wieder auf -, als einen Ruhezustand.

Erst ab sechs Jahren kommen die meisten Kinder in ein Alter, in dem sie verstehen, dass der Tod sich nicht rückgängig machen lässt. Dort wird das Todeskonzept definierter. Das ist vielleicht auch das Alter, in welchem die Leserin von dieser Geschichte gehört hat.»

Umgang mit Ängsten

Bei unbedenklichen, aber anhaltenden Ängsten haben Eltern laut der Psychologin die Möglichkeit, mit ihren Kindern «mutig sein» zu üben: «Nicht einmal unbedingt im Bereich der Furcht. Hat das Kind Angst vor der Dunkelheit, kann es beispielsweise üben, den Hund der Nachbarin zu streicheln.» Das sei eine gute Übung, um das Selbstvertrauen von ängstlichen Kindern zu fördern, und im Rahmen der Eltern-Kind-Beziehung umsetzbar.

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Hilfe sollte man, laut Binia Roth, dann suchen, wenn sich beim Kind ein klarer Leidensdruck zeigt: «Wenn das Kind also etwas, was ihm eigentlich Spass macht, nicht mehr machen kann. Wenn der Junge mit dem Hund auf dem Schulweg nicht mehr allein zur Schule gehen will, dann sollte man aufhorchen.» Das Gleiche gelte auch für Erwachsene.

Trypophobie: Angst vor Löchern

Es gibt unzählige Phobien, die die Menschen quälen. Spinnen, Spritzen oder Löcher sind häufige Auslöser.

Trypophobie ist die Angst vor Ansammlungen von Löchern oder unregelmäßigen Mustern. Diese Phobie kann durch verschiedene Bilder oder Objekte ausgelöst werden, wie beispielsweise:

  • Bienenwaben
  • Ameisenhaufen
  • Schwämme
  • Blasen

Die Reaktionen auf diese Auslöser können von Unbehagen und Ekel bis hin zu Panikattacken reichen. Die genauen Ursachen der Trypophobie sind noch nicht vollständig geklärt, aber es wird vermutet, dass sie mit evolutionären Ängsten vor Krankheiten oder giftigen Tieren zusammenhängt.

Selbsthilfegruppen

Wer Selbsthilfegruppen als Plauderrunden abwertet, tut ihnen unrecht.

Die Stiftung Selbsthilfe Schweiz zählt immer mehr Selbsthilfegruppen, insbesondere von Menschen mit gesundheitlichen und psychischen Problemen. Der Austausch unter Menschen in ähnlichen Situationen wirkt sich auf der individuellen und der gesellschaftlichen Ebene positiv aus.

Selbsthilfegruppen in der Schweiz sollen sich während der Coronakrise trotzdem treffen können. Diese Form der Selbsthilfe trägt dazu bei, dass im Gesundheitswesen Geld gespart werden kann.

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