Psychologie Studiengang an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ist eine von mehreren Universitäten in Deutschland, die ein Psychologiestudium anbieten. Weitere Standorte sind beispielsweise die Universität Kassel, die Universität Koblenz-Landau, die Universität Lüneburg und die Hochschule Darmstadt.

Forschungsschwerpunkte und Neuropsychologie

An der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg war Prof. Dr. Lutz Jäncke Professor für Allgemeine Psychologie, bevor er an die Universität Zürich wechselte. Seine Forschung konzentrierte sich auf die funktionale Plastizität des menschlichen Gehirns und die neuronalen Grundlagen von Lernen und Gedächtnis.

Seit dem Wintersemester führte er seine eigene Forschungsarbeit durch: Welche Hirnteile ermöglichen das absolute Gehör? Wie lernt das Gehirn eigentlich Klavier spielen? Welche sprechmotorischen Areale werden bei Sängern aktiv? Dazu «benutzt» er Musiker, die sich mit modernster Technik in den Kopf blicken lassen.

Dabei, so betont er, sei deren Gehirn nur ein Modell für die «Plastizität» des menschlichen Gehirns überhaupt: «Früher glaubte man, das Gehirn sei nur in eine Richtung veränderbar: dem Abbau im Alter. Heute weiss man, dass auch positive Veränderungen möglich sind: Wir sind wahnsinnig lernfähig.»

Gerne würde Lutz Jäncke daher auch Langzeitstudien betreiben mit Menschen, die erst im Alter eine bestimmte Tätigkeit zu lernen beginnen.

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Prof. Dr. Lutz Jäncke

Zuerst war da «Das sogenannte Böse». Das Buch von Konrad Lorenz hat ihn fasziniert, als er 15 Jahre alt war und in Wuppertal (Nordrhein-Westfalen) das Gymnasium besuchte. Schon da wusste er, dass er Wissenschafter werden will: Physiker oder Erforscher menschlichen Verhaltens. Das «Böse» war auch in der Schule ein Thema - es waren die 1970er-Jahre und die Zeit des Nationalsozialismus wollte aufgearbeitet werden. Wie hatte es soweit kommen können? Was treibt Menschen in Emotionen wie Hass, lässt sie Dinge tun, die sie sich rational selber nicht erklären können?

Die Fragen sind geblieben - die Neuropsychologie hat auch heute noch keine endgültigen Antworten.

1978 beginnt Lutz Jäncke in Bochum und Braunschweig Biologie und Psychologie zu studieren. Insbesondere der Zusammenhang zwischen Gehirn und Verhalten und die Anatomie des Gehirns interessieren ihn. Als Assistent an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf setzt er später selber bildgebende Verfahren für die Hirnforschung ein und schreibt seine Dissertation über die «Steuerung der menschlichen Sprechmotorik». Nach der Habilitation («Funktionelle und anatomische Hemisphärenasymmetrien») wechselt er 1997 von Düsseldorf an die Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg, um Professor für Allgemeine Psychologie zu werden.

Masterstudiengang Psychologische Psychotherapie (MASPTVT)

Ein weiteres Angebot im Bereich der Psychologie ist der Masterstudiengang Psychologische Psychotherapie (MASPTVT). Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT) und der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität Bern.

Ziel des MASPTVT ist die zusätzliche wissenschaftliche und berufliche Qualifikation für eine Tätigkeit im Rahmen der Vorbeugung, Behandlung und Rehabilitation von psychischen und körperlichen Leiden, Störungen, Behinderungen und Krankheiten.

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Der Masterstudiengang soll die teilnehmenden Kandidatinnen bzw. Kandidaten befähigen, psychotherapeutische Kompetenzen zu erwerben und zu vertiefen.

Die Masterarbeit besteht aus zwei grossen Falldokumentationen, von denen der eine in Deutschland eingereichte und dort von zwei Prüferinnen oder Prüfern begutachtete Fall unbenotet als „angenommen“ bewertet, der andere in Bern eingereichte und von einem Mitglied der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität Bern bewertete Fall mit mindestens „genügend“ benotet sein muss.

Als mündliche Prüfung des MASPTVT wird die nach deutschem Gesetz erforderliche staatliche mündliche Prüfung anerkannt, wenn die Leistungen genügend sind.

Der MASPTVT findet an den Standorten der beteiligten staatlich anerkannten DGVT-Ausbildungszentren und deren kooperierenden Praxiseinrichtungen in Deutschland sowie an der Universität Bern (dreitägige Sommerakademie als integraler Teil des MAS) statt.

Voraussetzungen für die Teilnahme:

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  1. Abschluss eines Studiums der Psychologie (Diplom oder Master) an einer Universität oder gleichgestellten Hochschule im Geltungsbereich des Psychotherapeutengesetzes, welches das Fach Klinische Psychologie einschliesst.
  2. Abschluss eines auf a) basierenden Ausbildungsvertrages mit einem regionalen Ausbildungszentrum der DGVT-Akademie bzw. mit der DGVT- Ausbildungsakademie.

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