Ursachen von ADHS: Ein umfassender Überblick

Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und die Aufmerksamkeits-Defizitstörung (ADS) zählen zur Gruppe der Verhaltens- und emotionalen Störungen, die in der Kindheit und Jugend beginnen. ADHS und ADS gelten als biopsychosozial bedingte Entwicklungs- und Funktionsstörungen, deren Ursachen nicht vollständig geklärt sind. Bei der Entstehung spielen sowohl genetische als auch soziale Faktoren eine Rolle.

Die Störung bildet sich im Kindes- und Jugendalter heraus und bleibt bei 50 bis 80 Prozent der Betroffenen bis ins Erwachsenenalter bestehen. Typische Symptome einer ADHS sind:

  • Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit aufrecht zu erhalten
  • Rasche Ablenkbarkeit, Vergesslichkeit und Verträumtheit
  • Motorische Hyperaktivität wie Nervosität, Unruhe aber auch rasch eintretende Langeweile
  • Probleme der Impuls- und Affektkontrolle.

Betroffene sind häufig launisch, reizbar, ungeduldig und impulsiv. Das kann sich im Umgang mit anderen Menschen negativ auswirken und generell zu einer Desorganisation führen. Aufgaben werden aufgeschoben oder neu begonnen und liegengelassen. Das Zeitmanagement geht verloren. ADHS-Patientinnen und Patienten sind häufig emotional sehr sensibel, reagieren ängstlich unter Belastung oder zeigen eine geringe Frustrationstoleranz.

Bei Betroffenen mit einer ADS liegt die Beeinträchtigung vor allem im Bereich der Aufmerksamkeit und weniger im Bereich der Hyperaktivität oder Impulsivität.

Die Symptome können individuell und im Lebensverlauf unterschiedlich ausgeprägt sein. AD(H)S beeinträchtigt meistens mehrere Lebensbereiche wie beispielsweise Ausbildung, Beruf, Beziehungen und Haushalt.

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Oft geht AD(H)S mit anderen psychischen Erkrankungen einher, die in Diagnostik und Therapie berücksichtigt werden müssen. Die häufigsten sind:

  • Substanzmissbrauch
  • Persönlichkeitsstörungen (z.B. Borderline)
  • Affektive Störungen (z.B. Depression)
  • Angststörungen

Was ist ADHS?

ADHS ist keine Krankheit im klassischen Sinne, sondern eine neurobiologische Entwicklungsstörung wie Legasthenie (Lese-Rechtschreib-Schwäche) und Dyskalkulie (Rechenschwäche) sowie Formen des Autismus. Grund der Störung ist, dass Botenstoffe im Gehirn nicht richtig weitergeleitet werden und es daher zu Fehlern in der Informationsverarbeitung kommt.

Sicher ist: ADHS hat nichts damit zu tun, dass die Betroffenen sich einfach mehr anstrengen müssten, um bessere Leistungen zu erbringen. Wie bei einer Fehlsichtigkeit handelt es sich bei ADHS um einen biologische Einschränkung der Person und Hilfsmittel können für schnelle Besserung der Symptome sorgen.

Menschen mit ADHS haben anders entwickelte Fähigkeiten als ihre Mitmenschen. Sie haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren (Aufmerksamkeitsdefizit), still zu sitzen (Hyperaktivität) und ihre Impulse zu kontrollieren (Impulsivität). Diese Verhaltensweisen beeinträchtigen sie in allen Lebensbereichen: In der Schule, weil sie nicht aufmerksam zuhören können, im Beruf, weil sie Schwierigkeiten mit Autoritäten haben oder in sozialen Beziehungen, weil ihr impulsives Verhalten als rücksichtslos empfunden wird.

Menschen mit ADHS können auch eher in die Schuldenfalle geraten, weil sie Schwierigkeiten im Umgang mit Geld haben, zu Impulskäufen neigen oder vergessen, Rechnungen zu bezahlen.

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Die Symptome von ADHS können unterschiedlich ausgeprägt sein. Sie müssen aber spätestens ab dem 12. Lebensjahr vorhanden sein, damit von ADHS gesprochen werden kann. ADHS kann sich also nicht erst im Erwachsenenalter entwickeln. Trotzdem erfolgen viele Diagnosen erst im Erwachsenenalter - weil die Symptome in der Kindheit nicht erkannt oder nicht abgeklärt wurden. Eine Diagnose ist oft aufwändig und langwierig, aber lohnenswert. Mit der richtigen Behandlung kann die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessert werden.

Sie empfinden zudem oft Erleichterung, wenn sie feststellen, dass ihr Gehirn einfach anders funktioniert als das anderer Menschen und sie deshalb nicht 'seltsam', 'faul' oder 'dumm' sind.

Ursachen für ADHS

Die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung lässt sich nicht auf eine einzige Ursache zurückführen. Vielmehr handelt es sich um ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die letztendlich zur Entstehung der Erkrankung beitragen. Es tragen genetische, neurologische wie auch umweltbedingte Faktoren zur Entstehung einer Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung bei.

Menschen mit ADHS bewegen sich oft zwischen Extremen. Sie fühlen sich unterfordert, leiden aber gleichzeitig unter Reizüberflutung. Sie lassen sich von jeder Kleinigkeit ablenken, können sich jedoch auch stundenlang auf eine Sache konzentrieren und alles andere ausblenden. Obwohl sie vergessen, wo sie ihr Velo vor zehn Minuten abgestellt haben, erinnern sie sich genau an die Jacke, die ihr Freund vor zwei Jahren im Kino getragen hat. Sie gründen erfolgreiche Unternehmen, sind hingegen nicht in der Lage, den Müll rechtzeitig hinauszutragen. Obwohl sie Strukturen ablehnen, benötigen sie gute Organisation, um effektiv zu arbeiten.

Genetische Einflüsse

Bei der Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung lässt sich eine familiäre Häufung beobachten. Wenn ein Familienmitglied an der Störung erkrankt, ist das Risiko der anderen Familienmitglieder, ebenfalls an der Störung zu leiden oder zu erkranken, um das drei- bis fünffache erhöht. Zwillingsstudien konnten zeigen, dass bei eineiigen Zwillingen 80% die gleiche Symptomatik aufweisen, bei zweieiigen Zwillingen knapp 30%.

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Zudem lassen sich in molekulargenetischen Studien Abschnitte auf der DNA identifizieren, die bei Betroffenen eine typische Veränderung aufweisen. Der betroffene Abschnitt auf dem Erbgut regelt die Bildung und Übertragung des Botenstoffes Dopamin. Diese Veränderungen alleine können jedoch nur zu einem kleinen Teil die Entstehung einer ADHS erklären. Dies deutet darauf hin, dass die Entstehung einer Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung besonders durch die Interaktion verschiedener Einflüsse zustande kommt.

Mangel an Botenstoffen im Gehirn

Hinter den Symptomen verbirgt sich eine Stoffwechsel- und Funktionsstörung im Gehirn. Bei Menschen mit ADHS ist das Gleichgewicht der Botenstoffe gestört - insbesondere das von Dopamin, Noradrenalin und Serotonin. Das Hormon Serotonin ist für die Impulskontrolle verantwortlich. Noradrenalin sorgt für Aufmerksamkeit und Dopamin für Aktivität, Antrieb und Motivation.

Die Aufgabe dieser Neurotransmitter besteht darin, Signale und Reize weiterzuleiten. Untersuchungen haben gezeigt, dass bei Menschen mit ADHS die Botenstoffe zu schnell abgebaut werden und deshalb weniger lange wirken. Dadurch kann das Gehirn die eintreffenden Reize nicht sinnvoll verarbeiten. Aufmerksamkeitsstörungen, mangelnde Impulskontrolle und Wahrnehmungsschwierigkeiten sind die Folge.

Neurologische Faktoren

Durch bildgebende Verfahren ist es möglich, die Gehirnstrukturen und -funktionen von Menschen mit einer ADHS mit denen von gesunden Personen zu vergleichen. Dabei lassen sich bei Betroffenen einer Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung Veränderungen in den Gehirnregionen, die für die Verhaltenssteuerung und Aufmerksamkeit verantwortlich sind, feststellen.

Des Weiteren ist das Gleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn bei Betroffenen gestört. Besonders davon betroffen sind die Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin. Hier setzen ADHS-spezifische Medikamente an und können so eine Verbesserung in der Selbststeuerung und Aufmerksamkeit erwirken.

Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen

Die Umstände während der Schwangerschaft und Geburt können die Entstehung einer ADHS begünstigen. Wenn die Mutter während der Schwangerschaft Nikotin, Alkohol oder andere Drogen konsumiert, steigt die Wahrscheinlichkeit des Kindes, an einer Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung zu erkranken. Des Weiteren stellt ein Sauerstoffmangel bei der Geburt ebenfalls einen Risikofaktor dar.

Zuletzt könnten zentralnervöse Infektionen der Mutter während der Schwangerschaft, Schädelhirntraumata oder Komplikationen bei der Geburt mit der Entstehung einer Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung in Verbindung stehen.

Umwelteinflüsse

Die Entstehung und der Verlauf einer ADHS wird durch familiäre oder schulische Faktoren begünstigt. Es handelt sich dabei nicht um ursächliche Faktoren, sondern sie beeinflussen vor allem die Stärke und den Verlauf der Störung. Risikofaktoren innerhalb der Familie sind psychische Erkrankungen der Eltern, familiäre Streitereien, unvollständige Familien, inkonsequente Erziehung, häufige Kritik sowie Bestrafungen oder finanzielle Probleme.

ADHS in der Familie

Warum Menschen ADHS entwickeln, ist nicht abschliessend geklärt. Der wichtigste Faktor ist jedoch die genetische Veranlagung. Wenn bei einer Person in der Familie ADHS diagnostiziert wird, ist es wahrscheinlich, dass auch andere Familienmitglieder betroffen sind. Das bedeutet auch, dass vermutlich viel mehr Menschen an ADHS leiden, als bisher bekannt ist.

Umweltfaktoren können bei der Entwicklung von ADHS ebenfalls eine Rolle spielen. Dazu zählen Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen, Traumata sowie die Exposition gegenüber Schadstoffen in der frühen Kindheit.

Symptome von ADHS

Aufmerksamkeitsdefizit, Impulsivität und Hyperaktivität gelten als die drei Hauptsymptome von ADHS. Diese Symptome sind jedoch sehr komplex und können in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten.

Hyperaktivität bedeutet nicht zwangsläufig, dass ein Kind dauernd durch das Klassenzimmer rennt. Auch wer eine ständige innere Unruhe verspürt, leidet unter Hyperaktivität, die in diesem Fall jedoch nicht nach aussen sichtbar ist. So kann es passieren, dass ADHS-Symptome nicht erkannt werden.

Besonders bei Mädchen zeigen sich ADHS-Symptome oft weniger offen, da sie dazu erzogen werden, nicht zu "wild" zu sein. Zudem beginnen viele Betroffene bereits in der Kindheit, ihre Symptome zu verbergen (sogenanntes "Masking"), aus Angst, dumm zu wirken oder abgelehnt zu werden.

Ausserdem ging man lange davon aus, dass sich ADHS in der Pubertät durch die Hormonumstellung “auswächst”. Über ADHS im Erwachsenenalter wird erst seit diesem Jahrtausend geforscht. Deshalb wird ADHS in vielen Fällen erst spät diagnostiziert, insbesondere bei Frauen.

Merkmale von ADHS können sein:

  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • leichte Ablenkbarkeit durch die Umgebung oder eigene Gedanken
  • fehlende Motivation, Prokrastination, Probleme, länger an einer Sache zu bleiben
  • Verträumt, in die eigenen Gedanken versunken, geistig abwesend
  • Vergesslichkeit und/oder Desorganisation
  • Probleme bei der Planung, Priorisierung und Einhaltung von Fristen
  • Fehlendes Zeitgefühl (Time Blindness)
  • erhöhter Bewegungsdrang, Unfähigkeit, länger stillzusitzen oder sich zu entspannen
  • innere Unruhe, Gedankenkarussell oder rasende Gedanken, das Gefühl, nicht abschalten zu können
  • übermässiges Reden
  • Hyperfokus/Tunnelblick, alles um sich herum zu vergessen
  • überstürztes Handeln, ohne über die Konsequenzen nachzudenken, Wutausbrüche
  • Risikofreudigkeit wie schnelles Fahren, Drogen, Extremsportarten
  • Schneller Stimmungswechsel, Frustration, Wutausbrüche, niedriges Selbstwertgefühl
  • grosse Angst vor Zurückweisung

Die positiven Seiten von ADHS

Obwohl Menschen mit ADHS oft mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben, dürfen wir nicht vergessen, dass ihre Fähigkeiten auch viele positive Seiten haben. Sie sind oft sehr kreativ, finden ungewöhnliche Lösungen, sind begeisterungsfähig und sensibel. Gerade in schwierigen Situationen laufen sie zur Höchstform auf. Wenn andere überfordert sind, können ADHS-Betroffene dank ihres Hyperfokus selbst knifflige Probleme lösen und einen Berg von Aufgaben in kürzester Zeit erledigen.

Viele Menschen mit ADHS sind zudem charismatisch, arbeiten oder trainieren mit grossem Durchhaltevermögen, wenn sie eine Sache wirklich interessiert. Deshalb zeigen sie oft in einem bestimmten Bereich aussergewöhnlich gute Leistungen - wie zum Beispiel die Schauspielerin Emma Watson, der Sänger Justin Timberlake oder die Athletin Simone Biles, alles ADHS-Betroffene.

Diagnose von ADHS

Die Diagnose ADHS wird von einer Ärztin oder einem Arzt nach einer umfassenden Untersuchung gestellt. Dabei ist es wichtig, andere medizinische oder psychische Ursachen auszuschliessen. Es ist nicht möglich, ADHS mit einem einzigen Test festzustellen. Die Abklärung erfolgt in mehreren Schritten, einschliesslich Gesprächen über das Verhalten, die Symptome und deren Auswirkungen auf die verschiedenen Lebensbereiche der Betroffenen.

Ausserdem werden wichtige Informationen über die frühe Entwicklung, die schulische Laufbahn, die Krankengeschichte und die familiäre Vorgeschichte von Verhaltensauffälligkeiten gesammelt. Eltern und Lehrer werden befragt. Schliesslich werden die vorhandenen Symptome nach Anzahl, Häufigkeit und Schweregrad beurteilt.

Für die Diagnose ADHS müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:

  • Die Symptome müssen vor dem 12. Lebensjahr auftreten und länger als 6 Monate andauern.
  • Die Symptome müssen in verschiedenen Lebensbereichen auftreten.
  • Die Symptome müssen mehrere Kriterien eines anerkannten Klassifikationssystems erfüllen. Dazu gehören DSM-5 (Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen), ICD-10 und ICD-11 (Internationale Klassifikation der Krankheiten).

Zunehmend wird ADHS auch bei Erwachsenen diagnostiziert. Das hat mehrere Gründe: Einerseits ist das Bewusstsein für die Störung gestiegen und ADHS wird nicht mehr nur als 'Kinderkrankheit' angesehen. Andererseits werden Symptome bei Frauen besser erkannt. Darüber hinaus wird heute häufiger bei der Behandlung von ADHS-Folgeerkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Alkohol- und Drogenabhängigkeit ADHS diagnostiziert.

Um die Diagnose einer Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung zu stellen, müssen all diese verschiedenen Faktoren berücksichtigt werden. Häufig erfolgt die Diagnose bereits im Kindes- oder Jugendalter, da die Schwierigkeiten in der Schule besonders häufig auffallen. Selten wird die Diagnose aber erst im Erwachsenenalter gestellt. Ein wichtiges Diagnosekriterium ist dabei, dass die störungsspezifischen Symptome bereits vor dem 7. Lebensjahr erstmals aufgetreten sind.

Die Diagnostik im Erwachsenenalter umfasst ein ausführliches Gespräch mit der betroffenen Person sowie unterschiedliche Fragebögen. Im Gespräch, auch Anamnese oder Exploration genannt, werden die Probleme, Belastungen und Symptome genau besprochen. Besonders hilfreich ist es, wenn ein Partner, Familienmitglied oder Bekannter ebenfalls dabei ist und die Sicht vom Umfeld berichten kann. Anschliessend werden Fragebögen eingesetzt, die durch die betroffene Person und, nach Absprache, deren Partner, Bekannten und Mitarbeiter ausgefüllt werden.

Die Verhaltensbeobachtung ist bei Erwachsenen erschwert, da sich die Hyperaktivität nach innen kehrt und vermehrt als innere Unruhe erlebt wird. Anzeichen für eine Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung könnten das Trommeln mit den Fingern, Wippen auf dem Sitz oder Herumnesteln sein. Zuletzt kann eine körperliche Untersuchung sinnvoll sein, um körperliche Ursachen für die Symptomatik auszuschliessen.

Behandlung von ADHS

Bei der Behandlung von ADHS geht es darum, die Symptome zu lindern und Strategien zu entwickeln, um mit ADHS-bedingten Schwierigkeiten im Alltag zurechtzukommen. Eine Kombination aus Medikamenten, Verhaltenstherapie, Anpassungen der Umgebung und Unterstützung durch das soziale Umfeld kann dabei helfen.

Medikamente wie Ritalin oder Concerta können den Stoffwechselhaushalt im Gehirn regulieren. Es ist jedoch auch möglich, ADHS ohne Medikamente zu behandeln.

Bei der Behandlung einer ADHS ist zentral, dass eine vernetzte Therapie erfolgt. sollten in die therapeutische Zusammenarbeit mit eingebunden werden. Eine Medikation kann ergänzend eine hilfreiche Stütze bieten. therapeutische Behandlung erfolgt. In einem ersten Schritt ist deshalb zu empfehlen, eine passende Therapieform auszuwählen (nebst Psychotherapie kann dies bspw. Coaching, Neuro-Feedback, Maltherapie, Musiktherapie, körperzentrierte Therapie oder Bewegungstherapie sein).

Handicap umzugehen. kombiniert mit einer bereits entwickelten Folgeerkrankung (Komorbidität) wie etwa einer Depression, Angst- und Panikerkrankung, Suchtkrankheit, Persönlichkeitsstörung oder Delinquenz.

Primäres Ziel der Behandlung von ADHS ist die Verminderung des subjektiven Leidensdrucks sowie die Erhöhung der Lebensqualität. Hierzu gibt es diverse Therapiemöglichkeiten, welche einzeln oder auch kombiniert angewandt werden können. Die Psychoedukation teilt sich auf in Aufklärung, Beratung und Führung. Dabei werden die Patienten und gegebenenfalls ihr unmittelbares Umfeld über das Störungsbild informiert.

Die Mehrzahl von erwachsenen ADHS-Patienten leiden an Begleitstörungen wie Depression, Angst, Abhängigkeits- oder auch Schlafstörungen. Je nach Schweregrad dieser Begleiterkrankungen muss die Behandlung entsprechend priorisiert werden.

Zur Behandlung von ADHS bei Erwachsenen sind in der Schweiz Medikamente mit den Wirkstoffen Methylphenidat, Dexmethylphenidat, Lisdexamfetamin und Atomoxetin zugelassen. Es werden verschiedene Konzepte mit unterschiedlichen Schwerpunkten angeboten. Inhaltlich sind aber einige Gemeinsamkeiten wie der Umgang mit Desorganisiertheit, Verbesserung der Aufmerksamkeit oder auch Impulskontrolle vorhanden. Es geht in erster Linie darum, den Umgang mit der Symptomatik zu erlernen und zu festigen. Bei einer medikamentösen Therapie ist Methylphenidat 1.

Ein wichtiges Diagnosekriterium ist dabei, dass die störungsspezifischen Symptome bereits vor dem 7. Lebensjahr erstmals aufgetreten sind.

Es ist wichtig festzuhalten, dass aus der Diagnose einer ADHS im Erwachsenenalter sich nicht zwangsläufig eine Behandlungsnotwendigkeit ableitet. So wird in diesem Zusammenhang nochmals genau erörtert, ob die funktionellen Einschränkungen im Leben der Betroffenen und die damit verbundenen Problematiken im sozialen Leben eindeutig durch ADHS verursacht sind.

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