Atomoxetin Anwendung ohne ADHS: Umfassende Informationen

Atomoxetin ist ein Wirkstoff zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Es ist chemisch sehr ähnlich aufgebaut wie das Antidepressivum Fluoxetin. Tatsächlich nimmt es eine Zwischenstellung zwischen ADHS-Medikamenten und Antidepressiva ein. Seine Wirkung stellt sich wie bei Antidepressiva erst nach einigen Wochen ein, jedoch wirkt Atomoxetin nicht antidepressiv.

Im Gehirn fungiert es vielmehr als sogenannter selektiver Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer. Das heisst: Atomoxetin sorgt dafür, dass von Nervenzellen ausgeschüttetes Noradrenalin (ein Botenstoff) nicht so schnell wieder in die Ursprungszelle aufgenommen wird.

Hintergrundinfos zu ADHS: ADHS beginnt meist schon während der Kindheit und umfasst verschiedene Symptome. In der Regel zeigen die Betroffenen eine eingeschränkte Aufmerksamkeit, eine gesteigerte Impulsivität und eine körperliche Unruhe.

Indikationen und Anwendungsmöglichkeiten

Atomoxetin-Mepha ist indiziert im Rahmen einer therapeutischen Gesamtstrategie zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) bei Kindern ab 6 Jahren, und bei Jugendlichen.

Indiziert ist es auch bei Erwachsenen bis 50 Jahren mit einer seit dem Kindesalter fortbestehenden ADHS im Rahmen einer therapeutischen Gesamtstrategie, für die eine Behandlung mit Stimulanzien, wie methylphenidathaltigen Arzneimitteln, aufgrund von begleitenden psychiatrischen oder Sucht-Erkrankungen nicht in Frage kommt oder die nicht ausreichend auf methylphenidathaltige Arzneimittel angesprochen haben (Mittel der zweiten Wahl).

Lesen Sie auch: Tipps für ein normales Essverhalten

Die Behandlung soll nur von Ärztinnen bzw. Ärzten die auf Verhaltensstörungen von Kindern und Jugendlichen bzw. Erwachsenen spezialisiert sind, begonnen werden und muss auch von ihnen überwacht werden.

Die Wirksamkeit von Atomoxetin bei der Behandlung von ADHS wurde in kontrollierten klinischen Studien an Kindern und Jugendlichen zwischen 6 und 17 Jahren und Erwachsenen ab 18 bis 50 Jahren, die die DSM-IV-Kriterien für ADHS aufwiesen, dokumentiert. Ein Teil der Kinder, bei denen ADHS festgestellt wurde, haben die Symptome auch im Erwachsenenalter. Bei Erwachsenen soll die Symptomatik also bereits in der Kindheit begonnen haben, wenn eine Behandlung eingeleitet wird.

Atomoxetin-Mepha sollte als Teil eines umfassenden Therapieprogramms eingesetzt werden, wenn sich Verhaltensmassnahmen allein als unzureichend erwiesen haben. Ein umfassendes Therapieprogramm zur Behandlung von ADHS kann psychologische, pädagogische und soziale Massnahmen beinhalten. Die Diagnose sollte entsprechend den DSM- Kriterien oder der ICD-Klassifikation gestellt werden und sollte sich auf eine vollständige Anamnese und Untersuchung des Patienten stützen.

Eine Arzneimittelbehandlung mit Atomoxetin-Mepha ist nicht bei allen Patienten mit ADHS angezeigt, und die Entscheidung über die Anwendung des Arzneimittels muss auf einer sehr sorgfältigen Beurteilung des Schweregrads und der Chronizität der Symptomatik im Verhältnis zum Alter des Patienten basieren. Arzneimittel zur Behandlung von ADHS sind nicht zur Anwendung bei Patienten vorgesehen, die sekundäre umfeldbedingte Symptome und/oder andere primäre psychiatrische Störungen, einschliesslich Psychosen, zeigen.

Durch die Behandlung mit Atomoxetin-Mepha können die Hauptsymptome des ADHS wie mässige bis starke Ablenkbarkeit, rasch nachlassende Aufmerksamkeit, Impulsivität, und gestörtes Sozialverhalten gemildert werden.

Lesen Sie auch: Psychiater-Besuche: Ein Überblick

Dosierung und Anwendung

Abklärungen vor Behandlungsbeginn

Vor Beginn der Behandlung mit Atomoxetin-Mepha ist es notwendig einen kardiovaskulären Status zu erheben und zu dokumentieren, Blutdruck und Herzfrequenz einschliessend. Da keine Langzeitdaten vorliegen, sollten Blutdruck und Herzfrequenz in regelmässigen Abständen im Verlauf der Behandlung kontrolliert werden.

Weiterhin ist bei Kindern und Jugendlichen vor Beginn der Behandlung die Körpergrösse zu erheben und in einer Wachstumskurve zu dokumentieren (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Die tägliche Gesamtdosis Atomoxetin-Mepha kann als Einzeldosis am Morgen mit oder ohne Nahrung eingenommen werden. Patienten, die bei einmal täglicher Einnahme der Atomoxetin-Mepha-Gesamttagesdosis kein zufrieden stellendes klinisches Ansprechen zeigen oder diese schlecht vertragen, profitieren möglicherweise davon, jeweils die halbe Gesamtdosis am Morgen und am späten Nachmittag oder frühen Abend einzunehmen.

Übliche Dosierung

Dosierung bei Kindern ab 6 Jahren und Jugendlichen bis zu 70 kg Körpergewicht:

Die Behandlung mit Atomoxetin-Mepha sollte mit einer Gesamttagesdosis von etwa 0.5 mg/kg begonnen werden. Die Initialdosis sollte für 7 bis 14 Tage beibehalten werden. Bei klinisch nicht signifikantem Ansprechen der Symptome des Patienten auf die Initialdosis kann die Dosierung anschliessend auf eine mittlere Dosierung von etwa 0.8 mg/kg angehoben werden, diese sollte ebenfalls für 7 bis 14 Tage beibehalten werden. Entsprechend der klinischen Wirksamkeit und Verträglichkeit kann die Tagesdosis auf bis zu 1.2 mg/kg/Tag gesteigert werden. Die empfohlene Tagesdosis während der Dauerbehandlung beträgt etwa 1.2 mg/kg (in Abhängigkeit vom Patientengewicht und den verfügbaren Atomoxetin-Kapselstärken). Tagesdosen über 1.2 mg/kg werden nicht empfohlen, da für diese kein zusätzlicher Nutzen nachgewiesen werden konnte.

Lesen Sie auch: Psychologie Studium in Niedersachsen auch ohne Abitur

Dosierung bei Kindern und Jugendlichen über 70 kg Körpergewicht:

Die Behandlung mit Atomoxetin-Mepha sollte mit einer Gesamttagesdosis von 40 mg begonnen werden. Die Initialdosis sollte für 7 bis 14 Tage beibehalten werden. Bei klinisch nicht signifikantem Ansprechen der Symptome des Patienten auf die Initialdosis kann die Dosierung anschliessend auf eine mittlere Dosierung von etwa 60 mg angehoben werden, diese sollte ebenfalls für 7 bis 14 Tage beibehalten werden. Entsprechend der klinischen Wirksamkeit und Verträglichkeit kann die Tagesdosis auf bis zu 80 mg gesteigert werden. Die empfohlene Erhaltungsdosis beträgt 80 mg täglich. Tagesdosen über 80 mg werden nicht empfohlen, da für diese kein zusätzlicher Nutzen nachgewiesen werden konnte.

Dosierung bei Erwachsenen bis 50 Jahren:

Atomoxetin-Mepha sollte mit einer Gesamttagesdosis von 40 mg (1 Hartkapsel zu 40 mg) begonnen werden. Die Initialdosis sollte für mindestens 7 Tage beibehalten werden, bevor die Dosis entsprechend dem klinischen Ansprechen und der Verträglichkeit gesteigert wird. Die empfohlene Erhaltungsdosis beträgt 80 mg bis 100 mg täglich. Die empfohlene Tageshöchstdosis ist 100 mg.

Therapiedauer

Wenn sich die Symptome nach Dosissteigerung bis Zieldosis über 3 Monaten nicht bessern, sollte das Arzneimittel abgesetzt werden.

Die Notwendigkeit der Fortführung der Therapie sollte nach einem Jahr neu bewertet werden.

Dosisanpassung aufgrund unerwünschter Wirkungen/Interaktionen

In den klinischen Studien wurden keine ausgeprägten Entzugssymptome beschrieben. Im Falle relevanter Nebenwirkungen kann Atomoxetin abrupt abgesetzt werden; ansonsten kann das Arzneimittel über einen angemessenen Zeitraum ausgeschlichen werden.

Patienten mit Leberfunktionsstörungen

Bei Patienten mit mässiger Leberinsuffizienz (Child-Pugh Class B) sollten die Initialdosen sowie die angestrebten Zieldosen auf 50% der üblichen Dosis reduziert werden. Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz (Child-Pugh Class C) sollten die Initialdosen sowie die angestrebten Zieldosen auf 25% der üblichen Dosis reduziert werden.

Patienten mit Nierenfunktionsstörungen

Bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz war die Bioverfügbarkeit von Atomoxetin um etwa 65% im Vergleich mit gesunden Patienten erhöht. Allerdings gab es keine Unterschiede, wenn die Bioverfügbarkeit auf Basis der mg/kg Dosis berechnet wurde. Dementsprechend kann Atomoxetin-Mepha an ADHS-Patienten mit einer Nierenerkrankung im Endstadium oder weniger schwerer Niereninsuffizienz in den üblichen Dosen angewendet werden. Atomoxetin kann bei Patienten mit einer Nierenerkrankung im Endstadium einen vorbestehenden Bluthochdruck verstärken.

Ältere Patienten

Die Anwendung von Atomoxetin bei Patienten über 50 Jahren wurde in kontrollierten Studien nicht untersucht.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Atomoxetin-Mepha bei Kindern unter 6 Jahren ist nicht untersucht. Daher darf Atomoxetin-Mepha bei Kindern unter 6 Jahren nicht angewendet werden.

Genotyp/Genetische Polymorphismen

Etwa 7% aller Kaukasier besitzen einen Genotyp, der einem defekten CYP2D6 Enzym entspricht (sogenannte CYP2D6 «poor metabolisers»). Patienten mit diesem Genotyp haben eine vielfach erhöhte Exposition zu Atomoxetin verglichen mit Patienten mit einem funktionierenden Enzym.

«Poor metaboliser» weisen deshalb ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen auf. Bei Patienten mit bekanntem «poor metaboliser»-Genotyp sollte eine geringere Anfangsdosis und ein langsameres Auftitrieren in Erwägung gezogen werden.

Art der Anwendung

Atomoxetin-Mepha kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.

Kontraindikationen

Atomoxetin darf nicht angewendet werden:

  • bei Überempfindlichkeit gegen Atomoxetin oder einen der sonstigen Bestandteile.
  • bei Patienten mit schweren Depressionen und/oder ausgeprägten Angstzuständen, die ein Risiko für suizidales Verhalten aufweisen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
  • in Kombination mit einem Monoaminoxidase (MAO) Hemmer. Die Therapie mit einem MAO-Hemmer muss seit mindestens 2 Wochen beendet sein, bevor Atomoxetin angewendet werden darf. Auch Atomoxetin muss mindestens 2 Wochen lang abgesetzt sein, bevor die Behandlung mit einem MAO-Hemmer begonnen werden darf.
  • bei Patienten mit Engwinkelglaukom, da in klinischen Studien die Atomoxetinanwendung mit einer erhöhten Inzidenz einer Mydriasis verbunden war.
  • bei Patienten mit schwerwiegenden kardiovaskulären oder zerebrovaskulären Erkrankungen. Schwerwiegende kardiovaskuläre Erkrankungen können u.a. sein: schwerwiegende Hypertonie, Herzinsuffizienz, arterielle Verschlusskrankheit, Angina pectoris, hämodynamisch relevanter angeborener Herzfehler, Kardiomyopathie, Myokardinfarkt, möglicherweise lebensbedrohliche Arrhythmien und Ionenkanalerkrankungen (Erkrankungen, die durch eine veränderte Funktion von Ionenkanälen verursacht werden). Schwerwiegende zerebrovaskuläre Erkrankungen können zerebrales Aneurysma oder Schlaganfall beinhalten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
  • bei Patienten mit Phäochromozytom oder bei Patienten mit Phäochromozytom in der Vorgeschichte.
  • bei Kindern unter 6 Jahren, da Sicherheit und Wirksamkeit für diese Altersgruppe nicht nachgewiesen wurden.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Mögliche allergische Reaktionen

Wenn auch nur gelegentlich, wurde bei Patienten, die Atomoxetin eingenommen hatten, über allergische Reaktionen, einschliesslich anaphylaktische Reaktionen mit Schock, Hautausschlag, angioneurotische Ödeme und Urtikaria, berichtet.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Atomoxetin kann die Herzfrequenz und den Blutdruck beeinflussen. Vor Beginn der Behandlung mit Atomoxetin-Mepha ist es deshalb notwendig einen kardiovaskulären Status zu erheben und zu dokumentieren, Blutdruck und Herzfrequenz einschliessend. Da keine Langzeitdaten über mehr als 12 Monate vorliegen, sollte Herzfrequenz und Blutdruck bei jeder Dosisanpassung, mindestens aber alle 6 Monate überprüft und dokumentiert werden (siehe auch «Dosierung/Anwendung»).

Plötzlicher Tod und vorbestehende Herzveränderungen

Es wurde von plötzlichem Tod bei Patienten mit strukturellen Herzveränderungen, die Atomoxetin in einer normalen Dosierung eingenommen hatten, berichtet. Obwohl einige schwerwiegende strukturelle Herzveränderungen alleine schon ein erhöhtes Risiko für plötzlichen Tod darstellen, sollte Atomoxetin nur mit Vorsicht bei Patienten mit bekannten schwerwiegenden strukturellen Herzveränderungen und nach Rücksprache mit einem Herzspezialisten angewendet werden.

Kardiovaskuläre Auswirkungen

Atomoxetin kann sich auf die Herzfrequenz und den Blutdruck auswirken.

Die meisten Atomoxetin-Patienten zeigen eine mässige Herzfrequenzerhöhung (im Mittel um 10 Schläge/min) und/oder einen Blutdruckanstieg (im Mittel um 5 mm Hg).

Jedoch zeigen kombinierte Daten aus kontrollierten und unkontrollierten klinischen Studien zu ADHS, dass es bei ca. 8-12% der Kinder und Jugendlichen und 6-10% der Erwachsenen zu einer deutlicheren Veränderung der Herzfrequenz (20 Schläge pro Minute oder mehr) und des Blutdrucks (15-20 mm Hg oder mehr) kommt. Die Analyse der Daten aus klinischen Studien zeigte, dass es bei etwa 15-26% der Kinder und Jugendlichen und 27-32% der Erwachsenen, die solche Blutdruck- oder Pulsänderungen während der Atomoxetin-Behandlung zeigten, zu einem anhaltenden oder zunehmenden Anstieg kam. Langfristige und nachhaltige Veränderungen des Blutdrucks können möglicherweise zu klinischen Auswirkungen wie Myokardhypertrophie führen.

Atomoxetin sollte bei Patienten mit schweren Herz-Kreislauf-Erkrankung...

Nebenwirkungen

Bei mehr als jedem zehnten Patienten treten unerwünschte Wirkungen in Form von vermindertem Appetit, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, erhöhtem Blutdruck und beschleunigtem Herzschlag auf.

Bei einem von zehn bis hundert Behandelten kommt es zu Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit, Angst, Depressionen, Tics, Schwindel, Pupillenerweiterung, Verstopfung, Verdauungsstörungen, Hautausschlag, Juckreiz, Müdigkeit und Gewichtsverlust.

Bei Kindern und Jugendlichen kann während der Anwendung von Atomoxetin Zähneknirschen (Bruxismus) auftreten. Die Häufigkeit dieser Nebenwirkung ist nicht bekannt.

Atomoxetin kann Aggressivität, Feindseligkeit oder Gewaltbereitschaft hervorrufen oder verstärken. Ebenfalls möglich sind ungewöhnliche Verhaltens- oder Stimmungsänderungen (z.B. körperliche Angriffe, Drohverhalten). Wenn Betroffene selbst oder das nahe Umfeld solche Reaktionen bemerken, sollte man sich sofort an einen Arzt, eine Ärztin oder Apotheke wenden!

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Anwendung von Atomoxetin und anderen Wirkstoffen, die über das gleiche Enzym (Cytochrom 2D6) abgebaut werden, kann es zu einer gegenseitigen Beeinflussung kommen, da meist ein Wirkstoff bevorzugt abgebaut wird und sich der andere deshalb im Körper ansammelt.

Beispiele für solche Wirkstoffe sind Antidepressiva wie MAO-Hemmer (z.B. Tranylcypromin, Moclobemid) und SSRIs (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer wie Fluoxetin, Paroxetin), Antiallergika (wie Terbinafin) und Wirkstoffe gegen Herzrhythmusstörungen (wie Chinidin).

Arzneimittel, die den Herzrhythmus auf eine bestimmte Weise beeinflussen (eine QT-Zeit-Verlängerung bewirken), sollten nicht mit Atomoxetin kombiniert werden. Für solche Wirkstoffe gibt es zahlreiche Beispiele wie etwa Mittel gegen Psychose und Schizophrenie, Wirkstoffe gegen Herzrhythmusstörungen, Antibiotika und Antidepressiva.

Die Wirkung von β2-Agonisten, die zur Akut- oder Dauerbehandlung von Asthma dienen (z.B. Salbutamol, Salmeterol, Formoterol), kann sich durch die Kombination mit Atomoxetin verstärken. Dadurch kann es beispielsweise zu erhöhtem Blutdruck und beschleunigtem Herzschlag kommen.

Atomoxetin kann die Wirkung von Blutdrucksenkern abschwächen.

Arzneimittel, welche die Noradrenalin-Konzentration beeinflussen (wie Pseudoephedrin, Phenylephrin) sollten mit Vorsicht eingesetzt werden, da synergistische Effekte möglich sind.

Serotoninsyndrom

Wird Atomoxetin zusammen mit bestimmten anderen Arzneimitteln angewendet, kann ein potenziell lebensbedrohlicher Zustand eintreten - ein sogenanntes Serotoninsyndrom. Diese Gefahr besteht in Kombination mit gewissen Antidepressiva (SSRI, SNRI, tetra- oder trizyklischen Antidepressiva) sowie mit Opioden wie Tramadol.

Das gemeinsame Auftreten verschiedener Symptome kann auf ein Serotoninsyndrom hinweisen, darunter:

  • Verwirrtheit
  • Ruhelosigkeit
  • Koordinationsstörungen
  • Steifheit
  • Halluzinationen
  • Koma
  • schneller Herzschlag
  • erhöhte Körpertemperatur
  • schnelle Blutdruckschwankungen
  • Schwitzen
  • Zittern
  • Übelkeit, Erbrechen und Durchfall

Verständigen Sie bei Verdacht auf ein Serotoninsyndrom sofort einen Arzt oder eine Ärztin oder suchen Sie das nächstgelegene Krankenhaus auf!

tags: #Atomoxetin #Anwendung #ohne #ADHS