Keanu Reeves und der Kampf der Stars gegen Depressionen und Sucht

Erfolgsdruck, falsche Freunde und dazu Geld und Gelegenheiten ohne Ende: Als Star ist die Gefahr, in die Sucht abzurutschen, gross. Da wieder herauszukommen, ist nicht leicht. Aufmerksamkeit, Erfolg und jede Menge Geld - so manchem Star ist diese Mischung zu Kopf gestiegen und hat ihn in die Abhängigkeit von Drogen, Alkohol, Medikamenten oder Sex geführt.

Der Weg aus dieser Misere heraus ist kein leichter. Und doch haben es manche Promis geschafft, sich ihren Dämonen zu stellen und sind am Ende gestärkt aus dem Kampf gegen die Sucht hervorgegangen.

Beispiele für Prominente und ihre Suchtprobleme

Ein Paradebeispiel ist «Iron Man» Robert Downey jr. Schon sein Vater, ein Regisseur und Drehbuchautor, war abhängig und setzte den Sohn früh den Verlockungen des Drogenkonsums aus. In den 90er-Jahren stürzte Downey jr. richtig ab, nach mehreren Entziehungskuren wurde er trotzdem immer wieder rückfällig.

Auch Ben Affleck («Gone Girl») kämpft schon seit Jahrzehnten gegen einen Dämon: den Alkohol. 2001 checkte der damals 29-Jährige in die «Promises»-Klinik in Malibu ein, in der sich auch Charlie Sheen einst behandeln liess. Ihm verdankt Affleck nach eigener Aussage den damaligen Absprung. Leider musste Affleck 2017 eingestehen, dass er nach wie vor ein Alkoholproblem hat.

Mit der «Halloween»-Reihe avancierte Jamie Lee Curtis zur Horrorfilm-Königin. Leider war ihr lange Zeit auch privat zum Schreien zumute: Curtis wurde nach einer Schönheits-OP abhängig von Schmerzmitteln. Einsamkeit und Selbstzweifel führten ausserdem zu einer Alkoholsucht. Beides bekam die Schauspielerin vor 18 Jahren in den Griff.

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Country-Superstar Keith Urban (50) bezaubert seine Fans. Doch privat kämpfte er lange mit seiner Drogen- und Alkoholabhängigkeit. 1992 nahm er erstmals Koks, danach ging es bergab. «Die späten 90er waren einfach nur schrecklich für mich», erinnert er sich. 2005 traf er Nicole Kidman, heiratete sie ein Jahr später - und wurde von seiner Traumfrau zum Entzug verdonnert.

Lange Zeit galt «Mad Max»-Star Mel Gibson (62) als braver Familienvater, doch unter der heilen Oberfläche brodelte es. Das Alkoholproblem des Australiers begann schon, als er noch ein Teenager war. 2006 geriet er mit antisemitischen Äusserungen in die Schlagzeilen, 2010 beleidigte er seine damalige Freundin rassistisch. In Hollywood galt Gibson bald als Persona non grata.

Dass hinter der schillernden Fassade von Elton John ein verletzlicher und unsicherer Mensch steckte, wussten die wenigsten. In den 70er- und 80er-Jahren litt der Sänger und Songwriter unter Bulimie, konsumierte massenhaft Drogen und Alkohol. 1990 konnte er sich endlich eingestehen, dass er Hilfe brauchte.

«Als Künstler sollst du stark genug sein, um die übelste Kritik auszuhalten», erklärte Kirsten Dunst (36) in einem Interview. Gleichzeitig werde erwartet, dass man sensibel genug sei, um eine Rolle gut zu spielen. Ein Spagat, den der einstige Kinderstar 2008 nicht mehr schaffte. Dunst liess sich wegen Depressionen behandeln, auch von Drogen und Alkohol war die Rede.

Auch Guns-N'-Roses-Gitarrist Slash (53) frönte lange dem Musiker-Credo «Sex, Drugs & Rock 'n' Roll». «Ich war mir der Situation bewusst und dachte, ich hätte sie unter Kontrolle», gestand er einst. Dann starb er vor 18 Jahren fast an einer Alkoholvergiftung, zeitgleich stellten die Ärzte einen Herzfehler fest. Sie gaben ihm noch sechs Wochen zu leben. Doch Slash kämpfte - für sich und seine Kinder, die er nicht im Stich lassen wollte.

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Der Leidensweg von Musik-Legende Eric Clapton (73) ist lang. Schon in den 60er-Jahren gab er pro Woche 16'000 Dollar für Drogen und Alkohol aus, 1970 wurde er heroinabhängig. 1972 kippte er während eines Konzerts in Bangladesch einfach auf der Bühne um. Der Entzug in den späten 80ern war hart für den Gitarristen, er hatte das Gefühl, ohne Drogen nicht kreativ genug zu sein.

«Arthur»-Darsteller Russell Brand ist bekannt für seinen ziemlich gemeinen Sinn für Humor. Nicht lustig war dagegen Brands jahrelange Abhängigkeit von Heroin. Die Drogen liess der heute 43-Jährige erfolgreich hinter sich - nur, um anschliessend in die Sex-Sucht abzudriften. Die Wende kam, nachdem Brand gute Freunde vergrault und diverse Beziehungen in den Sand gesetzt hatte.

Winona Ryder (46) war in den 90ern das Sinnbild des sensiblen Grunge-Girls, ihre Beziehung zu Johnny Depp hielt Presse und Fans in Atem. Doch Ryder entwickelte eine Medikamenten-Abhängigkeit. 2001 wurde sie beim Ladendiebstahl erwischt. Der Richter verdonnerte sie zum Entzug und zu Sozialstunden, Ryder verschwand von der Bildfläche und tankte neue Kraft im Kreise ihrer Familie.

Rap-Ikone Eminem («8 Mile») wurde Mitte der 2000er abhängig von Schmerzmitteln. Die Medikamente verursachten Magenschmerzen, also ass der Künstler, um den Effekt abzumildern. Übergewichtig und körperlich am Ende, ging er 2007 erstmals in den Entzug. Nach einer Weile klappte die Therapie und Eminem entdeckte den Sport für sich.

Dass Hollywood-Star Samuel L. Jackson (69) auch ein gefragter Bühnendarsteller war, wissen nicht viele. Leider begann Jackson schon damals, LSD zu nehmen. Der Schritt zu härteren Drogen wie Crack war kein grosser. Einmal fand ihn seine damals achtjährige Tochter bewusstlos auf dem Küchenboden.

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Die Rolle des Zauberschülers Harry Potter machte ihn weltberühmt, doch Daniel Radcliffe (29) fing schon während der Dreharbeiten an zu trinken. Immer wieder gab es Gerüchte, dass der Brite alkoholabhängig sei.

Sie trank und rauchte erstmals mit neun Jahren, nahm mit zwölf Kokain und musste mit 13 zum ersten Mal in die Entzugsklinik: Drew Barrymore («Drei Engel für Charlie») hat viel durchgemacht, unter anderem einen Selbstmordversuch, als sie 14 war.

Depeche-Mode-Frontmann Dave Gahan war Mitte der 90er abhängig von Heroin und anderen Drogen, unternahm einen Selbstmordversuch und wurde trotz Therapien immer wieder rückfällig. Im Mai 1996 war er nach einer Überdosis zwei Minuten lang klinisch tot, die Ärzte konnten ihn gerade noch retten. Es folgte eine vom Gericht verordnete Therapie, die fruchtete.

Popstar Robbie Williams spricht immer offen über seine Sucht, mit der er schon zu Take-That-Zeiten kämpfte. 2007 kam der Zusammenbruch, der Brite musste im Alter von 33 Jahren von vorne beginnen.

Weitere Beispiele für Stars mit dunkler Vergangenheit

Ein Leben wie Charlize Theron müsste man haben! Reich, schön, bewundert, berühmt ... Was auf den roten Teppichen allerdings nicht zu sehen ist: Theron und erstaunlich viele weitere Hollywoodstars blicken auf eine dunkle Vergangenheit zurück, mit der man so gar nicht tauschen will.

Heute zählt sie zu den grossen Namen in Hollywood, doch Demi Moore kennt auch die Schattenseiten des Lebens. Als Demi Moore zur Welt kam, war ihre Mutter ein bipolarer, alkoholkranker Teenager. Nachdem diese zum zweiten Mal geheiratet hatte, zog die Familie über 30-mal um. Demi Moore ging mit 16 von der Schule ab und überwarf sich mit ihrer Mutter, die mehrfach verhaftet wurde - unter anderem wegen Brandstiftung. Aus dem Leben in Trailerparks flüchtete sie nach Los Angeles, um den Traum von der Modelkarriere und der Schauspielerei wahr zu machen.

Schon als Rapper Marky Mark verbreitete er in den 90er-Jahren «Good Vibrations». Heute ist Mark Wahlberg (46) ein gefragter Schauspieler. Mit neun Geschwistern wuchs Mark Wahlberg in ärmlichen Verhältnissen in einem Bostoner Arbeiterviertel auf. Er schmiss die Schule und war schon mit 13 kokainsüchtig, mit 15 stand er als Steinewerfer vor Gericht, mit 16 prügelte er einen Vietnamesen bewusstlos, während er ihn rassistisch beleidigte. Von seiner anschliessenden Gefängnisstrafe musste er nur 45 Tage absitzen - trotzdem nutzte er sie als Weckruf und änderte sein Leben.

Oprah Winfrey gilt als erfolgreichste Talkmasterin der USA. Regelmässig landet sie auf der «Forbes-Liste» der bestverdienenden Promis weit oben. Ihre Kindheit verbrachte Oprah Winfrey bei wechselnden Verwandten, manchmal in Unterkünften ohne fliessendes Wasser oder Strom. Weit schlimmer als die Armut aber: Die kleine Oprah wurde regelmässig sexuell missbraucht. Mit 14 war sie dadurch schliesslich schwanger und wurde zum Vater geschickt. Ihr Kind verlor sie tragischerweise nur zwei Wochen nach der Geburt.

Seit dem Skandal um Harvey Weinstein ist der Name der «Charmed»-Darstellerin in aller Munde. Als Kind wuchs Rose in der Sekte «Children of God» auf, in der die freie Liebe propagiert und die sehr nahe Ankunft Jesu auf der Erde vorbereitet wird. Doch als aus der «freien Liebe» allmählich «Sex mit Kindern» wurde, ergriffen McGowans Eltern mit ihrer Tochter die Flucht.

«Atomic Blonde»-Heldin Charlize Theron ist der strahlende Stern auf jedem roten Teppich. Charlize Therons Vater war ein cholerischer Alkoholiker, der immer wieder auf seine Familie losging - bis ihre Mutter ihn schliesslich erschoss.

Kinogängern vor allem als Haymitch aus den «Mockingjay»-Filmen bekannt, macht Woody Harrelson zurzeit mit dem Oscar-Film «Three Billboards ...» von sich reden. Harrelsons Vater, Charles Voyde Harrelson, war Auftragsmörder. Er verliess die Familie, als Woody sieben Jahre alt war.

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