Schon das erste Date kann viel über einen potenziellen Partner aussagen und wie eine Liebesbeziehung mit ihm verlaufen könnte. Leider werden diese Anzeichen oft ignoriert, was zu Partnerschaften führt, die viel Kummer bereiten können. Grundsätzlich muss das erste Date nicht perfekt sein. Ihr seid beide Menschen und Missverständnisse können vorkommen. Jeder hat unterschiedliche Sichtweisen und Beziehungserfahrungen. Ein erstes Date ist eine Stresssituation, in der manche unsicherer sind als andere. Niemand muss perfekt sein, und Toleranz ist wichtig. Trotzdem gibt es bestimmte Verhaltensweisen, die ein No-Go darstellen und Alarmglocken auslösen sollten.
Warnzeichen in der Kennenlernphase
1. Schwierige Terminfindung
Wenn sich die Terminfindung schon im Vorfeld schwierig gestaltet, es ewig dauert, bis ein gemeinsamer Termin gefunden wird, oder wenn viel hin- und hergeschrieben und telefoniert werden muss, ist Skepsis angebracht. Wenn dann auch noch die Verabredung im letzten Moment verschoben, unpünktlich ist oder überhaupt abgesagt wird, um sich kurz danach wieder zu melden, ist Vorsicht geboten. Wenn sich alles sehr mühsam anfühlt und man von Beginn an genervt ist, ist das ein wichtiges Indiz dafür, dass etwas nicht stimmt. Selbst wenn dann endlich ein erstes Treffen stattfindet und man begeistert ist, ist Vorsicht geboten. Derartige Verhaltensweisen in der Kennenlernphase sind meist ein Anzeichen dafür, dass die andere Person sich nicht festlegen möchte. Es entsteht das Gefühl, hingehalten zu werden, was oft auch der Fall ist. Selbst wenn dies nicht in böser Absicht geschieht, deutet es auf eine Ambivalenz bezüglich Beziehungen hin. Dies sollte beachtet werden, da es einen weiter begleiten und sehr nerven kann.
2. Unangemessene Vertraulichkeit
Wenn man das Gefühl hat, dass die andere Person Dinge wissen will, die man nicht preisgeben möchte, oder Fragen gestellt werden, die einem peinlich sind, sollte man auf seine innere Wahrnehmung vertrauen. Manche Menschen legen eine unangemessene Vertraulichkeit an den Tag. Genauso kann es sein, dass der oder die andere Dinge von sich erzählt bzw. anvertraut, die zu intim oder persönlich sind, um sie gleich beim ersten Treffen auszuplaudern. Generell fühlt man sich unwohl bei diesen Gesprächen und hat den Eindruck, gleich beim ersten Date Dinge über den anderen zu erfahren, die man gar nicht wissen möchte. Alles geht zu schnell und ist zu früh. Ein Beispiel wäre auch, dass die andere Person vorschlägt, beim nächsten Treffen gleich Freunde oder Familie kennenzulernen oder umgekehrt einem möglichst bald die eigene Familie oder Freunde vorstellen möchte. Oder überhaupt schon plant, wohin ihr demnächst gemeinsam verreisen könntet und Pläne für die gemeinsame Zukunft schmiedet. Noch schlimmer ist es, wenn es sich um eine körperliche Grenzüberschreitung handelt. Das Gegenüber ist viel zu "touchy", man wird ständig berührt und angegriffen - und sei es nur am Arm. Zusammengefasst, man fühlt sich unwohl mit der anderen Person und peinlich berührt, schämt sich womöglich und es ist einem diese Begegnung zu nah.
3. Schlechtes Benehmen
Schlechtes Benehmen bedeutet nicht nur fehlende Tischmanieren, sondern grundsätzlich "sozial unerwünschtes Verhalten". Das kann zum Beispiel sein, ständig nur über sich selbst zu sprechen, einen nicht zu Wort kommen zu lassen bzw. keinerlei Interesse an einem zu zeigen. Man hat das Gefühl, das Gegenüber ist nur auf sich selbst fokussiert und liefert eine 'One-Man-Show' bzw. 'One-Woman-Show' ab. Man fühlt sich wie ein Statist oder Publikum, welches staunend daneben steht und ein Spektakel betrachtet. Alle diese Verhaltensweisen sind Merkmale dafür, dass die andere Person wenig Gespür für adäquates soziales Verhalten hat, über wenig Einfühlungsvermögen verfügt und sich grundsätzlich rücksichtslos benimmt. In diesem Fall sollte man wachsam sein, denn wenn jemand schon bei der ersten Verabredung derart unhöflich mit einem umgeht, wird es in Zukunft nicht besser werden.
4. Schlecht über den/die Ex sprechen
Wertschätzung ist ein wichtiger Faktor in einer Liebesbeziehung, und wenn das Date schlecht über den oder die Ex spricht, ist dies kein gutes Zeichen. Zum einen ist es befremdend, wenn das Gegenüber gleich beim ersten Treffen das Bedürfnis hat, ausführlich über Ex-Beziehungen zu sprechen. Es ist ein Indiz dafür, dass er oder sie noch nicht über die letzte Partnerschaft hinweggekommen ist und es Altlasten gibt. Wenn dann noch dazukommt, dass die neue Bekanntschaft sich als "Opfer" der letzten Beziehung darstellt, ist überhaupt Vorsicht geboten. Dies deutet darauf hin, dass er oder sie keine realistische Einschätzung über sich selbst hat und sich als fehlerfrei und alle anderen als "die Bösen" wahrnimmt. In diesem Fall kann davon ausgegangen werden, dass es in Zukunft nicht anders ablaufen wird. Wenn das Date also viel über die oder den Ex herzieht und deren Fehler, zeigt dies von einem Drang, sich selbst als "gut" und "von der Liebe enttäuscht" zu inszenieren. Jetzt ist es wichtig, dass man nicht auf diese Manipulation hereinfällt. Wenn man das Bedürfnis verspürt, die neue Bekanntschaft davon zu überzeugen, dass nicht alle Menschen schlecht sind und man die Person sein wird, die ihn oder sie nicht enttäuschen wird, dann ist man gerade dabei, in die Falle zu gehen.
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5. Übermäßige Begeisterung
Es ist schmeichelhaft, wenn das Gegenüber schon beim ersten Treffen von einem begeistert ist, einen abgöttisch zu lieben und zu bewundern scheint. Man wird mit Komplimenten überhäuft und zum "Traummann" oder zur "Traumfrau" gemacht. Wenn einem dies komisch vorkommt - mit Recht. Denn es ist unrealistisch. Man dient rein als Projektionsfläche für die Bedürfnisse, Wünsche und Träume des Gegenübers. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Ent-Idealisierung kommt und man vom Thron gestoßen wird.
6. Betonen der Freiheitsliebe
Wenn das Date bereits bei der ersten Begegnung ständig versichert, wie freiheitsliebend er oder sie ist, wie viel Zeit er oder sie für sich braucht und überhaupt ein Freigeist ist, der sich schwer auf jemand fix einlassen kann, dann sollte man skeptisch werden. Dies heißt übersetzt: "Ich möchte mich nicht binden, keine fixe Beziehung eingehen und überhaupt will ich machen, wonach mir gerade ist, ohne Rücksicht auf Verluste". Zugegeben, solche Menschen wirken auf den ersten Blick oftmals sehr anziehend und sexy, auf den zweiten Blick bedeuten sie aber Anstrengung und Liebeskummer. Vor allem, wenn man selbst eine fixe Beziehung möchte, ist es besser, die Finger von so jemand zu lassen, denn Unglück ist vorprogrammiert. Falls man sich aber doch einlässt, sollte man nicht im Nachhinein sagen, man hätte es nicht gewusst. Denn genau das hat einem diese Person beim ersten Date bereits gesagt. Sie war ehrlich, nur man wollte es nicht glauben. Man hat gedacht, man wird der oder diejenige sein, bei dem oder der alles anders wird. Vertraue deinem Gefühl und wenn du skeptisch bist beim ersten Date, nimm es ernst und vertraue auf deine Intuition.
Weitere Tipps und Strategien für die Kennenlernphase
- Selbstkenntnis entwickeln: Reflektiere über deine Werte, Bedürfnisse und Ziele in einer Beziehung. Je besser du dich selbst verstehst, desto wahrscheinlicher wirst du eine gesunde Beziehung wählen.
 - Klare Standards setzen: Überlege im Voraus, welche Eigenschaften und Verhaltensweisen du in einem Partner suchst. Setze klare Standards und sei bereit, Kompromisse einzugehen, ohne dabei deine Kernwerte aufzugeben.
 - Langsam angehen: Eile nicht in eine Beziehung. Lass die Beziehung sich natürlich entwickeln und gehe nicht zu schnell voran. Dies gibt dir Zeit, deinen Partner wirklich kennenzulernen und mögliche Warnzeichen zu erkennen.
 - Aufmerksam für Warnzeichen sein: Sammle Informationen über Narzissmus und lerne, wie sie sich verhalten. So weisst du, worauf du achten musst, wenn du jemand neuen kennen lernst.
 - Ehrliche Kommunikation: Offene und ehrliche Kommunikation ist der Schlüssel. Sprich frühzeitig über Erwartungen, Bedürfnisse und Grenzen. Beachte, wie dein potenzieller Partner auf diese Gespräche reagiert. Verlasse dich auf dein Bauchgefühl.
 
Umgang mit "Oversharing"
Beim Dating kann es vorkommen, dass jemand zu schnell zu viel von sich erzählt ("Oversharing"). Hier sind einige Tipps, wie man damit umgehen kann:
- Erkenne die Anzeichen: Fühlst du dich überrannt oder unwohl? Das könnte ein Zeichen für "Oversharing" sein.
 - Setze Grenzen: Sei ehrlich und freundlich, wenn du dich überfordert fühlst. Du kannst sagen, dass du Zeit brauchst, um das Gehörte zu verarbeiten.
 - Höre auf dein Bauchgefühl: Vertraue deiner Intuition. Wenn etwas nicht stimmt, ist es in Ordnung, Abstand zu nehmen.
 - Kommunikation: Sprich über Erwartungen, Bedürfnisse und Grenzen.
 
Bindungsstile
Die Bindungstheorie kann helfen, das eigene Verhalten und das des Partners besser zu verstehen. Es gibt vier Haupttypen:
- Ängstlich: Starkes Bedürfnis nach Nähe, aber auch Unsicherheit.
 - Vermeidend: Unwohlsein bei zu viel Nähe, Wert auf Unabhängigkeit.
 - Sicher: Wohlfühlen in Beziehungen, aber auch alleine.
 - Desorganisiert: Wunsch nach Nähe, aber gleichzeitiges Abstoßen.
 
Virtuelle Beziehungen
Virtuelle Beziehungen können aufregend sein, bergen aber auch Risiken. Es ist wichtig, sich nicht in Idealvorstellungen zu verlieren und das reale Treffen nicht zu lange hinauszuzögern. Achte darauf, dass die Chemie auch im realen Leben stimmt und sei authentisch.
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