Die Wechseljahre sind eine Zeit großer hormoneller Veränderungen im Leben einer Frau, die oft von verschiedenen körperlichen und psychischen Beschwerden begleitet werden. Depressionen sind eine häufige Begleiterscheinung dieser Lebensphase. Homöopathische Mittel wie Lachesis und Ignatia können hier eine sanfte Unterstützung bieten.
Lachesis: Ein homöopathisches Mittel für die Wechseljahre
Lachesis muta, das Gift der südamerikanischen Buschmeisterschlange, wird in der Homöopathie häufig als Frauenmittel bei Beschwerden während der Pubertät und den Wechseljahren eingesetzt. Es soll bei Blutungsstörungen, Entzündungen, Erkrankungen des Halses und der oberen Atemwege sowie Nervenkrankheiten gut wirken.
Wann wird Lachesis eingesetzt?
- Beschwerden während der weiblichen Pubertät und den Wechseljahren
 - Blutungsstörungen
 - Entzündungen
 - Erkrankungen des Halses und der oberen Atemwege
 - Nervenkrankheiten
 
Typische Symptome und Beschwerden, die auf Lachesis hinweisen
- Plötzlicher Beginn der Beschwerden
 - Heftiger Verlauf
 - Linksseitigkeit (oder links beginnend und nach rechts ausbreitend)
 - Entzündete Stellen sind bläulich-rot verfärbt
 - Hämmernde und klopfende Schmerzen
 - Engegefühl am Hals
 - Hitzewallungen, meist ohne Schweiß
 - Halsschmerzen, die beim Schlucken zum Ohr hin ausstrahlen
 - Verschlimmerung der Beschwerden nach dem Schlafen
 
Die Beschwerden werden besser:
- An frischer Luft
 - Durch Kälte und kalte Getränke
 - Wenn Absonderungen wie die Menstruation eintreten
 
Die Beschwerden werden schlimmer:
- Durch Hitze, warme Getränke, warme Anwendungen, im warmen Raum
 - In der Sonne
 - Durch leichte Berührung
 - Durch enge Kleidung, besonders am Hals
 - Beim Schlucken, besonders Leerschlucken und Flüssigkeiten
 - Durch Alkohol
 - In den Wechseljahren
 
Lachesis für Baby und Kind
Lachesis soll bei Kindern vor allem bei der Behandlung von Halsschmerzen hilfreich sein. Die Kinder wirken schwer krank, haben meist Fieber und sind sehr berührungsempfindlich. Wenn ihr Kind also Halsschmerzen auf der linken Seite (oder links beginnend) hat, der Rachen oder die linke Mandel bläulich-rot und geschwollen sind und es sich heftig gegen einen Schal oder eine Berührung am Hals wehrt, sollten Sie eine Behandlung mit Lachesis in Erwägung ziehen.
Lesen Sie auch: Erfahrungen mit Globuli bei Übelkeit
Was charakterisiert den Lachesis-Typ?
Lachesis-Menschen werden als überaus geschwätzig beschrieben. In einem solchen Menschen stecken so viele Gedanken, dass er sie nicht für sich behalten kann. Dabei redet er so viel, dass es für Gesprächspartner oft unmöglich ist, auch nur ein Wort dazwischen zu werfen. Thematisch springt der typische Lachesis-Typ beim Gespräch ununterbrochen von einem Thema zum nächsten, so dass Sie ihm kaum folgen können.
Weitere Charakteristika des Lachesis-Typen sind Selbstbezogenheit und Arroganz, Schlagfertigkeit, Leidenschaft und Eifersucht. Besonders Leidenschaft und Eifersucht führen dazu, dass Partnerschaften schwierig werden können.
Wie wird Lachesis angewendet?
Das homöopathische Einzelmittel wendet Sie klassisch in Form von kleinen Streukügelchen (Globuli) an. Eine weitere Art es als Einzelmittel einzusetzen, sind homöopathische Tropfen oder Tabletten.
Haben Sie an sich oder Ihrem Kind entsprechende Symptome festgestellt, beginnen Sie die Selbstbehandlung mit Lachesis D6 oder Lachesis D12. Um schnell einen Erfolg zu sehen, wiederholen Sie die Gabe von drei Globuli mehrmals täglich. Lachesis D6 können Sie im Akutfall halbstündlich einnehmen, aber insgesamt nicht öfter als zehn Mal in 24 Stunden.
Sind die Beschwerden ausgeprägter, leidet der Kranke besonders oder bestehen die Beschwerden schon länger, greifen Sie am besten zu Lachesis D12. Diese Potenz sollten Sie allerdings nicht öfter als sechs Mal am Tag wiederholen.
Lesen Sie auch: Tipps für den Umgang mit Depressionen
Typische Lachesis-Anwendungsgebiete
- Halsschmerzen / Angina: linksseitig, Berührung am Hals ruft Erstickungsanfälle hervor, schlimmer durch warme Getränke
 - Schnupfen (besonders Heuschnupfen): linkes Nasenloch zugeschwollen, Schnupfen kommt aus dem linken Nasenloch, Brennen und Jucken der Augen links schlimmer
 - Grippaler Infekt: hartnäckiger Kitzelhusten, Husten im Schlaf, Husten bei Berührung des Kehlkopfes
 - Ohnmacht bei niedrigem Blutdruck: mit kalten Händen und Füssen, plötzlich
 - Aphten und Entzündungen im Mund: offene Stellen im Mund, brennende Schmerzen, viel Speichelfluss oder trockener Mund
 - Hämorrhoiden: blutend, bläulich
 - Krampfadern: bläulich-rot, schmerzhaft, entzündet, berührungsempfindlich
 - Schmerzhafte Menstruation: krampfhafte Schmerzen, Beginn der Blutung bringt Erleichterung, Schmerzen im Gebiet des linken Eierstocks
 - Nagelbettentzündung: bläulich-rot gefärbt, entzündet, schmerzhaft
 - Wiederkehrendes Nasenbluten: besonders in der Pubertät, auch während der Wechseljahre, dunkles Blut, Bedürfnis nach frischer Luft
 - Beschwerden der Wechseljahre: Hitzewallungen, Bluthochdruck, Migräne, melancholische Stimmung, unregelmässige Periode mit starker Gereiztheit
 - Schmerzen am Bewegungsapparat: Ischiasschmerzen, neurologische und rheumatische Beschwerden, grosse Empfindlichkeit gegen Berührung
 
Ignatia amara: Globuli für die Seele in den Wechseljahren
Ignatia amara (Strychnos ignatii), basierend auf der Ignatius-Brechnuss, ist ein weiteres häufig verwendetes homöopathisches Mittel bei nervlich bedingten Beschwerden. Es wird bei Aufregung, Ärger, Kummer, Kopfschmerzen, Migräne, Asthma, Magen- und Menstruationsbeschwerden eingesetzt.
Wann wird Ignatia eingesetzt?
Ignatia wird eine Wirkung auf die Psyche nachgesagt. Typische Symptome sind Aufregung, Ärger und Kummer. Es ist eines der gängigsten homöopathischen Mittel für Beschwerden, die infolge einer emotionalen Krise auftreten. Bei Wechseljahresbeschwerden empfehlen Therapeutinnen gerne Kombinationspräparte mit Ignatia, Cimicifuga, Sanguinaria und Sepia.
Typische Krankheiten und Zustände, die gut auf Ignatia ansprechen sollen
- Ängste
 - Depressive Verstimmungen
 - Ärger / Wut
 - Trauer
 - Reizhusten
 - Asthma
 - Halsschmerzen
 - Kopfschmerzen / Migräne
 - Magenverstimmung
 - Schlafstörungen
 - Hämorrhoiden / Mastdarmvorfall
 - Menstruationsstörungen
 - Wechseljahresbeschwerden
 - Muskelkrämpfe
 
Folgende Symptome und Beschwerden sollen auf Ignatia hinweisen
- Beschwerden nach Trauer, Angst, Depressionen, unangenehmen Situationen
 - Stark wechselhafte Stimmungslage
 - Person zieht sich zurück und will keine Nähe oder Zuwendung
 - Krampfhaftes Weinen, Seufzen, Schluchzen
 - Auffallend tiefe Einatmung
 - Gefühl eines Klumpens (beispielsweise im Hals, in der Brust, im Magen, im Darm)
 - Zucken der Gesichtsmuskulatur
 - Schluckauf und Magenkrämpfe
 - Spitzer Schmerz im Enddarm
 - Kitzelnder Hustenreiz, der durch Husten noch schlimmer wird
 - Krampfhaftes Gähnen
 - Widersprüchliches wie Zahnschmerzen, die sich beim Kauen bessern
 - Magenschmerzen und Brechreiz, die sich durch Essen bessern
 - Gesichtsrötung beim Frieren
 
Die Beschwerden werden besser durch:
- Wärme
 - Wechsel der Körperposition
 - Druck auf die schmerzende Stelle
 - Ablenkung
 
Die Beschwerden werden schlimmer durch:
- Kummer, Sorge und Ärger
 - Durch Beleidigung und emotionale Verletzungen
 - Durch kalte, frische Luft
 - Bei Berührung
 - Durch Süssigkeiten
 - Durch Kaffee, Alkohol, Tabak
 - Durch starke Gerüche
 - Durch Trost von Aussenstehenden
 - Durch das Denken an die Krankheit
 - Vor und nach der Menstruation
 - In den Wechseljahren
 
Ignatia: Baby und Kind
Ein Kind, das der homöopathischen Lehre zufolge Ignatia zugeordnet wird, äussert seine Gefühle zunächst nicht und wehrt sich nicht, wenn es verletzt wird. Stattdessen frisst es Ärger, Trauer und Angst in sich hinein, zieht sich zurück und tut so, als ob alles in Ordnung wäre.
Lesen Sie auch: Unterstützung für depressive Partner
Irgendwann explodiert ein typisches Ignatia-Kind dann in einem Wutanfall oder hat einen hysterischen Ausbruch. Obwohl sich solche Kinder sogar über Kleinigkeiten sehr aufregen können, dauern ihre Wutanfälle nicht lange und gewalttätiges Verhalten liegt ihnen fern. Auffällig oft finden sich bei den Kindern Stimmungsschwankungen.
Was charakterisiert den Ignatia-Typ?
Die Ignatia-Persönlichkeit ist der homöopathischen Lehre zufolge in allem, was sie tut und denkt, romantisch und idealistisch. Zusätzlich findet sich oft eine starke, emotionale Überempfindlichkeit.
Diese Kombination führt in vielen Fällen zu grossen Enttäuschungen, die bis zur Verbitterung gehen können. Allerdings können die typischen Ignatia-Konstitutionstypen ihren Gefühlen schlecht freien Lauf lassen, auch wenn sie noch so verletzt sind. Stattdessen halten sie ihre Gefühle innerlich fest und erscheinen defensiv, grob, argwöhnisch oder herausfordernd.
Wie wird Ignatia angewendet?
Homöopathische Einzelmittel wenden Sie üblicherweise in Form von kleinen Streukügelchen (Ignatia-amara-Globuli) an. Ausserdem gibt es das Mittel in Form von homöopathischen Tropfen und Tabletten.
Ignatia wird in der Selbstbehandlung von akuten Krankheiten in niedrigen Potenzen angewendet. Man beginnt mit der Potenz D6, D12 oder D30. Um schnell einen Erfolg zu sehen, können Sie mehrmals täglich je drei Globuli einnehmen. Dabei gilt:
- Ignatia D6 können Sie im Notfall halbstündlich einnehmen, aber insgesamt nicht öfter als zehnmal in 24 Stunden.
 - Sind die Beschwerden ausgeprägter oder bestehen schon länger, nehmen Sie am besten Ignatia D12 oder D30. Diese Potenzen sollten Sie allerdings nicht öfter als sechsmal am Tag einnehmen.
 - Sollen durch die Ignatia-Wirkung Psyche und Nervenkostüm positiv beeinflusst werden, benötigen Sie höhere Potenzen. Wenn Sie eine Selbstbehandlung versuchen, machen Sie das vorsichtig mit einer einmaligen Gabe von drei Kügelchen Ignatia C30.
 
Typische Anwendungsgebiete von Ignatia
Die Dosierungsempfehlungen variieren je nach Symptom und Begleitumständen:
- Depressive Verstimmung: 3 Globuli Ignatia C30, nach einer Woche wiederholen.
 - Kummer / Trauer: 3 Globuli Ignatia C30, nach einer Woche wiederholen.
 - Reizhusten: 3 Globuli Ignatia D6 bis zu zehnmal täglich oder 3 Globuli Ignatia D12 oder D30 bis zu sechsmal täglich.
 - Asthma: Ignatia nur als homöopathische Begleittherapie nach ärztlicher Untersuchung und zusätzlich zur schulmedizinischen Therapie: 3 Globuli Ignatia D6 bis zu zehnmal täglich oder 3 Globuli Ignatia D12 bis zu sechsmal täglich.
 - Halsschmerzen: 3 Globuli Ignatia D6 bis zu zehnmal täglich oder 3 Globuli Ignatia D12 oder D30 bis zu sechsmal täglich.
 - Kopfschmerzen / Migräne: 3 Globuli Ignatia D6 bis zu zehnmal täglich oder 3 Globuli Ignatia D12 oder D30 bis zu sechsmal täglich.
 - Schlafstörungen: 3 Globuli Ignatia C30, nach einer Woche wiederholen.
 - Magen-Darmstörungen: 3 Globuli Ignatia D6 bis zu zehnmal täglich oder 3 Globuli Ignatia D12 oder D30 bis zu sechsmal täglich.
 - Hämorrhoiden: Zwei Wochen lang ein- bis zweimal täglich 3 Globuli Ignatia D6.
 - Mastdarmvorfall: Einen Monat lang wöchentlich 3 Globuli Ignatia C30.
 - Menstruationsstörungen: 3 Globuli Ignatia C30, nach einer Woche wiederholen.
 - Muskelkrämpfe: 3 Globuli Ignatia D6 bis zu zehnmal täglich oder 3 Globuli Ignatia D12 oder D30 bis zu sechsmal täglich.
 
Weitere Aspekte der Wechseljahre und Depressionen
Es ist wichtig zu beachten, dass viele Beschwerden, die Frauen in den Wechseljahren erleben, nicht zwangsläufig typisch für diese Lebensphase sind. Symptome wie Erschöpfung, Schlafstörungen, depressive Stimmung, Muskelschmerzen oder Harnwegsprobleme können in verschiedenen Lebensphasen auftreten.
Gedankenkarussell in den Wechseljahren
Das Gedankenkarussell, ein Zustand wiederholender und belastender Gedanken, kann in den Wechseljahren verstärkt auftreten. Dies kann durch Stress, Angststörungen, Depressionen oder traumatische Erlebnisse ausgelöst werden.
Strategien zum Stoppen des Gedankenkarussells
Es gibt verschiedene Strategien, um das Gedankenkarussell zu stoppen:
- Achtsamkeitsübungen und Meditation
 - Schreiben oder Journaling
 - Körperliche Aktivität
 - Ablenkung durch Hobbys
 - Entspannungstechniken
 - Schlafhygiene verbessern
 - Sozialer Austausch
 - Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen
 
Homöopathische Mittel gegen Stresssymptome
Neben Lachesis und Ignatia können auch andere homöopathische Mittel bei Stresssymptomen wie dem Gedankenkarussell eingesetzt werden:
- Aconitum napellus
 - Arsenicum album
 - Coffea cruda
 - Nux vomica
 - Pulsatilla
 - Gelsemium
 
Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus)
Mönchspfeffer ist eine altbekannte Heilpflanze, die bei verschiedenen hormonabhängigen Frauenleiden eingesetzt wird, z.B. Hormonstörungen, Zyklusbeschwerden und allgemeinen PMS Symptomen (Prämenstruelles Syndrom), sowie Stimmungsschwankungen, Akne und Depressionen.
Für medizinische Behandlungen wird der Mönchspfeffer heutzutage in Form von Tabletten, Tropfen, Kapseln oder als Tee verwendet. Bei Zyklusbeschwerden sollten rund 40 Milligramm eines Extraktes aus der Frucht des Mönchspfeffers verwendet werden. In den Wechseljahren hat sich eine höhere Einnahme von 40 - 80 mg bewährt.
Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Bei anhaltenden oder sich verschlimmernden Beschwerden sollten Sie immer einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Das Konzept der Homöopathie und ihre spezifische Wirksamkeit sind in der Wissenschaft umstritten und durch Studien nicht eindeutig belegt.
tags: #globuli #wechseljahre #depressionen #erfahrungen