Psychische Belastung durch den Partner: Was tun?

Hat ein Mensch in Ihrem Umfeld psychische Probleme oder eine psychische Erkrankung? Das kann auch Sie stark belasten. Die psychische Erkrankung eines nahen Menschen kann Angehörige verunsichern und ihnen Angst machen. Viele möchten helfen, wissen aber nicht wie. Angehörige verausgaben sich oft und vergessen, dass auch ihre eigenen Bedürfnisse zählen.

Für sie ist es wichtig zu verstehen: Nur wenn sie gut für sich selbst sorgen und gesund bleiben, können sie für Menschen mit einer psychischen Erkrankung eine Stütze sein. Unterstützung suchen - Selbsthilfegruppen oder gute Gespräche mit Freund:innen können Sie entlasten. Erfahren Sie mehr über die Erkrankung Ihrer nahestehenden Person.

Warnsignale erkennen und handeln

Vielleicht vermuten Sie, dass eine nahe Person in einer psychischen Krise steckt oder psychisch krank wird. Sie sind sich jedoch nicht sicher. Unser Fragebogen für Angehörige kann Ihnen wichtige Hinweise liefern. Lesen Sie ihn in Ruhe durch und beantworten Sie die Fragen. Haben Sie mehrere Fragen mit «Ja» beantwortet? Dann kann das ein Warnsignal sein.

Achten Sie auf Warnsignale, wie:

  • Hat die Person in letzter Zeit oft heftige Gefühle?
  • Ist sie manchmal sehr traurig oder sehr fröhlich?
  • Wechseln die Gefühle der Person sehr schnell?
  • Schläft die Person schlecht und wenig?
  • Wie ist es in der Schule, im Studium, in der Ausbildung oder im Beruf: Hat die Person weniger Lust zum Arbeiten oder Lernen?
  • Kann die Person nicht mehr so gut arbeiten?
  • Trifft die Person kaum noch Freunde oder Familie?
  • Bezieht die Person alles auf sich?
  • Fühlt sich die Person oft angegriffen?
  • Redet die Person schlecht über sich selbst?

Nehmen Sie Ihre Gefühle ernst. Sie merken, dass es einer nahen Person nicht gut geht? Dann ist dies ein wichtiges Zeichen. Gehen Sie nicht einfach darüber hinweg. Reden Sie darüber. Und hören Sie offen zu. Fragen Sie die Person, wie es ihr geht. Erzählen Sie ihr, was Ihnen aufgefallen ist. Sagen Sie ihr, weshalb Sie besorgt sind. Hören Sie ihr offen und aufmerksam zu. Versuchen Sie nachzuempfinden, was die andere Person fühlt. Sie müssen für sie keine Lösungen finden. Es reicht, wenn sie Anteil nehmen. Bieten Sie Hilfe an, machen Sie Mut und warten Sie nicht, bis eine Person um Hilfe bittet.

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Sagen Sie der Person, dass es auch professionelle Hilfe gibt. Das kann Hoffnung und Zuversicht schenken. Sie können die Person über Hilfsangebote informieren oder sie auch ermutigen, einen Arzttermin zu organisieren.

Vielleicht geht es jemandem schlecht und Sie möchten der Person helfen, aber die Person will Ihre Hilfe nicht. Das kann passieren. Die Person darf selbst entscheiden, ob sie Hilfe will. Aber Sie können trotzdem etwas tun: Sie können Hilfe für sich selbst suchen.

Wichtige Hinweise und Warnzeichen

Hören Sie gut zu. Die Person will das Gespräch ganz plötzlich beenden? Dann ist das ein Warnzeichen. Die Person bringt sich selbst oder andere Menschen in sehr grosse Gefahr? Sie haben alles versucht und es gibt keine andere Möglichkeit? Dann muss die Person vielleicht gegen ihren Willen in die psychiatrische Klinik. Das nennt man «Fürsorgerische Unterbringung FU». Die meisten Menschen, die an Suizid denken, tönen dies vorher an oder geben entsprechende Hinweise. Folgende Warnsignale sollten Sie ernst nehmen.

Viele Menschen befürchten, dass sich eine Person erst recht etwas antut, wenn sie mit ihr über Suizid sprechen. Das stimmt nicht. Ein Gespräch ist wichtig und entlastet. Besonders zentral ist dabei, ohne Vorurteile zuzuhören. Sie befürchten, dass jemand in Ihrem Umfeld an Suizid denkt? Dann können Sie dieser Person helfen. Sprechen Sie die Person offen auf Ihre Beobachtungen an. Damit lösen Sie keinen Suizidversuch aus.

Psychische Erkrankung als Herausforderung für Angehörige

Psychische Erkrankungen reichen von Angst- und Persönlichkeitsstörungen über Depressionen bis hin zu Suchterkrankungen. „Für die Betroffenen selbst ist es daher schwierig, ihr Leid als Erkrankung zu akzeptieren“, erklärt Prof. Arno Deister. „Manche versuchen lange, eine Fassade aufrechtzuerhalten“, so Deister. Sie litten unter Scham- und Schuldgefühlen, wenn sie nicht mehr so funktionierten wie gewohnt, täten alles, damit niemand bemerke, wie es ihnen geht.

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Noch schwerer fällt es oft den Angehörigen zu erkennen, dass ihr Partner, die Freundin, das eigene Kind unter einer psychischen Erkrankung leidet. Entscheidend ist, das Problem klar anzusprechen - den Elefanten im Raum nicht länger zu ignorieren. Oft sei die Erleichterung der Betroffenen gross, wenn ihre Nöte gesehen und ernst genommen würden, wenn sie mit jemandem darüber sprechen könnten. Manchmal müsse man auch Brücken bauen: „Männer mit Depressionen haben beispielsweise grosse Schwierigkeiten, zu ihrer Krankheit zu stehen, weil sie nicht ins eigene Rollenbild passt. Dann ist es wichtig zu zeigen: Das ist keine Schwäche, sondern eine Erkrankung.“

„Ich bleibe an deiner Seite, ich unterstütze dich“, sei daher eine wichtige Botschaft für Erkrankte. Ebenso wichtig sei es aber auch, klar zu machen, dass der Betroffene Verantwortung für seine Krankheit übernehmen und professionelle Hilfe annehmen muss. Das einzufordern, ist ein gutes Recht der Angehörigen. Denn auch sie leiden gravierend unter der Situation - mitunter sogar mehr als der Betroffene selbst.

Wichtig für Angehörige ist, die teils verletzenden Verhaltensweisen eines psychisch Erkrankten als Teil der Krankheit zu begreifen. Was jemand während der Krankheit sagt und wie er sich verhält, sei durch sein Krankheitserleben geprägt. Auch Äusserungen wie: „Kümmert euch nicht um mich, lebt euer Leben. Ich muss allein klarkommen“, entspringen dann nicht dem Vertrauen in die eigene Kraft, sondern weil die Betroffenen ihre Angehörigen schützen und ihnen nicht zur Last fallen wollen.

Konkrete Unterstützung für Betroffene

Unterstützen können Angehörige einem Betroffenen nicht nur, indem sie ihm zuhören und ihn bestärken, sich in professionelle Behandlung zu begeben, sondern auch durch ganz praktische Hilfe. Da gilt es Termine mit Hausarzt oder Psychiater zu vereinbaren, Listen mit mit möglichen Therapeuten abzutelefonieren, den Betroffenen notfalls zum Termin zu chauffieren. Bei allem Engagement sollten Angehörige sich aber nicht selbst zum Therapeuten machen: „Man muss rechtzeitig erkennen, dass man unterstützen, aber das Problem nicht lösen kann.“

„Wenn jemand nicht die Einsicht hat, krank zu sein, wird man ihn nicht überzeugen können, Hilfe zu suchen“, warnt Deister. In einzelnen schweren Fällen müssten die Angehörigen dann die Verantwortung übernehmen und dafür sorgen, dass der Betroffene notfalls auch gegen seinen Willen behandelt wird, weil man ihn anders nicht schützen kann. Und dann gibt es auch noch die Fälle, in denen der Betroffene schlicht nicht bereit ist, sich helfen zu lassen. „Dann muss man sich trennen und gehen. Das ist dann sehr traurig, aber dann ist es manchmal so“, sagt der Psychiater.

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Selbstfürsorge als oberstes Gebot

Sein Rat an alle Angehörigen: „Achtet auf euch selbst und holt euch im Zweifel Hilfe!“ Sich aufzuopfern, funktioniert auf Dauer nicht. Kraft tanken in der Begegnung mit psychisch gesunden Menschen, Hobbies pflegen, sich Freiräume schaffen - das sind Voraussetzungen, um nicht selbst krank zu werden. Hilfreich kann es auch sein, sich angesichts der Belastung selbst eine therapeutische Unterstützung zu suchen. Insbesondere aber gibt der Austausch mit anderen Angehörigen Kraft - und das sind viele.

Die gute Nachricht für Erkrankte wie Angehörige ist: Die meisten seelischen Erkrankungen lassen sich inzwischen sehr gut behandeln - wenn auch nicht immer vollständig heilen. Deister hat vor 40 Jahren seine Arbeit als Psychiater begonnen. „Seither haben sich die Behandlungsmöglichkeiten dramatisch verbessert“, berichtet er. Das gelte auch für Medikamente, aber noch viel mehr für psychotherapeutische und psychosoziale Massnahmen.

Umgang mit Kritik in der Partnerschaft

Du lebst in deiner Beziehung mit ständiger Kritik. Schau dir diese Tipps an, da siehst du, wie man die Chancen erhöht, dass der Partner*die Partnerin sie anhört. Es kann also sein, dass deine Partnerin*dein Partner Punkte an dir kritisiert, die tatsächlich nicht in Ordnung sind. Es ist deshalb eine gute Idee, wenn du mit Freund*innen oder anderen vertrauten Personen besprichst, wegen was du kritisiert wirst. Sag diesen Leuten, dass du eine ehrliche Meinung hören möchtest.

Du könntest grundsätzlich hellhörig sein, wenn dein*e Partner*in dein Verhalten kritisiert und nicht deine Person. Das hört sich dann so an: "Nie räumst du deine Sachen aus dem Weg!" oder "Immer kommst du zu spät!" oder "Du denkst immer zuerst an dich!" Daher: Egal wie ungeschickt dein Partner*deine Partnerin die Kritik äussert, es wäre möglicherweise gut, du würdest was tun, um diese Verhaltensweisen zu ändern. Angenommen, die Kritik ist gerechtfertigt. Du hast dann natürlich die Wahl: Machst du was, oder machst du nichts, um dein Verhalten zu ändern?

Wir finden, dass Verhaltensänderung hin zum Besseren immer eine gute Sache ist. Wir empfehlen dir, dass du es tust. Dass der*die andere sich unmöglich benimmt, sollte keine Rechtfertigung dafür sein, dass du es auch tust. Egal wie unanständig jemand mit dir umgeht, ist das keine Rechtfertigung dafür, dich selbst unanständig zu verhalten.

Grenzen setzen und Eigenverantwortung übernehmen

Sehr oft aber ist Kritik an deiner Person nicht eine frustrierte Erkenntnis aus langjöhriger Erfahrung. Sondern es werden hier Eigenschaften kritisiert, die einfach zu dir gehören und die du nicht einfach so ändern kannst. Sie gefallen einfach deinem Partner*deiner Partnerin nicht: Du bist vielleicht übergewichtig, oder nicht so stark, oder schnell müde, oder nicht so belesen, oder etwas ungeschickt, oder nicht so schnell. Das ist keine konstruktive Kritik. Angenommen, dein*e Partner*in macht dich ständig runter. Immer wieder hörst du, du seist dumm, hässlich, unfähig oder auf irgend eine Art unzulänglich. Wenn du deinen Partner* deine Partnerin so etwas sagen hörst, weisst du, dass er oder sie es nicht gut mit dir meint. Sein*ihr Ziel ist nicht, dir eine Chance auf Veränderung zu geben. Sondern er*sie will, dass du dich schlecht fühlst.

Es ist gut, wenn du dir klar vor Augen hältst, dass dein*e Partner*in es nicht gut mit dir meint. Wir empfehlen dir dringend, dass du das genauer anschaust. Denn du hast einfach etwas besseres verdient. Dein*e Partner*in geht respektlos mit dir um. Das hindert dich nicht daran, die Beziehung von dir aus respektvoll zu gestalten. Respekt heisst zu aller erst mal Respekt gegenüber dir selbst. In einer respektvollen Beziehung mit dir selbst lässt du dir nicht einfach alles gefallen, um den Frieden irgendwie zu erhalten. Respekt gegenüber dir selbst heisst auch, dass du dich für dich einsetzt. Wir empfehlen dir, dich für deine Entwicklung und dein Wohlbefinden einzusetzen.

Überleg dir, was für dich in der Partnerschaft erträglich ist und wo die Grenzen des Erträglichen überschritten werden. Er*sie kann dich nur immer wieder so kritisieren, weil du ihn*sie lässt. Wenn du dein Verhalten änderst, ist er*sie gezwungen, das Verhalten zu ändern - sonst nicht. Wenn du nur über Veränderung redest - oder wenn du sie androhst -, wird sich nichts ändern. Wenn du dein Verhalten änderst, ist er*sie gezwungen, das Verhalten zu ändern - sonst nicht. Wenn du nur über Veränderung redest - oder wenn du sie androhst -, wird sich nichts ändern.

Beobachte sein*ihr Verhalten und zieh daraus Schlussfolgerungen. Was will er*sie wohl erreichen? Sprich das problematische Verhalten an. Sag ihm*ihr, dass du das nicht mehr mitmachen wirst. Sag ihm*ihr, welches Verhalten du dir von ihm*ihr wünschst. Sei konsequent. Das heisst: Sprich die Möglichkeit einer Trennung oder einer Beziehungspause an. Du kannst ihm*ihr durchaus ein Ultimatum stellen. Das solltest du aber unbedingt ernst meinen. Wenn du immer nachgibst, behält er*sie die Kontrolle. Vielleicht überlegst du, ob du dich trennen solltest. Vielleicht hast du aber Angst, das Vertraute aufzugeben und allein zu sein. Denk an den Respekt gegenüber dir selbst: Wie lang willst du dir das noch antun? Worunter du jetzt in der Beziehung leidest, darunter wirst du auch die nächsten Jahre noch leiden. Die logische Folge ist, die Beziehung in Frage zu stellen.

Psychische Belastungen und ihre Folgen

Mentale Probleme können sich nach und nach verstärken. Häufig bestehen sie über eine längere Zeit hinweg. Für Depressionen, Burnouts und andere psychische Störungen sind selten einzelne, plötzlich auftretende Ursachen verantwortlich. Veränderungen im Verhalten können auf eine entsprechende Belastung hinweisen. Symptome dafür sind beispielsweise der Rückzug aus dem aktiven Leben, Niedergeschlagenheit und/oder Antriebslosigkeit. Auch Traurigkeit oder die Klage über Schlafstörungen tauchen bei psychischen Problemen vermehrt auf. Depressive Angehörige verlassen das Haus oder die Wohnung mit der Zeit immer weniger. Sie reagieren häufig gereizt oder sind unkonzentriert.

Psychische Belastungen wie Depressionen können auch körperliche Erkrankungen zur Folge haben und so das Leben der betroffenen Menschen beeinflussen. So klagen viele traurige, gestresste oder psychisch beeinträchtigte Menschen zuallererst über Kopfschmerzen. Gefolgt von einem schmerzvollen Engegefühl in der Brust oder Beschwerden der Verdauung. Lassen sich die Ursachen von Schmerzen nicht auf gesundheitliche Störungen des Körpers zurückführen, spricht man von einer psychosomatischen Erkrankung.

Wie Sie helfen können

Leidet Ihre Frau, Ihr Lebenspartner, Ihr Kind oder jemand aus Ihrem Freundeskreis unter einer psychischen Erkrankung? Die gute Nachricht: Sie können dieser Person helfen. Menschen mit Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen unterstützen Sie mit verschiedenen Hilfestellungen. Sprechen Sie die betroffene Person in einer ruhigen, ungestörten Situation an und nehmen Sie sich genügend Zeit. Wichtig ist, dass sich während des ganzen Gesprächs alle wohl fühlen. Vermeiden Sie eigene Lösungsvorschläge. Weder gute Ratschläge noch Vergleiche mit Ihrer eigenen Situation sind angebracht. Oft hilft es Betroffenen zu wissen, dass man für sie da ist und ein offenes Ohr hat. Am besten fragen Sie den geliebten Menschen direkt, wie man ihr oder ihm Hilfe und Unterstützung bieten kann.

Bereits ein erstes Gespräch mit einem vertrauten Menschen kann Betroffene anspornen, weiterführende Hilfe bei einer Fachstelle in Anspruch zu nehmen. Hat die psychisch beeinträchtigte Person Vertrauen zur Hausärztin oder zum Hausarzt, macht auch ein Arzttermin Sinn. Wird Ihr Hilfsangebot abgewiesen? Manche Menschen haben Mühe, über ihre Gefühle und ihre psychische Befindlichkeit zu sprechen. Akzeptieren Sie diese Situation und signalisieren Sie Ihre Hilfsbereitschaft. Man kann niemanden zwingen, Hilfe anzunehmen. Erwähnen Sie die Möglichkeit, sich an eine Fachstelle zu wenden und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Stehen Sie dem erkrankten Menschen auf jeden Fall bei und organisieren Sie Unterstützung. Informieren Sie die betroffene Person immer über Ihre Schritte und Ihre eigenen Gefühle. Versuchen Sie, die Erkrankte oder den Erkrankten in die Entscheidungen mit einzubeziehen. Wenn Sie selbst unter der Situation leiden, tauschen Sie sich mit anderen Nahestehenden und Angehörigen aus. Reden Sie über Ihre eigenen Gefühle und Befindlichkeiten. Damit signalisieren Sie Ihre Offenheit gegenüber den Gefühlen Ihrer Partnerin, Ihres Mannes, Ihres Kindes oder Ihrer Eltern.

Gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Seien Sie in jeder Beziehung eine gute Freundin bzw. ein guter Freund und hören Sie stets gut zu. Wenn Sie den Mut haben, über Ihre eigenen Schwächen und Sorgen zu sprechen, zeigen Sie Empathie und schaffen Vertrauen. Pflegen Sie innerhalb der Partnerschaft, der Familie und der Freundschaft gemeinsame Hobbys und Freizeitaktivitäten. Bleiben Sie gemeinsam sozial aktiv und pflegen Sie den Umgang mit Ihrem Freundeskreis. Auch Neues zu lernen und kreativ zu sein, hält geistig fit.

Wichtige Anlaufstellen und Hilfsangebote

Für Angehörige und Nahestehende gibt es vielfältige Unterstützungsangebote: Hilfe zur Selbsthilfe bieten die Vereinigung von Angehörigen psychisch Kranker Bern (VASK) und Stand by You Schweiz. Fachliche Unterstützung erhalten Sie auf den Angehörigenberatungsstellen psychiatrischer Kliniken.

Die Stiftung Pro Mente Sana ist Anlaufstelle für Menschen in psychischen Belastungssituationen (z. B. mit Depressionen oder in Lebenskrisen), deren Angehörige und Fachleute. Eine erste Anlaufstelle ist die Dargebotene Hand unter der Telefonnummer 143.

Regelmässige Kontakte helfen Menschen in schwierigen Situationen. Bürde dir keine Verantwortung auf. Gerade Angehörige und Freundinnen/Freunde überfordern sich manchmal mit dem Gefühl, sie müssten die Probleme lösen. Aber erwachsene Menschen sind für sich selbst verantwortlich. Lass keine Schuldgefühle aufkommen. Gerade Menschen im engen Familienkreis fühlen sich teilweise mitschuldig an der Situation. Bei psychischen Belastungen spielen aber viele Faktoren mit. Beschäftigt dich das Gehörte stark, nimm dir Zeit und Raum zum Abschalten. Am besten wirkt aktive Entspannung.

2.1 Millionen Menschen in der Schweiz unterstützen aktuell eine nahestehende Person, die an einer psychischen Erkrankung leidet. Familienmitglieder mit psychischen Krankheiten zu betreuen, kann erschöpfend sein. Manchmal kann die Fürsorge sogar selbst krank machen. Da sind Gefühle wie Trauer, Angst, Schuld oder Scham. Das ist fatal, denn Angehörige übernehmen eine wichtige Rolle im Gesundheitssystem.

Die Angehörigen-Organisation wünscht sich deshalb, dass Angehörige besser informiert und involviert würden - in den Psychiatrien, von Psychiaterinnen und Psychologen. Auf den Webseiten der Schweizer Psychiatrien findet sich deshalb überall eine Rubrik für Angehörige, mit Anlaufstellen und Informationen. Wenn die Patienten einverstanden sind, finden bei einer akuten Krise sogenannte Netzwerkgespräche statt. Dabei werden alle Angehörigen und Vertrauten einbezogen. Ein Zweierteam holt in dem Gespräch Bedürfnisse und Perspektiven von allen Seiten ab, sucht gemeinsam nach Lösungen.

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