Die menschliche Psychologie fasziniert Forschung und Wissenschaft seit der Antike. Obwohl wir heute mehr über die Gründe für unser Fühlen, Denken und Handeln wissen als zu Zeiten Platons, bleiben viele Vorgänge im menschlichen Gehirn rätselhaft.
Psychologie erforscht das menschliche Erleben und Verhalten und untersucht psychische Phänomene wie Gefühle, Entscheidungen, Gedanken, Motivationen oder Erinnerungen.
Vielfältige Themengebiete
Die Themengebiete des Studiums sind vielseitig und decken viele verschiedene Bereiche ab. Ob es um die Entwicklung eines Individuums während der Lebensspanne, biologische Vorgänge im Gehirn, risikofreudiges Verhalten an den Finanzmärkten oder narzisstische Führungskräfte geht - im Psychologiestudium werden die verschiedensten Themengebiete behandelt. Das macht Sinn, da Psychologie in allen Bereichen des Lebens vorkommt.
Dabei werden Sachverhalte aus psychologischer Perspektive erklärt, die vielleicht erst auf den zweiten Blick mit Psychologie in Verbindung gebracht werden. Wie verändern sich die Persönlichkeitseigenschaften über das Alter? Wieso zücken wir lieber die Kreditkarte als Geld vom Sparkonto abzuheben? Wieso fliegen wir mit dem Flugzeug um die halbe Welt, machen uns aber gleichzeitig Sorgen um den Klimawandel?
Um diesen komplexen Vorgängen gerecht zu werden, vereint ein Psychologiestudium Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften miteinander. Studierende lernen, wie diese Faktoren Einfluss auf unser Denken und Handeln nehmen können, und eignen sich wissenschaftliche Methoden an, um diese mathematisch, statistisch und klinisch zu analysieren. Im Studium stehen somit Fächer aus Biologie, Medizin, Sozialwissenschaften und Mathematik im Vordergrund (unterschiedliche Gewichtung je Studienabschnitt).
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Hier sind einige spezifische Fragen, die im Studium behandelt werden können:
- Wie sehen wir?
 - Wie funktioniert unser Gedächtnis?
 - Was beeinflusst unser Handeln?
 - Was macht das Leben lebenswert?
 - Wie denken, urteilen und entscheiden wir?
 - Wie verhalten wir uns in Gruppen?
 - Was sind psychische Störungen und wie entstehen sie?
 
Wissenschaftliches Arbeiten und kritisches Denken
Ein wichtiger Bestandteil des Psychologiestudiums ist das wissenschaftliche Arbeiten. Während des Studiums eignet man sich all das nötige Wissen an, um richtig zu zitieren, zu paraphrasieren, Quellenverzeichnisse zu erstellen, «geeignete» Literatur von «unwissenschaftlicher» zu unterscheiden und eigene Hypothesen aufzustellen (und diese dann gegebenenfalls wieder zu verwerfen). Ebenso hilfreich ist es, gute Statistiken von schlechten unterscheiden zu können.
Wie schon im Punkt oben aufgezeigt, hilft das auch im Alltag kritisch zu denken und zu hinterfragen. Und selbstverständlich hilft ein gewisses Knowhow dabei, kritisches Denken zu entwickeln.
Karrierechancen
So vielseitig die Themengebiete sind, so divers sind später auch die Karrierechancen. Es gibt kaum ein Berufsfeld, welches nicht von psychologischem Wissen profitiert. Ob im Personalwesen, in der Markforschung, der Diagnostik, Beratung und Coaching, der therapeutischen Behandlung, der Finanzbranche oder in der Forschung: Mit einem Psychologieabschluss in der Tasche kann man in verschiedenen Tätigkeitsfeldern Karriere machen.
Hier ist eine Übersicht der Karrieremöglichkeiten und Tätigkeitsfelder für Psychologen:
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| Spezialisierung | Tätigkeitsfelder | 
|---|---|
| Klinische Psychologie und Psychotherapie | Psychiatrie, Krankenhäuser, Rehabilitationskliniken | 
| Arbeits- und Organisationspsychologie | Organisationsberatung, Personalwesen, betriebliches Gesundheitsmanagement | 
| Rechtspsychologie | Polizei, Ausbildung, Kriminologie, Rechtswesen, Massnahmenvollzug | 
| Pädagogische Psychologie | Berufsbildung, Erwachsenenbildung | 
| Forschung und Lehre | Hochschulen, Universitäten | 
Psycholog:innen sind in allen Feldern der Berufswelt tätig. Im Kontext der dynamischen gesellschaftlichen Entwicklung kommen immer neue Gebiete hinzu.
Studienstruktur und -inhalte
Während das Bachelorstudium Psychologie einen Überblick über wissenschaftliche Theorien, Methoden und Modelle gibt, steht im Masterstudium die Spezialisierung auf einen der Teilbereiche innerhalb der Fachrichtung Psychologie im Vordergrund. Je nach Hochschule oder Fachhochschule bzw. Fakultät können Studierende zwar bereits im Bachelorstudium ab dem zweiten Studienabschnitt gewisse Spezialisierungen treffen, allenfalls jedoch im Masterstudium aus spezifischeren Studiengängen wählen.
Das erste Jahr des Bachelorstudiums führt in die allgemeinen Grundlagen der Psychologie, ihre verschiedenen Teilgebiete sowie in Statistik und Forschungsmethoden ein. Im zweiten und dritten Studienjahr kommen Wahlfächer hinzu. Das Masterstudium ermöglicht, bestimmte Teilgebiete zu vertiefen.
Studierende der Psychologie sollten Interesse für das menschliche Erleben und Verhalten sowie Lust am wissenschaftlichen Arbeiten und am wissenschaftlichen Disput mitbringen. Dazu gehört auch die Bereitschaft, sich mit Statistik und methodischen Grundlagen zu beschäftigen. Wichtig sind auch Offenheit, Intuition und die Bereitschaft, sich selbst und andere Menschen aus unterschiedlichen Perspektiven wahrzunehmen sowie sich selbst und das eigene Handeln stetig zu reflektieren.
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