Schlechter Atem, medizinisch als Halitosis bekannt, ist ein Tabuthema, das viele Menschen betrifft. Oft bemerken Betroffene ihr Problem nicht selbst, während es für andere zu erheblichen Einschränkungen im Alltag führt.
Ursachen von Mundgeruch
Schlechter Atem kann vielfältige Ursachen haben. Zu den häufigsten Auslösern gehören:
- Ernährung: Der Genuss von Knoblauch, Zwiebeln, Kaffee, Alkohol und bestimmten Käsesorten kann zu Mundgeruch führen.
 - Mangelnde Mundhygiene: Wer nicht mindestens zweimal täglich seine Zähne putzt und Zahnseide verwendet, riskiert die Ansiedlung geruchsbildender Bakterien.
 - Mundtrockenheit: Speichel spielt eine wichtige Rolle bei der Reinigung des Mundes. Fehlt er, können sich Bakterien ansammeln und Mundgeruch verursachen. Auch manche Krankheiten, die Einnahme bestimmter Medikamente oder eine allgemeine Dehydrierung des Körpers können zu Mundtrockenheit führen.
 - Zahnprobleme: Karies, Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) und Parodontitis können ebenfalls Mundgeruch verursachen.
 - Stress und psychische Belastungen: Diese können zu Mundtrockenheit und infolgedessen zu schlechtem Atem führen.
 - Hormonelle Veränderungen: Während der Pubertät, Schwangerschaft und Wechseljahre können hormonelle Veränderungen Mundtrockenheit und Mundgeruch begünstigen.
 - Erkrankungen: Eine chronische Halitosis kann ein Anzeichen für Erkrankungen und Entzündungen des Zahnfleischs oder des gesamten Zahnhalteapparates sein. Auch Vitaminmangel und Infektionen können eine Rolle spielen.
 
Der Zusammenhang zwischen Stress und Mundgeruch
Stress und psychische Belastungen können ähnliche Auswirkungen haben, da sie oft zu einer verringerten Speichelproduktion führen. Ein trockener Mund ist ein Nährboden für Bakterien, die schlechten Atem verursachen.
Was Sie gegen Mundgeruch tun können
Es gibt verschiedene Massnahmen, um Mundgeruch zu bekämpfen:
1. Ernährung
Ein wichtiger Faktor bei der Vorbeugung gegen Mundgeruch ist die Ernährung. Meiden Sie Nahrungs- und Genussmittel, die bekanntermaßen einen schlechten Atem erzeugen. Dazu gehören unter anderem Zwiebeln, Knoblauch, Erdnüsse, Thunfisch, bestimmte Käsesorten, Kaffee, Tabak und Alkohol.
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Sorgen Sie für ausreichend Speichelfluss, damit Ihre Schleimhäute nicht austrocknen und der Mundraum immer wieder neutralisiert wird. Der Genuss von ballaststoffreichem Gemüse und Zitrusfrüchten erhöht die Speichelproduktion.
2. Mundhygiene
- Regelmässiges Zähneputzen: Putzen Sie Ihre Zähne mindestens zweimal täglich gründlich, idealerweise morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen.
 - Zahnseide: Reinigen Sie täglich die Zahnzwischenräume mit Zahnseide, um Speisereste und Plaque zu entfernen.
 - Zungenreinigung: Entfernen Sie Beläge auf der Zunge mit einer speziellen Zungenbürste oder einem Zungenschaber.
 - Professionelle Zahnreinigung: Lassen Sie in regelmässigen Abständen eine professionelle Zahnreinigung durchführen, um auch schwer erreichbare Stellen zu säubern.
 
3. Mundspülungen
Spezielle zinkhaltige Mundspülungen können der Entstehung von Mundgeruch entgegenwirken. Sie neutralisieren schlechte Gerüche und bekämpfen die Ursache effektiv.
4. Behandlung von Grunderkrankungen
Wenn Mundgeruch trotz guter Mundhygiene und Ernährungsumstellung bestehen bleibt, sollte ein Arzt oder Zahnarzt aufgesucht werden, um mögliche Grunderkrankungen auszuschliessen und zu behandeln.
5. Stressmanagement
Da Stress Mundgeruch verstärken kann, ist es wichtig, Stress abzubauen und Entspannungstechniken zu erlernen. Ausreichend Schlaf, regelmässige Bewegung und eine gesunde Lebensweise können ebenfalls helfen.
6. Speichelfluss anregen
Sorgen Sie für ausreichend Speichelfluss, damit Ihre Schleimhäute nicht austrocknen und der Mundraum immer wieder neutralisiert wird. Der Genuss von ballaststoffreichem Gemüse und Zitrusfrüchten erhöht die Speichelproduktion. Kaugummis sind ein effektives Mittel, um schlechten Atemgeruch schnell loszuwerden. Sie bieten sich vor allem dann an, wenn du unterwegs bist und deine Zähne nicht putzen kannst. Wichtig ist, zuckerfreie Kaugummis zu nehmen, um deine Zähne vor Karies zu schützen.
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Diagnose von Mundgeruch
Wenn Sie unsicher sind, ob Sie unter Mundgeruch leiden, können Sie verschiedene Tests durchführen:
- Selbsttest: Atmen Sie in Ihre Hände und riechen Sie daran.
 - Zungenabstrich: Streichen Sie mit einem Löffel über Ihre Zunge und riechen Sie daran.
 - Halimeter-Test: Ein professioneller Test beim Zahnarzt, der die Konzentration von geruchsbildenden Gasen misst.
 
In der Mundgeruch-Sprechstunde bieten Zahnärzte die Möglichkeit, das Vorhandensein und ggf. die Intensität von Mundgeruch zweifelsfrei festzustellen und nach dessen Ursache zu forschen. Dabei werden verschiedene bewährte Testverfahren angewendet.
Überblick über Messgeräte
Mit dem Oral Chroma- CHM-2 steht ein Gaschromatograph der neuesten Generation zur Verfügung. Mit diesem Gerät aus japanischer Produktion können wir die drei Hauptkomponenten von Mundgeruch (Schwefelwasserstoff, Methyl-Mercaptan und Dimethylsulfid ) separat erfassen und ihre Konzentration in der ausgeatmeten Luft messen.
Das Halimeter ist ein elektronisches Messgerät, das es erlaubt, die für Halitose verantwortlichen gasförmigen Verbindungen im Mund des Patienten zu messen.
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