Meist erhoffen sich Paare nach einer Trennung mehr Ruhe im Familienleben, was nicht einfach ist. Die Realität sieht jedoch meist anders aus, wie die Forschung und auch die Praxis zeigen. Befinden sich Eltern bereits vor ihrer Trennung auf einem hohen Konfliktlevel, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass sie auch nach der Trennung in einer belasteten Beziehung verharren, so das Ergebnis der Autoren. Die Chance ist zudem höher, dass die Kinder in die Konflikte hineingezogen werden, was ihrer Entwicklung schadet. So weit sollte es im besten Fall gar nicht erst kommen.
Eine Trennung ist eine Krise und stellt einen Risikofaktor für die Entwicklung des Kindes dar. Gelingt es den Eltern jedoch trotz aller Streitpunkte, ihre Kommunikation fried- und respektvoll zu gestalten, werden die betroffenen Kinder emotional entlastet. Aber nicht nur das.
Kommen Mütter und Väter, deren Konfliktniveau sich während der Partnerschaft nicht erheblich verstärkt hat, frühzeitig in die Beratung, können in den meisten Fällen destruktive Kommunikationsmuster aufgeweicht werden. Kommunikation kann in vielerlei Hinsicht anspruchsvoll sein, je nachdem in welcher Rolle man steckt und in welcher grundlegenden Lebenssituation und Tagesform man ist.
Tipps für eine friedvolle Elternkommunikation nach der Trennung
- Respekt und Verantwortung: Respekt und Verantwortung sind oft genannte Werte, die Eltern auch in der Kindererziehung wichtig sind. Leben sie diese Werte, entsteht eine entsprechende Haltung, die sie in die Elternkommunikation einbringen können. «Bevor ich den Vater unserer Tochter anschreibe, schaue ich vorher ein Bild mit zwei sich verneigenden Kampfsportlern an.
 - Der richtige Zeitpunkt: Auch wenn man diesen Satz vielleicht schon mehrere Male gehört hat: Es lohnt sich, genau zum richtigen Zeitpunkt an ihn zu denken. Konflikte lassen sich nicht in ihrer heissen Phase lösen. Bereits vor zehn Jahren fanden Kognitionspsychologen der Ruhr-Universität Bochum heraus, dass Menschen unter Stress nicht ergebnisorientiert denken können, da Hirnregionen, die zielgerichtetes Verhalten steuern, durch die Neurotransmitter Cortisol und Noradrenalin blockiert sind. Wird man nun durch eine Aussage des anderen Elternteils getriggert, steigt der Stresspegel und man greift auf seine üblichen Verhaltensmuster zurück. Ist man zu diesem Zeitpunkt im persönlichen Gespräch oder am Telefon mit dem anderen Elternteil, sollte man das Gespräch ruhig unterbrechen und vertagen. Damit verhält man sich verantwortungsvoll, weil man ja auf eine friedvolle Weise kommunizieren möchte. Oft helfen Atemübungen, Meditation oder Ablenkung, um zur Ruhe zu kommen.
 - Aktives Zuhören: Marianne Nolde erwähnt in ihrem Buch das Werk «Die Macht des Zuhörens» des Familientherapeuten Michael P. Nichols. In meinen Elternberatungen sehe ich häufig, wie schwer Zuhören fällt. Es ist beiden Eltern förmlich anzusehen, dass sie nur darauf warten, endlich wieder zu Wort zu kommen, ohne gehört zu haben, was der andere gerade gesagt hat. Hier kann die Haltung von Respekt helfen. Aktives «Lauschen» hilft, die eigene Meinung und Bedürfnisse für einen Moment in den Hintergrund zu stellen und sich auf den Gesprächsinhalt des anderen Elternteils zu konzentrieren.
 - Formulieren von Wünschen statt Vorwürfen: «Tobias kann nicht einschlafen, wenn er von dir zurückkommt, weil er die ganze Zeit fernsieht oder am Gamen ist!» Solche Aussagen spiegeln die Not und das Bedürfnis, das eigene Kind gesund aufwachsen zu sehen - am besten bei beiden Elternteilen. Das Problem ist hier: Wird ein Elternteil mit einem Satz dieser Art konfrontiert, wird er sich in der Regel angegriffen fühlen. Es könnte ja sein, dass Tobias auch beim anderen Elternteil Probleme mit dem Einschlafen hat und gar nicht so viel Medien konsumiert. Um die Kommunikation respekt- und friedvoll zu gestalten, hilft es, zu fragen: «Hast du auch bemerkt, dass Tobias so schlecht einschläft? Oder: «Jedes Mal, wenn Louise zu mir kommt, hat sie viel zu dünne Kleider an und kränkelt herum.» Oft sind es genau diese Themen, bei denen getrennte Eltern aneinandergeraten. Das Formulieren von Wünschen statt Vorwürfen kann hier helfen: «Mir ist aufgefallen, dass Louise jedes Mal kränkelt, wenn sie kommt.
 - Beitrag zur friedvollen Elternkommunikation: Zugegeben - mit den obigen Tipps ist die Hoffnung verbunden, dass der andere Elternteil ebenfalls mit derselben Haltung agiert und nur beide zu einer friedvollen Kommunikation beitragen können. Nun ist es leider so, dass sich Menschen nicht verändern lassen, sondern nur sich selbst verändern können, wenn sie das wollen. Mütter und Väter sollten daher ihre jeweiligen Beiträge zu einer friedvollen Elternkommunikation als eines von vielen Zahnrädern verstehen.
 
Strategien zur Selbstfindung und Selbstliebe nach einer Trennung
Nach einer Trennung ist es nicht ungewöhnlich, dass Menschen in Selbstzweifel versinken. Denn die Bindung zu einem Partner oder einer Partnerin ist nicht nur emotional, sondern auch biologisch bedingt. Unser Bindungssystem ist darauf ausgelegt, ständige Bestätigung zu suchen. Bleiben diese Signale aus, kann dies zu Unruhe, Nervosität und einem Gefühl der Leere führen.
Was dabei hilft? Man muss sich der Trennung stellen. Und akzeptieren, dass sich das Leben verändert hat. Das kann bedeuten, die Wohnung umzustellen, umzuziehen oder endlich Dinge anzupacken, die man bisher aufgeschoben hat. Sich im Schmerz zu suhlen, hilft dagegen nicht. Soziale Aktivitäten, vielleicht kombiniert mit körperlicher Bewegung, oder auch Arbeit können dabei helfen, die Einsamkeit zu überwinden. Dazu muss man sich manchmal regelrecht zwingen - aber es lohnt sich. Der Weg zur Selbstliebe könnte also darin bestehen, Aktivitäten zu finden, die uns guttun, und Zeit mit Menschen zu verbringen, die uns unterstützen und ein positives Gefühl vermitteln. Vielleicht bietet eine Trennung ja auch eine Gelegenheit, alte Freundschaften wieder aufleben zu lassen?
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Astrologische Perspektiven zur Selbstfindung
Um Selbstliebe zu erfahren, hilft das Verständnis für die Himmelskonstellationen. Ein Geburtshoroskop liest sich wie eine Landkarte, die hilft, Stärken, Schwächen und Tendenzen zu erkennen. Auch die Venus, der Planet der Liebe und Beziehungen, spielt eine wichtige Rolle. Sie beeinflusst unsere Leidenschaft - ist also dafür zuständig, was wir als attraktiv empfinden und was nicht. Indem wir unser persönliches Venuszeichen betrachten, können wir verstehen, was wir in Beziehungen suchen und was uns anzieht.
Diese Konfrontation mit dem Schmerz scheint mir auf dem Weg zur Selbstliebe ohnehin zentral zu sein. Natürlich könnte man auch stundenlang auf der Bumble-App herumhängen und sich auf ein Date nach dem anderen einlassen. Womöglich katapultiert uns diese Ablenkung aber einfach ins nächste Drama. Und vor allem verhindert sie, genau hinzuschauen. Hinzuschauen, was überhaupt passiert ist, mit mir, mit uns als Paar - und warum. Das bedingt auch, sich mit den eigenen Bedürfnissen auseinanderzusetzen und dabei bestenfalls Muster zu erkennen. Wenn das gelingt, ist das wie ein Erwachen - und unglaublich heilsam. Denn es bringt uns auf die Handlungsebene, anstatt uns in einer Opfer-Täter-Rolle zu drehen. Schaffen wir das, können wir auch liebevoll loslassen. Und darum geht es bei Trennungen.
Achtsamkeit und Meditation zur Heilung
Achtsamkeitstraining setzt genau dort an, wo die starke Identifikation mit der vergangenen Partnerschaft das Loslassen verhindert. Es geht darum, Menschen dazu einzuladen, im Hier und Jetzt zu sein. Dabei sind bestimmte Methoden entscheidend - etwa die Schulung der Wahrnehmung und die Reduzierung von Bewertungen. Durch regelmässiges Geistestraining wie Meditation und bewusste Körperübungen lernen wir, Gedanken und Gefühle zu beobachten, ohne von ihnen beherrscht zu werden. Dies ermöglicht es, im Moment zu sein und bewusste Entscheidungen zu treffen.
Das 5-Säulen-Konzept von Petzold ist ebenfalls eine wertvolle Unterstützung, um sowohl körperliche als auch psychische Gesundheit zu reflektieren und die Selbstfürsorge zu fördern. Es ist so etwas wie ein Fokustraining, das uns hilft, die aktuelle Situation genauer zu betrachten.
Neugestaltung des Wohnraums für einen Neuanfang
Eine bestehende Wohnung neu anzugehen, gelingt am besten, wenn man die klassische Zimmerordnung ändert. Machen Sie aus dem Wohnzimmer ein Schlafzimmer, aus dem Arbeitszimmer einen Salon und dem Schlafzimmer ein Gästezimmer. Das einzige Zimmer, das am besten so bleibt, als wäre nichts geschehen, ist das Kinderzimmer. Kinder sind konservativ und lieben ihre Welt möglichst unverändert.
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Wer plötzlich allein ist, sucht Gesellschaft und pflegt neue sowie auch alte Freundschaften intensiver. Richten Sie Ihre Wohnung also entsprechend ein. Wenn Sie ein Gästezimmer haben, kommen Sie Ihre Freunde aus dem Ausland lieber besuchen und laden Sie dafür wiederum zu Gegenbesuchen ein. Gestalten Sie Ihr Wohnzimmer wie einen Salon, also einen schönen Ort, an dem man sich gerne trifft und gemütlich zusammensitzt, um über die kleinen und grossen Dinge des Lebens zu diskutieren. Stellen Sie auch ein Bistrotischchen in die Küche, denn wenn Sie nun allein Gäste bewirten, können diese Ihnen so in der Küche Gesellschaft leisten.
Denken Sie in Frieden an die gemeinsame Zeit Ihrer vergangenen Partnerschaft zurück, aber verlieren Sie sich nicht in Nostalgie, sondern gehen Sie die Zukunft an und kreieren Sie Orte für neue Rituale. Schaffen Sie auch Orte, an denen Sie gerne einen Kaffee trinken, sich einen Feierabenddrink gönnen oder sich mit einem feinen Dinner for One verwöhnen. Nutzen Sie unbedingt Ihre Fensterplätze und gestalten Sie Ihren Balkon schön.
Tipps zur Verarbeitung von Liebeskummer
Es gibt kein Allheilmittel für Herzschmerz. Aber man kann ein paar Dinge ausprobieren, dass er rascher vergeht. Hier sind einige Tipps, damit die verflossene oder unerwiderte Liebe in den Hintergrund rückt:
- Gefühle akzeptieren und verarbeiten: Zunächst einmal ist es wichtig, die eigenen Gefühle anzuerkennen und sie nicht zu unterdrücken. Nehmen Sie sich Zeit, um traurig zu sein, zu weinen und sich schlicht zu spüren. Der Prozess des Trauerns ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Heilung.
 - Sich selbst Gutes tun: Gerade jetzt ist es wichtig, dass Sie in Selbstfürsorge und Selbstliebe investieren. Tun Sie Dinge, die Ihnen Freude bereiten und Ihr Wohlbefinden steigern. Das kann Sport oder ein Hobby sein. Sie können auch Entspannungstechniken ausprobieren - oder sich einfach unter die Leute mischen, Freunde und Familie treffen.
 - Perspektivenwechsel: Versuchen Sie, den Liebeskummer aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Statt sich auf das Negative zu konzentrieren, suchen Sie nach den positiven Aspekten der Trennung. Gab es etwas, dass Sie (insgeheim) an Ihrem Partner genervt hat? Woran sind Sie gewachsen in der Beziehung? Was können Sie für sich aus dem Ende mitnehmen?
 - Austausch mit den Liebsten: Schütten Sie Ihr Herz aus, holen Sie sich Rat bei Ihren Freunden. Der Spruch «Geteiltes Leid ist halbes Leid» kommt nicht von ungefähr. Ihre Vertrauten können Ihnen dabei helfen, die Sache aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
 - Loslassen und Vergebung: Lassen Sie alte Gefühle und Gedanken los, die Sie an die vergangene Beziehung binden. Versuchen Sie, Vergebung zu praktizieren - sowohl für sich selbst als auch für Ihren Ex-Partner. Das kann helfen, den emotionalen Ballast abzulegen -, und Platz für neue Möglichkeiten schaffen.
 - Neue Ziele setzen: Nutzen Sie die Gelegenheit, um sich neue Ziele und Träume zu setzen. Sei es beruflich, persönlich oder emotional: Wenn Sie neue Ziele planen und diese konsequent verfolgen, verlagern Sie Ihren Fokus. Was dann nach und nach wieder auftaucht, ist ein Gefühl von Zweck und Erfüllung.
 
Die vier Phasen der Trennung
Alle Menschen durchlaufen während einer Trennung mehr oder weniger die gleichen Phasen. Die Dauer und Intensität dieser Phasen können jedoch variieren.
- Schock: In der Anfangsphase der Trennung ist es wichtig, sich nicht zu isolieren und Trost bei Menschen zu suchen, die Ihnen nahestehen.
 - Wut und Trauer: Ob es sich um eine Scheidung oder eine Trennung handelt: Jedes Beziehungsende verursacht Schmerz und Orientierungsverlust.
 - Reflexion und Neuorientierung: Trennungsphasen und Dinge, die Sie in jeder Phase tun können, damit es Ihnen schon bald wieder besser geht.
 - Neuanfang: Bei einer Trennung gibt es vier Phasen: Schock, Wut/Trauer, Reflexion/Neuorientierung und Neuanfang.
 
Loslassen lernen: Strategien und Perspektiven
Loslassen ist eine Fähigkeit, die uns hilft, emotionale Freiheit zu erlangen und uns auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Es ist ein Prozess, der uns erlaubt, negative Gefühle und belastende Gedanken hinter uns zu lassen. Loslassen bedeutet, sich von negativen Emotionen, belastenden Gedanken und schmerzhaften Erinnerungen zu befreien. Es ist ein Prozess der emotionalen Reinigung, der uns hilft, inneren Frieden zu finden und uns auf positive Aspekte unseres Lebens zu konzentrieren. Manchmal müssen wir uns von Dingen trennen, um uns selbst zu finden oder um Platz für Neues zu schaffen.
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Wenn es uns schwerfällt uns von unserer Ex-Freundin oder unserem Ex-Freund zu trennen, dann bedeutet das, dass wir selbst noch emotional abhängig sind. Wir machen unser emotionales Gefühlsleben von dieser einen Person abhängig. Verantwortlich für diese Abhängigkeit können sowohl destruktive Verhaltensmuster sein als auch schlechtes Selbstbild, also das Gefühl zu haben „nicht gut genug“ zu sein. Wenn wir uns selbst für unvollkommen halten, dann versuchen wir diese Unvollkommenheit mithilfe von einer anderen Person zu kompensieren. Das grosse Leiden tritt für uns dann ein, wenn uns diese Person verlässt.
Du kannst anfangen, indem Du Dir mal ausmalst, wie diese Person sein sollte: Charakter, Eigenschaften, Hobbys, Aussehen, Duft … versuche dies aber mit allen Sinnen zu tun: Schliesse am besten Deine Augen und fange damit an, Dir die Person vorzustellen, dann „schaust“ Du mal, wie sie sich anfühlt, wie ihre Stimme klingt, wie sie riecht usw. Wir sind 8 Milliarden Menschen auf diesem Planeten: Die Person wartet irgendwo auf Dich!
Wenn eine wichtige Person aus unserem Leben verschwindet, befürchten wir, dass wir in der Zukunft nicht mehr wie zuvor weitermachen können. Auch diese Gedanken entsprechen nicht der Realität. Lasse Deine Ängste der Vergangenheit nicht die Träume Deiner Zukunft werden! Überlege Dir nicht ständig neue Varianten davon, was alles „schiefgehen“ könnte, sondern baue Dir eine Vision der Zukunft, wie sie im Optimalfall aussehen sollte!
Loslassen lernen bedeutet, sich von belastenden Dingen, negativen Erfahrungen und emotionalem Ballast zu befreien. Es ist ein Prozess, bei dem wir lernen, Dinge loszulassen, anstatt sie festzuhalten. Dies kann in ähnlichen Situationen wie einer toxischen Beziehung oder in Bezug auf negative Gefühle schwierig sein. Doch es ist der Schlüssel zum Glück und kann positive Folgen haben. Es kann uns helfen, ruhiger und gelassener zu werden.
Eine Trennung kann eine besonders schwierige Zeit sein, um loszulassen. Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, um zu trauern und die Emotionen zu verarbeiten, die mit dem Ende einer Beziehung einhergehen. Es kann hilfreich sein, Unterstützung von Freunden, Familie oder einem Therapeuten zu suchen.
Schritte zum Loslassen
- Trauer zulassen: In der Anfangszeit solltest Du Dir deswegen die Zeit lassen, Deinen Emotionen freien Lauf zu geben.
 - Gewinn-Verlust-Rechnung: Mit einer Gewinn-Verlust-Rechnung kannst Du schnell herausfinden, ob es sich lohnt loszulassen. Auf die eine Seite schreibst Du alle Dinge auf, die Du beim Loslassen gewinnen wirst. Auf der anderen Seite werden dann die möglichen Verluste aufgeschrieben.
 - Aktive Entscheidung: Entscheidend ist, dass Du Dich aktiv dafür entscheidest loszulassen. Du darfst das Loslassen lernen nicht dem Zufall überlassen, sondern solltest proaktiv werden.
 - Realitätscheck: Werden wir wirklich nicht mehr ohne diese Person auskommen oder sind dies nur Hirngespenster? Ein Realitätscheck kann hier sehr hilfreich sein.
 - Selbstwert stärken: Menschen mit einem schwachen Selbstwert haben grosse Probleme damit, endlich loszulassen. Schreibe alle Eigenschaften auf, die Dir an Dir selbst gefallen.
 - Vorbilder suchen: In dieser Phase kann es hilfreich sein, mit Menschen zu sprechen, die eventuell mehr Erfahrung besitzen. Sie können einem selbst nicht nur hilfreiche Tipps mit auf den Weg geben, sondern auch durch aktives Zuhören bei der Verarbeitung Deiner Emotionen helfen.
 - Umgebung wechseln: Wenn einem jedoch nichts mehr weiterhilft, kann der Wechsel der eigenen Umgebung dennoch sehr hilfreich sein. Ob es eine längere Reise oder nur ein Kurztrip wird, bleibt Dir überlassen.
 - Vorteile des Loslassens erkennen: Überlege Dir genau, welche Freiheiten Du durch diesen Verlust gewonnen hast! Hast und mehr Zeit, weniger Verpflichtungen?
 - Alleinsein lernen: Es ist die Zeit, Dich selbst besser kennenzulernen und herauszufinden, was Du wirklich möchtest.
 - Ziele setzen: Behalte Dein Ziel vor Deinen Augen: Was benötigst Du, um dahin zu kommen? Entscheidend ist, dass Du wieder „selbstwirksam“ wirst.
 
Liebeskummer als Trauma
Liebeskummer ist eines der schlimmsten Gefühle, die wir Menschen haben können. So hoch uns die Liebe in den Himmel hebt, so tief fallen wir, wenn sie uns abhandenkommt.
Wenn wir verliebt sind, sind vor allem zwei Regionen in unserem Gehirn aktiviert: das Belohnungssystem und der Bereich, der bei Drogensucht oder anderen Süchten stimuliert ist. Nach einer Trennung sinkt der Botenstoff Dopamin, der für Glücksgefühle zuständig ist. Wir sind auf einer Art Entzug. Dafür steigen die Level der Stresshormone Adrenalin und Cortisol: Wir sind gestresst, haben Herzrasen und schlafen schlecht. Dazu können Magen- und Kreislaufprobleme kommen. Eine innere Unruhe belastet den Körper. Man fühlt sich zerschlagen.
Tatsächlich stellten die Forschenden bei den untersuchten Patientinnen und Patienten fest, dass einige Menschen vom früheren Lebenspartner oder von der früheren Lebenspartnerin nicht loskommen und dann Symptome entwickeln, die denen einer posttraumatischen Belastungsstörung gleichen - ohne dass sie ein schweres, lebensbedrohliches Ereignis hinter sich haben.
Tipps für den Umgang mit Liebeskummer
- Weitermachen! Essen, schlafen, sich bewegen.
 - Sich nicht zu Hause verschanzen, sondern sich mit Freunden treffen.
 - Das «Warum?» nicht so ins Zentrum stellen: Irgendwann muss man akzeptieren, dass man vielleicht nicht alles erklärt bekommt und diese Ambivalenz ertragen.
 - Nicht in der Emotionalität und Wut stecken bleiben: Wer nur in alten Erinnerungen schwelgt, schafft keine neuen - und verbaut sich neue Chancen, zufrieden zu sein.
 - Loslassen: Zum x-ten Mal diskutieren wollen mit dem oder der Ex bringt nichts. Am besten löst man sich - zumindest für eine bestimmte Zeit - völlig von ihm oder ihr. Auch auf Social Media!
 - Der eigenen Rolle auf die Schliche kommen: Andere kann man nicht ändern, sich selbst schon. Einen liebevollen Blick auf sich selbst zu werfen hilft, sich in Zukunft vielleicht anders zu verhalten.
 - Muster durchbrechen: Muster, in denen man gefangen ist, kann man nur durchbrechen, wenn man sie erkannt hat.
 - Sich Zeit geben: Manche Menschen können gut mit Trennungen umgehen, andere weniger. Jeder sollte sich die Zeit geben, die nötig ist, um das Erlebte zu verarbeiten.
 
Umgang mit der Ex des neuen Partners
Wenn da nur nicht diese leise Eifersucht wäre, die dich immer wieder beschleicht. Und dann gibt es diese unsichtbare Dritte, die dir das schale Gefühl gibt, nur auf der Ersatzbank gelandet zu sein - seine sagenumwobene Ex-Freundin.
Hier sind einige Anzeichen, dass er noch nicht über seine Ex hinweg ist:
- Seine Ex-Freundin ist der Massstab für alles.
 - Er hadert mit der Trennung von seiner Ex und kann nicht loslassen.
 - Er ist eifersüchtig auf den neuen Mann im Leben seiner Ex.
 - Er trifft sich ständig mit seiner Ex, „um etwas zu besprechen“.
 - Für seine Ex ist er der beste Freund.
 - Ihr seid verabredet, aber wenn seine Ex anruft, lässt er alles stehen und liegen.
 - Seine Ex taucht überraschend auf einer Party auf und plötzlich geht er körperlich auf Distanz zu dir?
 - Ihr seid euch endlich nahe. Herzklopfen, Kerzenschein und dieses Knistern in der Luft. Alles ist perfekt - und dann rutscht ihm der falsche Name raus?
 
Jede Beziehung ist einzigartig. Willst du eine ernsthafte Beziehung? Manchmal kann es ok sein, das „Rebound Girl“ zu sein. Gerade, wenn du dich momentan lieber ausprobieren als festlegen willst, ist ein Mann, der über seine Ex noch nicht hinweg ist, nicht automatisch der falsche. Vielleicht braucht ihr beide gerade eine Phase der Neuorientierung und seid für eine Weile Gast im Leben des anderen.
Wenn dein neuer Love Interest allen Anzeichen nach lieber seine alte Beziehung wiederaufleben lassen würde, als mit dir glücklich zu werden, solltest du dich trennen. Respektiere seine Vergangenheit und ihren Einfluss auf sein heutiges Leben und fordere dennoch klare Grenzen ein. Du musst keine offen aufgestellten Fotos oder Andenken seiner Ex ertragen. Du hast das Recht darauf, dass er sich nur auf dich, auf die Gegenwart und Zukunft mit dir, konzentriert.
Die Verarbeitung von Trennungen: Ein Blick auf die Phasen
Es ist nicht leicht, das Ende einer Beziehung zu überwinden. Egal, wie lange eine Beziehung gedauert hat: Wenn eine gemeinsame Geschichte endet, verschwindet der Trennungsschmerz nicht einfach von heute auf morgen. Zunächst einmal müssen Sie den Schock der Trennung verkraften, der zunächst vollkommen unüberwindbar scheint. Dies ist jedoch nur der erste Schritt in Richtung Neuanfang.
Trennungen sind, nach dem Tod eines geliebten Menschen, eines der emotional schwierigsten Ereignisse, die ein Mensch im Leben zu bewältigen hat. Die Trennung ist ein Schock, der mit körperlichem Schmerz gleichgesetzt werden kann.
Laut einer Studie der University of California über Trennungen kann der Trennungsschmerz sogar mit körperlichen Schmerzen gleichgesetzt werden. Eine Trennung kann zu Depressionen und körperlichen Problemen führen. Die kalifornischen Forscherinnen und Forscher haben herausgefunden, dass die bei einer Trennung aktivierten Hirnregionen dieselben sind, die auch bei einer körperlichen Verletzung reagieren.
Eine Trennung führt zu einer Panikreaktion und damit zu einem Anstieg des Stressniveaus. Dies wiederum kann zur Schwächung des Immunsystems und damit zu einem erleichterten Ausbruch von Krankheiten führen. Ausserdem kann sich durch den erhöhten Stress der Hormonspiegel verändern, was das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigt. Dies liegt daran, dass der Serotoninspiegel, unser “Glückshormon”-Haushalt, erheblich absinkt. Gleichzeitig steigen stressbedingte Hormone wie Adrenalin an, was zu Aggressionen und Reizbarkeit führt.