Prof. Klaus R. Scherer leitete von 2005 bis 2013 den Nationalen Forschungsschwerpunkt (NFS) «Affektive Wissenschaften - Emotionen im individuellen Verhalten und in sozialen Prozessen». Die Heiminstitution dieses NFS war die Universität Genf, von 2013 bis 2017 wurde die Leitung von Prof. David Sander übernommen.
Forschung des NFS Affektive Wissenschaften
Der NFS «Affektive Wissenschaften» hat ein neues Forschungsparadigma in der Psychologie von Emotionen eingeführt. Dabei wurde eines der ersten Forschungsnetzwerke geschaffen, das sich der Erforschung verschiedenster Emotionen widmet. Emotionale Faktoren werden bei der Erklärung von menschlichem Verhalten immer wichtiger, wie auch in der Politik und der Wirtschaft.
Fachpersonen aus den Disziplinen Psychologie, Neurowissenschaft, Medizin, Philosophie, Literatur, Geschichte, Soziologie, Wirtschaft und Computerwissenschaften haben im NFS zusammengearbeitet. Ihre Erkenntnisse haben dazu beigetragen, dass die körperliche und psychische Gesundheit verbessert, das Wohlbefinden in der Familie und am Arbeitsplatz gesteigert sowie Fähigkeiten im Umgang mit Emotionen gefördert wurden.
Die Bandbreite der im NFS vertretenen Disziplinen hat wertvolle Synergien geschaffen und eine einzigartige, interdisziplinäre Forschung ermöglicht.
Finanzierung des NFS
Der SNF förderte den NFS während einer Forschungsdauer von 12 Jahren mit insgesamt 28 Millionen Franken. Die übrige Finanzierung stammte entweder aus eigenen Mitteln der Heiminstitution und der teilnehmenden Gruppen oder aus Beiträgen von Dritten.
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Die untenstehende Tabelle zeigt die Finanzierung des NFS:
| Quelle | Betrag (CHF) | 
|---|---|
| SNF-Beitrag | 28 Millionen | 
| Eigene Mittel und Drittmittel | Über 30% der Gesamtausgaben | 
Der SNF setzt für jeden NFS ein mit internationalen Expertinnen und Experten hochkarätig besetztes Begleitkomitee ein, das die wissenschaftliche Qualität und die Projektfortschritte im NFS beurteilt.
Ausblick auf das Forschungsfeld
Nach 12 Jahren Finanzierung konnte der NFS mit Stolz seine wichtigsten Errungenschaften zusammenfassen. Dazu gehört die Konsolidierung des Forschungsbereichs Affektive Wissenschaften in der Schweiz und weltweit. Die Schweizer Forschung hat in diesem Bereich einen privilegierten Status erreicht und, dank der ausserordentlichen strukturellen Errungenschaften innerhalb des Programms, wird sie diesen wahrscheinlich beibehalten oder gar weiterentwickeln.
Das Swiss Centre for Affective Sciences (CISA) der Universität Genf engagiert sich weiterhin für wissenschaftliche Exzellenz. Das Team wird weiterhin den Forschungsnachwuchs im Bereich Affektive Wissenschaft mit einer interdisziplinären Ausrichtung ausbilden, mit anderen Forschungsinstitutionen zusammenarbeiten und seine Arbeit in praktische Hilfsmittel übertragen.
Darin zeigt sich, dass ein interdisziplinäres Verständnis von Emotionen entscheidend ist, um wissenschaftlich Exzellenz zu erreichen und das individuelle Wohlbefinden und den gesellschaftlichen Fortschritt zu fördern.
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Die Nationalen Forschungsschwerpunkte hinterlassen in der Forschungslandschaft Spuren, über die Förderungsdauer des SNF hinaus. Sie tragen zur Bildung inhaltlicher Schwerpunkte bei und verändern die schweizerischen Forschungsstrukturen nachhaltig. So werden im Rahmen von NFS an den beteiligten Hochschulen neue Professuren und Ausbildungsgänge geschaffen sowie neue Infrastrukturen oder Plattformen zur Verfügung gestellt.
NFS funktionieren als Verbund, in dem zahlreiche wissenschaftliche Partner aktiv sind. Die Arbeit in diesen Netzwerken hat sich als fruchtbarer Boden erwiesen, auf dem neue Forschungsansätze und exzellente wissenschaftliche Beiträge gedeihen.
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