Der Zugang zum Psychologiestudium in Graz, Österreich, ist ein Thema von großem Interesse für Studieninteressierte. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Frage der Eignung und wie diese festgestellt wird.
Eignungstest und Fairnesskonzept
Das Fairnesskonzept des Tests kann so zusammengefasst werden: Bei gleicher Eignung zum Studium soll der gleiche EMS-Testwert erzielt werden und dadurch die gleiche Zulassungschance bestehen. Die entsprechenden Aufgaben sind so konstruiert, dass notwendiges Fachwissen in der Aufgabe selbst mitgeteilt wird. Die Maturitäts-/Abiturprüfung soll durch den EMS nicht abgewertet werden. Es sollen beispielsweise keine Personen bevorteilt werden, die z.B. durch frühere Ausbildungen schon ein besseres Wissensniveau in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern haben. Erfasst werden soll die Studierfähigkeit in dem Sinne, wie gut man sich später im Studium neues Wissen aneignen können. So sind die "Spiesse für alle gleich lang".
Standardisierung der Abnahmebedingungen und Auswertung; Richtlinien für die Organisation der Testabnahme - gleiche Bedingungen an allen Orten incl. Ausreichende Information der Kandidaten: Test Info mit Beispielaufgaben zur Vorbereitung, veröffentlichte Originalversionen zum Vertrautmachen mit dem Test publiziert, Handreichungen für Testleiter zur Durchführung von Probeläufen (z.B. Langfristige Garantie der Qualität, ausreichender Bestand an erprobten Aufgaben, der Wiederholungen - wenn überhaupt - nur in grossen Zeitabschnitten notwendig macht.
In Deutschland und der Schweiz wurde für verschiedene Gruppen (z.B. Alter, Geschlecht) in den Evaluationsstudien nachgewiesen, dass sich Erfolgreiche beim Bestehen der Prüfungen zwischen verschiedenen Gruppen nicht beim mittleren Testwert unterscheiden. Die Orientierung an den Studienanforderungen und die Gestaltung als "Probestudium" sind dafür ebenso wesentlich wie die Tatsache, dass es sich um keine Wissensprüfung handelt.
Numerus Clausus (NC)
Numerus clausus (NC) nennt man die politische Entscheidung, den Zugang zum Medizinstudium zu beschränken. Wenn ein Numerus clausus notwendig ist, erfolgt die Zulassung nach der Eignung. Der Eignungstest liefert ein Ergebnis, welches nachweislich hoch mit der Studieneignung korreliert. Ein NC tritt in der Schweiz dann in Kraft, wenn aufgrund der Nachfrage die Kapazitäten um mehr als 20% überschritten sind und qualitativ ausreichende Studienbedingungen nicht mehr realisierbar wären.
Lesen Sie auch: Psychologie in Münster studieren
Durch den Numerus clausus stehen ab dem ersten Semester überhaupt erst solche Studienbedingungen zur Verfügung, die Studienreformen ermöglichen, weil diese ausreichende Betreuungskapazität erfordern, z.B. für einen problemorientierten Unterricht, Kleingruppen, und frühen Einbezug von Arbeit an Patienten. Erst diese Bedingungen schaffen also auch die Voraussetzungen, dass die notwendige Persönlichkeitsentwicklung eingeleitet wird. Letzteres wäre schwer vorstellbar, wenn es zunächst überlastete Semester gäbe, ein "versteckter" Numerus clausus durch eine verschärfte Prüfung nach dem ersten Jahr die Studierendenzahlen dann reduzieren muss.
In Graz (Österreich) sah man sich 2005/06 z.B. gezwungen, im ersten Semester auf Lehrveranstaltungen zu verzichten und die gesamte Ausbildung nur über Internet anzubieten.
Lesen Sie auch: Was steckt hinter Missgunst?
Lesen Sie auch: Psychologie Studium: Was ist besser?
tags: #aufnahmeverfahren #psychologie #studium #graz