Allein aus der Depression kommen: Was tun?

Depressionen sind eine ernstzunehmende Erkrankung, die viele Menschen betrifft. Rund 20 Prozent der Bevölkerung erkranken im Laufe ihres Lebens mindestens einmal an einer schwereren Depression. Frauen sind dabei öfter betroffen als Männer. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass eine Depression jede und jeden treffen kann und es kein persönliches Versagen ist, daran zu leiden.

Wo stehen Sie?

Es ist entscheidend, den eigenen Zustand realistisch einzuschätzen, um die richtigen Schritte zur Besserung einzuleiten.

Suizidgedanken ernst nehmen

Nehmen Sie Suizidgedanken ernst. Suizidgedanken tauchen vor allem dann auf, wenn Belastungen und der Leidensdruck zu gross werden, um alleine getragen zu werden. Es ist wichtig, dass Sie sich Hilfe holen und über Ihre Situation sprechen, sonst besteht die Gefahr, dass die Suizidgedanken immer drängender werden und Sie ihnen immer weniger entgegensetzen können.

Klären Sie mit einer Fachperson (Psychotherapeut/-in, Hausarzt/Hausärztin) ab, ob Ihre Suizidgedanken Folge einer Depression oder einer anderen Erkrankung sind. Nicht selten verbirgt sich eine Depression hinter Suizidgedanken. Diese Erkrankung ist behandelbar.

Wenn Sie sich von Ihrem Gegenüber verstanden fühlen, sollten Sie auch ansprechen, dass Sie Suizidgedanken haben. Suchen Sie das Gespräch: In Ihrer Situation ist es gut, wenn Sie mit einer vertrauten Person aus Ihrem Umfeld über Ihre aktuelle Situation sprechen.

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Vielleicht fällt es Ihnen leichter, zunächst anonym mit einer Beratungsperson am Telefon zu sprechen. Wenn Sie niemanden in Ihrem persönlichen Umfeld haben, dem Sie sich anvertrauen können, finden Sie hier weitere Adressen von Hilfsangeboten.

Ein Helfernetz aufbauen

Falls Sie in Ihrem Umfeld mehrere Vertrauenspersonen haben, mit denen Sie über Ihre Krise sprechen können, so kann es ratsam sein, diese zu vernetzen. Also dafür zu sorgen, dass sich diese Personen kennen und sich - gemeinsam mit Ihnen oder alleine - austauschen können. Einem solchen Helfernetz können Menschen aus Ihrem privaten Umfeld angehören und auch Fachpersonen (Ärzte, Psychotherapeuten ...). Mit einem Helfernetz können Sie eher sicherstellen, dass Sie jederzeit eine Ansprechperson finden, wenn es Ihnen schlechter geht. Es kann zudem für Ihre Vertrauenspersonen aus dem privaten Umfeld entlastend sein, wenn sie sich mit anderen austauschen können.

Sicherheitsplan erstellen

Ein Sicherheitsplan ist eine Art Vorbereitung auf die akute Krise. Er hilft Ihnen, sich auf Situationen vorzubereiten, in denen Sie vor lauter Leid und Schmerz nicht mehr klar denken können. Vielleicht werden Sie den Plan nie brauchen, aber er kann Ihnen Sicherheit bieten. Und das kann hilfreich und entlastend sein. Lesen Sie weiter, wie Sie einen Sicherheitsplan machen können.

Prüfen Sie regelmässig, ob der Sicherheitsplan aktiviert werden muss.

Sicherheit im eigenen Zuhause

Entfernen Sie Dinge, mit denen Sie sich etwas antun könnten: Tabletten, Waffen usw. Wenn Sie daran denken, eine Überdosis Tabletten zu nehmen, geben Sie die Medikamente jemandem, der sie Ihnen bei Bedarf in der verschriebenen Dosis bringen kann. Wenn möglich, machen Sie Ihr Zuhause gemeinsam mit einer Vertrauensperson sicherer.

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Hoffnung fassen

Menschen, denen es so schlecht ging, wie Ihnen jetzt, haben das überlebt und sind froh darüber. Lesen Sie Berichte, von Menschen, die einen Suizidversuch überlebt haben. Sie können auch eine «Hoffnungskiste» machen: Füllen Sie eine schöne Kiste oder Schachtel mit allem, was Ihnen Hoffnung gibt: ein angenehmer Duft, schöne Bilder, Musik usw. Stellen Sie die Schachtel gut sichtbar und griffbereit auf.

Was tun bei akuter Gefahr?

In Ihrer aktuellen Verfassung kann auch ein scheinbar nichtiges Ereignis einen Suizidversuch auslösen.

  • Versprechen Sie sich zu warten: Auch wenn Ihr Schmerz riesig ist: Lassen Sie etwas Raum zwischen Ihren Gedanken und Ihrem Handeln. Geben Sie sich ein Versprechen: «In den nächsten 24 Stunden werde ich mir nichts antun. Ich werde es schaffen. Ich habe schon anderes geschafft.»
  • Bleiben Sie nicht alleine: Informieren Sie Ihre Vertrauenspersonen über Ihren Zustand und sagen Sie, dass Sie jetzt besser nicht alleine sein sollten. Falls Sie niemanden erreichen, wenden Sie sich an eine der Adressen.
  • Holen Sie sich sofort Hilfe: Es gibt verschiedene Orte, wo Ihnen rund um die Uhr geholfen werden kann. Wenden Sie sich jetzt an eine dieser Stellen, Adressen finden Sie hier.
  • Falls vorhanden: Aktivieren Sie den Sicherheitsplan: Falls Sie einen Sicherheitsplan verfasst haben: Jetzt muss er aktiviert werden.
  • Vermeiden Sie Drogen und Alkohol: Drogen- und Alkoholkonsum können Suizidgedanken verstärken. Verzichten Sie in Ihrer aktuellen Verfassung darauf.
  • Lenken Sie sich ab.

Umgang mit Depressionen

Typische Symptome einer Depression sind gedrückte Stimmung, negative Gedanken und fehlender Antrieb. Auch Freud- und Lustempfinden, Selbstwertgefühl, Leistungsfähigkeit und das Interesse am Leben können vermindert sein oder verloren gehen. Bei einer Depression dauern diese Symptome über mindestens zwei Wochen an und sind stark ausgeprägt. Vor allem Menschen mit einer schweren Depression leiden häufig unter Suizidgedanken.

In der Medizin wird von multifaktoriellen Ursachen gesprochen, das heisst, sowohl biologische Komponenten (wie beispielsweise Veränderungen im Hormonhaushalt), genetische Faktoren (bereits ein Verwandter leidet oder litt an Depressionen), als auch Umwelteinwirkungen (Verlust der Arbeit oder eine Trennung) können alleine oder in Kombination zu einer depressiven Episode führen.

Viele depressive Patientinnen und Patienten quält die Tatsache, dass sich ihre Krankheit - etwa im Unterschied zu einem Knochenbruch - nicht „beweisen“ lässt. Eine optimale medizinisch-therapeutische Versorgung kann aber nur nach einer eindeutigen Diagnose erfolgen. Das zur Diagnose notwendige ausführliche Gespräch erfolgt mit einer Ärztin oder einem Arzt für Psychiatrie oder mit psychologischen Psychotherapierenden.

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Therapeutische Möglichkeiten

Nach der Diagnosestellung werden die verfügbaren Behandlungsoptionen gemeinsam besprochen. Die Therapieentscheidung wird stets auf die individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten der Betroffenen abgestimmt. Eine optimale Therapie kombiniert im Idealfall eine Psychotherapie mit einer symptomorientierten medikamentösen Behandlung, falls eine solche erforderlich ist.

Gute Ergebnisse verspricht häufig eine Verhaltenstherapie. Die analytische Psychotherapie basiert auf Sigmund Freud. Hierbei geht es darum, nicht bewältigte Konflikte oder traumatische Erlebnisse aus früherer Zeit (beispielsweise der Kindheit) zu verarbeiten. Bei der Gesprächstherapie entsteht ein enges und vertrautes Verhältnis zwischen Therapeut oder Therapeutin und Patient oder Patientin.

Medikamentöse Behandlung

Bei schweren Depressionen unterstützen häufig Psychopharmaka die Therapie, meist Antidepressiva. Sie wirken nicht sofort, sondern oft erst nach zwei, manchmal auch erst nach drei, vier oder fünf Wochen. Antidepressiva beeinflussen die Neurotransmitter, die Botenstoffe im Gehirn. Das sind vor allem Serotonin und Noradrenalin.

  • Tri- und tetrazyklische Antidepressiva: Sie hemmen den Abbau der Botenstoffe in den Nervenzellen.
  • SSRI/SSNRI: Diese Antidepressiva sorgen ebenfalls dafür, dass Nervenzellen die Botenstoffe langsamer abbauen.
  • MAO-Hemmer: Sie unterdrücken die Wirkung des Enzyms Monoaminoxidase (MAO), das die Botenstoffe im Gehirn abbaut.
  • Lithium: Nur, wenn andere Medikamente nicht helfen, setzen wir Lithium ein. Es verstärkt oft die Wirkung anderer Antidepressiva.
  • Johanniskraut: Bei einer leichten Depression hilft oft Johanniskraut. Vor einer Verordnung klären wir Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten ab.

Wenn sich die erkrankte Person deutlich besser fühlt, sollte sie das Antidepressivum noch einige Monate lang weiter nehmen.

Depressive Verstimmung vs. Klinische Depression

Fühlen Sie sich längere Zeit niedergeschlagen und antriebslos, denken Sie vielleicht: «Bin ich einfach schlecht gelaunt oder ist das schon eine Depression?» Der grösste Unterschied zwischen einer depressiven Verstimmung und einer Depression bezieht sich vor allem auf die Dauer und Schwere der Symptome: halten Freudlosigkeit, Antriebslosigkeit und Trauer über mehr als zwei Wochen an und kommen weitere Beschwerden hinzu, sprechen Fachpersonen in der Regel von einer Depression. Fühlen Sie sich jedoch nur einige Tage lang schlecht, handelt es sich vermutlich um eine depressive Verstimmung.

Auch Stress, der Winteranfang oder schwere Traumata schlagen aufs Gemüt.

Was Sie selbst tun können

Ob Sie nun an einer Depression oder einer depressiven Verstimmung leiden, ist nicht auf Ihr persönliches Versagen zurückzuführen. Anstatt sich selbst zu verurteilen, sollten Sie Dinge tun, die depressive Verstimmungen können. Alles darf gefühlt und gedacht werden. Nehmen Sie Ihre Gefühle an, aber lassen Sie sich nicht von ihnen beherrschen.

  • Essen Sie viel Obst, Gemüse und Nüsse.
  • Nehmen Sie leichte und bekömmliche Nahrung zu sich und bewegen Sie sich an der frischen Luft.
  • Zur Unterstützung können Sie Präparate mit Johanniskraut einnehmen.
  • Gehen Sie Aktivitäten nach, die Ihnen Freude bereiten.
  • Versuchen Sie, die gegenwärtige Lebenssituation zu akzeptieren, so wie sie ist. Vielleicht müssen Sie Ihre Lebenshaltung und Ziele verändern.

Überlegen Sie, was Ihnen Ihre depressive Verstimmung sagen möchte. Vielleicht hatten Sie in der letzten Zeit zu viel Stress, zu wenig Schlaf oder es ist an der Zeit, wieder mehr auf Ihre Bedürfnisse zu achten? Auch das klingt einfacher, als es wirklich ist, aber versuchen Sie, gut zu sich selbst zu sein.

  • Vermeiden Sie Alkohol, Tabak und Koffein.
  • Gewöhnen Sie sich eine Routine vor dem Zubettgehen an.
  • Wer anderen einen Gefallen tut, erntet viele positive Gefühle. Seien Sie ruhig verschwenderisch mit Freundlichkeit.

Professionelle Hilfe suchen

Es ist schwer, zuzugeben, dass man Unterstützung benötigt. Aber wenn sich keine Besserung ankündigt, sollten Sie eine:n Psychiater:in oder eine:n Psycholog:in aufsuchen.

Psycholog:innen haben Psychologie studiert. Sie therapieren, verschreiben jedoch keine Medikamente. Psychotherapeut:innen haben sich nach dem Studium weiterbilden lassen. Auch sie behandeln nicht selbstständig medikamentös. Psychiater:innen haben Medizin studiert und dürfen deshalb Medikamente wie Antidepressiva verschreiben. Sie bieten meist weitere Therapieformen wie Gesprächstherapie an.

Akzeptanz und Liebenswürdigkeit

Versuchen Sie, Ihre momentane Stimmung anzunehmen. Kämpfen Sie nicht dagegen an. Verurteilen Sie sich nicht für etwas, was nicht in Ihrer Verantwortung liegt. Werden Sie sich bewusst, dass auch negative Gefühle ihre Berechtigung haben. Seien Sie stolz auf sich, dass Sie Gefühle zeigen können! Werden Sie sich Ihrer Liebenswürdigkeit bewusst. Vielleicht können Sie sich während einer depressiven Verstimmung nicht ausstehen, aber Sie sind immer noch derselbe Mensch wie vorher.

Schritte zur Besserung

Aller Anfang ist schwer, aber jeder noch so kleine Schritt lohnt sich und führt Sie hin zu einer positiveren Grundstimmung. Wenn sich Ihre Beschwerden verschlechtern, sollten Sie sich an eine Fachperson wenden.

Behandlungsrichtlinien und Therapie

Das Ziel jeder antidepressiven Behandlung muss die Genesung sein, um dem Patienten wieder ein uneingeschränktes Leben zu ermöglichen. Grundsätzlich gliedert sich eine antidepressive Therapie in die drei zeitlichen Abschnitte: Akuttherapie (erste 6-12 Wochen), Erhaltungstherapie (4-9 Monate) und einer allfälligen Rückfallprophylaxe (länger als ein Jahr). Die adäquate Behandlung der Depression muss stets Psychotherapie beinhalten.

Da jede Patientin und jeder Patient über ein individuelles emotionales Profil verfügt, ist eine jeweils hierauf abgestimmte Behandlung erforderlich. Diese führt idealerweise zu einem veränderten Umgang mit Stress und zur Korrektur der negativen individuellen Bewertung und Verarbeitung der persönlichen stressreichen Lebensereignisse. An psychotherapeutischen Verfahren sind die kognitive Verhaltenstherapie (VT) und die interpersonelle Psychotherapie (IPT) aktuell am besten untersucht und in ihrer Wirksamkeit belegt.

Moderne Antidepressiva

Wie bei den Antidepressiva der ersten Generation, beruht das Wirkprinzip der modernen Antidepressiva immer noch hauptsächlich auf der Unterstützung und Erhöhung der Konzentration der Neurotransmitter (Botenstoffe) Serotonin, Noradrenalin und Dopamin an den Kontaktstellen der Neurone (Nervenzellen) im Gehirn. Diese Neurotransmittersysteme sind bei Depressionen aus dem Gleichgewicht geraten.

Entgegen eines immer noch vorhandenen und gefährlichen Unwissens, gibt es keine Belege, dass Antidepressiva abhängig machen oder eine Veränderung der Persönlichkeit bewirken.

Akuttherapie

Trotz zahlreicher Forschungsanstrengungen ist noch immer weitgehend unklar, welches Antidepressivum im Einzelfall die beste Wirkung erzielt. Das Ziel muss sein, eine weitgehende Symptomfreiheit zu erreichen. Dies gelingt während der Akuttherapie bei ca. 40-50% der Patienten.

Da depressive Episoden in der Regel 6-12 Monate dauern, muss die Therapie mindestens solange fortgesetzt werden, um Rückfälle während dieser kritischen Zeitperiode zu vermeiden. Beim vorzeitigen Absetzen der Therapie (weil es einem ja wieder gut geht, könnte man denken, die Therapie jetzt abbrechen zu können) erleiden nämlich ca. 80% der Patienten einen Rückfall.

Weitere Therapieformen

Diese nahezu nebenwirkungsfreie Therapie hat sich nicht nur in der Behandlung der Winterdepression, sondern bei allen Depressionsformen als wirksam erwiesen. Jeden Morgen werden 30 bis 60 Minuten vor einer hellen Lichtquelle (2’500 bis 10’000 Lux) verbracht. Währenddessen kann auch gelesen werden. Je früher im Krankheitsverlauf die morgendliche Lichttherapie stattfindet, desto besser ist in der Regel der Behandlungserfolg.

Die EKT wird zur Behandlung therapieresistenter Depression und schwerer depressiver Episoden angewandt - in der Regel dann, wenn andere Therapieverfahren versagt haben oder nicht genügend wirksam waren.

Was Sie zusätzlich tun können

  • Seien Sie geduldig mit sich.
  • Planen Sie jeden Tag möglichst genau.
  • Setzen Sie sich kleine und überschaubare Ziele.
  • Führen Sie ein Stimmungstagebuch.
  • Nach dem Aufwachen sollten Sie sofort aufstehen und das Bett verlassen.

Unterstützung für Angehörige

Das veränderte Verhalten eines depressiven Angehörigen, eines Arbeitskollegen oder Freundes ist oft schwierig zu verstehen und kann dazu verleiten, ungeduldig und vorwurfsvoll zu reagieren. Zweifellos ist es für Angehörige eine grosse Belastung, mit dem Betroffenen die Krankheit durchzustehen.

Helfen Sie mit, Geduld aufzubringen. Die Depression ist behandel- und heilbar, aber sie bessert sich meist in kleinen Schritten. Geben Sie Unterstützung zur Einhaltung der Therapie und zur regelmässigen Medikamenteneinnahme. Ergreifen Sie wenn nötig die Initiative und vereinbaren Sie für den Erkrankten einen Arzttermin.

Depressionen bei Jugendlichen

In der Pubertät sind zwischenzeitliche Tiefs normal. Erwachsenwerden ist mit Ups and Downs sowie vielen Herausforderungen verbunden. Das kann Ängste und Unsicherheiten auslösen. Auch schlechte Ereignisse wie eine Trennung, ein Todesfall oder ein heftiger Streit können traurig oder niedergeschlagen stimmen. Man nennt dies eine depressive Verstimmung.

Hält die depressive Stimmung mehr als zwei Wochen konstant an und fühlst du dich den ganzen Tag verstimmt, leidest du möglicherweise an einer Depression. Betroffene fühlen sich antriebslos und haben keine Freude mehr an Dingen, welche ihnen normalerweise Freude bereiten. Unter einer Depression leiden verschiedene Lebensbereiche.

Hast du das Gefühl, dass du an einer Depression leidest, solltest du dir Hilfe holen. In einem ersten Schritt kannst du dich beispielsweise an die Schulsozialarbeit oder eine Jugendberatungsstelle wenden.

Tipps für den Alltag

  • Halte an Tagesstrukturen fest, auch wenn es dir schwerfällt.
  • Schreibe jeden Abend drei Dinge auf, welche dir an diesem Tag Freude bereitet haben oder für die du dankbar bist.
  • Richte dir Sorgen-Zeiten ein, damit du nicht den ganzen Tag grübelst. Nimm dir zum Beispiel täglich 15 Minuten Zeit, um alle belastenden Gedanken aufzuschreiben.

Weitere Tipps zur Stimmungsaufhellung

  • Bewegung: Bewegung und Sport heben nachweislich die Stimmung. Die Stresshormone Cortisol und Adrenalin werden abgebaut, und im Gegenzug wird die Produktion der Glückshormone Endorphin und Serotonin angeregt.
  • Soziale Kontakte: Studien zeigen, dass Freundschaften für die Gesundheit wichtig sind und das Risiko für Depressionen verringern. Der Austausch mit anderen Menschen beeinflusst zudem die Eigenwahrnehmung.
  • Gesunde Ernährung: Früchte und Gemüse verbessern das psychische Wohlbefinden, die Vitalität und die Motivation, das belegen verschiedene Studien.
  • Entspannung: Unser System benötigt Ruhe, damit es sich entspannen und regenerieren kann.
  • Mentale Aktivität: Bleiben Sie auch mental aktiv und neugierig. So erweitern Sie Ihren Horizont und stärken das Selbstwertgefühl.
  • Reden: Über die eigenen Sorgen zu reden, tut gut. Schon allein, weil man seine Gedanken laut formulieren muss und sie dadurch sortiert.

Psychische Gesundheit pflegen

Es ist wichtig, die eigene psychische Gesundheit zu pflegen. Stärken Sie deshalb Ihre Abwehrkräfte, achten Sie auf Ihre Work-Life-Balance und setzen Sie Ihre Ressourcen optimal ein. Dadurch beugen Sie Krankheiten und Depressionen vor.

Bleiben Sie sozial aktiv und pflegen Sie Kontakte zu Menschen, die Ihnen guttun. Die Neugierde und das Dazulernen von Neuem halten Sie geistig frisch. Leben Sie Ihre Kreativität aus und bewegen Sie sich regelmässig. Genauso nötig ist die Entspannung: Lassen Sie zwischendurch einfach einmal die Seele baumeln.

Depressionen erkennen und behandeln

Depressionen sind häufig und kommen in unterschiedlichen Schweregraden vor. Wenn Menschen Verluste, belastende Veränderungen oder anhaltende Herausforderungen erleben, kann es sein, dass sich daraus eine Depression entwickelt. Eine Depression hat nichts mit einem momentanen Stimmungstief zu tun.

Typische Symptome einer Depression sind:

  • Anhaltende oder wiederkehrende Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit
  • Interessensverlust und Freudlosigkeit bis hin zu einem Gefühl innerer Leere
  • Konzentrations- und Schlafstörungen
  • Emotionale, geistige und körperliche Erschöpfung, aber auch Angetrieben sein
  • Schuldgefühle und Gefühl von Wertlosigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Negative oder pessimistische Zukunftsaussichten
  • Vernachlässigung von alltäglichen Aufgaben, beruflichen Verpflichtungen, Freizeitaktivitäten und sozialen Kontakten
  • Körperliche Beschwerden

Meist ist eine Kombination von Psychotherapie, Achtsamkeitsübungen und bei schweren Verläufen, von Medikamenten am wirksamsten.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen lediglich zu Informationszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Problemen oder Fragen sollten Sie immer einen qualifizierten Arzt oder Therapeuten konsultieren.

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