Die Bedeutung von Fingern und Psychosomatik

Verformungen an den Fingernägeln sind häufig und können viele Betroffene stören. Die Hände sind ein sichtbarer Körperteil, und einige Verformungen können bei feinmotorischen Tätigkeiten hinderlich sein. Einige Abnormitäten gehen mit ernsthaften körperlichen Krankheiten einher.

Nagelveränderungen und ihre Bedeutung

Hautarzt Müller sieht sich bei seinen Patienten stets auch die Nägel an, da diese wie die Haare Teil der Haut sind. Das Hornmaterial wird in der Nagelwurzel unter der Haut gebildet und schiebt sich dann ganz langsam nach vorne. Deshalb werden körperliche Schwächezustände erst viel später auf den Nägeln sichtbar. Hier sind die häufigsten Auffälligkeiten an den Nägeln und was sie bedeuten können:

  • Längsrillen: Wer dieses Rillenmuster schon immer auf den Nägeln trägt, hat einfach eine Veranlagung dafür. Tritt die Riffelung erst im Laufe des Lebens auf, handelt es sich um eine normale Alterserscheinung.
  • Querrillen: Die Nagelproduktion erfolgt unregelmässig. Ursache können Fieberschübe sein, entzündliche Krankheiten, Verletzungen an der Nagelwurzel, Pilze oder Bakterien.
  • Dellen oder Rillen: Sie können entstehen, wenn man sich oft an der Nagelwurzel reibt.
  • Braune Verfärbungen der Zehennägel: Sie treten häufig bei Menschen auf, die regelmässig joggen, Fussball spielen oder andere Sportarten treiben, bei denen Druck auf die Nägel entsteht.
  • Schieferartige Splitterungen: Diese sieht man bei Personen, die oft nasse Hände haben und mit Putzmitteln hantieren oder acetonhaltigen Nagellackentferner benutzen.
  • Weisse Punkte: Sie entstehen meist nach Verletzungen an der Nagelmatrix (Nagelwurzel), die erst Wochen bis Monate später sichtbar werden und langsam herauswachsen. Dass Kalziummangel zu weissen Punkten führt, ist ein Irrtum.
  • Dunkle Punkte: Sind meist auf winzige Blutergüsse zurückzuführen, die entstehen, wenn man sich zum Beispiel den Finger einklemmt. Besorgnis angebracht ist hingegen, wenn es sich um dunkle Streifen handelt, die nicht herauswachsen: Dann könnte ein Melanom (schwarzer Hautkrebs) dahinterstecken.
  • Brüchige Nägel: Schilddrüsenerkrankungen können zu empfindlichen, brüchigen Nägeln führen. Möglicherweise steckt aber auch ein Mangel an Biotin dahinter.
  • Pincer Nail: Eine Verdickung der Zehennägel, die durch eine ungünstige Form des Nagelbetts zustande kommt.
  • Löffelnägel: Die Nägel bilden in der Mitte eine Quergrube und wölben sich gegen vorne aufwärts. Es kann sich um eine angeborene, harmlose Eigenheit handeln oder eine Begleiterscheinung bei Eisenmangel, selten auch bei einer Schilddrüsenerkrankung.
  • Uhrglasnägel: Runde, stark nach oben gewölbte Nägel. Sie treten bei chronischem Sauerstoffmangel auf, zum Beispiel bei einer Lungenerkrankung.
  • Nagelpilz: Unbehandelter Fusspilz kann auf die Nägel übergreifen.
  • Nagelpsoriasis: Bei manchen Psoriasis-Patienten tritt die Wucherung der Hautzellen hauptsächlich an den Nägeln auf.

Psychosomatik und Schmerzen

In der Psychosomatik wird der Mensch als Einheit von Körper, Geist und Seele verstanden. Schmerzen können ein Ausdruck innerer Konflikte, Ängste oder chronischen Stresses sein. Die Ferse als "Basis des Stehens" steht symbolisch für Stabilität, Sicherheit und Lebensrichtung. "Der Körper schreit, was die Seele nicht sagen darf."

Stress und rheumatische Erkrankungen

Wer von rheumatischen Erkrankungen wie z.B. Gelenkschmerzen betroffen ist, stellt häufig fest, dass sich die Krankheit unter Stress verschlimmert. Geringere Stressfaktoren sind z.B. die Ärgernisse des täglichen Lebens; Major Stressoren bezeichnen schwere Lebensereignisse wie Scheidung oder Tod eines Angehörigen. Wissenschaftler vermuten, dass psychischer Stress bestimmte Botenstoffe im Immunsystem freisetzt, welche normalerweise Entzündungen begünstigen. Stress ist zudem sehr subjektiv und lässt sich nur schwer messen.

Tatsächlich konnte man als eine Ursache einer fortschreitenden Erschöpfung die ständige Anspannung der Muskulatur feststellen. Tritt schliesslich diese schnelle Erschöpfbarkeit länger auf, können erste Schmerzen entstehen, zumeist im Bereich von Muskulatur oder Sehnenansätzen, Bindegewebe oder Knochenhaut. Hat man dann Schmerzen, erhöhen sie die bestehende Muskelverspannung zusätzlich. Die Folge ist, dass die Bewegungseinschränkungen grösser werden. Hinzu kommt, dass die durch den Schmerz verursachten Einschränkungen das tägliche Leben beeinflussen. Frustration, Ärger, Angst und Zweifel, Mutlosigkeit oder „heldenhaftes" Durchhalten kommen hinzu. Dadurch wird der „innere Stress" verstärkt. In dieser Übergangsphase kann dann aus dem Akutschmerz ein Dauerschmerz werden.

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Es gilt, trotz der Gelenkbeschwerden zu einer positiven Grundhaltung zu finden. Wichtig ist, die innere Einstellung zur Krankheit und den Umgang mit ihr zu ändern, denn beides beeinflusst ihren Verlauf. Stressauslösende Faktoren im persönlichen Umfeld entschärfen, z.B. Stressverstärkende Gedanken stoppen und durch lösungsorientierte ersetzen.

Kalte Hände und ihre Ursachen

Meistens deuten kalte Hände, Füsse oder Ohren auf eine Durchblutungsstörung hin. Dabei erreicht das Blut die Akren schlechter oder gar nicht mehr. Eine häufige Ursache ist eine kalte Umgebungstemperatur oder unpassende Kleidung. Denn bei Kälte ziehen sich die Gefässe zusammen. Auch Blutdruck, Hormone und weitere Faktoren, welche die Gefässe beeinflussen, spielen häufig eine Rolle bei der Durchblutung.

Beim Raynaud-Syndrom verengen anfallsartige Krämpfe die Blutgefässe der Akren. Auslöser für die Attacken ist häufig Kälte, aber auch Stress und seelische Belastungen können als Trigger wirken. Denn das Stresshormon Adrenalin kann zu einer Verengung der Gefässe führen.

Raucher sind besonders anfällig für kalte Hände. Denn Nikotinkonsum führt zur verstärkten Freisetzung von Vasopressin, einem Hormon, welches die Gefässe verengt.

Was tun gegen kalte Hände?

Die wichtigste Massnahme ist zugleich die offensichtlichste: Wärme. Ziehen Sie Handschuhe, Mütze und warme Kleidung an. Zu den bewährten Hausmitteln zählt auch ein warmes Getränk. Vermeiden Sie zudem, dass Ihre Hand nass wird. Reduzieren Sie ausserdem die Faktoren, die das Risiko für Durchblutungsstörungen erhöhen: Rauchen, schlechte Ernährung, mangelnde Bewegung, Stress oder psychische Belastung. Ausserdem regt regelmässige Bewegung den Blutkreislauf an, gerade wenn Sie - zum Beispiel im Büro - viel stillsitzen.

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Ein-Finger-Zen und die Einheit von Körper und Geist

Gutei wies mit seiner Geste des einen Fingers auf die verkörperte Einheit von Geist und Körper hin. Das war seine Antwort auf jede existentielle Frage wie: Wer bin ich? Bin ich ein materielles Wesen? Bin ich ein geistiges Wesen? - Ich bin beides, ein materielles und ein geistiges Wesen in einem.

Im alten Indien und in China hatte man früh erkannt, dass diese Dualität eine menschliche Realität ist und dass sich die Gegensätze oft feindlich gegenübersehen. Daher entstanden schon früh philosophische und religiöse Praktiken, die die Harmonisierung von Körper und Geist anstrebten. Man nennt das die «Versöhnung der Gegensätze». Diese Versöhnung soll unter anderem durch Yoga erreicht werden.

Der springende Punkt dieser Angelegenheit ist das Ich-Bewusstsein. Die Natur versucht immer, den harmonischen Zustand herbeizuführen, wenn etwas aus der Balance ist. Beim Menschen stellt sich auch das Ich-Bewusstsein ganz natürlich ein. Eigentlich ist es etwas ganz Einzigartiges, dass sich in der Menschenwelt im Laufe der Evolution ein Ich-Bewusstsein herausgestellt hat.

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