Meditation bei Depressionen und Angstzuständen: Wirksamkeit und Anwendung

In einer Welt, die zunehmend von Stress und Hektik geprägt ist, suchen immer mehr Menschen nach effektiven Methoden zur Entspannung und mentalen Verbesserung. Wer chronische Schmerzen hat, zu Angst oder Depressionen neigt, dem könnten regelmässige Meditationen - speziell die Achtsamkeitsmeditation - helfen.

Die Zunahme von Depressionen

Immer häufiger sprechen Menschen davon, an Burnout zu leiden, aber auch depressive Verstimmung oder gar Depression sind Begriffe, die oft genannt werden. Nach Aussage der Fachkräfte, Krankenkassen und Gesundheitsorganisationen habe die Depressionsrate in den letzten Jahren in der Tat zugenommen.

Depression. Das Wort ist in aller Munde. Was versteht man darunter? Im ICD11, einer internationalen Klassifikation von Krankheiten und Gesundheitsproblemen, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entwickelt wurde, gelten Depressionen als eine ernsthafte psychische Erkrankung.

Achtsamkeitsmeditation

Die Analyse basiert auf den Daten von 47 randomisierten, klinischen Studien mit insgesamt 3515 Teilnehmern. Untersucht wurde der Nutzen regelmässiger Meditationen zur Verbesserung des stressbezogenen Outcome bei verschiedenen psychischen Leiden (Angststörungen, Depressionen, Stress/Distress, Stimmungslage, psychisch-bezogene Lebensqualität, Aufmerksamkeit, Substanzmissbrauch, Ess- und Schlafverhalten, Schmerzen und Körpergewicht).

Die Achtsamkeitsmeditation führte zu Verbesserungen hinsichtlich Angstzuständen, Depressionen und Schmerzen, wobei die Evidenz als moderat eingestuft wurde. Die Effektstärke (0-1 Punktebewertung) betrug nach 8 Wochen bzw. 3-6 Monaten bei Angstzuständen 0.38 bzw. 0.22 Punkte, bei Depressionen 0.30 bzw. 0.23 Punkte und bei Schmerzen jeweils 0.33 Punkte, was einer moderaten Wirksamkeit entspricht.

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Als geringe wurde die Wirkung auf Stress und auf die psychisch-bezogene Lebensqualität gewertet. Kein Effekt wurde hinsichtlich positiven Gemütszustand, Aufmerksamkeit, Substanzmissbrauch, Essverhalten, Schlaf und Körpergewicht gefunden.

Für eine Überlegenheit der Meditation gegenüber anderen aktiven Behandlungsformen (Medikamente, körperliches Training, andere Verhaltenstherapien) fanden sich keine Belege.

Hypnosetherapie

Die Hypnosetherapiehat heute zunehmend einen anerkannten Platz im Bereich der Komplementärmedizin eingenommen. Ihr Anwendungsfeld reicht dabei von medizinischen Eingriffen über Selbstwertstärkung, Gewichtsreduktion, Raucherentwöhnung bis zur Auflösung von Ängsten, Zwängen und Phobien.

Hypnotische Trance ist dabei ein Zustand zwischen Wachsein und Schlafen und entgegen falschen Mythen und Vorurteilen ist man in diesem Zustand in der Lage, selbstbestimmt und kontrolliert zu sprechen, alles zu hören und sich aktiv am Prozess zu beteiligen. Der Unterschied zum normalen Wachzustand ist nur der, dass in der Hypnose eher kreativ-emotionale Hirngebiete aktiv sind.

Hypnose ist eine wirksame Therapieform und ein effizientes Behandlungswerkzeug. Dies ist inzwischen in zahlreichen Studien belegt. Bedauerlicherweise wird sie aufgrund überholter Theorien und Techniken oft falsch verstanden und falsch angewandt. Und dadurch bei der Behandlung oft ausgeschlossen.

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Nichtsdestotrotz kann Hypnose in der Behandlung von Depression durchaus große Wirkung zeigen. Yapko zählt sie zu eine der Therapien, die bei einer Depression mit maßgebendem Erfolg zum Einsatz kommen kann. Er betont, dass «ein verantwortungsbewusster Therapeut für Menschen, die unter Depressionen leiden, wirklich einen wesentlichen Unterschied bewirken kann».

Ihre Wirksamkeit wird, das zeigen auch die Ergebnisse vieler Studien, zunehmend bestätigt. Die kontrollierte Untersuchung von Alladin und Alibhai (2007) mit N 84 ambulanten depressiven Patienten, die 16 Wochen lang mit Hypnose mitbehandelt wurden, beispielsweise hat nachhaltige Wirksamkeit bewiesen. Auch weitere Studien und Metaanalysen bestätigen die Wirksamkeit

Der Grund wird häufig in den folgenden Aspekten gesehen: Hypnose strukturiert Kognitionen um, verringert das Grübeln, fördert positive Erwartungen, dass man die depressive Stimmung regulieren oder ändern kann, fördert Problemlösung, hilft sich auf persönliche und zwischenmenschliche Ressourcen zu konzentrieren und sie zu verbessern, visualisiert erfolgreiche Ergebnisse, ermöglicht die Begegnung mit zuvor gefürchteten Reizen, kann als Placebo wirken.

Aufgrund der Wirksamkeit wird Hypnose auch von Psychotherapeut/innen als komplementierende Methode eingesetzt. Es kann niemals nur das eine Erfolgsrezept für jedes Anliegen geben. So sind auch bei Depressionen verschiedene Ansätze denkbar.

Jeder Mensch ist unterschiedlich und deshalb sollten auch Therapien an jeden Patienten und dessen Umständen entsprechend angepasst sein. Der Grund ist folgender: Es herrscht Einigkeit darüber, dass Depression in der Subjektivität verankert ist. Realität ist im Grunde ein subjektiv erschaffenes und erlebtes Phänomen. Sie ist nichts Objektives.

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Wenn man nun also mit Hypnose subjektive Erfahrungen verändern kann, die im Unterbewusstsein verankert sind, dann kann man auch Depressionen verändern.

So wird im Zustand hypnotischer Trance erarbeitet, wie vergangene oder zukünftige Ressourcen im Unterbewusstsein aktiviert werden können, ob eine Arbeit mit der Vergangenheit notwendig ist und ob etwaig prägende Ereignisse angeschaut werden möchten. In der Behandlung oder Therapie sollen neue Bewertungen verankert werden.

Die Hypnosetherapie oder Hypnotherapie ist ein Zugang, der in der Psychotherapie angewendet wird, um die unbewussten Gedanken und Gefühle der Patienten anzusprechen. In vielen Fällen können sie dazu beitragen, die Ursachen von Depressionen zu verstehen und zu bewältigen.

Studien und Forschungsergebnisse zeigen, dass die Hypnose-Behandlung und Arbeit mit dem Unterbewusstsein bei vielen Patienten mit Depression große Erfolge erzielen kann.

Auf alle Fälle kann es sinnvoll sein, vor einer Hypnose Informationen bei der persönlichen Krankenversicherung einzuholen, ob eine Kostenübernahme erfolgt. Zwar beinhaltet der Leistungskatalog der Grundversicherung auch Methoden der Alternativmedizin - die Hypnosetherapie zählt allerdings nicht dazu.

Die Kosten für eine Hypnose werden daher nur in Ausnahmefällen von den Grundversicherungen beglichen. Einige haben die Hypnose allerdings als freiwillige Leistung in ihr Konzept aufgenommen. Verfügen Sie über eine Zusatzversicherung für Alternativmedizin sieht die Sache hier schon anders aus. Je nach Tarif und Leistungspaket werden von der Kasse 50-90 % der Kosten für eine Hypnose übernommen.

Ebenso wie bei allen anderen Konsultationsgründen ist darauf zu achten, dass der Therapeut oder die Therapeutin achtsam auf die Bedürfnisse der Klienten eingeht und sich in seiner Arbeit weitestgehend an diesen orientiert.

Auf eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Fachpersonal aus der Grundtherapie (Ärzte, Psychologen oder Psychotherapeuten) zu bestehen, sollte eine wichtige Herangehensweise eines Hypnosetherapeuten sein.

Die Hypnose stellt kein Allheilmittel oder einen alleinigen Lösungsweg dar. Eine umfassende Hypnose Ausbildungwie am Institut Palacios Relations gibt auch Einblicke im Umgang mit Klienten, die an Depressionen leiden.

Jeder Klient kommt mit seinen eigenen Sorgen, Ängsten und Ursachen und benötigt entsprechend achtsame und individualisierte Hilfe.

In jedem Fall ist die Hypnose-Behandlung bei Depressionen aber auch bei depressiver Verstimmung eine vielversprechende Therapieoption, die von vielen Menschen in Anspruch genommen wird, um die Symptome ihre Depression zu bewältigen und wieder ein glückliches Leben zu führen.

Audio Entrainment

Brainwave Entrainment bezeichnet den Prozess, bei dem die Gehirnwellen mit externen Rhythmen synchronisiert werden. Diese Rhythmen können mit Ton, Licht, Berührungen, ja sogar durch elektrische Impulse erzeugt werden. Der bewusste Gebrauch von Klängen und Tönen, um den Geist zu verändern, wird seit Jahrhunderten praktiziert.

In der modernen Welt kann Audio Entrainment, also die Abfolge verschiedener Beats und Töne, die gleichen Wirkungen hervorrufen. Neurowissenschaftler haben festgestellt, dass binaurale Beats und isochrone Töne die Lernkraft sowie das Gedächtnis verbessern, die Kreativität erhöhen, ja sogar Astralreisen auslösen können.

Audio Entrainment, auch als auditive Stimulation bekannt, nutzt spezifische Klangmuster, um die Gehirnwellenaktivität zu beeinflussen und zu synchronisieren.

Binaurale Beats

Binaurale Beats entstehen, wenn auf jedes Ohr ein Ton mit einer leicht anderen Frequenz trifft. Diese Frequenz-Differenz erzeugt eine dritte Frequenz, die das Gehirn wahrnimmt und sich darauf einstellt. Die Frequenz des binauralen Beats kann gezielt gewählt werden, um bestimmte Gehirnfrequenzen zu stimulieren. So fördern zum Beispiel niedrigfrequente Beats von 1-4 Hz die Delta-Wellen im Gehirn, die mit dem Tiefschlaf und der Regeneration verbunden sind.

Studien haben gezeigt, dass binaurale Beats das Gehirn auf natürliche Weise in verschiedene Zustände wie Entspannung, Konzentration oder Schlaf versetzen können. Die Studie von Lane et al. (1998) demonstrierte sogar, dass binaurale Beats in der Frequenz von 7 Hz die Meditationstiefe erhöhen und den Alpha-Zustand im Gehirn fördern können, was zu Entspannung und Stressabbau führt. Weitere Studien deuten darauf hin, dass Audio Entrainment bei der Behandlung von Angstzuständen und Depressionen hilfreich sein kann.

Monaurale Beats

Monaurale Beats werden erzeugt, wenn zwei Töne mit leicht unterschiedlicher Frequenz gemischt und gleichzeitig über beide Ohren abgespielt werden. Diese Beats sind einfacher zu produzieren und bieten ähnliche Vorteile wie binaurale Beats. Auch monaurale Beats können das Gehirn in verschiedene Zustände versetzen.

Monaurale Beats benötigen keine spezielle Stereoausrüstung und können auf jedem Lautsprechersystem abgespielt werden. Besonders praktisch sind sie daher für Menschen mit Hörproblemen auf einem Ohr. Ihre Wirkungen ähneln denen der binauralen Beats und umfassen Entspannung, Konzentration und bessere Erholung.

Isochrone Töne

Isochrone Töne sind gleichmässige, rhythmische Klänge, die sich durch ihre Einfachheit und Effektivität auszeichnen. Diese Töne sind als klare, rhythmische Pulsationen hörbar und erfordern keine Unterschiede in den Frequenzen, wie es bei binauralen oder monauralen Beats der Fall ist. Isochrone Töne sind ein einzelner Ton, der in einem gleichmässigen Muster/Wellenform ein- und ausgeschaltet wird.

Diese Wellenform hat abrupte Übergänge und erzeugt einen pulsierenden Klang. Isochrone Töne sind besonders effektiv, da sie die Gehirnwellen direkt und konsistent stimulieren können. Sie sind vielseitig einsetzbar und können mit und ohne Kopfhörer oder Lautsprecher gehört werden. Isochrone Töne können daher die Gehirnwellen schneller synchronisieren und sind ideal für Meditation und Schlafinduktion.

Vorteile von Audio Entrainment

  1. Audio Entrainment kann Stress reduzieren, die Schlafqualität verbessern und zu tiefer Entspannung führen.
  2. Durch die Verbesserung der Konzentration und der kognitiven Fähigkeiten kann Audio Entrainment die Lernfähigkeit und die Gedächtnisleistung steigern.
  3. Audio Entrainment hat das Potenzial, chronische Schmerzen zu lindern, Angstzustände und Depressionen zu reduzieren und die allgemeine psychische Gesundheit zu fördern.

Die Wirksamkeit von Audiostimulation durch binaurale, monaurale und isochrone Töne ist ein aktives Forschungsfeld. Zahlreiche Studien unterstützen die Wirksamkeit von Audio Entrainment.

Zum Beispiel zeigte eine Meta-Analyse von Wahbeh et al. (2007), dass binaurale Beats signifikante Effekte auf die Verringerung von Angstzuständen und die Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit haben. Ebenso belegte eine Studie von Weiland et al.

Wichtig jedoch ist, dass jeder Nutzer individuell auf diese Töne reagiert und daher persönliche Erfahrungen und Präferenzen variieren können.

Insgesamt zeigt sich, dass Audio Entrainment eine vielversprechende Methode ist, um das Wohlbefinden, die Intelligenz und die Gesundheit durch gezielte auditive Stimulation zu fördern.

Weitere Überlegungen zu Depressionen und Angstzuständen

Angst vor dem Kommenden, vor der Zukunft - und Niedergeschlagenheit angesichts des Gewesenen, vor der Vergangenheit: Die Angst und Depression sind zwei Seiten derselben Medaille, ängstliche Menschen sind nicht selten auch depressiv und umgekehrt.

Auch Studien haben nun ergeben, dass Menschen während einer Depression ihr Denken auf die Vergangenheit fokussieren. Haben Menschen hingegen Angst, so gehen ihnen vor allem zukünftige Ereignisse durch den Sinn, die sie als Bedrohung empfinden. Vergangene Dramen stimmen also eher depressiv, künftige ängstlich!

Während der depressiven Episoden treten bei Frauen häufiger chronische Müdigkeit, gesteigerte Schläfrigkeit und eine psychomotorische Verlangsamung auf. Männer hingegen berichten eher von Schlaflosigkeit, motorischer Unruhe und gesteigerter körperlicher Erregbarkeit (auch chronische Schmerzen gehören hier dazu).

Männer, die ihre Depression „externalisieren“, versinken weder in Schwermut, noch wirken sie niedergeschlagen oder ziehen sich zurück. Sie nehmen zwar einen starken inneren Druck wahr, fühlen sich aber nicht psychisch krank. Vielmehr fallen sie auf, weil sie plötzlich und uncharakteristisch für ihren Charakter verärgert und gereizt sind, rasch die Be-herr-schung verlieren oder hohe Risiken eingehen, etwa im Strassenverkehr.

Entspannungsmethoden und ihre Bedeutung

Zirkulieren zu viele Stresshormone über einen längeren Zeitraum im Körper, drohen schwere Erkrankungen. Depressionen und Burnout stehen ebenso mit zu viel negativem Stress in Zusammenhang wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Bluthochdruck. Mit Hilfe von Entspannungsmethoden lässt sich die innere Ruhe wiederfinden.

Entspannungsmethoden sollen helfen, negativen Stress zu reduzieren und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress (Stressresilienz) zu stärken. Häufig praktizierte Methoden sind:

  • Autogenes Training: Kern der Methode ist die Besinnung auf die Eigenschwere und ‑wärme der Glieder sowie auf den Eigenrhythmus von Puls und Atem.
  • Progressive Muskelentspannung: Entspannung mit Hilfe von An- und Entspannung verschiedener Muskelgruppen.
  • Meditation: Innehalten mit geistiger Besinnung auf das Hier und Jetzt, also den aktuellen Moment. Konzentration auf den Atem.
  • Yoga: Umfasst Körperübungen (Asanas) und Meditationsphasen sowie bestimmte Atemtechniken.
  • Thai Chi: Verbindet langsame, fliessende Körperbewegungen und Atemübungen.

Ein gemeinsames Element vieler Entspannungsmethoden ist die Besinnung auf die Atmung. Die Atmung spielt bei Entspannungsverfahren deshalb eine recht prominente Rolle, weil die Atmung sowohl die Körperfunktionen beeinflusst als auch den Geist aktivieren oder beruhigen kann.

Entspannungsverfahren können für Menschen eine Unterstützung sein, die ihre Entspannungsfähigkeit stärken und ihren Umgang mit Stress verbessern möchten. Auch bei „nervösen“ Beschwerden wie Schlafproblemen, leichten Ängsten und Erschöpfung sind Entspannungsmethoden eine mögliche Behandlungsmethode.

Einige Studien liefern Hinweise darauf, dass progressive Muskelentspannung unter anderem Kreuzschmerzen lindern und die Beweglichkeit verbessern kann. Achtsamkeitstraining, welches auch Yoga und Thai Chi umfasst, kann ebenso helfen, verspannte Muskeln zu lockern und die Psyche zur Ruhe zu bringen.

Entspannungsverfahren können Migräne-Betroffenen in den symptomfreien Intervallen helfen, Anfällen besser vorzubeugen. Denn nicht selten löst Stresserleben Migräneattacken aus.

Nicht jedes Entspannungsverfahren ist für jeden Menschen gleichermassen geeignet. Hier kommt es stark auf die persönlichen Voraussetzungen an.

Während manche in einer ruhigen Körperhaltung, wie sie bei der Progressiven Muskelrelaxation oder dem Autogenen Training eingenommen wird, gut zur Ruhe kommen, fühlen sich andere in der Bewegung wohler und finden beim Yoga oder Thai Chi in die Entspannung.

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